Kündigung durch Arbeitgeber - Zeitdruck was tun?

Ja ich mache mich da zu sehr kirre . Ich warte jetzt einfach mal ab er hält mich ka auf dem Laufenden . hoffe es zieht sich nicht ewig hin alles .

Averses schrieb:hoffe es zieht sich nicht ewig hin alles

Denke nicht. Die Kündigungsschutzklage hat ja eine Frist, und danach ging es bei den mir bekannten Fällen eigentlich recht fix.

Wird aber auch ein wenig darauf ankommen, wie viel das Gericht grade an Arbeit da hat und ob dein Arbeitgeber beim Gütetermin schon nachgibt.

Aber keine Angst, wie gesagt, die Richter versuchen auch in der Regel zu vermitteln und für die ist ein Fall wie deiner täglich Brot.

Lehn dich zurück, entspanne. Du hast den Fall in gute Hände gegeben, deswegen brauchst du dir das nicht immer durch den Kopf jagen und kannst dich erst mal auf dich und deine Gesundheit konzentrieren. Ich würde an deiner Stelle auch nicht mehr sooo viel über die Kommentare hier im Forum grübeln. Du hast einen Profi an deiner Seite!

Ich wünsch dir alles Liebe und dass du auch bald aus deinem Burnout-Loch wieder herauskommen kannst *knuddel*

Es wurde ein Termin zur Güteverhandlung anberaumt ende März. Ich muss nicht aber kann dort erscheinen. Ich denke es wäre besser hinzugehen was meint ihr ? Und was passiert dort genau? Schätze die Anwälte versuchen sich zu einigen oder?

Wäre es zu hoch gepokert wenn ich möchte das die Fristlose in eine fristgerechte Kündigung umgewandelt wird + Nachzahlung meines Gehalts bis zum Ende der Frist ? Das wäre dann zum Ende April oder? Sowie ein gutes Zeugnis?

Das ist halt ein Versuch sich ohne grosse Einmischung, dennoch unter richterlicher Aufsicht, zu einigen.

Wenn das Ergebnis für beide Seiten ok ist, dann einigt man sich halt so. Wenn nicht gehts im Verfahren weiter.

Rede mit deinem Anwalt über deine Ziele, der wird wissen was realistisch ist.

mildmr schrieb:Rede mit deinem Anwalt über deine Ziele, der wird wissen was realistisch ist.

auf jeden Fall sinnvoller Rat.

Averses schrieb:Wäre es zu hoch gepokert wenn ich möchte das die Fristlose in eine fristgerechte Kündigung umgewandelt wird + Nachzahlung meines Gehalts bis zum Ende der Frist ?

ja, das klingt von aussen betrachtet sinnvoll und wäre auch die höchste Priorität

Averses schrieb:Sowie ein gutes Zeugnis?

naja, ein "gut" wäre angesichts dessen, was passiert ist, vielleicht nicht unbedingt drin, wie gesagt, meiner Ansicht nach waren Deine "Verfehlungen", insbesondere dass Du mindestens hintereinander siebenmal (!) es versäumt hast, das Geld zur Bank zu bringen, schon schwerwiegend. Mit sowas kann man ein "gut" nicht unbedingt erzwingen... Ich würde mich mal eher mit einem "befriedigenden" Zeugnis anfreunden...

@otternase

naja, ein "gut" wäre angesichts dessen, was passiert ist, vielleicht nicht unbedingt drin, wie gesagt, meiner Ansicht nach waren Deine "Verfehlungen", insbesondere dass Du mindestens hintereinander siebenmal (!) es versäumt hast, das Geld zur Bank zu bringen, schon schwerwiegend. Mit sowas kann man ein "gut" nicht unbedingt erzwingen... Ich würde mich mal eher mit einem "befriedigenden" Zeugnis anfreunden...

Ehrlich gesagt, finde ich auch ein "Befriedigend" unter solchen Umständen recht großzügig.

Befriedigend:
… hat die Ihm oder Ihr übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
… waren mit der Leistungen jederzeit zufrieden.
… erfüllte die Erwartungen in jeder Hinsicht.
… Arbeitsqualität war überdurchschnittlich
… das Verhalten zu Mitarbeitern und Vorgesetzten war vorbildlich
… zeigte Engagement und Initiative

https://arbeits-abc.de/formulierungen-im-arbeitszeugnis-und-ihre-bedeutung/

Averses schrieb am 01.02.2019:Ich habe vor einpaar Tagen ein Foto von meiner Abmahnung bekommen . Per Whatsapp .

Aha. Foto... Per Whattsveräppel.
Schön, schön.
Seit wann ist das denn zulässig?

Da würde ich gar nicht drauf reagieren: Ist halt nicht angekommen. Ende.
Den Gegenbeweis zu erbringen, dürfte schwer sein, denn dazu müssten sie Dich vor Gericht zerren - Mit Handy.

Pallas schrieb:Ehrlich gesagt, finde ich auch ein "Befriedigend" unter solchen Umständen recht großzügig.

Heißt weil mir in den Letzten Wochen Fehler passiert sind ist meine ganze gute Arbeit die ich die ganzen Jahre geleistet habe für nichts ?

@Averses

Heißt weil mir in den Letzten Wochen Fehler passiert sind ist meine ganze gute Arbeit die ich die ganzen Jahre geleistet habe für nichts ?

Das heißt es nicht, aber es heißt, dass Du eben auch nicht "sehr gut" gearbeitet hast, vor Allem, weil das über mehrere Wochen so dahin ging. Egal, was der Grund dafür war.

Oder würdest Du Dich etwa nicht auch über einen Handwerker beschweren, der zwar vieles richtig, aber eben doch etwas Gravierendes falsch gemacht hätte? Und das vor allem über einen längeren Zeitraum? Würdest Du von dem behaupten, er hätte "sehr gut" gearbeitet?

Sieh zu, was Du erreichen kannst, aber fahr jetzt nicht die Schiene des unschuldigen Opfers. Konzentrier Dich aufs Sachliche und lass das Persönich-Emotionale weg.

Averses schrieb:Heißt weil mir in den Letzten Wochen Fehler passiert sind ist meine ganze gute Arbeit die ich die ganzen Jahre geleistet habe für nichts ?

Nein. Deine gute Arbeit kann dir auch noch in Zukunft etwas bringen. Immerhin hast du in diesem Bereich ja schon Erfahrung gesammelt.

Aber Fakt ist auch, dass dir recht schwerwiegende Fehler passiert sind, die kann ein (ehemaliger) Arbeitgeber nicht so einfach außer Acht lassen.

Wichtig ist aber auch, dass du dich nicht emotional an diesen Fehler aufhängst. Versuche zu ergründen, warum es so weit kommen konnte und wie du es zukünftig besser machen könntest.

Gucky87 schrieb:Da würde ich gar nicht drauf reagieren: Ist halt nicht angekommen. Ende.
Den Gegenbeweis zu erbringen, dürfte schwer sein, denn dazu müssten sie Dich vor Gericht zerren - Mit Handy.

Oh, da meldet sich aber ein Super-Experte zu Wort.

Wenn Einbildung Wissen ersetzt...

Averses schrieb:Heißt weil mir in den Letzten Wochen Fehler passiert sind ist meine ganze gute Arbeit die ich die ganzen Jahre geleistet habe für nichts ?

deshalb hatte ich ja auch geschrieben, dass Du ein "befriedigendes" Zeugnis anstreben kannst, aber "gut" kannst Du angesichts dessen eben nicht mehr unbedingt erwarten!
Es geht dabei ja nicht um ein Augenblicksversagen, sondern um das fortgesetzte Versäumen einer wichtigen Dienstpflicht über mehrere Wochen! Das kann nicht mehr so vollständig durch die gute Arbeit in den Vorjahren aufgehoben werden! Hättest Du keine gute Arbeit auf der "Haben-Seite", dann würde das allein ein "mangelhaftes" Zeugnis rechtfertigen. Eben weil "gute", vielleicht sogar "sehr gute" Arbeit in den Vorjahren, die "mangelhafte" Leistung zum Schluss auffangen kann. Aber der Durchschnitt von "gut" und "mangelhaft" ist eben nicht "gut", sondern bestenfalls "befriedigend".

off-peak schrieb:Oder würdest Du Dich etwa nicht auch über einen Handwerker beschweren, der zwar vieles richtig, aber eben doch etwas Gravierendes falsch gemacht hätte? Und das vor allem über einen längeren Zeitraum? Würdest Du von dem behaupten, er hätte "sehr gut" gearbeitet?

Du hast recht natürlich. Ich würde aber denken ,dass die Kündigung Strafe genug ist und wenn diese Person eig gute Arbeit geleistet hat und aufgrund von was auch immer Fehler passiert sind nicht auch noch versuchen extra Der Person zu schaden.Die Fehler waren ja kein persönlicher Angriff. Ich würde eher das gesamtBild betrachten. Aber das ist natürlich nur meine Meinung .

otternase schrieb:Es geht dabei ja nicht um ein Augenblicksversagen, sondern um das fortgesetzte Versäumen einer wichtigen Dienstpflicht über mehrere Wochen! Das kann nicht mehr so vollständig durch die gute Arbeit in den Vorjahren aufgehoben werden!

Ich bin da (leicht) anderer Meinung: auch der Arbeitgeber hat gepennt und ist seiner Aufsichtspflicht mehrere Wochen nicht nachgekommen...und was ist mit der Sorgfaltspflicht? Jemand schafft seine Aufgaben nicht, warum auch immer...da schauen wir einfach mal zu.
Ein "gut" sehe ich drin...und wäre in der Verhandlung (sagt der name ja schon) auf jeden Fall anzubringen.

Abahatschi schrieb:auch der Arbeitgeber hat gepennt

ja, ein Organisationsversagen sehe ich da auch unbedingt.
Das würde auch im Notfall eine wichtige Rolle spielen, wenn der AG Schadenersatzansprüche gegen den AN anmelden wollte (also gesetzt den Fall, es wäre ein Überfall passiert und das Geld geraubt worden, worauf die Versicherung nur partiell geleistet hätte, dann könnte man einer Klage des AG gegen den AN entgegenhalten, dass die Situation auch durch das Organisationsversagen des AG entstanden ist und vermutlich einen Schadenersatzanspruch des AG abwehren)
Aber für ein Arbeitszeugnis geht es nicht darum!

Abahatschi schrieb:und was ist mit der Sorgfaltspflicht? Jemand schafft seine Aufgaben nicht, warum auch immer...da schauen wir einfach mal zu.

Wenn jemand die Aufgaben aus der Aufgabenbeschreibung seines Arbeitsplatzes nicht schafft, dann erbringt er doch keine "gute" Leistung. Ja, der AG sollte in dem Fall aus Sorgfaltspflicht heraus den AN umsetzen, ihn unterstützen oder von Aufgaben befreien. Aber eine "gute" Leistung erbringt der AN jedenfalls nicht.
Die Mindestanforderung für eine "gute" Leistung wäre dann allermindest, dass der AN selbstständig den Chef informiert, dass er die Aufgabe nicht schafft und sich gemeinsam mit seinem Chef um eine Lösung kümmert.
Dass ein AN mal eine Aufgabe nicht zu stemmen vermag, kann vorkommen und ist in Ordnung. Aber das Mindeste, was ein "befriedigender" AN dann macht, ist, seinen Chef selbst davon in Kenntnis zu setzen. Ein "guter" AN denkt dann auch gleich mit und kümmert sich zusammen mit seinem Chef darum, eine Lösung herbeizuführen.

Abahatschi schrieb:Ein "gut" sehe ich drin...und wäre in der Verhandlung (sagt der name ja schon) auf jeden Fall anzubringen.

Versuchen sollte man es, man muss ja auch Verhandlungsraum haben, etwas Pokern gehört dazu, aber ich würde daran den Gütetermin nicht scheitern lassen... Eine ordentliche, fristgerechte Kündigung mit entsprechender Lohnfortzahlung und ein "befriedigendes" Zeugnis sollte als Ergebnis nicht verachtet werden.

Averses schrieb:Ich würde aber denken ,dass die Kündigung Strafe genug ist

Also, Kündigung und Zeugnis sind zwei Paar Schuhe.

Strafe ist auch nicht der richtige Ausdruck, sondern es ist eher eine Vorsichtsmaßnahme. Wem so etwas einmal passiert, dem kann es auch noch mal passieren. Und eigentlich vertraut Dir der Chef auch nicht mehr.
Mitunter, das ist jetzt aber nur der Ergänzung halber angeführt, es muss nicht der Fall gewesen sein, ist es durchaus auch möglich, dass Chefs aus nur ihnen unbekannten Gründen so manchen Mitarbeiter gerne weg haben wollen, und dann die Gelegenheit nutzen. Oder jemand anderem den Job verschaffen wollen.
Oder einfach schlicht erschüttert sind, dass so etwas passieren konnte und versucht jetzt, seinen Fehler (mangelnde Kontrolle) zu vertuschen. Denn, wie schon früher mal angesprochen, haben ja auch andere nicht wirklich kontrolliert, eben zB die Filiale, bei der Du hättest einzahlen müssen. Möglicherweise kommst Du als Sündenbock gerade recht, weil man jetzt eben nicht mehr so genau hinsieht, wer da in der Organisation aller gepennt hätte. An dem Spruch "Den Letzten beißen die Hunde" ist leider etwas dran.

Kleine Rückmeldung meinerseits. Am Freitag war jetzt der Termin. Es wurde keine Einigung erzielt.

@Averses
Danke für die Info - weiterhin viel Erfolg.

Averses schrieb:Kleine Rückmeldung meinerseits. Am Freitag war jetzt der Termin. Es wurde keine Einigung erzielt.

Woran ist es denn gescheitert? (auch gerne per PN, wenn das öffentlich zu heikel ist).

Danke . Ehrlich gesagt weiß ich das momentan nicht . Termin war am Freitag . Den hat mein Anwalt für mich wahrgenommen. Hätte ich heute telefonisch nicht nachgefragt wüsste ich nicht mal das es nicht geklappt hat. Ich werde wohl noch eine Mail bekommen . Ich weiß nicht ob das normal ist alles. Hatte vorher noch keinen Anwalt angeheuert .