Prominente, die in Verschwörungsideologien abdriften

@NightSpider

Na ja, in die "Rassismus-Ecke" wird man in den überwiegenden Fällen gestellt, wenn man sich rassistisch äußert.
Natürlich gibt es dahingehend auch an den Haaren herbeigezogene Vorwürfe, das will ich nicht bestreiten...die kann man aber eigentlich argumentatorisch aushebeln....ist halt hier nicht der Fall.

Oh wow.... Ziehen sich die Leute ernsthaft an ein paar kurzen Zeilen eines Musikers tatsächlich so dermaßen hoch? Wieso schafft es scheinbar kaum noch jemand, Musik völlig wertfrei anzuhören? Zu allem und jedem eine Meinung zu bilden ist doch anstrengend.
Gibt weit schlimmeres denke ich, als ein Songtext unter Millionen Songtexten. Vor allem die, welche man sich mitschunkelwackelt anhört, obwohl man den Text überhaupt nicht versteht.
Vielleicht sollte man sich mal die Mühe machen und jeden gesungenen Text richtig zu verstehen. Wäre aber ein böses Erwachen, wenn man dann feststellt, zu was man da eigentlich ständig hoch entzückt mitgeträllert hatte.
Anscheinend in Mode gekommen, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Vor allem dann, wenn der Künstler einem so gar nicht zusagt.
Keine Ahnung was mit der Welt los ist.

Hab Naidoo noch nie Parole schreiend durch die Landschaft rennen sehen. Er sagt was er denkt und fühlt und verpackt es auch in seinen Liedern.
Das machen doch alle Künstler so.

Komplett überdrehte Reaktion. Scheint aber auch 'normal' zu werden.

Fierna schrieb:wenn man sich rassistisch äußert.

Und was bitte soll jetzt genau an dem Text von Naidoo rassistisch sein? Wenn ich lese es werden versteckte Codes verwendet und ein Aufruf zum Völkermord und Bürgerkrieg gemacht,
Kann man hier nachlesen:
https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/naidoo/

Sind das Sprachexperten? Ich würde mal gerne wissen was diese Leute befähigt das feststellen zu können. Aufruf zum Völkermord? Also wenn ich Nadioo wäre, ich würde alle verklagen, das würde ich mir vor Gericht anschauen wie das ausgeht. Wenn ich das wäre, ich würde mir das nicht bieten lassen, auf keinen Fall.

Shanara schrieb:Wieso schafft es scheinbar kaum noch jemand, Musik völlig wertfrei anzuhören?

Ach sooo. Texte sind uninteressant oder per se wertfrei?
Wenn Texte aber nicht wertfrei oder gar völlig drüber sind, warum genau sollte man dazu nicht Stellung nehmen?
Muss jede Aussage eines "Sängers" hingenommen werden oder darf man sich dazu auch eine Meinung bilden und sie am Ende auch äussern?
Ja, das wird jetzt schwierig, oder?
Und am Ende auch noch schmerzhaft.

Shanara schrieb:Zu allem und jedem eine Meinung zu bilden ist doch anstrengend.

Natürlich. Es soll auch Hirnzellen vernichten und neuronale Verschaltungen ruinieren.
Oder war es genau anders rum?
Ist doch egal, strengt manchen Menschen halt zuviel an.

Shanara schrieb:Er sagt was er denkt und fühlt und verpackt es auch in seinen Liedern.
Das machen doch alle Künstler so.

Und wenn das Bullshit ist, was dann?
Wenn er Reichsdeppenfantasien äussert?
Wenn er homophobe und/oder menschenverachtende Fantasien äussert?
Alles tutti bei dir.
Hauptsache keine Schmerzen beim Nachdenken. :Y:

Shanara schrieb:Er sagt was er denkt und fühlt und verpackt es auch in seinen Liedern.

Und die Leute zeigen ihm, was sie davon halten, wie sie es bei allen anderen Personen des öffentlichen Lebens ebenfalls tun würden.

@NightSpider

Vielleicht guckst du dir die zwei Beiträge mal an, da ist schon einiges aufgeführt.

Beitrag von Libertin (Seite 28)

Beitrag von ahri (Seite 28)

emanon schrieb:Ach sooo. Texte sind uninteressant oder per se wertfrei?

Ist die frage.. bei anderen BAnds mit interessanten Texten wurde mir gesagt das wäre eben "So die Art", Satire, usw.

emanon schrieb:Und wenn das Bullshit ist, was dann?
Wenn er Reichsdeppenfantasien äussert?
Wenn er homophobe und/oder menschenverachtende Fantasien äussert?
Alles tutti bei dir.
Hauptsache keine Schmerzen beim Nachdenken. :Y:

Ist er da der einzige der Extreme oder fragwürdie Ansichten vertritt in seinen Texten?

Oder ist es es Frage der Richtung, wann es "Kunst" und "Freiheit" ist und ab wann Hetze.

Shanara schrieb:Hab Naidoo noch nie Parole schreiend durch die Landschaft rennen sehen.

Wie schnell man doch Vergangenes ausblenden kann. Am 03.10.2014 demonstrierten auf zwei Kundgebungen zwischen Bundestag und Kanzleramt "Reichsbürger" zusammen mit Menschen der "Montagsmahnwache für den Frieden" und Anhängern der NPD. Stargast war Naidoo, der dann auch zu ihnen sprach.
Kann man sogar auf Youtube finden, wenn man es sucht.

Wie man seinen neuesten Ausrutscher da völlig wertfrei bewerten und schönreden will, auch wenn er in Liedform stattfindet, ist mir schleierhaft.

NightSpider schrieb:Also wenn ich Nadioo wäre, ich würde alle verklagen, das würde ich mir vor Gericht anschauen wie das ausgeht. Wenn ich das wäre, ich würde mir das nicht bieten lassen, auf keinen Fall.

Du könntest ja mal, wenn du könntest, die hier gestellten Fragen beantworten Beitrag von emanon (Seite 32) , zu den von @ahri verlinkten Posts Stellung nehmen und auch mal erklären warum jemand mit Migrationshintergrund kein Rassist sein kann.
Was meinst du, kommt dazu von dir mal was Konkretes, oder reicht es dazu nicht?

@emanon

Jop. Könnte ich bei jedem Menschen tun, ob Person im öffentlichen Leben oder meiner Nachbarn. Was brächte mir das?
Dient Musik nicht zur Unterhaltung? Jedenfalls dachte ich, das es so sein würde.

Wenn man nicht jedem Furz seine Aufmerksamkeit schenken würde, käme da auch nicht mehr als heisse Luft bei raus.
Das daran hochziehen und darüber hinaus facht dieses Feuer doch erst an.

Ist es wichtig was andere denken oder sagen? Oder eher, wie ich selber damit umgehe?

Ich sehe Xavier Naidoo nicht auf diesem Feld, auf welches man ihn wohl stellen will.

Shanara schrieb:Dient Musik nicht zur Unterhaltung? Jedenfalls dachte ich, das es so sein würde.

OK wahrscheinlich so eine Art La-La-Land.
Da will ich natürlich nicht stören.

Der Rest, der begriffen hat, dass Musik/Songs auch Botschaften transportieren können ist herzlich eingeladen weiter mitzudiskutieren.

@Shanara

Shanara schrieb:Dient Musik nicht zur Unterhaltung?

Was hätten dann rassistische Äußerungen darin verloren?
Musik kann durchaus auch dazu dienen, Gesellschaftskritik o.ä. anzubringen, jedoch sollte man auch da nicht vergessen zu differenzieren, was ganz klar rassistisch ist und was satirisch o.ä.

Shanara schrieb:Ich sehe Xavier Naidoo nicht auf diesem Feld, auf welches man ihn wohl stellen will.

Musst du ja auch nicht. Sehr viele andere Menschen sehen das scheinbar anders. Viele andere Menschen sind halt der Meinung, dass man Rassismus nicht gesellschaftsfähig werden lassen sollte.

emanon schrieb:OK wahrscheinlich so eine Art La-La-Land.
Da will ich natürlich nicht stören.

Der Rest, der begriffen hat, dass Musik/Songs auch Botschaften transportieren können ist herzlich eingeladen weiter mitzudiskutieren.

Hatten wir das nicht vor Monaten schon mal bei Umstrittenen Bands? Aber da war eben die Richtung etwas angenehmer... wobei versuchen wir das ganze doch nur mal rein Juristisch zu betrachten ohne persönliche Vorliebe.

das der Naidoo so kommt ist schon witzig...

Ob Migranten auch Rassisten sein können. MEiner Meinung nach kann jeder Mensch rassist sein, aber Tussinelda meinte mal das ist nur"weißen" vorbehalten.

Kältezeit schrieb:Wie man seinen neuesten Ausrutscher da völlig wertfrei bewerten und schönreden will, auch wenn er in Liedform stattfindet, ist mir schleierhaft.

Da liegt wohl das Problem an der Sache.
Es ist wichtiger geworden, was wildfremde Menschen, mit welchen man nicht persönlich sprechen kann den Meinungsstempel aufzudrücken, statt das zu ignorieren und lieber in seinem eigenen Umfeld das Beste zu machen.
Ist Mode geworden, Unvernunft nach aussen zu tragen.

Ist scheinbar auch Mode geworden, nur das aus Beiträgen rauszupicken, das man "schön abwatschen" kann..

ahri schrieb:Und die Leute zeigen ihm, was sie davon halten, wie sie es bei allen anderen Personen des öffentlichen Lebens ebenfalls tun würden.

So ist das.

Jeder kann sich rassistisch, antisemitisch, dumm oder sonstwie öffentlich äußern. Wir leben in einem freiheitlichen Land, keiner wird dafür gefoltert oder ermordet. Sofern eine strafrechtlich relevante Grenze überschritten ist, kann er gleichwohl bestraft werden. Aber die ist in einem künstlerischen Kontext sehr weit gefasst.

Aber natürlich muss sich jemand, der öffentlich etwas sagt, daran messen lassen.
Wenn einer sich öffentlich als Rassist gibt, dann kann das dazu führen, dass andere ihn deswegen meiden. Auch das ist ein Ausdruck unserer Freiheit. Der eine darf weitgehend sagen, was er will und dem anderen steht es aber gleichermaßen frei, daraus Konsequenzen für eine Zusammenarbeit oder für eine Gegenrede zu ziehen.

ahri schrieb:Was hätten dann rassistische Äußerungen darin verloren?
Musik kann durchaus auch dazu dienen, Gesellschaftskritik o.ä. anzubringen, jedoch sollte man auch da nicht vergessen zu differenzieren, was ganz klar rassistisch ist und was satirisch o.ä

Stimmt schon. Da könnte man aber verdammt viel heraus picken, was nicht in so einen Songtext rein sollte. Käme kaum ein Künstler frei raus.

Genau genommen hat Gewaltverherlichung auch nichts in solchen Texten zu suchen. In Kunst allgemein nicht. Aber darüber beschwert sich niemand. Da ist es dann künstlerische Freiheit.

Ich denke, es verpufft ganz einfach, wenn man dem nicht solche Aufmerksamkeit schenkt. Sonst schaukelt sich das hoch, wie man hier doch lesen kann.

Shanara schrieb:Es ist wichtiger geworden, was wildfremde Menschen, mit welchen man nicht persönlich sprechen kann den Meinungsstempel aufzudrücken, statt das zu ignorieren und lieber in seinem eigenen Umfeld das Beste zu machen.

Wahrscheinlich dein Eindruck bzw. eine Meinung.
Warum sollte man hingehen und öffentlich vorgetragene Äusserungen ignorieren?
Wer etwas öffentlich vorträgt, der wird daran natürlich auch gemessen.
In einer Zeit in der sich, auch dank der AfD und ihren Fanboys und-girls, das Sagbare immer mehr der Schmuddelecke nähert, halte ich Diskussionen über solche Aussagen für eminent wichtig.
Man kann durchaus an solchen Diskussionen teilnehmen, den Unfug und das Unrecht thematisieren und zusätzlich auch im eigenen Umfeld das Beste daraus machen. Eigentlich bedingt sich das sogar gegenseitig, denn das, was jetzt noch weit weg ist,kann, tritt man ihm nicht entschieden entgegen, irgendwann das nahe Umfeld sein.

Fedaykin schrieb:Ob Migranten auch Rassisten sein können. MEiner Meinung nach kann jeder Mensch rassist sein, aber Tussinelda meinte mal das ist nur"weißen" vorbehalten.

Beim Thema Erstarken von Antisemitismus ist jedenfalls ein Zusammenhang evident. Also weil auch etliche Flüchtlinge diese Gedankengut pflegen. Zeigts sich dann auch im Alltag.

Fedaykin schrieb:Hatten wir das nicht vor Monaten schon mal bei Umstrittenen Bands? Aber da war eben die Richtung etwas angenehmer... wobei versuchen wir das ganze doch nur mal rein Juristisch zu betrachten ohne persönliche Vorliebe.

Ja aber die haben ja die richtige Meinung, die Fisch-Buffet-Schrammler. Die dürfen sogar feinsinnige Oberschichts-Akdamiker auf Veranstaltungen des ehrwürdigen Weimarer Bauhaus mit ihren Trash-Klängen um den wohlverdienten Feierabend-Kunstgenuss bringen.
Als die Presssprecherin dieser Institution die Band ausladen wollte, weil sie mehr als eindeutig nicht in die kulturelle Ausrichtung des Bauhaus passt, wurde sie gegangen.
Auch so ein "Erfolg" des eifrigen, übergriffigen, nicht-wirklich-demokratie-konformen Korrekturbestrebens öffentlicher Meinungsäusserungen.

@abberline

Ältere erinnern sich noch an den Skandal um die Band DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft) und ihr "Tanz den Mussolini, tanz den Adolf Hitler".
Der Aufschrei, damals noch ganz analog, mangels WWW, sorgte dafür, dass Band und Titel (der sich wie geschnitten Brot verkaufte) in aller Munde waren.

Zur Erinnerung für die jüngeren LeserInnen:

"Einige der Songs, Der Mussolini („Tanz den Mussolini“) zum Beispiel, das homoerotische Stück Der Räuber und der Prinz, Greif nach den Sternen, Die Götter sind weiß oder Ein bißchen Krieg waren textlich provokant. Passend zu den Songs war auch ihr Image. Gerade Der Mussolini und ihr Auftreten im Lederoutfit und kurzem, kahlgeschorenem Haarschnitt als eine Art „germanisches Gegenstück zu Grace Jones“ brachten ihnen immer wieder Vorwürfe ein, Faschisten zu sein. Auch die Texte, welche vor abgenutztem Vokabular aus Schlager-Kitsch, Heimatfilmen und NS-Mythologie nicht zurückschreckten, verstärkten diesen Vorwurf. DAF haben ihre politische Haltung in den Medien nie klar definiert. Sie erwähnten lediglich, dass ihre stilistische Bandbreite „immerhin vom Anarcho-Skin bis Disco-Nazi“ reichen würde und dass sie „einfach zu lustvoll für Faschisten seien“. "
(Auszug aus Wikipedia), Quelle und ganzer Artikel:
Wikipedia: Deutsch Amerikanische Freundschaft