Verfall der deutschen Sprache?!
07.01.2021 um 22:12Anzeige
Lupo54 schrieb:Scheinbar und anscheinend wird auch andauernd verwechselt.Stimmt. Ist mir noch nie aufgefallen. :)
navi12.0 schrieb:Aber sprechen die Ärzte heute auch noch so wie im damaligen Zeitgeist, in dem man in der Elite dazu neigte sehr eloquent und vllt sogar übertrieben komplex, wortreich etc. zu sprechen, weil sie eben solchen Dichterfürsten nacheiferten?Kannst du belegen, dass "die Elite" den Dichterfürsten nacheiferte?
navi12.0 schrieb:Früher galt man wohl als sehr intellektuell, wenn man einfache Sachverhalte sehr kompliziert beschreiben konnte. Heute ist soll es umgekehrt sein, dass man als besonders genial gilt, wenn man komplexe Sachverhalte einfach ausdrücken kann.Auch hier gilt obiges.
navi12.0 schrieb:Technologischer Fortschritt in Film, Bild, Ton und sonstiger Informationsvermittlung, die zur Folge haben, dass die Sprache nicht mehr ganz so dominant ist, weil man mit den anderen Medien ebenso gut -wenn nicht sogar stellenweise besser- die Welt beschreiben kann.Es gibt nichts, mit dem man präziser etwas beschreiben kann, als mit Sprache.
Groucho schrieb:Es gibt nichts, mit dem man präziser etwas beschreiben kann, als mit Sprache.Doch. Mit Bildern. ;)
stereotyp schrieb:Doch. Mit Bildern.Ganz sicher nicht.
tragic_truth schrieb:Hieß es aber nicht ursprünglich? "Mit der Weile"?die hier behaupten: mittler Weile
Das Adverb mittlerweile ist im 16. Jh. aus einer Zusammenziehung des heute nicht mehr gebräuchlichen »mittler Weile« entstandenund
Mittlerweile ist eine Wortzusammensetzung aus dem mittelhochdeutschen Adjektiv mittel und dem Substantiv Weile.https://www.vogt-text.ch/vogtblog/h%C3%A4ufige-rechtschreibfehler/293-mittlerweile-mittlerweilen
Das Adjektiv bedeutet ungefähr «in der Mitte von». Im 16. Jahrhundert wurde die Wendung noch getrennt geschrieben: mittler Weile (Dativ Singular). Daraus ist das heutige mittlerweile entstanden.
navi12.0 schrieb:Genau wie in der Orthographie, die ich auch oft verhaue.Na ja, einfach daran gewöhnen, wie ebenfalls bei „Fotografie“, das ph zu ersetzen. Dann entspricht es wenigstens der Empfehlung des Duden für „Ortografie“ ;)
Groucho schrieb:Kannst du belegen, dass "die Elite" den Dichterfürsten nacheiferte?Es gibt durchaus vielfältige Hinweise darauf, dass das so ist. Hier zB nachzulesen, wie Goethe als das wohl prominenteste Beispiel die Gesellschaft prägte:
Bislang halte ich das in der Form schlicht für eine Behauptung von dir, die durch nichts belegt ist.
Goethe als Influencer? Bonn zeigt das Wirken des DichterfürstenQuelle: https://www.dw.com/de/goethe-als-influencer-bonn-zeigt-das-wirken-des-dichterf%C3%BCrsten/a-48853663
"Goethe. Verwandlung der Welt": Eine große Ausstellung in der Bundeskunsthalle stellt die Gretchenfrage: Wie hat sich jede Epoche einen eigenen Blick auf Johann Wolfgang von Goethe geschaffen?
Groucho schrieb:Abgesehen davon: Was haben weniger umständliche Erklärungen mit einer Verarmung der Sprache zu tun?Das ist eben die Frage der Definition.
Groucho schrieb:Es gibt nichts, mit dem man präziser etwas beschreiben kann, als mit Sprache.Doch, es gibt sogar sehr Vieles, mit dem man die Informationen über bestimmte Phänomene besser transportieren kann, als mit Sprache.
Nemon schrieb:Na ja, einfach daran gewöhnen, wie ebenfalls bei „Fotografie“, das ph zu ersetzen. Dann entspricht es wenigstens der Empfehlung des Duden für „Ortografie“ ;)Alles klar. ^^
abberline schrieb:Wie bereits oben dargelegt, ist nicht davon auszugehen, dass Goethe und Schiller so sprachen, wie sie schrieben. Und nachgeahmt werden das auch nicht viele haben, wenn, dann Respekt.Sicher nicht alles, was sie schrieben, war alltagstauglich. Aber eine gewisse Pracht in der Sprache der damaligen Zeit, war doch durchaus in der Elite zumindest gängig.. gerade in der Deutschen Romantik gab es eine starke Affinität zum geschliffenen, ausschweifenden Wort und überbordenden Formulierungen. Ich denke, das lag durchaus im Trend, sonst hätten diese Künstler und ihre Künste nicht so eine Karriere hinlegen können, wenn man dem nicht wirklich viel abgewinnen könnte.