Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Nun, es gilt auch hier der False-Consensus-Bias.

Nur, weil man das irgendwie selber geschafft heißt es nicht zwangsläufig, dass dies bei anderen Menschen genau so ist.
Zu betrachten ist immer der Einzelfall, eine Verallgemeinerung anhand eines Beispieles an der eigenen Person ist hingegen niemals ein gültiges Argument für egal was.

devil075 schrieb:Ging mir ähnlich, mit Abendangebot ging das sogar mit Vollzeit

Jep, bei mir auch in Vollzeit.

devil075 schrieb:der Vorteil war, dass sie ich viel gespart hab, da ich zwecks Zeit und Müdigkeit keine Gelegenheit hatte Geld auszugeben.

hehe, das stimmt.

Ich kann nur vermuten das viele einfach unzufrieden sind, sie vergleichen sich aber sehen keinen eigenen Handlungsbedarf.
Auf der anderen Seite schätze ich ein, daß nur ein wirklich minimaler Anteil an Arbeitnehmern wirklich 100% zufrieden ist, also ihren Traumjob machen.
Misst man sich daran, kann nur was komplett Vermessenes rauskommen.
Ich kann nur jedem raten sich selber zu drehen wenn sich was ändern soll und Jobs abzulehnen weil es nicht 100% passt in einer arbeitslosen Situation kann nur nach hinten losgehen.
Ich habe zum Beispiel IM Job die Motivation entwickelt zu studieren, habe IM Job Menschen kennengelernt die dies getan haben, mich beraten haben usw.
Ich bin auch der Meinung das man IM Job viel leichter einen Job findet, sowohl von den Kontakten her als auch vom Standing...

Mindslaver schrieb:Nur, weil man das irgendwie selber geschafft heißt es nicht zwangsläufig, dass dies bei anderen Menschen genau so ist.
Zu betrachten ist immer der Einzelfall, eine Verallgemeinerung anhand eines Beispieles an der eigenen Person ist hingegen niemals ein gültiges Argument für egal was.

Na schilder doch mal deinen Einzelfall.

behind_eyes schrieb:Na schilder doch mal deinen Einzelfall.

Ich wiederhole es gerne noch einmal auch für dich:

Meine persönliche Geschichte steht hier nicht zur Debatte, auch ich kann nicht als Messlatte für irgendetwas dienen, darüberhinaus wäre es ja offtopic.

@Mindslaver
dann denk dir halt ne Story aus die irgendwie herleitet warum man lieber arbeitslos ist als einen nicht ganz passenden Job anzunehmen - das ist ja deine These und die versteh ich zum Beispiel einfach nicht, weil du kein Beispiel lieferst.

behind_eyes schrieb:das ist ja deine These

Nein, dass ich NICHT meine These!

behind_eyes schrieb:kann nur jedem raten sich selber zu drehen wenn sich was ändern soll und Jobs abzulehnen weil es nicht 100% passt in einer arbeitslosen Situation kann nur nach hinten losgehen.

Man geht Arbeiten um Geld zu verdienen, einen Job bei dem alles 100% super ist gibt es nicht. Man muss sich einfach anstrengen und was für seine Vorstellung tun und nicht warten bis einen die Gebratenen in den Mund fliegen.

Mindslaver schrieb:Meine persönliche Geschichte steht hier nicht zur Debatte, auch ich kann nicht als Messlatte für irgendetwas dienen, darüberhinaus wäre es ja offtopic.

Komisch, wenn sie aber gut genug als Hinderungsgrund für die Arbeitsaufnahme zu dienen, dann liest man Auszüge davon.
Ganz oder gar nicht.

behind_eyes schrieb:dann denk dir halt ne Story aus die irgendwie herleitet warum man lieber arbeitslos ist als einen nicht ganz passenden Job anzunehmen - das ist ja deine These und die versteh ich zum Beispiel einfach nicht, weil du kein Beispiel lieferst

Mindslaver schrieb:Nein, dass ich NICHT meine These!

Aber:

Mindslaver schrieb:Erwerbslose werden ihre Lage sicherlich beenden, falls sie können, aber nicht auf die Art und Weise, wie du es dir wünscht, sondern auf eine Art und Weise, die ihren individuellen Fähigkeiten und Interessen entspricht!

und jetzt benenne doch mal welche indiviellen Fähigkeiten bei Nichtentsprechung dazu führen das man einen Job ablehnen muss obwohl man qualifiziert ist und Arbeitslosigkeit als Alternative dafür infrage kommt.

devil075 schrieb:Man geht Arbeiten um Geld zu verdienen, einen Job bei dem alles 100% super ist gibt es nicht.

Das ist dann aber ein wirklich trauriges Leben und vergewissere dir, dass viele Menschen sich von diesen Gedanken, der Arbeit als reinen Zweck zum "Broterwerb" betrachtet, distanziert haben, auch "ältere" Generationen in der Coronakrise.

Heutzutage muss Arbeit...
...natürlich Geld einbringen.
...aber auch sinnstiftend sein.
...den eigenen persönlichen Interessen und Fähigkeiten entsprechen (Hobby zum Beruf machen)

Es gibt so ein Buch von Peter Hahne, der das Ende der Spaßgesellschaft ankündigt, auch da wird darüber gesprochen, dass Arbeit keinen Spaß machen muss, und man sich wieder auf "protestantischere" Werte rückbesinnen soll.
Mit dieser Einstellung würde der Autor bei der heutigen Generation auf taube Ohren stoßen.

behind_eyes schrieb:indiviellen Fähigkeiten bei Nichtentsprechung dazu führen

Da gibt es wohl Tausende von Gründe, warum Jobs abgelehnt werden.
- Keine Karrierchancen
- AG zu weit weg
- uninteressanter und unattraktiver Beruf oder Arbeitsbedingungen

Mindslaver schrieb:Heutzutage muss Arbeit...
...natürlich Geld einbringen.
...aber auch sinnstiftend sein.
...den eigenen persönlichen Interessen und Fähigkeiten entsprechen (Hobby zum Beruf machen)

Das ist der, du hast Recht, heute beworbene Idealzustand - aber eben keine Realität ABER jeder hat es selber in der Hand einen Weg einzuschlagen der dies ändern kann.

Mindslaver schrieb:Da gibt es wohl Tausende von Gründe, warum Jobs abgelehnt werden.
- Keine Karrierchancen

ist doch kein Grund diesen Job nicht vorübergehend zu machen und sich währenddessen was anderes zu suchen. Tatsächlich ist das in meiner Wahrnehmung sogar gelebte Praxis.

Mindslaver schrieb:AG zu weit weg

Warum bewirbt man sich dann dort?
Warum zieht man nicht um?

Mindslaver schrieb:uninteressanter und unattraktiver Beruf oder Arbeitsbedingungen

falsche Berufswahl, Neuen lernen.

Ich höre ziemlich viele Gründe NICHT zu arbeiten.

Das Märchen, der Mensch würde sich ohne Druck entfalten und ungeahnte kreative Werke vollbringen. Dieser Gedanke ist so cringe, dass man sich doch selbst bescheisst so was zu glauben.

Die letzten Monate haben diesbezüglich gezeigt, dass dem nicht so ist. Wenn man nun Twitch Streamer als erstrebenswert sieht, nunja sagt es eher mehr über einen selbst aus.

Ich bleibe bei meinem Credo, wer nicht will, das ist ok. Soll seine Grundsicherung erhalten und damit zurecht kommen.
Bonus und sonstige Unterstützung ist damit ausgeschlossen.
Jedoch möchte man diese Benefits dann auch haben, weil es wäre ja unfair dass diese einem Verwerht bleiben.

Was natürlich Quatsch ist, denn für manche Sachen muss man halt machen. Einfach machen. Wie im Gym, darum hassen viele kollektivistische Gedankenträger das Gym und die Gymkultur.
Da zählt nämlich der eigene erarbeitete Erfolg, da kann man nix auf anderer verteilen.

capspauldin schrieb:Ich bleibe bei meinem Credo, wer nicht will, das ist ok. Soll seine Grundsicherung erhalten und damit zurecht kommen.
Bonus und sonstige Unterstützung ist damit ausgeschlossen.

Einen Arno Dübel dürfte es nach meiner Vorstellung nicht geben bzw dann auf eigene Tasche.

Abahatschi schrieb:ALG2 ist Antragsleistung, wenn Du keinen Antrag stellst hast Du keine der Pflichten die Du genannt hast.

Da in unserer gesellschaft aber nicht genug arbeitsplätze vorhanden sind, bedeutet das, dass automatisch eine Reihe von Menschen entrechtet und arm sind, wenn wir nicht ALg2 so gestalten, dass das verhindert wird.

Diese Menschen sind dann automatisch dem Arbeiter gegenüber unterprivilegiert.

Sie haben weniger rechte, sie haben weniger geld (womit weniger rechte in unserer gesellschaft leider einhergehen), sie haben weniger ansehen und sie sind eine stigmatisierte gruppe, gegen die in den medien gehetzt wird.
Obwohl nunmal automatisch viele Menschen ohne eigenes verschulden arbeitslos sein müssen.

Man kann auch ins benachbarte Ausland und dort eine Arbeit suchen. Grenzgänger gab es schon immer und wird es immer geben.

capspauldin schrieb:Man kann auch ins benachbarte Ausland und dort eine Arbeit suchen. Grenzgänger gab es schon immer und wird es immer geben.

Und wie sieht das in Europa insgesamt aus, gibt es da mehr arbeitsplätze als arbeitslose?

shionoro schrieb:Diese Menschen sind dann automatisch dem Arbeiter gegenüber unterprivilegiert.

Wenn Du deinen ALG2 Antrag nicht mehr einreichst bist Du die Pflichten los! Verstanden?
Dann kannst Du machen was Du willst, bist total frei! Die anderen müssen für gewöhnlich 8 Std/Tag arbeiten.

Abahatschi schrieb:Wenn Du deinen ALG2 Antrag nicht mehr einreichst bist Du die Pflichten los! Verstanden?
Dann kannst Du machen was Du willst, bist total frei! Die anderen müssen für gewöhnlich 8 Std/Tag arbeiten.

Dann hast du aber kein Geld und kein Obdach, also noch weniger Rechte.

shionoro schrieb:Und wie sieht das in Europa insgesamt aus, gibt es da mehr arbeitsplätze als arbeitslose?

Was für die individuelle Arbeitssuche irrelevant ist. Es sei denn man möchte sich hinter Vorwände verstecken.

shionoro schrieb:Dann hast du aber kein Geld und kein Obdach, also noch weniger Rechte.

Tja, das ist wie bei den Steuerzahler, da hiess doch hier: deal with it.
Das sind quasi die Versicherungsbedingungen in Deutschland, wem es nicht passt kann selbst gucken wie er sich finanziert oder auswandern oder oder.