Redan schrieb:Und was soll man bitteschön gegen das Bürokratiemonster Deutschland unternehmen?
Zum Thema der angeblichen "Ãœberregulierung" gibt es ja schon eine Debatte auf Allmy.
Natürlich empfindet man "Überregulierung" immer dann als negativ, wenn sie einen selbst in der vermeintlich freien Lebensgestaltung einzuschränken droht. Andereseits ist man dann aber auch wieder ganz froh, wenn bestimmte Dinge klar geregelt sind, weil sie einen schützen.
Dummerweise hat da jeder andere Bewertungen, meist situationsabhängig. Der Grundstückseigentümer findet eine Schneeräumpflicht extrem lästig - der Fussgänger, der den Gehweg ohne Sturzgefahr nutzen kann, sieht diese "Überregulierung" mit anderen Augen.
Redan schrieb:Wenn man mit solch einer Logik durchs Leben geht, darf man sich ja fast über überhaupt nichts mehr beschweren, weil es fast immer irgendjemandem auf der Welt schlechter geht, als einem selbst.
Beschweren über und aktiv werden gegen Missstände sollte man natürlich immer und überall. Auch hier. Eine Demokratie lebt vom Engagement und von der Kritik ihrer Bürger. Wenn niemand etwas tut, wird es keine Veränderungen geben.
Redan schrieb:Oder gegen all die Hardcore-Zyniker und überempfindlichen Streithähne, die absolut jedes auch nur ansatzweise "kontroverse" Thema komplett zerreden und am Ende ohnehin keinen einzigen Millimeter von der eigenen Meinung abweichen?
Wer andere Menschen überzeugen will, muss nun mal in der Lage sein, dicke Bretter (vor dem Kopf der anderen) zu bohren. Nicht immer wird man Erfolg haben - aber sollte man deshalb die Klappe halten? "Hardcore-Zyniker" oder "überempfindliche Streithähne" erscheinen mir nach 64 Jahren Leben in der BRD hierorts nicht dichter gesät zu sein als andernorts.
Und zum Glück gibt es hierzulande die Möglichkeit, politisch aktiv zu sein, die Klappe aufzureissen und Dinge zu verändern. Das weiss ich eben so sehr zu schätzen wie zu nutzen.