Verfall der deutschen Sprache?!

violetluna schrieb:Nomen und Substantiv

Das ist doch das Gleiche? Hauptwort ist der deutsche Ausdruck?

Groucho schrieb:Hat deine Mutter schon mal deshalb irgendwelche Probleme bekommen, oder wie meinst du das mit der Nachsicht?

Nicht dass ich wüsste, das war generell gedacht. Aber sie hat mit dem Gendern halt ihre Probleme, allerdings wohnen wir am Land, da sieht man eher drüber hinweg.

EnyaVanBran schrieb:allerdings wohnen wir am Land, da sieht man eher drüber hinweg.

Also ich wohne in der Stadt, aber auch hier habe ich noch nie mitbekommen, dass jemand Probleme bekommt, wenn er nicht durchgängig gendert.

@Groucho
Oh, okay, ich dachte grad in größeren Städten wird da drauf geachtet und mehr Wert gelegt.

nairobi schrieb:Das ist doch das Gleiche? Hauptwort ist der deutsche Ausdruck?

Nein, das ist nicht dasselbe, es wird aber oft synonym verwendet:

https://www.deutsche-grammatik.net/grammatik/wortarten/nomen-vs-substantiv/

violetluna schrieb:Nein, das ist nicht dasselbe, es wird aber oft synonym verwendet:

Nomen nennt man auch Namenwort.
Wo liegt jetzt genau das "Problem"?

nairobi schrieb:Wo liegt jetzt genau das "Problem"?

Vielleicht ist dieser Link verständlicher: https://wikiunterschied.com/substantiv-vs-nomen/ (Archiv-Version vom 26.10.2021)

nairobi schrieb:Nomen nennt man auch Namenwort.
Wo liegt jetzt genau das "Problem"?

Du musst schon alles lesen. Nomen ist ein Überbegriff, der neben Substantiven auch Pronomen und Adjektive umfasst.

Luminita schrieb:Vielleicht ist dieser Link verständlicher

Danke, stimmt.

violetluna schrieb:Du musst schon alles lesen. Nomen ist ein Überbegriff, der neben Substantiven auch Pronomen und Adjektive umfasst.

Trotz Deutsch-LK war mir das auch nicht bewusst. Ich dachte immer das Substantiv die Rolle im Satzbau beschreibt, während Nomen quasi das lateinische Wort für Hauptwort wäre. Wieder was gelernt...

cejar schrieb:Trotz Deutsch-LK war mir das auch nicht bewusst. Ich dachte immer das Substantiv die Rolle im Satzbau beschreibt, während Nomen quasi das lateinische Wort für Hauptwort wäre. Wieder was gelernt...

Same here! Mein Abi ist inzwischen auch schon 35 Jahre her.
Meintest Du eventuell auch das Subjekt (wer oder was tut etwas), da Du den Satzbau erwähnst?

@nairobi

Jup, erwischt - komplett durcheinander mittlerweile 😁

violetluna schrieb:Sorry, da höre ich keine Pause und schon gar keinen Glottisschlag.

Was soll ich sagen, da haben wir beide wohl eine unterschiedliche Wahrnehmung.
Ich höre da eine Pause und zwar nach dem "e" ---> Bürge_rinnen

peekaboo schrieb:Was soll ich sagen, da haben wir beide wohl eine unterschiedliche Wahrnehmung.
Ich höre da eine Pause und zwar nach dem "e" ---> Bürge_rinnen

Das soll vorkommen. ;)

Aber selbst, wenn du eine Pause hörst, wäre diese Pause kein Glottisschlag. Es ist sehr schwer, vor einem Konsonanten einen Glottisschlag zu produzieren, probier es mal aus. Normalerweise kommt dieser vor einem Vokal.

Wikipedia: Glottaler Plosiv

Auch in der Lautschrift wäre ein Glottisschlag markiert (lt. IPA mit dem Zeichen ʔ). Das sieht man in der Lautschrift von "Bürgerinnen" jedoch nicht. Die Lautschrift von "Bürgerinnen" sieht lt. IPA so aus: [ˈbʏʁɡəʁɪnən]

https://de.wiktionary.org/wiki/B%C3%BCrgerinnen

abberline schrieb:Glottischlag

Als Glottisschlag bezeichnet man jenen unhörbaren Laut, der bei der Aussprache von Worten, wie z.B. Aorta, beenden, Maoam, u.s.w. entsteht.
Das ist also die kleine Pause zwischen dem A und dem O in A-orta, in der wir unsere Kehle verschließen.
Da wir in der deutschen Sprache kein Schriftzeichen dafür haben, müssen den Unterschied zwischen Schreiben, Lesen und der Aussprache lernen.

Um mal etwas abzuschweifen, in der Na'vi Sprache ist dieses Zeichen enthalten und bewirkt das selbe.
Es heißt also nicht Navi, wie jenes Gerät, dass unsere Routen plant, sondern Na'vi.
Man würde in dieser Sprache also sagen/schreiben: A'orta, be'enden oder Ma'o'am.

Glücklicherweise haben wir nicht ganz so viele Wörter mit Glottisschlag ;)

Gucky.

EnyaVanBran schrieb:Nicht dass ich wüsste, das war generell gedacht. Aber sie hat mit dem Gendern halt ihre Probleme, allerdings wohnen wir am Land, da sieht man eher drüber hinweg.

@Groucho

Meine Mutter zb legt da total Wert drauf und fordert es auch von mir ein korrekt zu gendern. So unterschiedlich wird es aufgenommen.
Aber bei ihr und auch meinen beiden Schwester und meiner Frau stört mich total der harrsche Ton zu dem Thema, der hier schon angesprochen wurde.

Ich bin ja kein Chauvinist, weil ich das Gendern nicht ständig und andauernd anwende. Es braucht auch bei mir Zeit.

"Es gibt auch Handwerkerinnen." " Ja, weiss ich." "Wieso sagst du dann, wir müssen einen Handwerker finden..."

Ich verstehe das Thema, frage mich wieso das generische Maskulinum abgelehnt wird. Es soll ja eben diesen Sinn erfüllen, alle Personen einzubeziehen, aber ist am einfachsten in den Sprachgebrauch zu integrieren. Und dennoch respektiere ich die Ansicht der antreibenden Kräfte.

Es nimmt nur teils grotesk aggressive Züge von der Genderverfechterseite an und führt zu unangebracht sturer und polemischer Ablehnung auf der Gegenseite. Ich behaupte mal, der Großteil wabert dazwischen und will niemandem was böses.

Haldir schrieb:Ich verstehe das Thema, frage mich wieso das generische Maskulinum abgelehnt wird.

das wurde Dir doch schon aufgezeigt. Ein ganz simples Beispiel:
100 Handwerkerinnen plus 1 Handwerker = 101 Handwerker
warum sollen dann plötzlich die Frauen einfach nicht mehr benannt werden?

Haldir schrieb:"Es gibt auch Handwerkerinnen." " Ja, weiss ich." "Wieso sagst du dann, wir müssen einen Handwerker finden..."

Mich als Frau stört es nicht, dass man bis jetzt immer "Handwerker" gesagt hat. Und genau genommen müssten sich ja auch die Männer in einigen Bereichen beschweren, denn ich habe noch nie gehört, dass jemand gesagt hat, er geht "zum Kosimetiker". Jeder geht "zur Kosmetikerin".

Da hat man es im Englischen schon etwas leichter. Da haut man einfach ein S hinten dran.

Tussinelda schrieb:das wurde Dir doch schon aufgezeigt. Ein ganz simples Beispiel:
100 Handwerkerinnen plus 1 Handwerker = 101 Handwerker
warum sollen dann plötzlich die Frauen einfach nicht mehr benannt werden?

Das stelle ich doch gar nicht in Frage. Es ging darum, dass es Zeit braucht, sich daran zu gewöhnen und nicht durchweg böse gemeint ist.
Handwerkende wäre keine Alternative? Ginge bei speziellem wie "Klempternde" wohl eher nicht. Da kenne ich mich nicht aus, ob das eine legitime Benennung wäre.

EnyaVanBran schrieb:Mich als Frau stört es nicht, dass man bis jetzt immer "Handwerker" gesagt hat. Und genau genommen müssten sich ja auch die Männer in einigen Bereichen beschweren, denn ich habe noch nie gehört, dass jemand gesagt hat, er geht "zum Kosimetiker". Jeder geht "zur Kosmetikerin".

Mich stört es in solch umgekehrter Form auch nicht. Ich zum Beispiel habe bisher auch aus eigener Erfahrung gesprochen. Fahrlehrerin zb, da ich eine hatte. Aber mein Friseur, weil es einer war. Vielleicht ist das bei anderen hier auch ein Aspekt. Bei mir ist es jedefalls so.