Streusalz - fast überall verboten und trotzdem wird es benutzt

Tussinelda schrieb:Darüber hinaus bietet die USB Bochum GmbH Granulat kostenlos während der Öffnungszeiten auf den Wertstoffhöfen sowie auf dem Betriebshof an der Hanielstraße an. Bürger können dieses im eigenen Gefäß in haushaltsüblichen Mengen ab dem 20. November mitnehmen.

Die haben aber nur eine begrenzte Menge und die ist nicht gerade üppig.
Der USB ist für mich eh ein Trümmerhaufen. Sind auch für die Abfallentsorgung zuständig und lassen auch schon mal ganz gerne die vollen Tonnen einfach stehen, weil sie keinen Bock haben.

Woher ich das weiss? Ich wohne in Bochum.

@Tussinelda

Na klar, ich mach nichts anderes als Urteile sammeln ;)

Hier hab ich was gefunden:
Bei starkem Schneefall muss aber nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs im Zweifel mehrmals am Tag geräumt und gestreut werden (Az.: VI ZR 49/83). Bei Glatteisbildung besteht zudem sofortige Streupflicht.

Wenn ich in der Früh räume und ein bisschen Sand streue und es später zu einem Eisregen kommt, dann besteht sofortige Streupflicht. Nun bin ich tagsüber oft nicht zu Hause, da kann mich Salz retten, bisschen Sand nachstreuen ist schwierig. So macht es der Straßendienst ja auch, die können auch nicht immer sofort jede Straße splitten, die müssen Salz nutzen, damit die Wirkung länger anhält.

Leute wollen es aber erst gar nicht so weit kommen lassen. Der Rechtsstreit an sich ist schon Belastung genug, auch wenn es zu keiner Verurteilung kommt.

Ist schon wahr, das manche Leute da Unmengen von Streusalz verwenden.
Doch bevor Jemand hinfällt...

Salz wird effektiver u. wirkungsvoller sein als die Alternativen.
Verständlich, das sich die Leute dann für Streusalz entscheiden, schließlich haftet der Ein- oder Andere, wenn was passiert.

Versicherungsmässig ist es dann eh immer so eine Sache, es muss gewährleistet sein, das vor seinem Grundstück oder wo man eben frei räumen muss, kein Unfall passieren kann.

Da hab ich bei den Alternativen, die es zum Salz gibt, Zweifel.

Ich verstehe nicht wo das Problem sein soll als Privatperson auf Salz zu verzichten. Geht ganz einfach und tut nicht weh. Lächerlich was einige hier wieder für Ausreden finden. Wir haben nur eine Umwelt und wenn wir sie zerstören, dann hat das für jeden einzelnen von uns und unsere Kinder Folgen.
Immer dieses Pseudoargument, dass es viele wichtigere Probleme gäbe. Klar gibt es auch noch wichtigere Probleme. Aber darf man dann also nur wichtige Probleme lösen? Und unwichtige Probleme ignoriert man einfach? Na da hoffe ich das diese Leute das dann aber bei ihren eigenen unwichtigen Problemen auch so handhaben. Ich hab ehrlich gesagt Zweifel daran.

Dwarf schrieb:Ich verstehe nicht wo das Problem sein soll als Privatperson auf Salz zu verzichten.

Wenn Du meinst, sicher stellen zu können, das mit den Alternativen zum Salz nichts passieren kann, ist es doch okay.

Man muss auch an die alten Leute denken, die nicht in der Lage sind, das ganze Zeugs, z. B. Sand, wieder weg zu fegen.

So, hier jetzt mal einige Gesetze

Quelle: ratgeber.immowelt.de

Die Räum- und Streupflicht betrifft alle Gehwege entlang privater Grundstücke. Dazu zählen auch unbefestigte Wege. Abkürzungen und Nebenwege dürfen Eigentümer jedoch auslassen, solange der Hauptweg verkehrssicher ist. Wenn kein Bürgersteig am Zaun entlangläuft, müssen Anwohner eine Bahn am Straßenrand freischaufeln. Die begehbare Spur sollte mindestens 1,20 Meter breit sein, sodass zwei Fußgänger problemlos aneinander vorbeigehen können. Zudem sollten Bewohner eines Mehrfamilienhauses beim Gang zu den Mülltonnen, Garagen oder dem Hauseingang nicht ausrutschen. Schneebretter und Eiszapfen vom Dach lassen Hausbesitzer am besten durch eine Spezialfirma entfernen. Lieber Vorsorgen, als sich später über Schäden ärgern.

Der Winter ist nichts für Langschläfer. In der Regel gilt die Räum- und Streupflicht wochentags zwischen 7 und 20 Uhr und am Wochenende ab 9 Uhr. Die genauen Vorgaben, wann und wie zu räumen ist, regeln die kommunalen Satzungen. Morgens und abends schneeräumen reicht übrigens nicht. Geschippt werden soll immer, wenn es das Schneetreiben erfordert. Jedoch müssen Anwohner bei starken Schneewehen „nicht alle Viertelstunde raus“, beschwichtigt Rechtsanwalt Frieser, „sondern eben in regelmäßigen Abständen.“ Schneit es den ganzen Tag, muss niemand ständig mit Schaufel und Streugut parat stehen. Das haben Gerichte in diversen Urteilen festgehalten. Während eines Schneegestöbers oder Eisregens ist Schneeräumen nicht nur unzumutbar, sondern auch sinnlos.

Erst räumen, dann streuen: Zuerst mit dem Schneeschieber und Besen die obere Schneeschicht beseitigen, danach gefrorene Schnee- und Eisplatten mit Sand, Granulat oder Splitt bestreuen.

Die meisten Städte verbieten Streusalz, weil es die Umwelt zu stark belastet. Sand, Granulat oder Splitt bieten eine gute Alternative. Solche abstumpfenden Mittel gibt es beispielsweise im Baumarkt oder beim städtischen Wertstoffhof. Viele Gemeinden stellen außerdem Streugutkisten auf, aus denen sich Bürger bedienen dürfen. Nach dem Schippen lagern Schneehaufen am besten im Vorgarten oder am Gehweg-Rand, nicht auf der Fahrbahn und einem angrenzenden Radweg.

Rutscht ein Fußgänger auf dem Bürgersteig aus und bricht sich den Arm, kann er Schmerzensgeld vom Anlieger verlangen. Dazu muss der Verletzte jedoch beweisen, dass er während der Streupflicht des Angeklagten auf dessen Bürgersteig gestürzt ist. Außerdem muss er belegen, dass der Anwohner schlecht oder gar nicht gestreut hat und der Unfall deshalb passiert ist. Freilich braucht der Verletzte auch ein ärztliches Attest, um seinen Schaden nachzuweisen.

Dwarf schrieb:Wir haben nur eine Umwelt und wenn wir sie zerstören, dann hat das für jeden einzelnen von uns und unsere Kinder Folgen.

Auf unserem Gehweg streut jeder Salz und das seit 1985. Daneben stehen Bäume, die schon 60 Jahre alt und immer noch gesund sind.
Von daher ist das wieder mal eine Verschwörung, genau wie die Fahrverbote in Umweltzonen gegen Krebs :D

@subhuman

Das Problem daran ist eben, das Leute, die arbeiten müssen, nicht bei/nach jedem Schneefall frei räumen können.

Ältere Leute meist sowieso nicht.

Winterdienste sind kaum zu bekommen u. wenn, ist das teuer.

Tussinelda schrieb:ich wüßte nicht, dass es verboten wäre sich dort, wo man lebt, zu informieren. Ignoranz schützt vor Strafe nicht ;)

Ist mir relativ egal wie was wo ist. Und wer wie viel und wie oft Salz streut geht mir auch ziemlich den Buckel runter um es mal direkt und frei Schnautze zu sagen was ich denke. ;)

ICH streue KEIN Salz und das habe ich hier wie oft schon betont? Weiters habe ich deinen Thread sogar gelobt, denn vlt werden sich ja einige umentscheiden und Kein Salz mehr streuen.

Von welcher Strafe sprichst du denn? Wenn du mir hier Ignoranz unterstellst, weil du selbst einmal nicht alle Post gelesen hast, na bitte zitiere wo ich schreibe das ich Salz verwende. Los ich warte.

Liebe User die Salz streuen, wurdet ihr bestraft? @Tollwood wurdest du schon wegen streuen von Salz bestraft?

@borabora

Ich glaube das ist es, was mich am meisten aufregt. Das geht so dermaßen an der Realität vorbei. Wenn wir als Gesellschaft ein gemeinsames Interesse an sehr hoher Verkehrssicherheit und sehr strengem Umweltschutz haben, dann muss das eben vom Staat übernommen werden und wir zahlen es alle gemeinsam. Schafft nebenbei noch Jobs :)

@borabora

Genau.

Und deshalb möchte ich hier noch einmal betonen, dass die Menge, die Privatleute in der Regel verbrauchen, in keiner Relation zu der steht, die auf den Strassen verwendet wird...

Mich würde mal interessieren, wie konsequent Kommunen das Salzverbot bei öffentlichen Einrichtungen einhalten. Wird rund um Rathaus, Polizei, Schwimmbäder und Schulen auch kein Salz verwendet?

Bumfuzzle schrieb:wurdest du schon wegen streuen von Salz bestraft?

Nein und noch nicht mal, als zufällig ein Polizeiauto an mir vorbeifuhr, wo ich gerade Salz streute. Das interessiert die doch gar nicht.
Für die ist es wichtiger, dass der Schnee vernünftig geräumt wird, als dass jemand hinfällt und sich verletzt.

Und hätten die angehalten, dann wäre ich schnell im Haus verschwunden. Die wissen ja nicht wer ich bin und ausserdem bin ich draussen bei der Kälte immer rundum vermummt. Da können die lange suchen.

@subhuman
hier der link, das gilt als Quellenangabe und das Zitat sollte mit der Zitierfunktion als solches kenntlich gemacht werden.
https://ratgeber.immowelt.de/a/winter-abc-fuer-eigentuemer-alles-wissenswerte-zum-schneeraeumen-und-co.html

@Bumfuzzle
wo bitte habe ich DICH angegriffen? Ich habe nur auf das reagiert, was Du geschrieben hast, da ging es nicht um Dich und was Du tust, ich habe es ja sogar zitiert, also bitte, reg Dich ab.

stanmarsh schrieb:Mich würde mal interessieren, wie konsequent Kommunen das Salzverbot bei öffentlichen Einrichtungen einhalten. Wird rund um Rathaus, Polizei, Schwimmbäder und Schulen auch kein Salz verwendet?

das ist alles geregelt. Es gibt da entsprechende Verordnungen. Je nach Kommune eben. Wurde schon verlinkt, ein Beispiel
Beitrag von stereotyp (Seite 2)
https://www.waz.de/staedte/essen/wer-darf-im-winter-salz-streuen-und-warum-id7508239.html
hier noch einer
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Streupflicht-und-Schneeraeumen-Das-sollten-Anwohner-wissen-id36662187.html

11.01.2017
Streupflicht und Schneeräumen: Das sollten Anwohner wissen......

Die Gemeinde muss einen Räum- und Streuplan sowie einen Einsatzplan erstellen. Außerdem muss sie ein Streubuch mit Wetteraufzeichnungen führen Bushaltestellen und sonstige öffentliche Einrichtungen, an denen regelmäßig oder zu bestimmten Zeiten ein starker Fußgängerverkehr herrscht, sollen ebenfalls bevorzugt geräumt werden. Auf Friedhöfen müssen dagegen nur die Hauptwege geräumt werden. Außerorts besteht für die Gemeinde auf Fußwegen keine Räum- und Streupflicht.

@Dwarf
Faulheit und Ignoranz, so zumindest meine Meinung. Da ist ja sogar das Grundwasser egal......

@stanmarsh

Ich musste noch nie Salz streuen, hat sich bisher immer der Eigentümer des Objekts bzw. die Hausverwaltung drum gekümmert.

Wenn der Staat nichts auf die Kette dahin gehend bekommt, das keinerlei Salz mehr eingesetzt wird, kann ich nichts dafür.

Wünschenswert wäre es ganz sicher, wenn die Umwelt (generell) weniger belastet würde.
Daran sollte man immer denken, nicht nur im Winter.

borabora schrieb:Wenn Du meinst, sicher stellen zu können, das mit den Alternativen zum Salz nichts passieren kann, ist es doch okay.

Das muss ich nicht sicher stellen. Und das muss auch kein anderer Mensch. Niemand kann garantieren das ein Weg nach dem Streuen nicht mehr glatt ist. Das kann auch niemand. Auch nicht mit Salz.
Man muss lediglich seiner Pflicht nachkommen und in den vorgeschriebenen Zeiten seinen Weg streuen. Wenn man das getan hat, dann ist man auch nicht haftbar für Unfälle.

borabora schrieb:Man muss auch an die alten Leute denken, die nicht in der Lage sind, das ganze Zeugs, z. B. Sand, wieder weg zu fegen.

Dann müssen sie sich jemand suchen, der ihnen dabei hilft. Wer nicht mehr in der Lage ist zu fegen, der kommt auch in seinem eigenen Haushalt nicht mehr alleine klar und benötigt sowieso Hilfe.
Und auch für ältere Menschen gelten Verbote. Da gibt es keine Ausnahmen ab einem bestimmten Alter.

Tollwood schrieb:Auf unserem Gehweg streut jeder Salz und das seit 1985. Daneben stehen Bäume, die schon 60 Jahre alt und immer noch gesund sind.
Von daher ist das wieder mal eine Verschwörung, genau wie die Fahrverbote in Umweltzonen gegen Krebs :D

Haben wir immer schon so gemacht, deshalb machen wir das weiterhin so. Das ist so ein dummes Argument, das es gar nicht lohnt darauf einzugehen. Das solche Sachen damals vielleicht nicht so erforscht waren wie heute, darauf kommst du gar nicht erst.

Tussinelda schrieb:@Dwarf
Faulheit und Ignoranz, so zumindest meine Meinung. Da ist ja sogar das Grundwasser egal......

So ist es leider. Auch Hunde und Katzen leiden unter dem Salz. Sie bekommen dadurch schnell Entzündungen an den Pfotenballen. Bäume und Sträucher sterben durch das Salzwasser. An Straßen und Autos führt das Salz im Grundwasser zu Korrosionsschäden. Das ist alles so leicht vermeidbar.

Ich streue schon seit Jahren mit Kies. Einen Teil davon kann man sogar wieder verwenden. Der Weg ist nach dem Streuen problemlos begehbar. Und man muss nicht mal so oft streuen wie mit Salz und spart sich noch Zeit.

Dwarf schrieb:Dann müssen sie sich jemand suchen, der ihnen dabei hilft. Wer nicht mehr in der Lage ist zu fegen, der kommt auch in seinem eigenen Haushalt nicht mehr alleine klar und benötigt sowieso Hilfe.
Und auch für ältere Menschen gelten Verbote. Da gibt es keine Ausnahmen ab einem bestimmten Alter.

Also alle alten und kranken Leute ins Heim, die es nicht alleine schaffen, von 7-20 Uhr den Gehweg frei zu halten und sich einen professionellen Räumdienst nicht leisten können? Würde auch die Wohnungsproblematik in den Städten ein bisschen entspannen ;)

stanmarsh schrieb:Also alle alten und kranken Leute ins Heim, die es nicht alleine schaffen, von 7-20 Uhr den Gehweg frei zu halten und sich einen professionellen Räumdienst nicht leisten können? Würde auch die Wohnungsproblematik in den Städten ein bisschen entspannen ;)

Du brauchst mir nicht die Worte im Mund rumzudrehen.
Es ging um alte Menschen, die es angeblich nicht schaffen ihren Weg nach dem Gebrauch von Kies oder Sand zu fegen. Streuen konnten diese alten Menschen aber merkwürdigerweise vorher ganz problemlos.

stanmarsh schrieb:Also alle alten und kranken Leute ins Heim, die es nicht alleine schaffen, von 7-20 Uhr den Gehweg frei zu halten und sich einen professionellen Räumdienst nicht leisten können? Würde auch die Wohnungsproblematik in den Städten ein bisschen entspannen ;)

Nachbarschaftshile wäre auch eine Option. Wenn man sich halt kennt, funktioniert wahrscheinlich bei grossen Gebäudekomplexe nicht so wie hier am Land.