Kündigung durch Arbeitgeber - Zeitdruck was tun?

Ich bedanke mich auf jedenfall bei allen für die tolle Hilfe ! Es wäre sonst vlt ganz anders gekommen . Bin froh das es solche Seiten gibt . Ich werde auf jedenfall Bescheid geben wie es läuft bzw. wie die Sache gelaufen ist .

Das freut mich sehr!

Averses schrieb:Er sagte die Abmahnung ist das Papier nicht wert .

Abahatschi schrieb am 07.02.2019:Die Kündigung ist unwirksam

1) Sehr gut, dass Du das angegangen bist

2) Viel Erfolg!

3) Einen kleinen Dämpfer will ich Dir trotzdem geben, ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel:
Ein Anwalt lebt davon, solche Prozesse zu führen, das ist seine Arbeit und damit sein Verdienst und seine Lebenszeit. Solange er eine Chance sieht und weiss, dass er dank PKH auch bezahlt wird, wird er also auch prozessieren. Im Allgemeinen ist das ja auch gut und richtig. Aber Du musst Dir selbst klar sein und Deinem Anwalt gegenüber auch klar kommunizieren, was Du erreichen willst und wieviel Zeit und Lebensenergie Du da hinein investieren willst! Lass Dich da von Deinem Anwalt nicht dazu drängen, Klagen zu führen, die Du nicht mehr willst. Denn auch mit anwaltlicher Hilfe ist ein Prozess belastend und kostet Dich Nerven! Wenn erstmal die "fristlose" vom Tisch ist und ein einigermassen akzeptables Zeugnis erreicht ist, solltest Du Deine Lebensenergie nicht weiter darein stecken, also nicht zB auf Abfindung klagen, sondern nach vorne schauen und Deine Zeit und Energie darein stecken, einen neuen Job oder besser noch einen Ausbildungsplatz zu finden!
Erstmal wird es ja einen Gütetermin geben und wenn Dein AG dort bereit ist, die ausserordentliche Kündigung in eine ordentliche Kündigung zu wandeln und ein "befriedigendes" Zeugnis auszustellen, würde ich Dir dazu raten, die Sache damit abzuschliessen und auch ggf. gegen den Rat Deines Anwalts nicht weiter zu prozessieren...

Danke . Natürlich ist da immer ein Risiko mir ist bewusst das der Anwalt davon lebt . Er meinte auch wir sollten nicht zuviel verlangen sonst zieht sich das alles in die Länge und wer weiß obs dann gut ausgeht . Vorrang hat die fristlose Kündigung sowie mein Zeugniss.

Auch wenn mein Mann findet ich sollte auf Abfindung pochen werde ich das nicht tun . Solange ich da gut rauskomme ist mir das egal .
Er sagte auch das er das ganze z.b nicht führen würde wenn es nur um ein gutes zeugniss geht .

otternase schrieb:Ein Anwalt lebt davon, solche Prozesse zu führen, das ist seine Arbeit und damit sein Verdienst und seine Lebenszeit. Solange er eine Chance sieht und weiss, dass er dank PKH auch bezahlt wird, wird er also auch prozessieren. Im Allgemeinen ist das ja auch gut und richtig. Aber Du musst Dir selbst klar sein und Deinem Anwalt gegenüber auch klar kommunizieren, was Du erreichen willst und wieviel Zeit und Lebensenergie Du da hinein investieren willst! Lass Dich da von Deinem Anwalt nicht dazu drängen, Klagen zu führen, die Du nicht mehr willst. Denn auch mit anwaltlicher Hilfe ist ein Prozess belastend und kostet Dich Nerven

Der Prozess kann auch trotz ratenfreier PKH noch Geld kosten. Denn die PKH-Partei muss sich auf Verlangen des Gerichts noch bis zu 4 Jahre nach Prozessende dazu erklären, ob sie inzwischen zu (mehr) Geld gekommen ist. Ist das der Fall, muss sie die gewährte PKH ans Gericht zurückzahlen (nachzulesen in § 120 a ZPO).

Bei Abfindungen in Kündigungsschutzprozessen gibt es Freibeträge. Werden diese überschritten, muss davon die ratenfrei gewährte PKH zurückgezahlt werden (§ 120 a Abs. 3 ZPO). Darüber muss ggf. der Anwalt aufklären.

Averses schrieb:Natürlich ist da immer ein Risiko mir ist bewusst das der Anwalt davon lebt . Er meinte auch wir sollten nicht zuviel verlangen sonst zieht sich das alles in die Länge und wer weiß obs dann gut ausgeht . Vorrang hat die fristlose Kündigung sowie mein Zeugniss.

Das ist auch die richtige Einstellung. Ein gutes Zeugnis MIT einem vernünftigen Schlusssatz kann man nur durch eine gütige Einigung erreichen.

Außerdem sind längere Gerichtsverfahren höchst stressig und alles andere als vorteilhaft für den AN, da sie relativ lange dauern und in dieser Zeit der AN weder Gehalt noch ein Zeugnis hat und die Kündigung erst mal bis zum rechtskräftigen Abschuss des Verfahrens auch Bestand hat. Bewerbungen in dieser Zeit sind da selten möglich, zumal man wahrheitsgemäße Angaben machen muss und im Lebenslauf diese krumme Datumsangabe dann auffällig ist.

JosefK1914-2 schrieb:zumal man wahrheitsgemäße Angaben machen muss und im Lebenslauf diese krumme Datumsangabe dann auffällig ist.

Dann gibt man in seinem Lebenslauf halt generell kein exaktes Datum an sondern Monat/Jahr... Das hab ich eh immer schon so gemacht.

NeonMouse schrieb:Dann gibt man in seinem Lebenslauf halt generell kein exaktes Datum an

Aber das Austrittsdatum steht im Zeugnis. Dann muss man das Zeugnis unterschlagen und das provoziert letztlich auch die Frage, warum es für die letzte Tätigkeit kein Zeugnis gab.
Die Antwort ist für den Personaler dann leicht zu finden: Weil das Zeugnis so mies ist, dass man es keinesfalls zeigen kann.
Wie man es auch wendet, manche Dinge sind fatal und erschweren den Neuanfang dramatisch.

Laut meinem Anwalt ist eine Kündigung unwirksam ,wenn für die Person die die Kündigung unterzeichnet hat keine Vollmacht beiliegt . In dem Fall war es die neue rechte Hand des Chefs . Eine nachträgliche Zusendung dieser Bevollmächtigung ( wie gestern von AG ) würde die Unwirksamkeit der Kündigung nicht aufheben was gut ist .

Meine Güte, ist dein AG ein Idiot. Schade, dass der AN unter sowas immer leiden muss.

Averses schrieb:Laut meinem Anwalt ist eine Kündigung unwirksam ,wenn für die Person die die Kündigung unterzeichnet hat keine Vollmacht beiliegt

Das stimmt so nicht. Die Kündigung ist nicht per se unwirksam, aber der Gekündigte kann sie unverzüglich zurückweisen. Sofern das passiert ist, besteht da eine gewisse Chance. Da hängt es eben davon ab, ob Du davon ausgehen konntest, dass die "rechte Hand Deines Chefs" zu Kündigungen berechtigt sein soll oder nicht.
Wobei das nicht gerade nach einer "unverzüglichen" Zurückweisung klingt, das ist doch schon 14 Tage her und das erscheint mir dann doch recht lang.

Auf jeden Fall ist das alles ziemlich schräg und unprofessionell, wie Dein AG das angegangen ist.

Delicious1 schrieb:Meine Güte, ist dein AG ein Idiot. Schade, dass der AN unter sowas immer leiden muss.

Für den AG ist das in dem Fall eher gut. Hätte der AG von Anfang an richtig gehandelt, sähe das nach einem solchen Pflichtverstoß doch eher düster aus.

Aber umso wichtiger ist es, mit solchen Dingen zu jemandem zu gehen, der sich mit so was auskennt und der alle Umstände des jeweiligen Falls kennt.

kleinundgrün schrieb:elicious1 schrieb:
Meine Güte, ist dein AG ein Idiot. Schade, dass der AN unter sowas immer leiden muss.
Für den AG ist das in dem Fall eher gut. Hätte der AG von Anfang an richtig gehandelt, sähe das nach einem solchen Pflichtverstoß doch eher düster aus.

Aber umso wichtiger ist es, mit solchen Dingen zu jemandem zu gehen, der sich mit so was auskennt und der alle Umstände des jeweiligen Falls kennt.

Ich meinte es moralisch.

Delicious1 schrieb:Ich meinte es moralisch.

Ja, nett hat sich der AG hier wirklich nicht verhalten. So etwas macht man nicht am Telefon und vor allem nicht auf diese Weise.

Averses schrieb:Laut meinem Anwalt ist eine Kündigung unwirksam ,wenn für die Person die die Kündigung unterzeichnet hat keine Vollmacht beiliegt .

das ist so pauschal nicht richtig.

1) Sie ist nicht automatisch unwirksam, sondern diese Tatsache berechtigt nur, sie zurückzuweisen. Geschieht dies nicht fristgerecht, wird sie dennoch wirksam.

2) Es muss auch nicht in allen Fällen eine Vollmacht beiliegen. Wenn zB. schon im Arbeitsvertrag oder später dem AN mitgeteilt wurde, dass auch diese Person bevollmächtigt ist, Kündigungen auszusprechen, braucht es keine Vollmacht. Ebenso bedarf es keiner Vollmacht, wenn der Kündigende durch Eintrag im Handelsregister als Prokurist mit Einzelprokura bestimmt wurde. Ebenso kann die Berechtigung auch ohne Vollmacht ggf. aus der Position abgeleitet werden (zB. Personalleiter)

Also lügt mein Anwalt mich an ?

Averses schrieb:Also lügt mein Anwalt mich an ?

Es gibt diverse Möglichkeiten.

- Du hast ihn nicht richtig verstanden.
- Er irrt sich.

Otternase hat das völlig richtig zusammengefasst.

Ist Dein Anwalt ein Fachanwalt für Arbeitsrecht?

kleinundgrün schrieb:Ist Dein Anwalt ein Fachanwalt für Arbeitsrecht?

Ja ein sehr guter eigentlich wurde mir empholen...

@Averses
Mal kurz OT.
Nun bist du ja schon seit 11.2. in der Tagesklinik. Wie geht es dir so? Hat die Therapie schon kleine Erfolgsansätze?

Averses schrieb am 07.02.2019:habe erfahren das ich Montag schon in der Tagesklinik anfangen kann .

Danke der Nachfrage :) Das war ein Missverständniss ich beginne am 25.2 weil ich in eine andere Gruppe soll( gibt 2 Gruppen ) . Ich hoffe das es mir hilft ist ja zum Glück nicht ganz so lange hin.

Averses schrieb:Also lügt mein Anwalt mich an ?

das würde ich nicht sagen

1) wir wissen hier weniger als Dein Anwalt. Möglicherweise hat er die Punkte, die ich hier allgemein aufgeführt habe, bereits geprüft und kann sie ausschliessen.

2) Dein Anwalt hat nicht die Aufgabe, Bedenkenträger zu spielen, dafür hast Du ja uns ;-)