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Verfall der deutschen Sprache?!

1.447 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Sprache, Deutsch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verfall der deutschen Sprache?!

30.11.2021 um 07:32
Zitat von abberlineabberline schrieb:Was soll das denn sein?
In meinem Fall war es das Programm auf den Bildschirmen der S-Bahn, das eben eine Mischung aus Information (Nachrichten, Erläuterungen etc) und Entertainment (Filmchen, Freizeittipps, Quiz) anzeigt. Gibts auch im Auto, wie @eitelfritz richtig sagt.
Und der Begriff stand deswegen da, weils grad nicht funktioniert hat. „Leider können wir Ihnen grade kein Infotainment Programm anzeigen“ oder so.

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Verfall der deutschen Sprache?!

01.12.2021 um 14:02
Ich verdiente stets mein Geld mit Sprache. Wenn ich mich da über jeden Pipikram aufgeregt hätte, hätte ich jetzt graue Haare - aber inzwischen sind sie weiss.

Ich kann mich noch gut an die unmittelbaren "Nachwende-Jahre" erinnern, als es in Deutsch-Ost so schöne Werbebeschriftungen gab wie "Gyro's" oder "Urlaub's Reisen". Da durften emsige Titanic-Leser sammeln und darüber spotten, dass die blöden dazu gekauften Zonies der deutschen Sprache nicht mächtig wären.

Inzwischen stören mich nicht mal mehr Speisekarten, auf denen steht "Pomes - midde Meio ode Kätschupp" oder Prospekte, in denen Outdoor-Regenschirme angeboten werden. Wer ausser Spitzwegs armem Poeten bräuchte Indoor-Regenschirme?

Sprache ist keine Leiche, die es zu konservieren gilt.
Spache lebt und verändert sich, und das seit Anbeginn bis in alle Ewigkeit.
Sprache lebt vom Austausch, Wörter wandern ungehindert durch die Welt. Sprache lässt sich nicht gängeln und auch nicht einsperren, nicht regulieren und nicht befehlen. Ärgerlich für die, die dies gern täten, den Menschen befehlen möchten, was und wie sie zu sprechen und damit zu denken haben.

Da haben sich die Väter des Esperanto und anderen Welt-Hilfssprachen idaelistisch abgemüht, der Menschheit eine Sprache zu geben, auf dass sie sich verständige ohne Missverständnisse. Hat nicht geklappt. Länder wie Frankreich, Island oder Israel beschäftigen beamtete Sprachwächter, auf die Reinheit der Landessprache zu achten und nötigenfalls Wortungetüme zum Kampf gegen die Überfremdung der Sprache zu schaffen haben. Hierzulande stritt (und streitet) man über die rechte Rechtschreibung, als ob es sonst keine gesellschaftlichen Probleme gäbe. Nutzlos, denn das Volk spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und/oder globale Kommunikation es erfordert.

So lassen wir uns hierzulande gern unser Badezimmer von "Bad Design" einrichten, während der Russe sein "Butterbrot" isst, das ihm der Amerikaner im "Rucksack" in den "Kindergarten" getragen hat, während der Franzose über "Waldsterben" in "Weltschmerz" ausbricht. Der Engländer denkt währenddessen darüber nach, ob "Berufsverbot" effektiver ist als "Blitzkrieg".


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Verfall der deutschen Sprache?!

01.12.2021 um 16:58
Zitat von nairobinairobi schrieb:In den Medien werden dem Publikum Inhalte in "unterhaltsamer Weise" vermittelt.
Kurz, mit Werbung verschödert, nicht? *lach*
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sprache ist keine Leiche, die es zu konservieren gilt.
Spache lebt und verändert sich, und das seit Anbeginn bis in alle Ewigkeit.
Sprache lebt vom Austausch, Wörter wandern ungehindert durch die Welt....
Da stimme ich Dir voll zu. Seitdem ich seit 10 Jahren die, nennen wir es kontruierte Sprache Na'vi lerne und sie seit ca. 5-6 Jahren auch selber lehre, habe genau dies sehr extrem bemerkt.

Ich habe selber viel, sehr viel über die deutsche Sprache dazu gelernt, ebenso wie über die englische Sprache und ich habe dadurch natürlich auch etliche Veränderungen sehr bewusst wahrgenommen.
Wie viele Begriffe aus anderen Gegenden kannte ich z.B. noch nicht?
Wie oft sagte ich: "Hä? Was soll das denn sein? Woher ist das denn?"
Oft habe ich sehr interessante Gespräche geführt, weil ich einen Begriff fallen ließ, der in anderen Gegenden unbekanntist. Das ist das Lebendige und es ist gut. Allein verschiedene Redensarten zu hören, kann echt spannend sein.

Was ich aber seit längerer Zeit fällt mir immer öfter auf, dass diese Veränderungen sich, wohl auch durch die Abkürzungen und Redensweisen des Internets, stark in Richtung künstlich geschaffener, oft auch eingeenglischter Kunstbegriffe bemerkbar machen.

Mich persönlich nervt es schon hier und da etwas, wenn jemand etwa sagt: "Hey, Bro, als ich gestern outdoor war, das war voll weird. Da kommt so einer auf mich zu, checkste, so aus seiner eigenen Bubble oder so und textet mich zu, ey. Lol, dacht ich, will der mich nutsen? Krass, Alda..." u.s.w...

Das, finde ich, hat nichts mehr mit lebendig und (eigener) Sprache zu tun, denn es ist auch ein Stück weit verdummenglischung.


Gucky.


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Verfall der deutschen Sprache?!

02.12.2021 um 06:27
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:es ist auch ein Stück weit verdummenglischung.
Was davon wirklich "hängenbleibt" und Teil der der deutschen Sprache wird, wird sich erweisen. In der Vergangenheit (18. Jahrhundert) gab es schon einmal eine solche "Wortinvasion", damals aus dem Französischen. Einige hundert Wörter haben es auf Dauer geschafft und sind heute fester Besandteil unserer Sprache. Ohne dass wir das noch registrieren. Und ohne dass sich die Grundstruktur unserer Sprache dadurch geändert hat.
Mit dem Verdummungsenglisch wird es ähnlich gehen.


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02.12.2021 um 14:23
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Mit dem Verdummungsenglisch wird es ähnlich gehen.
Sicher, sicher. Es bleibt daher zu hoffen... ;)

Gucky.


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Verfall der deutschen Sprache?!

06.12.2021 um 12:48
Die historischen Versuche der sprachlichen Grundreinigung blieben meist erfolglos.
Sehr schön nachzulesen hier:

Wikipedia: Deutscher Sprachpurismus

Wenn das Opfer eines Meuchelpuffers zum Entgliederer kommt und dort zur Dörrleiche gemacht wird.


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Verfall der deutschen Sprache?!

06.12.2021 um 13:11
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn das Opfer eines Meuchelpuffers zum Entgliederer kommt und dort zur Dörrleiche gemacht wird.
Wobei es interessanterweise einige dieser Eindeutschungen durchaus in die Alltagssprache geschafft haben. Ich habe auch nicht gewusst, dass Begriffe wie "Abstand" oder "Leidenschaft" im Rahmen solcher sprachpuristischer Bestrebungen erfunden wurden, da sie uns heutzutage wie normale deutsche Worte erscheinen.


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13.12.2021 um 03:08
Zitat von DoorsDoors schrieb am 01.12.2021:Sprache ist keine Leiche, die es zu konservieren gilt.
Sprache lebt und verändert sich, und das seit Anbeginn bis in alle Ewigkeit.
Sprache lebt vom Austausch, Wörter wandern ungehindert durch die Welt. Sprache lässt sich nicht gängeln und auch nicht einsperren, nicht regulieren und nicht befehlen. Ärgerlich für die, die dies gern täten, den Menschen befehlen möchten, was und wie sie zu sprechen und damit zu denken haben.
Ja, da stimme ich zu, aber ich persönlich finde es schon wichtig, sich auf eine gemeinsame Kommunikation zu einigen im Sprachgebrauch, zumindest in der Schriftsprache.

Da die Gendersprache immer mehr an Bedeutung gewinnt (zu meinem Unmut), bin ich froh, wenn ich geschlechtsneutrale Wörter finde, die passen, um nicht umständlich zwei Geschlechter aufzählen zu müssen. So finde ich z. B. Lehrende statt Lehrer oder Studierende statt Studenten gute Alternativen.

Leider gibt es nicht immer solche annehmbaren Alternativen.
Wissenschaffende statt Wissenschaftler klingt für mich auch nicht stimmig, aber wenn es einen Konsens dazu gäbe im deutschsprachigen Raum, könnte ich mich vielleicht daran gewöhnen, auch wenn es eine Bedeutungsverschiebung gäbe auf "Wissen schaffen", was ja nicht ganz falsch ist.

Es gibt so viele männliche Substantive, die auf diese Weise neutralisiert werden müssten.
Ob das nun in den nächsten Jahren immer mehr so kommt?
Bei Gewerkschaftler könnte man Gewerkschaftsvertretende nehmen.


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13.12.2021 um 07:02
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Da die Gendersprache immer mehr an Bedeutung gewinnt (zu meinem Unmut), bin ich froh, wenn ich geschlechtsneutrale Wörter finde, die passen, um nicht umständlich zwei Geschlechter aufzählen zu müssen. So finde ich z. B. Lehrende statt Lehrer oder Studierende statt Studenten gute Alternativen.

Leider gibt es nicht immer solche annehmbaren Alternativen.
Wissenschaffende statt Wissenschaftler klingt für mich auch nicht stimmig, aber wenn es einen Konsens dazu gäbe im deutschsprachigen Raum, könnte ich mich vielleicht daran gewöhnen, auch wenn es eine Bedeutungsverschiebung gäbe auf "Wissen schaffen", was ja nicht ganz falsch ist.
Deine Beispiele sind nicht geschlechtsneutral, denn sie funktionieren nur im Plural. Im Singular stehen wir auch hier vor dem gleichen Problem wie mit anderen personenbezogenen Bezeichnungen:

Ein Lehrender ist männlich,
eine Lehrende ist weiblich,
ein Studierender männlich,
eine Studierende weiblich.

Wissen Schaffender (getrennt und großgeschrieben)
Wissen Schaffende ( getrennt und großgeschrieben)


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13.12.2021 um 08:46
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:. Im Singular stehen wir auch hier vor dem gleichen Problem wie mit anderen personenbezogenen Bezeichnungen:

Ein Lehrender ist männlich,
eine Lehrende ist weiblich,
ein Studierender männlich,
eine Studierende weiblich.
Das ist schlicht falsch, im Singular stehen wir vor gar keinem Problem:

Lehrer, Lehrerin, Student, Studentin


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13.12.2021 um 10:39
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:denn sie funktionieren nur im Plural.
Das reicht doch, um alle anzusprechen, also mehr als 1 Person, das wäre Mehrzahl. Es geht darum, nicht unnötig weibliche Formen neben die männlichen anfügen zu müssen, sondern eine gemeinsame Gruppe zu definieren, also nicht Lehrer und Lehrerinnen, sondern lieber Lehrende.


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13.12.2021 um 11:06
@Laura_Maelle
Darin sind wir uns ja einig.


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13.12.2021 um 12:58
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das ist schlicht falsch, im Singular stehen wir vor gar keinem Problem:

Lehrer, Lehrerin, Student, Studentin
Lehrer ist Singular, Plural oder Oberbegriff füe alle, die Schülern etwas beibringen.
Schüler ist Singular, Plural oder Oberbegriff füe alle, die von Lehrern etwas beibracht bekommen.

Jaaa, ich weiß, das war richtig, bevor wir alle, bzw. viele uns das Gendern aufzwingen ließen, aber ob man mich dafür nun verteufelt oder mit Medaillen überschüttet, ich mach es nicht anders.
Wer sich dadurch diskreminiert fühlt, der hat ein Problem, sogar ein massives, aber das liegt nicht in unserer Spreche oder Ausdrucksweise.

Spätentens nämlich, wenn uns eine sehr große Katastrope bevorsteht, werden solche Tugenden ganz schnell wieder vergesen werden und es ist scheißegal, ob Du Männle oder Weible bisch...

BTW:
Wer mich zugendert, den nerve ich gehörig, indem ich dann auch Verben gendere oder sporadisch auch Adjektive. An Modalverben übe ich gerade... (lach).
Müsst Ihr mal sehen, was da für Gesichter gezogen werden, wenn mich plötzlich keine:r veresteht:innen, wenn ich rede:innen. :D

Ich erinnere immer gerne an Asterix und den Passierschein A38...

Gucky.


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13.12.2021 um 13:02
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:das Gendern aufzwingen ließen
Ja, die böse rot-grüne Sprachpolizei, die alle einsperrt, die nicht gendern.
Lasst Euch von Opa mal sagen, dass Gendern in vielen deutschen Redaktionsstuben schon vor Jahrzehnten Usus war. So neu ist das Alles nicht - nur hat sich damals niemand darüber aufgeregt. Aber offenbar haben wir hierzulande aktuell keine anderen Probleme.


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13.12.2021 um 14:16
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:das war richtig, bevor wir alle, bzw. viele uns das Gendern aufzwingen ließen
was ein bs. Wer zwingt Dich denn?
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Spätentens nämlich, wenn uns eine sehr große Katastrope bevorsteht, werden solche Tugenden ganz schnell wieder vergesen werden und es ist scheißegal, ob Du Männle oder Weible bisch...
hm, ob das so wäre weißt Du gar nicht
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:BTW:
Wer mich zugendert, den nerve ich gehörig, indem ich dann auch Verben gendere oder sporadisch auch Adjektive. An Modalverben übe ich gerade... (lach).
Müsst Ihr mal sehen, was da für Gesichter gezogen werden, wenn mich plötzlich keine:r veresteht:innen, wenn ich rede:innen. :D
es geht wohl weniger darum, Dich nicht zu verstehen, als dieses vermeintliche Gendern deinerseits einfach blöd und unnötig zu finden. Unlustig.


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13.12.2021 um 14:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was ein bs. Wer zwingt Dich denn?
Naja, man wird mitunter in Zeitungsartikeln und Radiosendungen schon damit belästigt. Wobei ich neulich die "osteuropäischen Einbrecherinnen" fast amüsant fand


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13.12.2021 um 14:21
@abberline
und das zwingt dann Dich, auch zu gendern?


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13.12.2021 um 14:22
@Tussinelda
Garantiert nicht, nur in Zukunft bei Einbrecherinnen. Aber ich werd von anderen (zb Radio, manche Zeitung) damit belästigt.
Ausländern macht es übrigens auch schwerer, die Sprache zu lernen. Am Ende verlieren alle durch den Unsinn


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13.12.2021 um 14:33
@abberline
also hast Du verpeilt, worum es gerade eigentlich ging, aber es stört Dich nicht weiter? Alles klar, immerhin hast Du bestätigt, dass Du (und alle anderen) nicht gezwungen werden, zu gendern


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13.12.2021 um 14:43
@Tussinelda
Neun, aber man wird damit belästigt, was ähnlich schlimm ist. Bringt einen nur dazu, die Zeitungen nicht mehr zu lesen


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