1 Pers.; leichter Zigeunereinschlag; besser nichts anbieten!

"Für eine Hamelner Sintezza, eine Angehörige der Sinti, dürfte die Kampfansage gegen Antiziganismus, die der Bundestag am Freitag beschlossen hat, wie gerufen kommen. Denn nur einen Tag zuvor war sie Opfer einer rassistischen Diskriminierung geworden. Da erfuhr sie von der Wohnungsgenossenschaft Hameln (WGH) – buchstäblich und schwarz auf weiß –, dass sie sich als Wohnungssuchende mit „Zigeunereinschlag“ im Grunde keine Hoffnung zu machen brauche, von der WGH jemals eine Wohnung angeboten zu bekommen. Nun sieht sich die WGH mit dem Vorwurf des Antiziganismus konfrontiert."

Quelle: https://www.dewezet.de/region/hameln_artikel,-ablehnung-wegen-zigeunereinschlags-antiziganismus-bei-der-wgh-_arid,2532854.html

Als mein Sinti Freund das von ihrer Mutter erfuhr was im Brief stand hatte, er sofort bei der WGH angerufen und die zeigten keine Reue oder Entschuldigten sich für ihre Diskriminierende Art.

Darauf hinaus ist er sofort zur Dewezet gegangen um es öffentlich zu machen.

Im welchen Zeitalter leben wir, das Menschen von anderer Herkunft noch diskriminiert werden?
Ich selber habe mich mit vielen Sinti nach der Diskriminung unterhalten, die alle berichteten, dass wir oft in ein und selben Topf gesteckt werden, benachteiligt oder Diskrimiert werden.

Sie selber beichten, dass sie sich unwohl fühlen, wenn sie jemand nach ihrer Herkunft fragen und antworten deswegen immer eine andere Herkunft, um nicht vorurteilt zu werden.

Sinti sind genau so wie wir Menschen und es gibt gute und schlecht, aber die alle in einem Topf zu stecken und deswegen keine Wohnung anzubieten finde ich eine Frechheit, dafür habe ich kein Verständnis.

Wie seht ihr das? Wie findet ihr das verhalten von WGH? Wie denkt ihr über Sinti? Welche Erfahrung habt ihr mit Sinti gemacht ?

Hallo,

ich versuche mich jetzt mal in die Rolle eines Vermieters zu versetzen, der untern Umständen schon jahrelang Mietrückständen hinterher gelaufen ist.

Da würde ich mir auch sehr genau überlegen, an wen ich vermiete.

Und wenn ich dann die Auswahl hätte, so würde ich an jemanden vermieten der nicht irgendeiner gesellschaftlichen Gruppe angehört, bei der das Mietausfallrisiko höher ist als im Durchschnitt.

Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

Hallo,

ich versuche mich jetzt mal in die Rolle eines Vermieters zu versetzen, der untern Umständen schon jahrelang Mietrückständen hinterher gelaufen ist.

Da würde ich mir auch sehr genau überlegen, an wen ich vermiete.

Und wenn ich dann die Auswahl hätte, so würde ich an jemanden vermieten der nicht irgendeiner gesellschaftlichen Gruppe angehört, bei der das Mietausfallrisiko höher ist als im Durchschnitt.

Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

Menschen aufgrund ihrer Herkunft bzw. Abstammung eine Wohnung nicht zu vermieten hat nicht nur nicht nichts mit Rassismus zu tun, sondern ist Rassismus in Reinkultur.
Wenn Du, wie du schreibst, "die Auswahl hättest" und einer Sinti-Familie als Vermieter eine leerstehende Wohnung nicht vermietest weil sie Sinti sind (zudem aufgrund rassistischer Vorurteile wie "Sinti zahlen ihre Mieten seltener"), bist Du nichts anderes als ein Rassist.

Dazu zitiere ich aus dem EP:

Kahlon1 schrieb:Sinti sind genau so wie wir Menschen und es gibt gute und schlecht, aber die alle in einem Topf zu stecken und deswegen keine Wohnung anzubieten finde ich eine Frechheit, dafür habe ich kein Verständnis.

@Kahlon1

Ich kenne ein paar Roma und eine Sinti. Es ist genauso, wie Du gesagt hast (siehe Zitat).

Die Gefahr, sich einen Mieter in die Wohnung zu setzen, der dann nicht zahlt hat meiner Ansicht nach eher damit zu tun, ob derjenige genug Geld dafür hat oder nicht. Diese Gefahr ist im Schnitt aber schon gestiegen, da immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze fallen.

Am bestimmten Ethnien kann man das aber nicht festmachen.

@Sherlock_Fuchs

Doch, das ist sogar astreiner Rassismus...

ich würde bei entsprechender Auswahlmöglichkeit auch nicht an einen Studenten, einen Neonazi o.ä. vermieten.

Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern mit einer nüchternen Risikobetrachtung.

@Sherlock_Fuchs

Man könnte ja den künftigen Mieter auch mal bitten, einen Einkommensnachweis vorzulegen.

Vielleicht könnte man ja auch mal bei der Schufa anfragen, wie's aussieht.

Dann bräuchte man sich keine Gedanken machen, ob der potentielle Mieter Roma oder Sinti oder Neonazi oder Student oder Investmentbanker ist. Sieht man den Leuten nämlich nicht immer an...

Blues666 schrieb:Man könnte ja den künftigen Mieter auch mal bitten, einen Einkommensnachweis vorzulegen.

das macht heutzutage jeder vernünftige Vermieter sowieso

@Sherlock_Fuchs

Dann erübrigt sich aber die Nachfrage nach der ethnischen oder auch politischen Zugehörigkeit. Dann erfolgt die Entscheidung einzig nach ökonomischen Prinzipien und nach vorliegenden Fakten.

Armut hat - ganz im Gegensatz zu vielen Bürgern - keinerlei Vorbehalte gegen bestimmte Gruppen. Sie kann jeden treffen. Ohne Ansehen der Ethnie, der Religion oder anderer Schubladen, in die wir Menschen leider Gottes immer noch viel zu oft unser Gegenüber stecken wollen.

Der Wohnungsmarkt ist ein Verkäufermarkt.
Leider, ist aber so.
Immerhin war der Vermieter ehrlich, hätte sich ja auch sonstwas ausdenken können.

@Kahlon1
Hmm.
Also jemanden aufgrund seiner Herkunft zu diskriminieren, hmm. Nein.
Ansich muss ein Vermieter ja selbst wissen, an wen er vermietet. Aber wie du ja schon sagtest:

Kahlon1 schrieb:es gibt gute und schlech

Wobei sowas ja jetzt nicht speziell auf eine gewisse Gruppe fällt, sondern auf allgemein alle Menschen. Genau wie bei Vermieter. Es gibt gute und schlechte.
Es gibt sicherlich andere Möglichkeiten zu sagen, warum man an jemanden nicht vermieten will. Aber es so wie beschrieben zu sagen, finde auch ich nicht in Ordnung.
Auch wenn ich ein Mensch bin, der nicht sorecht Sinti und Roma und Zigeuner (Sorry für den Ausdruck, nicht böse gemeint) nicht viel anfangen kann.

@Sherlock_Fuchs
Die bist ein privater Vermieter, aber wie sieht das aus, wenn eine WGH das schreibt ?
Die Frau ist über 65 und glaube Rentnerin und kriegt die Miete bezahlt, wie viele andere Hartz4 Leute auch.

Glaube einfach das die nicht wegen fehlender Miete sondern wegen der Herkunft verurteilt haben.

-sickboy- schrieb:Immerhin war def Vermieter ehrlich

Ja, Super!

Toller Typ... :troll:

Kahlon1 schrieb:@Sherlock_Fuchs
Die bist ein privater Vermieter, aber wie sieht das aus, wenn eine WGH das schreibt ?

Nein, ich bin nicht einmal ein privater Vermieter; würde ich auch nie sein wollen.

Natürlich darf eine WGH den ethnischen Hintergrund niemals ab Ablehnungsgrund nennen. Dieses Eigentor haben Sie sich selbst geschossen und müssen es jetzt ausbaden.

Was hat denn das mit Rassismus zu tun?

Ich will auch keine Asylanten im Haus haben obwohl ich ehrenamtlich viel in der Flüchtingshilfe tätig bin. Das hat einfach mit deren Kultur und deren Lebensstil respektive den Gewohnheiten in den Herkunftsländern zu tun.

Gleiches gilt für nicht Erwerbstätige - Familien mit Kindern und/oder Haustieren. Ich will es einfach nicht - das nennt sich Vertragsfreiheit.

*Edit

Und bevor mich jemand als Rassisten abstempeln will, meine bessere Hälfte kommt selbst aus Übersee. Ist also nicht ;-)

Sherlock_Fuchs schrieb:Natürlich darf eine WGH den ethnischen Hintergrund niemals ab Ablehnungsgrund nennen. Dieses Eigentor haben Sie sich selbst geschossen und müssen es jetzt ausbaden.

Das wird ja immer besser...

Sie dürfen also rassistisch handeln, sie dürfen nur nicht zugeben, rassistisch zu handeln?

Ganz großes Kino... :o:

Ja so ein Klientel hatte ich und mein Bruder auch in 2 Wohnungen.
Leider aus Unwissenheit. Einmal und nie wieder . Mietschulden , Ruhestörung mehrmals. Polizeieinsätze, bis zum Gerichtsvollzieher die haben dann untervermietet dann hatten 10 Personen in einer 2 zimmer Wohnung gehaust mit Kindern ... Danach 2 zerstörte Wohnungen... also bei Besten Willen nie wieder an Sinti oder Romas. Die haben renovierte Wohnungen in 1 bzw 2 Jahren so runtergewirtschaftet. Das Danach eine Komplettsanierung anstand. Also ich kann da Wohnungsverwaltungen voll verstehen. Wenn man fremdes Eigentum so behandelt.

Da gibts für mich keine frage mehr. ist Leider so

@ateravis
Das hat viel mit Rassismus zu tun, denk mal drüber nach. . .

Sie ist keine Asylantin, hat ein deutschen Staatsbürgerschaft und lebt seit mehr als 60 Jahren in Deutschland. . .

@Kahlon1

Stand etwas in dem Bericht, ob die Lady gebürtige Deutsche war bzw. wie lange sie gegebenenfalls bereits in Deutschland lebt?

Konnte nur bis zum Ende der Einleitung lesen...


Edit: hat sich erledigt...

Blues666 schrieb:Sie dürfen also rassistisch handeln, sie dürfen nur nicht zugeben, rassistisch zu handeln?

Selbstverständlich gibt es in solchen Unternehmungen solche Gedanken zu bestimmten gesellschaftlichen Randgruppen, auch wenn Sie es öffentlich nie zugeben würden.

In diesem Fall jedoch schon und der / die Betroffenen können gerichtlich dagegen vorgehen - deshalb Eigentor.

@ateravis

ateravis schrieb:Und bevor mich jemand als Rassisten abstempeln will, meine bessere Hälfte kommt selbst aus Übersee. Ist also nicht ;-)

Übersee am Chiemsee? So so :D :D

Nee ganz ehrlich. Kann dich da schon irgendwie verstehen. Sehe es ja bei uns hier im Dorf aufn Land. Wohnungen wurden billig vermietet. Ganz früher konnte man als Kind da herum spazieren gehen, man kannte Leute, grüßte sich. So wie es auf den Land in Bayern eben so ist. Sehr viele sind weggezogen. Und man hatte bei einen Wohnblock mal eine ganze Seite an Sinti und Roma vermietet. Nach einen halben Jahr sag alles dann so aus:
Kabel hingen herunter aus der Wohnung
Müll stapelte sich vor den Eingängen
Schrottreife Autos wurden auf den Parkplätzen gesammelt und auseinander gebaut
Fenster waren teilweise eingeschlagen

Ganz ehrlich: als Kind bekam ich damals Angst. Selbst als Teenager dann. Bin deshalb ein wenig distanziert zu solchen gruppen.