Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

LittleNicki schrieb:arm, trotz Arbeit wer will das schon??

Etwas provokativ und nicht 100% ernst gemeint:

Jedes erfolgreiche Unternehmen.



Provokation aus.  In vielen Führungsetagen werden Menschen als Ressource behandelt.  Wenn ein Unternehmen nicht versucht die Gehälter so gering wie nur möglich zu halten, dann verlieren sie an Gewinn und somit an Wachstum.


Ich behaupte einfach mal, dass wir ein geringeres Arbeitslosenproblem hätten, wenn die Grundversorgung aller gesichert wäre.

@RosaBlock

Mir ist bewusst das Firmen/Unternehmen so handeln, aber ich denke es würde auch ohne diesen handeln gehen…

Ich bin der Meinung es müssen erststeinmal bessere Löhne geschaffen werden, diese sollten sich von der Grundsicherung auch deutlich abheben…!!

RosaBlock schrieb:In vielen Führungsetagen werden Menschen als Ressource behandelt.

Das ist bei Firmen wo die Arbeiten reproduzierbar sind - sprich die Konkurrenz ist gross, da viele diesen Job machen können.

RosaBlock schrieb:Wenn ein Unternehmen nicht versucht die Gehälter so gering wie nur möglich zu halten, dann verlieren sie an Gewinn und somit an Wachstum.

Gewinn zu machen ist grundsätzlich notwendig (Mindestlöhne und Tariflöhne steigen, Energiekosten, Umweltauflagen, Krankenquoten, Schulungen und Qualifikationen/Auffrischungen etc.) Ich (für mich) merke ich auch einen Trend zum behutsamen Wachsen oder ganz neu -> mal auf einen Auftrag verzichten.
Gewinn unbedingt auf dem Rücken der MA (Minimaler Einsatz, Maximaler Ertrag) funktioniert nicht wenn man lang am Markt bleiben will.

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:Das ist bei Firmen wo die Arbeiten reproduzierbar sind - sprich die Konkurrenz ist gross, da viele diesen Job machen können.

Viele Arbeitgeber wollen am liebsten keine Löhne zahlen. Ihr Einkommen behalten Sie lieber für sich. Ja Sie wissen das  Jobcenter zahlt für Ihre Arbeitnehmer.

LittleNicki schrieb:Viele Arbeitgeber wollen am liebsten keine Löhne zahlen.

Ich gehe mal davon aus dass "viele" doch eine Minderheit ist.

Abahatschi schrieb:Ich gehe mal davon aus dass "viele" doch eine Minderheit ist.

Da muss ich dir widerspechen.  Gewinn = Einnahmen - Ausgaben.  Gehälter zu zahlen zählt zu den Ausgaben.  Wenn man die minimieren möchte, dann muss man auch die Gehälter minimieren.  Das ist fundamental für den Kapitalismus.  Warum sonst lassen so viele Firmen ihre Handarbeit in China, Taiwan, Vietnam, etc verrichten?

Abahatschi schrieb:Gewinn zu machen ist grundsätzlich notwendig

In unserem aktuellen Wirtschaftssystem stimme ich dir da zu.

Abahatschi schrieb:Gewinn unbedingt auf dem Rücken der MA (Minimaler Einsatz, Maximaler Ertrag) funktioniert nicht wenn man lang am Markt bleiben will.

Klar, wenn man die Mitarbeiter zu sehr ausnimmt, dann gehen sie irgendwann.  Es ist halt ein Balanceakt.

LittleNicki schrieb:Viele Arbeitgeber wollen am liebsten keine Löhne zahlen. Ihr Einkommen behalten Sie lieber für sich. Ja Sie wissen das  Jobcenter zahlt für Ihre Arbeitnehmer.

@LittleNicki
Das gilt 'nur' für die 'einfachen' Tätigkeiten bei denen du keine Anlernzeit hast. Sobald du für die Tätigkeit Fachwissen und Firmenspezifisches Wissen benötigst, bist du stark daran interessiert die Fluktuation auf einem kleinen Level zu halten. 
In meiner Abteilung sagen wir - ein neuer Mitarbeiter kann, wenn er gut ist und Vorwissen in dem Bereich hat, nach nem 3/4 Jahr alleine Laufen. Anfangs kostet er nur Ressourcen. Im Laufe des ersten Jahres wird er natürlich immer effektiver. Aber im ersten Jahr braucht er immer Unterstützung. 

RosaBlock schrieb:Klar, wenn man die Mitarbeiter zu sehr ausnimmt, dann gehen sie irgendwann.  Es ist halt ein Balanceakt.

Das gilt auch für die Arbeitgeber. Die produzieren dann in China oder sonstwo.

@TunFaire

Es geht ja auch nicht um Facharbeit, denn diese wird ja zu meist schon relativ angemessen entlohnt.

@Tripane
Wer nimmt die denn aus?  Der Staat, der die Arbeitnehmer schützt und für Sozialleistungen Steuern eintreibt?

@Bone02943
Klar, deswegen auch die Hinweise auf Ausbildung. 
Aber hier wird gerne Verallgemeinert.  
Bei uns gibt es fast keine Ungelernten Tätigkeiten. Reinigung ausgenommen. Und das ist tatsächlich eine Fabrik. Produzierendes Gewerbe. 
In D nehmen die Jobs für ungelernte ab. Ohne Frage. 

RosaBlock schrieb:Wer nimmt die denn aus?

Alle! Ja einfach alle...es ist unglaublich in wie vielen parasitären Organisationen man Mitglied sein muss.

RosaBlock schrieb:Wer nimmt die denn aus?  Der Staat, der die Arbeitnehmer schützt und für Sozialleistungen Steuern eintreibt?

Das entscheiden die selber, von wem sie sich ausgenommen fühlen. Aber sie tun es wohl, sonst würden sie nicht ihre Betriebe ins Ausland verlagern, denn das hat ja auch seinen Preis.

@TunFaire

Naja kommt halt auch immer auf die Fabrik an. In der hiesigen Glasbude, oder in der Fleischverarbeitung(einpacken), gibt es ein ständiges kommen und gehen. Einfach weil auch zu viele in diese Betriebe geschickt werden die mit der Hitze in der Glasbude nicht klar kommen, oder eben mit der Kälte in der Fleischfabrik. Dazu keine gute Bezahlung, weil immer nur als Helfer und durch Monatsverträge alles nicht wirklich gesichert.

Aber wenn dann sollten eben gerade solche Jobs besser bezahlt werden, bzw. dürften nicht alle möglichen dahingeschickt werden um "iwie" zu arbeiten, obwohl die es nichtmal vom Kreislauf schaffen da bei über 50°C zu arbeiten. Wo ich dann wieder beim Zwang bin und warum dieser nicht förderlich sein kann.

Tripane schrieb:denn das hat ja auch seinen Preis.

Nein, es lohnt sich für die Unternehmen immer (wenn sie sich nicht doch mal verkalkuliert haben und Menschenrechtsorganisationen wegen der Arbeitsbedingungen klagen).

RosaBlock schrieb:Nein, es lohnt sich für die Unternehmen immer

Na, wenns so einfach ist, dann schlage ich jedem materiell unzufriedenen Menschen vor, einfach ein Unternehmen zu gründen. Lohnt sich immer...   An den Banken wirds auch nicht scheitern, da es sich ja immer lohnt.

@Tripane
Du scheinst mich nicht verstanden zu haben.  In's Ausland zu gehen lohnt sich für Unternehmen (manchmal müssen sie auch nur ihre Zentrale im Ausland haben, damit die Steuern wegfallen).

@Tripane
Die Ich-AG gelten als erfolgreich...aber da muss man ran klotzen (in der Diskussion hier wurde schon gestritten ob 30min zur Arbeit zu viel sind)...mei mei diese Klischees, als würde reichen auf der Visitenkarte Chefe und Inhaber zu schreiben.

@RosaBlock

Egal wie ich dich verstehe, es wird kein Schuh draus. Nichts lohnt sich "immer". Nicht mal illegale, nicht geahndete Dinger lohnen sich immer. So einfach funktioniert Wirtschaft nicht.

@Bone02943
Ohne Frage. Hitze, Kälte, Höhe, Geruch, Monotonie etc. sind Einflüsse die Arbeitsplätze sehr unangenehm und für manche Unerträglich machen. 
Das trifft allerdings nicht auf alle Arbeitsplätze zu. 
Um auf den 'Zwang' zurückzukommen. 
Ich hab immer die Möglichkeit was anderes zu suchen. Natürlich gibt es keine Erfolgsgarantie. Muss im Notfall auch was unangenehmes machen. Solange es gesundheitlich geht. Kann ja weitersuchen. 
Im Zwang steckt auch jeder der deinem geregelten Job nachgeht. Da ist wohl so gut wie bei niemanden immer alles nur Rosa Zuckerguss. 
Schwierig und ein Graubrreich ist halt das 'Zumutbare'. Das ist bei jedem anders. Abhängig von der Körperlichen, geistige Verfassung und wahrscheinlich noch diversem mehr. Das lässt sich leider nicht individuell definieren. Nur als Regel für die Allgemeinheit. 
Das es da zu unmöglichen Situationen kommt wenn man sich die Einzelfälle ansieht ist klar. Ich hoffe es sind die Ausnahmen