Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Lilith101 schrieb:Schon mal dran gedacht, dass deine Bewerbung imponiert hat und aufgehoben wurde um sie an passender Stelle nochmal einfließen zu lassen? Wäre ja auch eine Option, oder?

Ne dieses Kaltstellen von Bewerber (von dem ich mich auch informiert habe) wäre anders formuliert. Da hätten sie es auch direkt erwähnt. Die Absage wirkt eher als ob mindestens einer geschlafen hat und sich gedacht hat "Oh scheiße!" und mich für blöd verkaufen will.

Lilith101 schrieb:Im Übrigen kannst du froh sein überhaupt eine Absage bekommen zu haben. Manche machen das nicht einmal aus welchen Gründen auch immer. Das hat aber sicher nichts damit zu tun, dass sie angeblich nicht suchen.

Mag sein, aber es bestätigt mir erneut, dass die Firmen heutzutage einen Fick drauf geben auf die Bewerber, wenn sie sich schon bei einer simplen Absage so viel Zeit lassen. ich wette die heulen dann weiter von Fachkräftemangel.... aber wer so mit seinen Bewerbern umspringt hat keinen Arbeiter verdient. Bei solchen Firmen komm ich mir nur verarscht vor :/

NothingM schrieb:Mag sein, aber es bestätigt mir erneut, dass die Firmen heutzutage einen Fick drauf geben auf die Bewerber, wenn sie sich schon bei einer simplen Absage so viel Zeit lassen. ich wette die heulen dann weiter von Fachkräftemangel.... aber wer so mit seinen Bewerbern umspringt hat keinen Arbeiter verdient. Bei solchen Firmen komm ich mir nur verarscht vor :/

Ja gut, ist natürlich keine Art und Weise finde ich auch nciht in Ordnung aber was will man machen? Ich würde mich auch veräppelt fühlen. Aber ein Gutes hat es: Sei froh, dass du dort nicht genommen wurdest :)

@NothingM

ja kenn ich...nichts richtig organisiert in diesen kleinen Buden. Hab ich ja schon mal erwähnt.

Das mit den Händeringend suchen ist von den Medien hochgespielt und wird immer wieder gebracht...entspricht nur leider nicht der Realität. Erzählt mir was ihr wollt aber so ist es.

Öhm ich hab in meinem Leben schon eine kazillion Bewerbungen geschrieben, und die Rückmeldungen, die am meisten weh tun, sind die, die extrem schnell als Absage gleich nach der Bewerbung kommen. Das klingt so nach "drübergeflogen und NÄÄÄH also DU wirklich nicht".

Da sit mir keine Antwort oder verspätet noch lieber ;)

Was Unternehmen manchmal machen ist, sich die geeigneten Bewerbungen aufzuheben falls es mit dem, den sie eingestellt haben, doch nicht so klappt. Das kann man natürlich so nicht kommunizieren, aber absagen will man auch nicht direkt.

NothingM schrieb:Mag sein, aber es bestätigt mir erneut, dass die Firmen heutzutage einen Fick drauf geben auf die Bewerber, wenn sie sich schon bei einer simplen Absage so viel Zeit lassen.

Mal anders herum:
Angenommen, Du bewirbst Dich bei 10 Unternehmen. Bereits nach 2 tagen bekommst du eine Zusage bei einem der Unternehmen - informierst du dann aktiv die 9 anderen, dass Du "vergeben" bist? Vermutlich nicht.

Natürlich ist es höflicher, möglichst schnell klare Verhältnisse zu schaffen - aber Menschen sind nicht immer höflich. Und man kann durchaus bei einer offenen Bewerbung auch nach haken.

Also ich hab mich auch auf bestimmt 50 ausgeschriebene Stellen in großen Kliniken deutschlandweit beworben und war froh wenn überhaupt (!) ne Absage zurückkam. Einfach nur dreist.

NeonMouse schrieb:Da sit mir keine Antwort oder verspätet noch lieber

Naja ich will lieber direkt die Antwort weil alles andere nur ein Kredit für Hoffnung ist. Dann weißte woran du bist und wie deine nächsten Schritte aussehen.

NeonMouse schrieb:Was Unternehmen manchmal machen ist, sich die geeigneten Bewerbungen aufzuheben falls es mit dem, den sie eingestellt haben, doch nicht so klappt.

Aber geeignete Bewerbungen aufzuheben heißt auch das Risiko einzugehen, dass der Bewerber sich eine bessere/ andere Stelle gesucht hat. Also so gesehen wärs eher kontraindiziert sich den "best man" auf Halde zu legen.

kleinundgrün schrieb:Angenommen, Du bewirbst Dich bei 10 Unternehmen. Bereits nach 2 tagen bekommst du eine Zusage bei einem der Unternehmen - informierst du dann aktiv die 9 anderen, dass Du "vergeben" bist? Vermutlich nicht.

Aktiv? Nein. Wieso auch, sind 10 Eisen im Feuer will ich auch wissen woran ich bin. Ist ja was anderes wenn man 1/10 Zusagen hat oder halt 10/10. Alleine für die eigene Stellenwertüberprüfung sage ich nicht aktiv vorher ab. Aber sobald jene eine Kontaktaufnahme starten wird das natürlich höflich kommuniziert.

kleinundgrün schrieb:Bereits nach 2 tagen bekommst du eine Zusage bei einem der Unternehmen - informierst du dann aktiv die 9 anderen, dass Du "vergeben" bist?

Ja, nachdem der Arbeitsvertrag unterschrieben wurde. Bei einer bloßen mündlichen Zusage aber nicht, das ist nichts handfestes. 

NothingM schrieb:Mag sein, aber es bestätigt mir erneut, dass die Firmen heutzutage einen Fick drauf geben auf die Bewerber, wenn sie sich schon bei einer simplen Absage so viel Zeit lassen.

Noch ärgerlicher wirds, wenn man sich noch auf "altmodische" Art (mit echter Mappe, Fotos usw) bewirbt und die Sachen auch auf Nachfrage niemals wiedersieht. Noch dreister wirds, wenn frankierte Rückumschläge dazugelegt werden sollen und man trotzdem nichts zurückbekommt, auch nicht auf explizite mehrfache Nachfrage.

Und nein, das sind keine Einzelfälle. Auf etwa 100 Bewerbungen habe ich von 20 potentiellen Arbeitgebern nichtmal ne Absage erhalten und bei den verbliebenen 80 haben sich nur 50 drum gekümmert, dass mir meine Unterlagen zurückgeschickt wurden. Wenn man nur mal 5 Euro pro Bewerbung rechnet (Foto und Mappe können natürlich auch bedeutend teurer sein), kommt da ne unverschämte Summe zusammen. 

Becky schrieb:Ja, nachdem der Arbeitsvertrag unterschrieben wurde.

Tatsächlich? Dann bist Du aber eine riesige Ausnahme. Finde ich aber gut.

kleinundgrün schrieb:Tatsächlich? Dann bist Du aber eine riesige Ausnahme. Finde ich aber gut.

Hab ich bisher zumindest immer gemacht. Eben aufgrund meiner gemachten Erfahrungen. Ich finds nämlich ehrlich gesagt reichlich asozial, wenn man total in der Luft hängen gelassen wird. 

NothingM schrieb:die schnellste Antwort aller Zeiten, gell? So acht Monate.... da glaub ich sofort, dass sie "händeringend" suchen, wenn sie sich schon für ne einfache Absage zeit lassen.

Für das ausbildungsjahr 2016 warste mit deiner bewerbung zu spät. Deine bewerbung wurde erst für das ausbildungsjahr 2017 berücksichtigt und da laufen die bewerbungsfristen gerade aktuell aus bzw sind schon ausgelaufen (sofern nichts anders angegeben war). Im normalfall suchen größere firmen ca ab september und kleinere firmen etwa ab dezember neue azubis für das kommende jahr. Ab januar gehen erste einstellunsgtests und bewerbungsgespräche los, die sich (je nach firmengröße) bis april/mai ziehen können. Im juli ne bewerbung für 2016 rauszukloppen klappt nur bei firmen, die bis dahin noch niemanden gefunden haben. Die antworten dann aber auch zeitnah ;)

Du kannst froh sein, dass deine bewerbung anscheinend nicht soooo mies ist, dass du sofort eine absage bekommen hast, sondern du noch in die phase für das kommende ausbildungsjahr aufgenommen wurdest.

Davon aber rückschlüsse auf die ernsthaftigkeit der suche von firmen zu schließen, ist falsch. Azubis haben einen festen ausbildungsbeginn, dem auch relativ feste bewerbungszeiträume vorrausgehen. Ein ausgelernter, der eine stelle mit berufserfahrung anstrebt, kann sich hingegen ganzjährig bewerben und jederzeit eingestellt werden. Da wird btw (falls überhaupt geantwortet wird) auch recht zeitnah geantwortet. Größere firmen mit mehr bewerbern brauchen dahingehend ca 1-2 monate, während eine kleine firma auch schonmal nur 2 wochen benötigt.

knopper schrieb:Es wird auch keinen Arbeitnehmer geben der da offen auf seinen Chef zugeht und ihm ins Gesicht sagt "hör mal du fährst n dickes Auto, lebst in Saus und Braus und bezahlst deine Leute aber schlecht und dazu noch viele Überstunden"

Doch - Du kannst es erweitern um Uhr, Urlaub, Aussehen, Alter und Figur der Freundin und für mich noch erstaunlicher ihr Vermögen (mehr als ich). Und vorbereitend zum nächsten Absatz: das ist selbstverständlich in Ordnung, diese Frechheiten stehen dem AN zu.

knopper schrieb:oder man wird gleich rausgemobbt....die Quittung für den Mut das Problem anzusprechen sozusagen.

Es ist also "Problem" was der Chef hat? Wessen Problem eigentlich? Und schön dass noch eine krasse Unterstellung dazu schiebst.

Das ist echt schäbig.

@Abahatschi

Merkst du es nicht, die Welt ist immer gegen die armen Arbeitnehmer. Es braucht solch mutigen Aufklärern wie Knopper die aufopfernd sich für die Arbeitnehmerrechte einsetzt. 
Dieses verklerte Weltbild 

@Abahatschi
Langsam verstehe ich den Grund für so manche Arbeitslosigkeit. Wenn man so ein schlechtes Bild gegen Vorgesetzte und Chefs hegt, dann strahlt man das sicherlich auch im Beruf aus. Klingt sehr nach Neid und Missgunst und alles ist viel zu pauschalisierend dargestellt.

Dass gerade Chefs mittelständiger und kleinerer Unternehmen oftmals hart zu kämpfen haben, das wird hier einfach mal unter den Tisch gekehrt.

Kältezeit schrieb:dann strahlt man das sicherlich auch im Beruf aus.

Nicht nur das - diese Art von Gemecker in der Menge ist immer indirekt proportional zu Arbeitsleistung.

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Nicht unbedingt, aber Arbeitstätige/fähige, wenn sie während der Arbeit ungenehmigt Unsinn auf Allmystery oder sonstwo schreiben - ja.

Man kann vereinzelt sicher über Firmen meckern. Aber je mehr man zu verallgemeinern beginnt, umso mehr geht es am eigentlichen Thema hier vorbei und wird zur diffusen Systemkritik. Es ist eben grade in Deutschland nicht so, dass die Arbeitslosenzahlen exorbitant hoch wären. Das läßt nur den Schluß zu, dass am Arbeitsmarkt auch einiges funktioniert.

Donnervogel1 schrieb:Nicht unbedingt, aber Arbeitstätige/fähige, wenn sie während der Arbeit ungenehmigt Unsinn auf Allmystery oder sonstwo schreiben - ja.

Das wäre dann wohl die Entscheidung derdes  und nicht deine, Gott sei dank. Wie gut, dass manche hier genau den Arbeitsalltag der anderen kennen. Daumen hoch. 
@Tripane
Genau, das sollte man sich einfach mal vor Augen halten. Damit hast du völlig recht. Wenn man sich die Arbeitslosen Zahlen in anderen Ländern mal anschaut, stehen wir generell gut da, auch mit unserem sozialen System. 

Lilith101 schrieb:Wenn man sich die Arbeitslosen Zahlen in anderen Ländern mal anschaut, stehen wir generell gut da, auch mit unserem sozialen System.

Die Arbeislosenquote totalitärer realsozialistischer Diktaturen ist noch immer am besten.  Niedrige Arbeitslosigkeit sagt nichts über die Arbeitsverhältnisse in einem Land und wie gut das Sozialsystem dort funktioniert aus.

@Kältezeit
@Abahatschi 

Im Prinzip sitze ich ja ein wenig "zwischen den Stühlen" - ich mach ab und zu auf nem Forum ein bisschen Rechtsberatung für AN, studiere im Moment BWL und hab, mit Mitte 30, Berufswechsel, ner zeitlang HartzBlöd etc. auch so die ein oder andre beschissene Situation mit Bewerbungen und Arbeitgebern hinter mir.

Kurzum, ich bin eine eierlegende Wollmilchsau der Diskussion um Arbeit, Ämter und Rechtsfragen.

Ach, und @RosaBlock ist auch wieder da.


Sag mal, Rosa... von einer die ganz unten war, und anscheinend immer noch ist (hey, men Bafög ist weit unter der armutsgrenze, v.a. wenn man bedenkt dass ich jeden tag 130 km zur uni und zurück (65 km einfach) noch davon zahlen muss....)

Wie stellst du dir ein faires System vor? Die Antwort darauf bist du mir leider schuldig geblieben...

@RosaBlock
Ach Nein? Warum denn nicht? Nur weil ein paar, denen man es halt eben nicht recht machen kann und die gegen das böse System und gegen den bösen Staat schimpfen kann man sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die damit überhaupt kein Problem haben, sich zufrieden geben und nicht immer nach mehr schreien. Ich sage das gern nochmal: Potenzial nach oben gibt es immer. Aber es gibt Länder, die sind deutlich schlechter gestellt als wir. Sei es mit den Löhnen oder dem sozialen System. Also mal damit zufrieden geben was man hat wäre angesagt. Im übrigen ist das Leben halt auch einfach kein Pony Hof.