Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?
12.01.2023 um 08:42Anzeige
MissMary schrieb:Fazit: Ich fürchte, ich werde wieder öfter Auto fahren.Wie weit hast du es denn bis zur Arbeit?
martenot schrieb:warum für mich persönlich eigentlich weiterhin eher ein städtisch geprägter Wohnort in Frage kommt, weil ich mir den Stress mit der Autofahrerei nicht antun möchte.Gerade im dichten Stadtverkehr finde ich das Fahren stressiger als bei Überlandfahrten. Auch die Parkplatzsuche ist oft nicht ohne.
martenot schrieb:Bei uns geht der Trend ja eher in Richtung Billigtickets, was meiner Befürchtung nach eher nicht zu einer umfangreichen Verbesserung der ÖPNV-Angebote beitragen dürfte.Mein Chef hat ein Job-Ticket und zahlt dafür 66 Euro im Monat.
Bundeskanzleri schrieb:bei uns finde ich Bahnfahren auch nicht gerade günstig.Nicht wirklich. Und erwischt man einen Spartarif, hat man Zugbindung und dann oft Huddel.
Do-X schrieb:Wie weit hast du es denn bis zur Arbeit?8km. Ich wohne auf einem Dorf und arbeite am Stadtrand der nächsten Stadt.
nairobi schrieb: Gerade im dichten Stadtverkehr finde ich das Fahren stressiger als bei Überlandfahrten. Auch die Parkplatzsuche ist oft nicht ohne. Aber natürlich, mit den Öffis hat man dieses Problem mal nicht.Das habe ich auch überlegt - dafür gibt es echt andere Probleme: Mein Bus ist z.B. in einer 30 Minuten Taktung: D.h, ich muss in der Arbeit zu einer bestimmten Zeit los, damit ich pünktlich an die Haltestelle komme - drei Minuten Puffer eingerechnet. Oft ist es aber so, dass mich noch ein Kollege erwischt und was besprechen möchte, dann ist der Bus weg und ich warte wieder 27 Minuten, bis ich loslaufe.
nairobi schrieb:Mein Chef hat ein Job-Ticket und zahlt dafür 66 Euro im Monat.Siehe oben - weil das glaube ich überall so ist - wenn man nicht in einer Großstadt wohnt, wo die Taktung super ist. Da gibt es aber andere Probleme. Ein Bekannter von uns lebt in München - im Außenbezirk und fährt glaube ich so 30 Minuten in die Stadt. Das macht jeder, gibt keine andere Möglichkeit, da sein Betrieb zentral liegt und keine Parkmöglichkeiten hat. Er meint, morgens reinfahren ist okay, er liest viel und entspannt ganz gut - nimmt Buch und Kaffee mit (wenn nicht Corona und Maskenpflicht) und bekommt garantiert einen Sitzplatz. Nervig dann ist, er muss noch umsteigen und bekommt garantiert keinen Sitzplatz.
Bei unserer Dienststelle war es so, dass erst mal eine bestimmte Anzahl von Abnehmer:innen für das Angebot gefunden werden musste. Das klappte tatsächlich erst im zweiten Anlauf.
nairobi schrieb: Nicht wirklich. Und erwischt man einen Spartarif, hat man Zugbindung und dann oft Huddel.Das ist auch das einzige Sichere - Ich war früher überzeugter Zugfahrer - früher. Nun haben wir drei Kinder, zwei wohnen noch bei uns. Einer über 15 - der fährt nicht mehr kostenfrei mit. Wir können nur in den Ferien reisen - da sind alle anderen Verkehrsmittel inklusive Flugzeug billiger.
Am günstigsten ist es wirklich, wenn man gar nicht umsteigen muss, sondern eine Direktverbindung hat.
Interested schrieb:Dass du echt ne Woche so durchgespielt hast, Respekt! Auch, dass dein Mann da mitspielt. Ich hätte vermutlich ab Tag 3 spätestens wieder das Auto genommen und gut wäre gewesen. Das würde ich mir so nicht antun und diese ganze Zeit wirklich sinnvoller nutzen. Wenn die Anbindung des ÖPNV so schlecht ist, dann nützt der ganze Wille nichts.Es ist echt so: Wir teilen uns ein Auto, ich fahre ungern und als ich näher an meiner Arbeitsplatz lebte, war es eine echte Alternative für mich zu radeln. Das geht jetzt ja nicht mehr.
nairobi schrieb:Aber natürlich, mit den Öffis hat man dieses Problem mal nicht.Ja, eben. Der Vorteil der städtischen Wohnlage besteht für mich darin, dass ich eigentlich überall hinkomme ohne Auto. Dementsprechend fahre ich auch kein Auto (ich habe ja gar keines), ohne etwas zu vermissen. Der ÖPNV ist für mich sehr praktisch. Autofahren empfände ich als viel belastender.
MissMary schrieb:Mit dem Fahrrad ist es doof zu fahren: Es gibt zwar einen gut ausgebauten Fahrradweg an der Landstraße entlang, aber blöderweise liegt unser Dorf fast 100m höher als mein Arbeitsplatz. D.h. hinradeln ist kein Problem - auf dem Rückweg radelt man 1,5km fast kontinuierlich bergauf - das packe ich konditionell nicht - ich muss dann schieben.Bist du die strecke mal mit nem E-bike gefahren oder gehts trotz unterstützung ebenfalls nicht? 8km ist ja tatsächlich nicht die welt und soviele probleme auf so kurzer strecke mit den öffis sind ja völlig banane Oo
MarinaG. schrieb:Mich wird niemand für das eingepferchte Transportwesen begeistern können.So ähnlich geht es mir mit dem Autofahren auf den chronisch überfüllten Straßen mit allzu oft chaotischem Verkehrsverhalten (Überholen an unübersichtlichen Stellen, spontanes Einfahren aus Seitenstraßen ohne zu Blinken oder zu Schauen, Drängeln oder Schleichen, etc.). Dafür werde ich mich niemals begeistern können. Autofahren macht (mir) nur dann Spaß, wenn die Verkehrsdichte niedrig ist und die Verkehrsteilnehmer vorausschauend und defensiv fahren - also relativ selten.
martenot schrieb:Autofahren macht (mir) nur dann Spaß, wenn die Verkehrsdichte niedrig ist und die Verkehrsteilnehmer vorausschauend und defensiv fahren - also relativ selten.Wir sind hier ja extrem ländlich. Bei uns ist das meist total entspanntes Gondeln durch eine Traumkulisse - toll. :) Und längere Fahrten sind völlig unkompliziert möglich, während ich mit Bus und Bahn ewig unterwegs wäre und nervliche Zustände bekäme.
martenot schrieb:Im ÖPNV hingegen kann ich mich entspannen, muss mich nicht um das Fahren oder andere Verkehrsteilnehmer und deren erratisches Verhalten kümmern, kann was Lesen oder dösen. Ich stelle auch immer wieder fest, dass die Fahrt gefühlt im Auto wesentlich länger dauert (auch wenn es nicht wirklich der Fall ist), weil ich ständig angespannt und gestresst bin.Ich bin, sobald ich den ÖPNV nutzen muss, total verspannt und genervt. Alles dauert ewig, ist laut, stinkt nicht selten und wenn Verkehrschaos herrschen sollte, stecken Bus und Straßenbahn gleich mittendrin (mit dem Auto kann ich ggf. umfahren). Nein, lass mal. Ich bleibe bei meinem wunderbar bequemen Auto. Ich werde Dich nicht für das Auto und Du mich nicht für öffentliche Verkehrsmittel begeistern können. Wir erleben das schlichtweg komplett unterschiedlich.
MarinaG. schrieb:Ich bin, sobald ich den ÖPNV nutzen muss, total verspannt und genervt.So geht es mir, sobald ich in ein Auto einsteige. Schon beim Losfahren bin ich angespannt und gestresst, weil ich irgendwie ständig im Hinterkopf habe, was alles passieren könnte. Wahrscheinlich sind schon zu viele Leute aus meinem Umfeld durch Unfälle zu Schaden gekommen, als dass ich das Autofahren noch entspannt genießen könnte. Auch mein Partner (der regelmäßig Autofahren muss) erzählt mir immer wieder von Beinahe-Unfällen, weil beispielsweise wieder jemand aus der Gegenrichtung in einer unübersichtlichen Kurve überholt hatte oder fast auf seine Seite geraten war.
MarinaG. schrieb:Ich werde Dich nicht für das Auto...Naja, wie gesagt, in sehr abgelegenen Regionen, wie z.B. in Kanada oder Nordskandinavien finde ich Autofahren auch sehr schön. Aber schon in Schottland gab es viel zu viel Autoverkehr für meinen Geschmack. Selbst auf vermeintlich abgelegenen Straßen gab es Kolonnenverkehr in beiden Richtungen, was ich überhaupt nicht ausstehen kann. Auch in der eher ländlichen Region meines Partners gibt es fast zu jeder Tageszeit unendliche Autokolonnen. Dazu noch die Unsitte, überall an der Straßenseite geparkte Autos abzustellen, sodass die Fahrerei einem Slalom gleicht. Mich macht das alles ziemlich nervös und genervt, und ich kann mich überhaupt nicht entspannen. Ich bin immer wieder froh, wenn ich endlich wieder in der Bahn sitzen kann.
Inv3rt schrieb:Mag zwar immernoch nicht jeden Mitfahrenden, klar aber das kann ich derweilen gut akzeptieren, ohne gleich zu dissoziieren und sie aus dem Bus- oder Bahnfenster werfen zu wollen.Ich finde, wenn man es gewöhnt ist, im ÖPNV unterwegs zu sein, stören einen die Mitreisenden auch normalerweise weniger. Ich selbst kann das normalerweise ganz gut ausblenden, zumindest solange das Verkehrsmittel nicht zu überfüllt ist und solange nicht jemand sehr nervig ist (z.B. sehr laut oder irgendwie aufdringlich). Und außerhalb der Hauptverkehrszeiten sind die Busse und Bahnen sowieso nicht so voll.
martenot schrieb:Ich finde, wenn man es gewöhnt ist, im ÖPNV unterwegs zu sein, stören einen die Mitreisenden auch normalerweise weniger.Mjo, so in etwa kommts hin, ja.
martenot schrieb:ch selbst kann das normalerweise ganz gut ausblenden, zumindest solange das Verkehrsmittel nicht zu überfüllt ist und solange nicht jemand sehr nervig ist (z.B. sehr laut oder irgendwie aufdringlich)Also bist du auch schon, mhm, gewissermaßen sensibel für sowas? Jedenfalls bei großen Menschenmassen?
martenot schrieb:Der Vorteil der städtischen Wohnlage besteht für mich darin, dass ich eigentlich überall hinkomme ohne Auto. Dementsprechend fahre ich auch kein Auto (ich habe ja gar keines), ohne etwas zu vermissen. Der ÖPNV ist für mich sehr praktisch. Autofahren empfände ich als viel belastender.So geht es uns auch. Wir wohnen in der Stadt und haben alles in der Nähe, was wir brauchen. Wir fahren mit dem Rad zur Arbeit und können die Strecke zur Arbeit auch in einer knappen halben Stunde zu Fuß zurücklegen, wenn wir wollen. Daher habe ich auch keine Abokarte mehr für den ÖPNV, es rechnet sich bei mir nicht mehr. Für die paar Fahrten Bus und Bahn im Monat hole ich mir 4er-Tickets.
martenot schrieb:Ich finde, wenn man es gewöhnt ist, im ÖPNV unterwegs zu sein, stören einen die Mitreisenden auch normalerweise weniger.Das geht mir auch so. Ich bin jahrelang mit dem ÖPNV zur Arbeit gefahren und irgendwann kann man ziemlich viel ausblenden :D
lapis_lazuli schrieb:Wir sind mal vergleichsweise mit einem Firmenauto zu meinen Eltern gefahren und haben hinterher ausgerechnet, was wir bezahlt haben - mit dem Zug zahlen wir fast doppelt so viel, dort kostet es uns für 2 Personen für Hin- und Rückfahrt 60 EUR und dazu kommen noch knapp 10 EUR für die Straßenbahn zum Bahnhof. Mit dem Auto beliefen sich die Kosten auf knapp 30 EUR.So ein Firmenauto steht mir nicht zur Verfügung. Ich müsste ein Auto kaufen oder jedesmal eines mieten oder leihen (Car-Sharing). Ob das dann immer noch billiger ist als die Fahrt mit Bus und Bahn, weiß ich nicht. Allerdings fahre ich sowieso nicht gern Auto, deswegen ist es mir das wert und ich nehme ggf. auch die etwas längere Fahrzeit in Kauf.
Doors schrieb:"Kenne ich, ist hier auch so. Allerdings habt ihr in Afghanistan den Vorteil, dass es nicht so oft regnet."Aber kalt kann es da auch sein...