Nadja Ramadan - Gnade für die Gnadenlosen?

Den Namen ,,Nadja Ramadan" werden die meisten von euch noch nie gehört haben und auch mir ging es bis vor kurzem nicht anders.
Doch mit ihrem Namen ist eine höchst schwierige Frage, ein höchst schwieriges Thema verbunden. Auf den Punkt könnte man es als Frage formulieren:,,Gnade für die Gnadenlosen?"

Nadja Ramadan gehört zu den zahlreichen ausländischen Unterstützern und Kämpfern, die in den vergangenen Jahren dem so genannten Islamischen Staat zuströmten. Zu den 940 Deutschen, die sich dem IS anschlossen und nach Syrien und Irak gingen.
Über den IS brauche ich wohl nicht viel zu schreiben - wer nicht die letzten Jahre auf der Rückseite des Mondes mit den Füßen in den Ohren gelebt hat (reife Leistung, Respekt :D ), weiß, dass es sich um eine der rücksichtslosesten und brutalsten Terrororganisationen mit Weltmachtswahn der Gegenwart handelt.
Zahllose, wirklich abscheuliche Verbrechen gehen auf das Konto des IS. Mord und Folter an Unschuldigen, an Ungläubigen, an Verrätern...
Alles ,,für Allah", auf Basis eines religiösen Wahns.

Der IS brüstet(e) sich sogar mit seiner Gnadenlosigkeit - wer nicht glaubt(e), wie es seine Ideologen ausgetüftelt hatten, verdiente die kompromisslose Vernichtung. Das gegründete Gebilde ,,Islamischer Staat" sollte schließlich die ganze Welt umfassen.
Ein islamisches Reich.

Doch die Ziele waren wohl vorerst etwas zu hoch gesteckt - das Staatengebilde ,,Islamischer Staat" ist praktisch zerschlagen, die Organisation wankt und könnte zerbrechen, was sie selbstverständlich nicht weniger gefährlich macht und immer noch zu einer Terrororganisation.

Jedenfalls stellt sich nun angesichts dieser Umstände die Frage: wie umgehen mit festgenommenen, deutschen (oder österreichischen oder schweizerischen...) Kämpfern und Unterstützern des IS umgehen?
Nadja Ramadan befindet sich in syrischer Haft, hat ihre Kinder bei sich und bittet die dt. Bundeskanzlerin, Angela Merkel, sie zurück nach Deutschland zu holen.
Sie sei nicht mehr gefährlich, sie wolle nur noch weg, habe dem IS abgeschworen...

Aber stimmt das? Was hat sie getan? Hat sie, selbst ohne direkt jemanden ermordet oder gefoltert zu haben, unterstützend gehandelt und deshalb Strafe verdient? Immerhin müssen sich auch heute noch ehemalige Mitarbeiter von Konzentrationslagern in Deutschland für ihr unterstützendes Handeln bzw. ihr Nichthandeln während des Nationalsozialismus verantworten und erhalten Strafen.

Wie sollte Deutschland mit solchen Fällen umgehen? Hat Deutschland überhaupt das Recht - oder gar die Pflicht? - Irak oder Syrien die Behandlung deutscher Staatsbürger nach ihren jeweiligen Gesetzen vorzuenthalten?
Gnade für die Gnadenlosen?

Weitere Informationen:

http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-09/nadja-ramadan-angela-merkel-islamischer-staat-syrien-videobotschaft

Unten versauern lassen. Sie hat genau das bekommen was sie wollte.

Ich sage mal so..wenn es zu dem Zeitpunkt Kinder oder Jugendliche waren...dann kann man darüber reden...

Aber diese Frau war 28 und somit lange erwachsen bevor sie zum IS ging.

Sie wusste wohin sie ging.

In dem Artikel steht dass die Regierung sich eine Lösung für die Rückkehrer einfallen lassen muss...die ist doch schon klar: 7-8 Jahre Knast, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Für die Dame bitte auch.

Ich schließe mich der Meinung von Neroc an.
Ich glaube der Frau auch nicht wirklich, sie zeigt ihr Gesicht nicht. In Syrien muss man sich nicht verhüllen.
Ihre Stimme klingt für mich auch nicht verzweifelt und dass sie einen Fehler gemacht hat, erwähnt sie für meinen Geschmack zu spät.
I don't know...

Sorry, aber ich glaube, das wäre alles andere als vernünftig. Bei den Kindern kann man noch darüber reden, die können in ein Heim.

Es heisst ja so schön: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Sie hat sich freiwillig dieser Terrororganisation angeschlossen, von daher verdient sie keinerlei Mitleid - doch was können ihre Kinder dafür?

Von daher sollte man sie zurück nach Deutschland holen, wegen der Kinder.

Für alles Weitere wird sich eine Lösung finden.

Den Beitrag in der Zeit, hatte auch ich vorhin gelesen. Als Mensch habe ich schon Mitgefühl mit Frau Ramadan. Aber sie hat sich im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte dafür entschieden, sich einem menschenverachtendem Pseudo-Staat anzuschließen. Auf die Schandtaten des IS, muss man an dieser Stelle wohl nicht näher eingehen. Sie muss nun rechtlich und auch moralisch, für die Mitgliedschaft in einer Terrororganisation bezahlen.

Mitleid hingegen, habe ich mit den Kindern. Sie sind unschuldig und Opfer der Umstände! Ich würde es befürworten, wenn die BRD sich dafür einsetzt, sie nach Deutschland zu holen.

@borabora
Die Kinder könnten Zugpferd sein, Du springst ja direkt darauf an. Ist nicht böse gemeint. Das ist aber quasi eine Schachmattsituation. Den Kindern möchte man helfen, aber sie kann gefährlich sein.

Die Kinder in die Obhut dieser Frau zu geben, wäre grob fahrlässig. Statt diese Frau nach Deutschland zu holen, sollte man sich lieber um die Deutschen kümmern, die zu Unrecht oder aus politischen Gründen in irgendeinem Loch weit weg von ihrerer Heimat verrotten.

In diesem Buzzfeed-Artikel gibt es noch ein paar mehr Infos zu Frau Ramadan. Sie hat einen deutsch-libanesischen Hintergrund, evtl. war sie schon zu ihren Zeiten in Deutschland vollverschleiert?

Auch steht hier, dass sie sich an sich gar nicht wirklich dem IS anschließen wollte, sondern "nur" ihrem Mann gefolgt ist, der sich dem IS angeschlossen hat. Fragt sich nun, was richtig ist.

Die Fragen, die ich mir stelle sind:
Würde sie um Rückkehr betteln, wenn der IS seine Macht hätte vergrößern können?

Würde sie um Rückkehr betteln, wenn sie dort nicht bombardiert würde?

Möchte sie nach D, weil sie sich losgesagt hat vom IS oder weil es hier gemütlicher ist?

Wann entradikalisiert sich jemand, der sich radikalisiert hat?

So sehr es mir für die Frau und deren Kinder leid tut, ich möchte nicht, dass hier irgendeine Anstrengung für die Rückholung betrieben wird.

@SergeyFärlich
Ich sehe das genau so wie du und diese Frage stelle ich mir auch.

Zumal ich ihren Videoaufruf auch irgendwie eher fordert als demütig empfand.

Den Kindern würde ich aber gerne die Chance geben. Ohne Mutter.

@SergeyFärlich
Ja, diese Fragen stelle ich mir auch.
Kein leichtes Thema.

SergeyFärlich schrieb:Die Fragen, die ich mir stelle sind:
Würde sie um Rückkehr betteln, wenn der IS seine Macht hätte vergrößern können?

Würde sie um Rückkehr betteln, wenn sie dort nicht bombardiert würde?

Möchte sie nach D, weil sie sich losgesagt hat vom IS oder weil es hier gemütlicher ist?

Wann entradikalisiert sich jemand, der sich radikalisiert hat?

Man darf annehmen, dass sie nicht betteln würde, hätte sich da alles so entwickelt wie sie sich das vorgestellt hat. Ob ihr IS Mann Ungläubige abschlachtet wird ihr nicht so wichtig sein, wenn sie im Kalifat ihrer Träume hätte leben können.

Aber Bomben der Gegner und nun das Leben in irgendeinem Lager oder in Haft, da ändert man halt seine Meinung.

Ich bin grundsätzlich gegen Verhandlungen mit Terroristen. Von daher kann sie gerne im Irak bleiben. Auch wen sie niemanden umgebracht hat so hat sie dennoch eine grosse Terrororganisation unterstützt und sich somit den Titel Terrorist redlich verdient.

Klasse Ding.
Man unterstützt Terroristen, die andere quälen und wird man geschnappt, bereut man ja so sehr und man ist lieb.

Sie will sich nur ihrer Verantwortung entziehen.

Gnade? Nein. Strafe? Ja.
Das hat sie selbst so gewollt.

Und ja, die Kinder können nichts dafür, aber andere Verbrecher mit Kindern sitzen auch im Knast und wenn man das in einem anderen Land tut, hat man wohl Pech gehabt.
Sie hätte es ja anders haben können und hier in Deutschland mit den Kindern ganz gemütlich und unschuldig auf der Couch sitzen und Spongebob gucken können.
Jetzt müssen ihre Kinder ohne ihre Mutter auskommen.
Daran hat sie ja toll gedacht.
Um die Kinder sollte man sich kümmern, um sie nicht. Außer der syrische Staat.

Ich hab mich gerade gefragt was wohl passieren würde wenn sie ein Exclusivdate mit einem der IS Typen hätte und denen ins Gesicht sagen würde das es ein Fehler war sich denen anzuschließen. Wenn sie das macht dies gefilmt wird und sie lebend aus der Geschichte rauskommt, dann ist ihre Reue für mich glaubhaft und sie darf dann nur für 15 Jahre ins Gefängnis.

Die Kinder sollte man da raus holen. Die Frau darf gerne ihre gerechte Strafe bekommen.

@Mohart
so wie früher, wenn man "testete" ob jemand eine Hexe sei? Wenn man den Test überlebt, dann ist man eine Hexe und wird verbrannt, wenn nicht, dann ist man auch tot.