Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Krautwurm schrieb:Warum sollen diese zwei Gründe in der heutigen Zeit nicht mehr gelten?

Weil wir in der heutigen zeit kapiert haben, dass wir wildtiere nicht wahllos ausrotten sollten. Träfe dann ja nicht nur den wolf, sondern auch so liebliche tiere wie wildschweine, rehe, füchse und und und. Alle nicht gerade förderlich für maximalen gewinn.

Krautwurm schrieb:Warum sollen diese zwei Gründe in der heutigen Zeit nicht mehr gelten?

wie zB Überdüngung und Pestizide?
Spielt das Insektensterben eine Rolle?

https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/insekten/bedrohung/

gastric schrieb:wahllos ausrotten sollten. Träfe dann ja nicht nur den wolf, sondern auch so liebliche tiere wie wildschweine, rehe, füchse und und und. Alle nicht gerade förderlich für maximalen gewinn.

Es werden keine Tiere wahllos ausgerottet, wie kommst du denn da drauf?
Welche Tiere sollen das sein?

Krautwurm schrieb:Es werden keine Tiere wahllos ausgerottet, wie kommst du denn da drauf?

Du willst mir doch erzählen, dass gewinnmaximierung und schadensreduzierung als jagdgrund vollkommen ausreichen.

@gastric nein, wo habe ich das geschrieben, dass du darauf kommst?gewinnmaximierung und schadensreduzierung hat @Bishamon geschrieben...

@Krautwurm
Und du hast geschrieben:

Krautwurm schrieb:Warum sollen diese zwei Gründe in der heutigen Zeit nicht mehr gelten?

Es wurden zwei Gründe genannt und diese sind auch in der heutigen Zeit vorhanden.
Ich habe nicht geschrieben, dass diese Gründe ausreichend sind.

Krautwurm schrieb:Ich habe nicht geschrieben, dass diese Gründe ausreichend sind.

welche gibt es noch?

Krautwurm schrieb:Wie ich bereits geschrieben habe, es gab einen Grund ihn zu bejagen.

wie lautet er?

@Bishamon Er hat Nutztiere gerissen und war zu nahe an den Menschen. Er hat diese damit gefährdet.

Sollten in Deutschland nicht eher Hunde ausgerottet werden?

Na, dann wiederhole ich noch mal:

Wenn ich einen NDR-Beitrag zitieren darf:

Zehn Mutterschafe und etwa fünfundzwanzig Lämmer verliert ein Schafhalter in List auf Sylt jedes Jahr durch frei laufende Hunde:

https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL25kci5kZS8zNzViMThhMi1lMGY2LTRkOGYtODczNC1hNGMwNzRiM2M4MGM/

Also 35 (fünfunddreissig!) getötete Schafe. An einem Ort! Pro Jahr!

Da fragt man sich doch, wo die Abschussquote für Hunde bleibt.

Aber bitte. Der Hund war hier schon immer heimisch. Der Wolf nie. Das ist auch so ein Hunger-Migrant.

Noch ein paare Beispiele:

"Jedes neue gerissene Schaf feuert die Diskussion um den Wolf im Land weiter an. Was kaum zur Sprache kommt ist, dass viel mehr Schafe von Hunden gerissen werden als von Wölfen. In einem Fall bei Mössingen (Kreis Tübingen) hat ein Hund oder haben mehrere Hunde an zwei Tagen neun Schafe gerissen, ein zehntes musste getötet werden, weil es schwer verletzt war. Dass es ein Hund war, der die Schafe angefallen hat, hat die genetische Untersuchung von Riss-Proben ergeben."

Quelle und ganzer Artikel:
https://www.swp.de/suedwesten/hund-reisst-bei-moessingen-zehn-schafe-30251111.html

"Wildernde Hunde reißen in Schleswig-Holstein mehr Schafe, als der Wolf. Das belegen Zahlen des Kieler Umweltministeriums. Die Behörde hat im vergangenen Jahr 47 Vorfälle untersucht, bei denen 64 Nutztiere starben. 21 davon wurden zweifelsfrei von Hunden getötet, nur vier von Wölfen. Bei den übrigen Fällen war die Todesursache nicht mehr ermittelbar. Und in den fünf Jahren von 2010 bis 2014 registrierte das Ministerium 70 von Hunden gerissene Tiere, aber nur fünf von Wölfen. Jens Uwe Matzen, Koordinator der Wolfsbetreuung in Schleswig-Holstein, sagt: „In der Masse werden Nutztiere durch Hunde gerissen. Wir verzeichnen eine Zunahme der Fälle.“
Quelle und ganzer Artikel:
https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/wildernde-hunde-sind-gefaehrlicher-als-woelfe-id15960831.html

Weitere
https://www.soester-anzeiger.de/nordrhein-westfalen/hunde-greifen-schafherde-moehnesee-feuerwehr-sucht-gefluechtete-tiere-drohne-13906380.html

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/hund-hat-schafe-gerissen-lorscheid-100.html

https://rundblick-unna.de/2020/09/22/kreis-soest-hunde-reissen-schafe/

https://www.jagderleben.de/news/ueber-20-tote-schafe-hund-taeter-identifiziert (Archiv-Version vom 14.04.2021)

https://lokalportal.de/posts/frei-laufende-hunde-reissen-schafe-eines-okoprojekts-in-den-tod

https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Herford/Buende/4280015-Freilaufender-Hund-attackiert-Tier-Anzeige-bei-Polizei-gestellt-Schaf-im-Elsebruch-gerissen

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.rueckkehr-der-beutegreifer-wer-reisst-mehr-schafe.ab3e3aeb-7c9b-4058-a720-b9e1f720abe6.html?reduced=true

https://www.nwzonline.de/wesermarsch/wirtschaft/brake-jade-tierwelt-hunde-sind-das-groessere-problem_a_50,1,750816669.html

https://www.maz-online.de/Brandenburg/Jaeger-warnen-vor-wildernden-Hunden

und so könnte es seitenlang weiter gehen.

Noch ein weiterer Grund für den Abschuss von Bello, Fiffi und Co.:

"25.000 Menschen weltweit sterben pro Jahr durch Hundebisse - des Menschen bester Freund ist eben auch einer seiner größten Feinde. Die American Veterinary Medical Association hat die Angriffe von Hunden auf Menschen über zwanzig Jahre hinweg ausgewertet."
Quelle und ganzer interessanter Artikel:
https://www.welt.de/wissenschaft/gallery131831471/Das-sind-die-Topkiller-unter-den-Tieren.html#:~:text=25.000%20Menschen%20weltweit%20sterben%20pro%20Jahr%20durch%20Hundebisse,zwanzig%20Jahre%20hinweg%20ausgewertet.%20Die%20gef%C3%A4hrlichsten%20Hunderassen%3A%201.

@Doors
Das sagt das Jagd Gesetz Schleswig-Holstein

Als wildernd gelten Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung der sie führenden Person sichtbar Wild verfolgen oder reißen und Katzen, die im Jagdbezirk weiter als 200 m vom nächsten Hause angetroffen werden.

Quelle: http://www.kjs-nordfriesland.de/Buerger-Service/Hunde-und-Katzen/

Jägern ist es erlaubt, auf wildernde Tiere zu schießen. Dieses Recht basiert auf dem Jagdschutz. Er umfasst gemäß § 23 des Bundesjagdgesetzes vor allem den Schutz

Quelle: s. O.

Es ist erlaubt

@Krautwurm

Ich kenne dieses Gesetz. Leider ist meist kein Grünrock mit Flinte zur Hand, wenn das liebe Hundi leinenlos am Deich Schafe killt. Spricht man Hundehalter auf den Leinenzwang in diesen Bereichen an, reagieren sie meist unwirsch, frei nach dem Motto: Keine Angst, der will nicht spielen, nur beissen.

An Schizophrenie grenzt es in meinen Augen, wenn ich hier Plakate sehe, auf denen mit niedlichen Lämmchen klar gemacht wird "Weidetiere sind keine Beutetiere" und wenige hundert Meter später Plakate stehen, auf denen für die "Nordfriesischen Lammtage" geworben wird, bei denen die niedlichen Lämmchen dann in der Gastronomie verfüttert werden.

Immerhin hat er sich mit veganen Waffen gewehrt. ;)
Der zaunaffine Jungwolf war vorher schon im Dorf unterwegs und von einem TA befreit worden.
Sehr aussagekräftig, dass von dieser Begegnung gar nicht berichtet wird.Soll wohl nicht so publik werden, dass man jetzt auch auf dem eigenen Grundstück immer besser was in der Hand hat.( Mit Schrubber kann man aber nicht mehr klatschen!) ;)

Die Beamten sagten mir, dass ich versuchen solle, das Tier zu befreien“, schildert Korb gegenüber der Redaktion. Bewaffnet mit einem Besen machte sich der Mann schließlich mutig ans Werk. „Mit dem Schrubber schob ich den Wolf unter dem Tor weg auf die Straße.

Ich rief ihm hinterher, um ihn weiter in Richtung Wald zu treiben. Plötzlich drehte der Wolf um, fletschte seine Zähne, stellte die Rute auf und ging zum Angriff über“, erzählt der geschockte Anwohner. Das Tier sei ohne zu bremsen auf ihn zugestürzt. „Zum Glück hatte ich noch meinen Schrubber in der Hand und schlug dreimal auf ihn ein, bis er zu Boden ging und vor mir auf der Straße lag.“

„Mir war nicht zum Lachen zumute“
Es sei nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn es sich um ein ausgewachsenes Tier gehandelt hätte oder er nichts zum verteidigen gehabt hätte, so Korb weiter. „In dem Moment war mir nicht zum Lachen zumute.“ Der Wolf hätte keinerlei Scheu gezeigt. Auch dürfe er gar nicht daran denken, was wohl passiert wäre, wenn das Tier auf den viereinhalbjährigen Enkel beim Spielen im Garten getroffen wäre

https://www.jagderleben.de/news/wolfsangriff-dresden-mann-schlaegt-besen-wolf-712980 (Archiv-Version vom 23.09.2021)

@Dawn
das war ein Welpe, ein Baby-Wolf......hier ein Bild von dem furchtbaren Ungetüm, das mit 3 Schlägen niedergestreckt wurde
Original anzeigen (1,3 MB)

https://www.tag24.de/dresden/in-langebrueck-verirrt-junger-wolf-bleibt-im-zaun-stecken-2124339

Tussinelda schrieb:das war ein Welpe, ein Baby-Wolf....

Was ändert denn das Alter des Wolfes deiner Meinung nach an der Situation? @Tussinelda

Das würde mich wirklich sehr interessieren. Da ist ein Wolf, nachdem er befreit wurde und die Möglichkeit zur Flucht hatte nicht weggelaufen, sondern hat sich für Angriff entschieden. Auch von einem nicht ausgewachsen Wolf möchte ich nicht gebissen werden.

Zumal das restliche Rudel sicher nicht den eigenen Nachwuchs sich selbst überlassen hat.

dieLara schrieb:sondern hat sich für Angriff entschieden.

Tiere können bewusst eine Entscheidung treffen? Und die Situation richtig einschätzen?

Tussinelda schrieb:das war ein Welpe, ein Baby-Wolf......hier ein Bild von dem furchtbaren Ungetüm, das mit 3 Schlägen niedergestreckt wurde

Welpen sind sie, bis sie 4 Monate alt sind.Es hat sich bei den Wolfsschuetzern etabliert, Jungwoelfe deutlich laenger als Welpe zu bezeichnen.
Jungwolf passt schon besser. Und wenn er den Schweif aufstellt und angreift, agiert er schon wie ein großer.

Wie auch immer- auf einem Grundstück mit Kleinkindern hat er nichts zu suchen.
Was man dem Jungwolf nicht vorwerfen kann, denn er weiß nichts von der engen Kulturlandschaft in DE und Begegnungen wie diese sind folgerichtig.- das Wolfsmanagement weiß aber sehr wohl, was es tut.

Dawn schrieb:Welpen sind sie, bis sie 4 Monate alt sind.Es hat sich bei den Wolfsschuetzern etabliert, Jungwoelfe deutlich laenger als Welpe zu bezeichnen.

Soviel älter kann der bursche nicht sein. Soll dieses jahr geboren worden sein und die typische wurfzeit bei wölfen liegt irgendwo richtung april. Maximal ein monat älter, aber wenn das schon als deutlich älter gilt. Übergang vom welpen zum jungwolf.

Dawn schrieb:Wie auch immer- auf einem Grundstück mit Kleinkindern hat er nichts zu suchen.

War er denn auf einem grundstück mit kleinkindern? Waren überhaupt irgendwo kinder? Soviele artikel gibt es nicht zu dem vorfall... im grunde nur 2 und einer davon hinter einer bezahlschranke (die man tatsächlich umgehen kann, wenn man schnell genug ist). Keiner davon spricht von kleinkindern.

Kann man jetzt als anekdote abtun, da nunmal bezahlschranke, aber in dem link steht im grunde, dass der wolf erst flüchten wollte, sich allerdings umdrehte, als der anwohner den wolf mit dem schrubber richtung wald "leiten" wollte. Fühlte sich wohl bedrängt.

Sorry für OT, aber sieht der sehr struppig aus oder kommt mir das nur so vor?

@Milosz
Liegt am alter, der hat teilweise noch sein babyfell.