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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

841 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Reisen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 11:19
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ganz persönlic interessiere ich mich sehr viel mehr für das Alltagsleben der normalen Menschen woanders, als für alte Steinhaufen, die in jedem Bildband auch erlebbar sind.
Ich interessiere mich in der Regel für die breite Palette eines Reiseziels, von interessanten Bauwerken über tolle Landschaften bis zu den Menschen, ihren Sprachen, Gewohnheiten, Speisen, Musik, und so weiter. Und es sind diese vielfältigen Erlebnisse und Erfahrungen mit allen Sinnen, die so eine Reise dauerhaft in meiner Erinnerung verankern.

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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 11:25
Letztendlich ist meiner Ansicht nach die Ursprungsfrage des Threads "verpasst man wirklich so viel?" nicht allgemeingültig zu beantworten. Es ist wie bei allen Interessen und Hobbys: dem einen bedeutet es viel, und man investiert (relativ) viel Geld und Zeit. Dem anderen bedeutet es wenig oder gar nichts, und man kann kaum nachvollziehen, warum andere so begeistert sind.

Umgekehrt geht es mir mit anderen Dingen so, wie z.B. Fußball. Das Thema interessiert mich rein gar nicht, und da könnte ich auch fragen: "Ich habe kein Bedürfnis nach Fußball - verpasst man wirklich so viel?" Dasselbe beispielsweise beim Thema Autos, die mir weitgehend gleichgültig sind. Verpasse ich deswegen etwas, wenn ich mich nicht damit beschäftige? Nur dann, wenn es mir etwas bedeutet, ansonsten nicht.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 11:31
Zitat von martenotmartenot schrieb:Wäre heutzutage das Geld knapp, würde ich wahrscheinlich trotzdem auf sparsame Weise reisen.
Same here. Sollte ich je in die Situation kommen über wenig Geld zu verfügen, ich würde sofort mit dem Rauchen aufhören, nur noch Leitungswasser trinken, mich sparsamst ernähren, Netflix etc. kündigen, und auch sonst alles sparen was irgendwie geht, nur um wenigstens hin und wieder Reisen zu können. Aber da sind wir wieder bei Prioritäten.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn ich mir die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes angucke, dann ist Peru ja unglaublich gefährlich. Aber ich würde weitaus lieber um Mitternacht durch Lima laufen als durch Gelsenkirchen.
Es kommt halt auch immer drauf an wo und wie man sich bewegt. Wir waren zum Beispiel in Manila und eine befreundete Halbphillipina schlug die Hände über dem Kopf zusammen als wir von unseren Plänen erzählten. Passiert ist, nichts. An solchen Orten trage ich eben keine Uhr, keine Gucci Sonnenbrille, schwenke nicht mit der Platin Amex oder dem dicken Bündel Geld. Sondern bin einfach low key. Und so ist uns noch nicht ein einziges Mal auf Reisen irgendwas passiert. Mal abgesehen von den klassischen Touri Rip offs. Aber ob ich für mein Grab in Vietnam 1€ oder 2€ bezahle, who cares.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auch Kambodscha ist eine Reise wert, wenn man sich von Ankor Wat fern hält.
Absolut. Und man muss sich nicht mal fernhalten. Man muss sich nur einen Tuk Tuk fahren für einen Tag/ zwei Tage engagieren und antizyklisch an die Sache rangehen. Dann kommt man halbwegs ohne Menschenmassen durch.
Ist halt etwas Schade, dass doch einige Siem Reap als Malle Äquivalent betrachten. Motto: Angkor WHAT?!


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 11:31
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich interessiere mich in der Regel für die breite Palette eines Reiseziels, von interessanten Bauwerken über tolle Landschaften bis zu den Menschen, ihren Sprachen, Gewohnheiten, Speisen, Musik, und so weiter.
@martenot

Das sehe ich nicht viel anders. Nur mein Interesse an den Zielen, die jeder gesehen haben muss, habe ich nicht so.

Überleg mal Du wärest Japaner, Du wirst mit nem Bus 4 Tage durch Deutschland gegondelt, Kölner Dom, Neuschwanstein, Brandenburger Tor, Modeoutlet für die Dame, Billgpuff für den Herrn, dann Weinprobe (Kellergeister und Rüdesheimer Vogelspinne aus dem Pappkarton ins Glas) in Rüdesheim direkt vor dem Rückflug. Was hättest Du von unserem Land kennengelernt? Eher wenig.

Das versuche ich für mich zu vermeiden und dosiere Bauwerke eher nicht so stark. Ja, ja und Modeoutlets und Puffs gar nicht.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 11:35
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das versuche ich für mich zu vermeiden und dosiere Bauwerke eher nicht so stark.
Wobei es ja jede Menge interessanter Bauwerke abseits der berühmten Hotspots gibt. Allein hier in Deutschland fällt mir das immer wieder auf: alle Asiaten drängeln sich normalerweise in Neuschwanstein oder Rothenburg ob der Tauber, während es viele andere, ebenso hübsche Orte oder hochinteressante Bauwerke gibt, wo sich so gut wie kein (internationaler) Tourist hinverirrt. Und das sind genau die Orte, die mir am meisten Freude machen.

Schon beim Thema Schlösser: eigentlich ist Neuschwanstein eher ein langweiliges und vergleichsweise hässliches Schloss (ein Freund, der in der Nähe wohnte, bezeichnete es meistens als "Betonfabrik", wegen der grauen Fassaden). Es gibt so viele tolle Schlösser und Burgen in Deutschland, in deren Nähe sich höchstens ein paar Besucher aus der näheren Umgebung hinbegeben, obwohl sie viel sehenswerter sind als Neuschwanstein.


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08.06.2021 um 11:44
@martenot

Neuschwanstein ist ja mehr so ein Disney Schloss ohne jeden echten Baustil.

Eben, wenn mich ein Japaner, der 5 Tage Zeit hat fragt, würde ich ihm ganz anderes empfehlen: Eine Wanderung im Allgäu, Schloss Burg in Solingen oder Burg Eltz, Zeche Zollverein, die Warstein Brauerei und ein richtig gutes Weingut an der Mosel. Und schon kämen sie auch in Kontakt mit Menschen.

Und das suche ich oft auf auch Reisen: Die Schönheit in der zweiten Reihe. Oder in der dritten.

Was für mich geradezu eine Strafe wäre, wäre so eine all inclusive Pauschalreise, bei der man in 2 Wochen die ganze Zeit sich vollfrisst, ab 15 Uhr rotzevoll ist und nur einmal aus der Anlage rauskommt wenn man zu einer angeblichen Lederfabrik kutschiert wird. Morgens schönes englisches Frühstück in der Dom Rep und mittags Schnitzel und Pommes. Dann alle Mann zusammen am Pool 'Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse...' und abends dann wegen des Ambiente eine lokale Volkstanztruppe.

Und ich kenne gar nicht wenige Leute, die sich weil sie in solchen Touri Burgen versackt sind, geradezu für Weltenbummler halten.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 11:47
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:wenn man zu einer angeblichen Lederfabrik kutschiert wird.
Wir hatten sowas mal in Brasilien. Wir wollten von Rio aus ins nahegelegene Petropolis, aber weil wir in Rio keinen Mietwagen hatten, und überregionaler Linienverkehr in Brasilien auch nich immer einfach verfügbar ist, hatten wir einen Tagespauschaltrip dorthin gebucht. Und es kam, wie es kommen musste: wir wurden ausgiebig in irgendwelche Fabriken und Geschäfte gelotst, wo wir die Produkte bewundern und kaufen sollten. Die eigentlichen interessanten Aspekte von Petropolis kamen viel zu kurz bzw. mussten sogar entfallen, wegen Zeitknappheit (die Zeit wäre natürlich reichlich vorhanden gewesen ohne die blöden Verkaufsbesichtigungen).


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08.06.2021 um 12:01
Aber mal meine Antwort zur Ausgangsfrage:

Wenigstens wenn man nicht mal ausprobiert, ob richtige Reisen überhaupt etwas für einen sind, dann ist das Risiko groß, etwas zu verpassen und auch ein größeres Weltbild zu verpassen.

Und noch ein ganz persönlicher Tipp: Fast überall wird davor gewarnt, ja nichts an Straßenständen und in Garküchen zu essen, da käme man Zeit des Lebens nicht vom Lokus runter. Meine Erfahrung ist relativ gegenteilig. Viele Küchen haben nun mal ein große Tradition des Straßenverkaufs. Und trotz empfindlicher Eingeweide habe ich da nie was bekommen. Man muss nur den Menschenverstand einschalten, auch wenn man Hunger hat. Was verdreckt erscheint und schlecht riecht, ist es wohl auch. Wo Schlangen von Einheimischen stehen, kann nicht viel passieren.


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08.06.2021 um 12:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Fast überall wird davor gewarnt, ja nichts an Straßenständen und in Garküchen zu essen, da käme man Zeit des Lebens nicht vom Lokus runter. Meine Erfahrung ist relativ gegenteilig.
Insbesondere zu meiner Jugendzeit waren solche Warnungen allgegenwärtig. Ich weiß noch, wie viel Angst damals die meisten Leute vor dem Essen in den jeweiligen Reiseländern hatten. Es galt als sicher, dass man sich zumindest schwere Verdauungsstörungen oder Schlimmeres einhandeln würde. Die Leute hatten damals oft nicht nur Angst vor Garküchen, sondern vor jeglicher einheimischer Küche. Ich erinnere mich an Mitschüler, die auf ihrer ersten Italienreise den ganzen Kofferraum mit Essen aus Deutschland vollgestopft hatten, um in Italien nichts Einheimisches essen zu müssen.

Noch heute ist es so, dass mich nach jeder Reise meine Mutter sorgenvoll nach Verdauungsbeschwerden fragt, und ob ich denn das Essen vertragen hätte. In Wirklichkeit habe ich bisher noch nie Probleme gehabt, und meistens schmeckt das regionale Essen ausgesprochen lecker. Letztlich gehört das für mich meistens dazu, sich auf das Essen der Einheimischen einzulassen (wenn es sich nicht gerade um abgelegene Landstädte in den USA handelt, wo ich den allgegenwärtigen Burgern gern mal ausweiche und asiatisch essen gehe).


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 12:49
@martenot

Vor vielen Jahren war so eine Denke noch Gang und Gäbe. 'Man weiss ja nie was die da reintun.' 'Hast Du auch geguckt, ob der Koch sich die Hände gewaschen hat?' 'Die Ausländer sind das ja auch gewohnt.'

Damit man nicht so ein geistiger Kleingärtner wird, sind Reisen ein gutes Gegenmittel.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 12:58
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Damit man nicht so ein geistiger Kleingärtner wird, sind Reisen ein gutes Gegenmittel.
Zumindest dann, wenn man sich offen auf das Reiseland einlässt und sich nicht in einem Pauschalhotel mit "internationaler Küche" einbunkert. Auch das Reisen garantiert nicht automatisch eine erhöhte mentale Aufgeschlossenheit. Ich glaube, es gibt auch Reisende, die hauptsächlich nur die Hauptsehenswürdigkeiten besichtigen und das warme Wetter genießen wollen, ohne sich ansonsten mit dem Reiseland beschäftigen zu müssen. Für diese Leute würde wahrscheinlich auch eine virtuelle Reise oder ein Aufenthalt in einem Vergnügungspark mit nachgebauten Sehenswürdigkeiten ausreichen, wo das Taj Mahal oder Machu Picchu viel sauberer aussehen als in Wirklichkeit, und wo es im "Erlebnisrestaurant" die vertraute Gastronomie zu genießen gibt (Pizza, Pasta, Burger).


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 13:30
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenigstens wenn man nicht mal ausprobiert, ob richtige Reisen überhaupt etwas für einen sind, dann ist das Risiko groß, etwas zu verpassen und auch ein größeres Weltbild zu verpassen
So ähnlich habe ich das sogar mal vor meinem Vater und seiner Mutter angesprochen, weil die früher immer angefangen hatten zu lästern, als meine Mutter und ich bei Feiern oder an Feiertagen mal wieder etwas weitere Reisewünsche außerhalb Deutschlands geäußert hatten.
Aber die hatten absolut nicht das Gefühl etwas zu verpassen, mein Vater immer noch nicht, weil ihnen nichts fehlte. Beide sind extrem heimatverbunden eingestellt, treue Deutsche in vielen Belangen, die hätten es sogar und gar nicht mal so übertrieben als Verrat an der schönen Heimat, die ihrer Ansicht nach genug bietet, angesehen, wären sie ins Ausland gereist.

Dänemark, Österreich und Polen, ehemals deutsche Heimat, war das höchste der Gefühle. Dass das streng genommen auch schon Ausland ist, darauf entgegneten sie nichts.

So unterschiedlich ticken die Menschen.

Also Vater und Großmutter väterlicherseits würden die Frage und Überschrift des Threads eindeutig mit Nein beantworten. Zum Glück nur eine Meinung von unendlich vielen Meinungen und vollkommen subjektiv.


Als Kind und Jugendlicher wollte auch ich am liebsten die ganze Welt bereisen und zum Glück war meine Mutter ähnlich eingestellt.

Wir bekamen auch häufig den Spruch zu hören, bleibt im eigenen Lande, dann passiert euch auch nichts. Lol.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 13:45
Zitat von martenotmartenot schrieb:Zumindest dann, wenn man sich offen auf das Reiseland einlässt und sich nicht in einem Pauschalhotel mit "internationaler Küche" einbunkert. Auch das Reisen garantiert nicht automatisch eine erhöhte mentale Aufgeschlossenheit.
@martenot

Ich wollte damit auch nichts gegen eine reine Erholungsreise sagen. Das kann ja auch mal schön sein. Man darf dann nur nicht der Illusion verfallen, man hätte da jetzt ein Land kennengelernt. Wir machen auch mal reines Relaxen, aber eher 4-5 Tage und dafür muss ich nicht in die DomRep. Das machen wir in der Eifel oder im Allgäu.

@rhapsody3004

Ich war ja auch lange so eingestellt, es hatte nur nichts mit Patriotismus zu tun.

Wie sagte Herbert Knebel mal: Fantasialand, Heidepark Soltau, Fort Fun, Rüdesheim ... irgendwann haste eben alle 7 Weltwunder gesehen.

Aber dann fand ich doch Gefallen an richtigen Reisen. Ist allerdings meine Frau 'in Schuld'.


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08.06.2021 um 13:46
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Also Vater und Großmutter väterlicherseits würden die Frage und Überschrift des Threads eindeutig mit Nein beantworten.
Mein Großvater war damals ausgesprochen reisefeindlich eingestellt. Meine Eltern sind gemäß den damaligen Möglichkeiten (und ohne Fremdsprachenkenntnisse) gern gereist, und zwar meistens im deutschsprachigen Raum von Südtirol bis zur Nordsee. Mein Großvater hatte regelmäßig deswegen geschimpft und die Reisen als Geldverschwendung bezeichnet. Meine Eltern hatten sich aber nicht beirren lassen und sind trotzdem gefahren. Wahrscheinlich haben sie mich als Kind mit dem Reisefieber infiziert - jedenfalls bin ich schon damals immer gern mitgefahren und habe die Fahrten genossen.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 13:55
Zitat von FrontlineFrontline schrieb:Ich wahr erst paar mal im Urlaub und nein ich vermiss garnix, mir gehen diese Leute immer aufn Sack die denken sie seien was besseres wenn sie 2 mal im Jahr in Urlaub fahren. Ich weiss einfach nicht was ich in Honolulu soll, ich kenn dort kein Schwein die Landschaft ist mir egal und dort kann ich meine Hobbys die ich hab net machen. Und ich fühl mich beschissen 2 Wochen am Strand wie ein Penner zu liegen ganz ehrlich xD Ich Lebe nicht für den Urlaub sondern mein Urlaub ist mein ganzes Leben ich mach jeden Tag meine Hobbys das reicht mir und ist meine Welt... es sind meistens die Leute ohne Hobbys die ständig in Urlaub fahren ist mir aufgefallen
Schon mal was von "Leben und leben lassen gehört"? Und glaube mir, ich als jemand die gerne durch die Welt reist und darauf niemals verzichten würde, habe ich genug Hobbys und damit meine ich nicht Zuhause Netflix schauen.
Ich würde, wenn mein Budget knapp wäre, eher auf ein Auto verzichten oder Eigentumshaus/- wohnung als auf Reisen. Ich habe eine kleine Eigentumswohnung erworben in Deutschland, was vermietet ist, aber ich hätte mir nie ein Haus gekauft, unabhängig vom Reisen, weil ich es für mich persönlich unnötig finde. Ich reise nicht nur, wenn ich raus muss aus dem Haus, was mein Mann vor unserer Ehe erworben hat, dann übernachte ich in Hotels. Ich liebe es, außerhalb der eigenen vier Wände zu übernachten, ich brauche diesen Tapetenwechsel.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 14:01
Mein Vorbild beim Reisen ist mein bulgarischer Freund E., den ich in Peking kennenlernte. Er trug chinesische Sportswear der Marke Li Ning, hatte sich bei einem Straßenbarbier den typischen Bürstenschnitt machen lassen und hantierte mit einem gefälschten iPhone, während er in der Hocke vor einem billigen Straßenrestaurant saß und schmatzend futterte. Ich konnte damals schon Chinesisch sprechen, er nicht. So bekam ich mit, wie sich die Umstehenden über ihn unterhielten:

"Der ist 100% Chinese!"
"Aber er spricht kein Wort Chinesisch und hat runde Augen."
"Irgendeine ethnische Minderheit halt, aber ich sage dir, der Typ ist definitiv Chinese."

Wie der Protagonist von Woody Allens Film "Zelig" hat er die Gabe, mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Selbst in Nordkorea, seiner nächsten Station nach China, gehörte er sehr schnell dazu und hat heute noch hervorragende Connections.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 14:11
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Er trug chinesische Sportswear der Marke Li Ning, hatte sich bei einem Straßenbarbier den typischen Bürstenschnitt machen lassen und hantierte mit einem gefälschten iPhone, während er in der Hocke vor einem billigen Straßenrestaurant saß und schmatzend futterte.
@VanDusen

Da muss ich gerade lachen. Weil ich mir ein seltsames Hobby daraus gemacht habe, wenn wir auf Reisen sind, in einen möglichst kleinen und möglichst kuriosen Friseurladen zu gehen und mir die Haare schneiden zu lassen. Und mindestens ein lokales Shirt, das nichts für Touristen ist, muss es auch sein, nicht 'Greetings from Machu Pichu', sondern zB ein Werbeshirt für einen lokalen Bananenhandel oder Radio Sender.

Der skurrilste Friseruladen war ausgerechnet in Lima. Eine alte sehr brummelige Oma mit einem umso gesprächigeren alten räudigen Papagei. Und in dem Spiegel haben sich wohl schon die Conquistadores nach nem Haarschnitt betrachtet. Und saßen auf dem gleichen Stuhl.


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filiz ehemaliges Mitglied

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08.06.2021 um 14:14
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Der skurrilste Friseruladen war ausgerechnet in Lima. Eine alte sehr brummelige Oma mit einem umso gesprächigeren alten räudigen Papagei.
Friseure sind einer der Branchen mit der Gastronomie zusammen, die sich von Land zu Land oft unterscheiden und ich mache es auch immer, dass ich mir die Haare im Zielland frisieren lasse, obwohl ich auch bei uns alle zwei Wochen, manchmal auch mehr, beim Friseur bin.


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08.06.2021 um 14:14
Witzige Idee, die Sache mit den Friseurläden. Leider bei mir mangels verfügbaren Kopfhaaren nicht zufriedenstellend umzusetzen, aber ansonsten witzig und interessant.


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Kein Bedürfnis weit zu reisen - verpasst man wirklich so viel?

08.06.2021 um 14:16
Zitat von martenotmartenot schrieb:Leider bei mir mangels verfügbaren Kopfhaaren nicht zufriedenstellend umzusetzen, aber ansonsten witzig und interessant.
Dito, aber ich gehe gerne zum Barbier und lasse mich rasieren. Die beste Rasur meines Lebens hatte ich im orientalischen Teil Istanbuls.


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