Rechtschreibung im Internet

sunshinelight schrieb:Naja, wenn du danach gehst, dass nur Akademiker und Gymnasiasten klug wären, könnte deine These hinhauen, ich bezweifle sie aber stark.

Einen vernünftigen Satzbau kann man auch schreiben, wenn man vernünftig in klaren Sätzen sprechen kann.
Da muss man nicht viel googlen, eigentlich gar nicht.

Akademiker vs. weniger Gebildete waren Extrembeispiele, die zur Anschauung dienen sollten. Selbstverständlich gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele verschiedene Grautöne.

Das mit dem Googlen war auch nicht auf den Satzbau bezogen, sondern auf die Rechtschreibung von Wörtern.

Und zu den Absätzen, ja, warum denn nicht? Passt selbstverständlich zum Thema. Absätze gehören zu vernünftigem Schreiben von Texten dazu und wurden hier ja auch kritisiert.

chriseba schrieb:Ich finde eben, wir haben eine sehr schöne und klare Sprache, mit einem extrem großen Fundus an Begriffen und Wörtern.

Schön ist dafür vielleicht der falsche Ausdruck, obwohl schön jeder anders definiert.

Deutsch soll ja eine sehr harte und prägnante Sprache sein. Schön klingt für mich zb. Englisch, da sich diese Sprache so schön weich und warm anhört. Ich bin zwar überhaupt nicht gut in Englisch, aber aussprechen kann ich sie ziemlich gut. Allein schon deshalb, weil ich sie vom Klang her mag und mich die richtige Aussprache schon immer interessiert hatte.

Manchmal ist es aber auch von Vorteil, wenn sich jemand jeglicher Belehrung bezüglich der Rechtschreibung verschließt.

Ein User, vornehmlich im Peggy Knobloch Thread unterwegs, war da wasserdicht und ölgetränkt. Abgesehen davon, dass der Inhalt seiner Posts häufig unverständlich war, hatte er die Angewohnheit, zwischen dem letzten Buchstaben eines Wortes und dem Komma ein Leerzeichen zu setzen und dann ließ er sich sehr häufig zu der Aussage "die Arme Peggy" hinreißen. Irgendwann reichte es mir und ich ließ meinem Unmut freien Lauf. Das Ergebnis war - null.

Eines Tages wurde selbiger User aus dem Allmy verbannt, doch dauerte es nicht lange, da gab's einen Neuuser mit rein zufällig den gleichen Schreibweisen, der ebenfalls von den Armen der Peggy schrieb, aber nicht allzu lange überlebte.

Das Problem ist halt, ich kann mich dümmer stellen als ich bin, umgekehrt ist das weitaus schwieriger.


Was die Unsitte anbelangt, vor Satzzeichen ein Leerzeichen einzufügen, da freue ich mich jedesmal, wenn so ein Ausrufungs- oder Fragezeichen bedingt durch den Zeilenumbruch einsam am Beginn einer Zeile steht und dann ein Absatz folgt.

yaacool schrieb:es nur mir so oder fällt es anderen auch schwer eine Person wirklich ernst zu nehmen, wenn ihre Rechtschreibung grausig ist?

Auf alle Fälle! Mir kommt immer der Graus, wenn sich die Bedeutungen der Sätze durch Fehler ändern oder wenn man dadurch nicht sagen kann, was jetzt eigentlich gemeint ist. Ganz schlimm finde ich auch diese "Habe Streit mit mein Freund"-Threads.

yaacool schrieb:bin dann auch nie sicher woran es liegt. Ob es Respektlosigkeit oder mangelnde Bildung ist.

Ich denke, es ist beides. Flüchtigkeitsfehler sind ja menschlich und erkennt man auch als solche. Aber was manche User von sich geben, ist wirklich nicht mehr feierlich. Mein Eindruck ist, dass das vor allem die jüngere Generation betrifft. Das merke ich auch im RL ganz stark. Rechtschreibung ist denen nicht wichtig. Braucht man ja auch nicht auf den ganzen Social Media Plattformen.

rhapsody3004 schrieb:Von richtigem Satzbau,

Also ich finde den richtigen Satzbau nicht so schwierig. Ich bin auf dem Gebiet auch nicht perfekt, ich behaupte aber trotzdem, dass es bei mir im brauchbaren bereich ist.

rhapsody3004 schrieb:Rechtschreibung und Zeichensetzung ganz zu schweigen.

Auch da bin ich nicht perfekt, aber ich denke schon dass es einen Unterschied macht, ob man im mittleren oder im schlechten feld ist.

@rhapsody3004
Ich finde, dass du bewiesen hast, dass du da auch zu den usern gehörst, die sich verständlich ausdrücken können.

Aber wie viele von uns haben tatsächlich eine komplett perfekte Rechtschreibung, Zeichensetzung und Satzbau? Wenn ihr mich fragt sind dass schon einige, aber bei weitem nicht alle.
Die meisten kann ich trotzdem verstehen, ich hab eher Probleme, wenn sich jemand zu Akademisch ausdrückt.

Mir ist die Rechtschreibpolizei da ein größerer Dorn im Auge.

rhapsody3004 schrieb:Akademiker vs. weniger Gebildete waren Extrembeispiele, die zur Anschauung dienen sollten. Selbstverständlich gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele verschiedene Grautöne.

Ein Fehlgriff eher, würde ich sagen.

rhapsody3004 schrieb:Das mit dem Googlen war auch nicht auf den Satzbau bezogen, sondern auf die Rechtschreibung von Wörtern.

Was musst du googlen? Du hast jahrelang in der Schule gesessen und neben dem Deutschunterricht hattest du nen Haufen Schulbücher, in denen ein Haufen Wörter drinstanden.

rhapsody3004 schrieb:Und zu den Absätzen, ja, warum denn nicht? Passt selbstverständlich zum Thema. Absätze gehören zu vernünftigem Schreiben von Texten dazu und wurden hier ja auch kritisiert.

Ja, hier gibt es User, die machen einfach keinen. Ergebnis: undurchdringliche Textwand.

PStanisLove schrieb:Mir ist die Rechtschreibpolizei da ein größerer Dorn im Auge.

Ja, man kann sehen, dass einige beim Ausbessern beleidigen, muss nicht sein.
Aber was spricht dagegen, zu verbessern?

sunshinelight schrieb:Wir Menschen benutzen eine Sprache und diese Sprache ist einheitlich, sowohl in Wort, als auch Schrift. Bedeutungen wurden definiert und auch die Schreibweise. Um eine sorglose Kommunikation zu gewährleisten.

Das Thema hat aus diesem Blickwinkel eine interessante Ähnlichkeit zu der Handschrift mancher Leute (wenn man es denn noch „Schrift“ nennen mag). Da sind mir durchaus auch ein paar Personen bekannt, die sich keine Platte darüber machen ob ihr Handgeschriebenes für Andere überhaupt noch lesbar ist. Glücklicherweise wird an dieser Stelle nur noch wenig wichtiges per Hand aufgeschrieben.

sunshinelight schrieb:Was musst du googlen? Du hast jahrelang in der Schule gesessen und neben dem Deutschunterricht hattest du nen Haufen Schulbücher, in denen ein Haufen Wörter drinstanden.

Darf ich dich beim Wort nehmen und verbessern? :D
Es heißt googeln und ein Haufen ist Singular.

Ich kenne niemanden, der die Rechtschreibung komplett fehlerfrei beherrscht. Da wird sich ein Blick in die entsprechenden Nachschlagewerke nicht vermeiden lassen, würde man danach streben, was ich in einem Forum für vernachlässigbar erachten würde.

emz schrieb:Darf ich dich beim Wort nehmen und verbessern?

Klar.

emz schrieb:Es heißt googeln

Nein, da das Wort Google geschrieben wird und am Ende nur ein “n“ hinzugefügt wird. Wir nutzen Google, also googlen wir.

emz schrieb:und ein Haufen ist Singular.

Das stimmt allerdings.

emz schrieb:Ich kenne niemanden, der die Rechtschreibung komplett fehlerfrei beherrscht.

In meiner Schule war ich immer der, der die einzige 1, an schlechten Tagen mal ne 2 hatte. Ich strebte nach Perfektion, denn mir war es wichtig, keine eigene Schreibweise zu erfinden, sondern die zu nutzen, die bereits existiert.

sunshinelight schrieb:Nein, da das Wort Google geschrieben wird und am Ende nur ein “n“ hinzugefügt wird. Wir nutzen Google, also googlen wir.

Wiki sagt da was anderes. :D

https://de.m.wiktionary.org/wiki/googeln

yaacool schrieb:es nur mir so oder fällt es anderen auch schwer eine Person wirklich ernst zu nehmen, wenn ihre Rechtschreibung grausig ist?

Zyra schrieb:Auf alle Fälle! Mir kommt immer der Graus, wenn sich die Bedeutungen der Sätze durch Fehler ändern oder wenn man dadurch nicht sagen kann, was jetzt eigentlich gemeint ist.

Das geht mir genau so, nur mal ein paar Beispiele, was ich in den Threads oft erlebe:

Anstatt "wenn" -> "wen" oder "denn" ->"den".
Man kann mit gutem Willen raten was gemeint ist, aber dem Lesefluss tut es nicht gut.

Bei "Lesefluss" gehts weiter:
Fluss schreiben manche nach der alten Rechtschreibung: "Fluß"
Früher fand auch ich das normal, jetzt tut es mir bissel weh, weil ß nicht kurz gesprochen wird und man also dann "Fluuus" liest.

Dann gibts auch oft den umgedrehten Fall, da wo ein ß rein muss, macht man Doppel-s, z.B.
bei "Maß" -> "Mass"
(ss steht immer für kurz-gesprochen, wie bei "Masse" z.B.) - tut also auch irgendwie "weh" wenn man ein kurzgesprochenes "Band-Mass" liest :) )

Als die neue Rechtschreibung kam, hatte ich auch erst bissel gehadert, aber mittlerweile finde ich die Änderungen bezüglich ß und ss sehr sinnvoll :)

"Das geht mir genau so" -> hier bin ich selbst immer unsicher, wird es zusammen oder auseinander geschrieben?
Aber ich finde, falls falsch, es liest sich zumindest nicht so schlecht und holprig, egal wie es geschrieben ist. :)

Optimist schrieb:Das geht mir genau so" -> hier bin ich selbst immer unsicher, wird es zusammen oder auseinander geschrieben?
Aber ich finde, falls falsch, es liest sich zumindest nicht so schlecht und holprig, egal wie es geschrieben ist

Da stolpere ich auch manchmal drüber und merke mir, dass es bei Vergleichen zusammen geschrieben wird (das kannst du genauso gut) und bei Sätzen, wo die Betonung eine andere ist bzw. ich mit dem "genau" etwas genauer beschreiben möchte, getrennt (habe es genau so gemacht, wie du gesagt hast).

Optimist schrieb:"Das geht mir genau so" -> hier bin ich selbst immer unsicher, wird es zusammen oder auseinander geschrieben?
Aber ich finde, falls falsch, es liest sich zumindest nicht so schlecht und holprig, egal wie es geschrieben ist. :)

Meist sagt einem da das Sprachgefühl schon das Richtige. Ansonsten ist das aber ganz schnell erklärt:

Ist es im übertragenen Sinne gemeint, dann zusammen
Die Familie muss zusammenhalten

Ist es wörtlich zu verstehen, dann auseinander
Die Leiter müssen alle zusammen halten, sonst kippt sie um.

Optimist schrieb:Dann gibts auch oft den umgedrehten Fall, da wo ein ß rein muss, macht man Doppel-s, z.B.
bei "Maß" -> "Mass"

Wobei ich mir hier gerne ganz bewusst einen Fehler erlaube. Das Maß, langes a, ist unstreitig. Nur gibt es da auch noch die Maß, die Bezeichnung für 1 Liter Bier, und da wird das a kurz gesprochen und so schreibe ich die Mass und da bleibe ich dabei ;)

Anstrengend finde ich es, wenn die Wörter u. die Texte dicht zusammengeschrieben sind.

Mag es lieber wenn zwischen den Text Absschnitten, eine Spalte frei bleibt.Dann fällt mir das lesen leichter, es geht schneller mit dem Lesen u.die bessere Übersicht habe ich über Textinhalte auch.

Aber deshalb ich würde nie unfreundlich werden, ich würde mir Mühe geben es dem Nutzer nett rüber zu bringen. Sollten andere auch tun , auch bei einer schlechten Rechtschreibung , mit Grammatik fehlern. Gibt ja schlimmeres. :D

@emz
@Zyra
Danke für eure Erklärungen, gut zu wissen. Ob ich mir das allerdings merke ist eine andere Sache. Aber an diesem Beispiel alleine sieht man doch auch "deutsch ist eine schwere Sprache".

Vieles sollte man vielleicht wirklich einfach aus dem Gefühl heraus machen.
Es darf halt nur nicht zu Sinnentstellungen und Verwechselungen kommen (sh mein Post weiter oben), dann finde ich alles okay.

cejar schrieb:Ich habe leider die Angewohnheit den Beitrag abzusenden, dann nochmal zu lesen was da eigentlich steht und noch daran zu basteln bis es passt.

das geht mir genauso :)

s.Oliver schrieb:Anstrengend finde ich es, wenn die Wörter u. die Texte dicht zusammengeschrieben sind.

also alles zusammengeklatscht?Und zwar so wie ich es hier jetzt tue.Oder auch wenn jemand ohne Punkt und Komma schreibt? und dann kommt noch die Sache mit den fehlenden Abschnitten hinzu.Ja,finde ich auch furchtbar wegen des schlechten Leseflusses. :)

emz schrieb:ein Haufen ist Singular

Hat er eh geschrieben:

sunshinelight schrieb:ein Haufen Wörter

Aber: "Haufen" ist ein Mengenbegriff im Singular, der (außer bei Singulariatantum, also Nomen, die es nur im Singular gibt) den Plural verlangt.

Ein Haufen Wörter.
Ein Haufen Äpfel.

Ein Haufen Obst.

*Ein Haufen Apfel oder *Ein Haufen Wort ist schlichtweg falsch.

Perfekt ist vermutlich niemand und Tippfehler, also Verschreiber machen wir alle mal. Aber manche Texte sind schon arg schwer zu entziffern. Und ja, ich denke auch, dass viel Faulheit dahinter steckt, vernünftig zu schreiben.

Mich nerven auch so Abkürzungen, wie iwie, inzwi, usw. Obwohl es nicht schlimm ist, aber es wirkt so Internet und irgendwie (iwie) bemüht "in" zu sein. In einem Brief würde man das so wohl nicht schreiben.

Auch das mit dem scharfen S, also das ß ist manchmal sehr müßig. Lese ich müßen, dann denke ich, das sollte doch müssen heißen, denn so hab ich es gelernt. Oder heissen oder wie oder was? :D Nein, es heißt müssen, aber es heißt grüßen und nicht grüssen. Usw. Nicht jedes Doppel S ist automatisch ein ß. Außer in der Schweiz. In Österreich auch? Das weiß ich grad nicht.

Und ja, die Leerzeichen. Manche machen es vor dem Komma und danach nochmal.

Nennt man Plenk: Wikipedia: Plenk

Manche machen gar keine Leerzeichen. Nennt man Klemp

Wikipedia: Plenk#Klemp

Alles schwer zu lesen. Zum Glück schreibt man lesen und schreiben ohne ß. ;)

emz schrieb:Wobei ich mir hier gerne ganz bewusst einen Fehler erlaube. Das Maß, langes a, ist unstreitig. Nur gibt es da auch noch die Maß, die Bezeichnung für 1 Liter Bier, und da wird das a kurz gesprochen und so schreibe ich die Mass und da bleibe ich dabei

Hmm, ich dachte bis jetzt die Maß (als Bier) wird auch lang gesprochen. Man lernt doch nie aus.
Aber wenn sie tatsächlich kurz gesprochen wird, dann müsste sie ja wirklich mit ss geschrieben werden und du machst es somit richtig ;)

emz schrieb:die Maß, die Bezeichnung für 1 Liter Bier, und da wird das a kurz gesprochen und so schreibe ich die Mass und da bleibe ich dabei

Der Duden ist auch deiner Meinung:

https://www.duden.de/rechtschreibung/Mass

Narrenschiffer schrieb:emz schrieb:
ein Haufen ist Singular

Hat er eh geschrieben:

sunshinelight schrieb:
ein Haufen Wörter

Aber: "Haufen" ist ein Mengenbegriff im Singular, der (außer bei Singulariatantum, also Nomen, die es nur im Singular gibt) den Plural verlangt.

Ein Haufen Wörter.
Ein Haufen Äpfel.

Ein Haufen Obst.

*Ein Haufen Apfel oder *Ein Haufen Wort ist schlichtweg falsch.

Es geht ums Verb:

sunshinelight schrieb:in denen ein Haufen Wörter drinstanden