Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

nairobi schrieb:Das ist zwar so, aber das Schlimme ist ja, dass niemand wissen kann, wie es sich bei ihm auswirkt. Vorerkrankte haben es gut weggesteckt, während sportliche, fitte Leute einen schweren oder gar tödlichen Verlauf hatten. Prognosen kann man nicht verlässlich stellen. Das macht dieses Virus ja so unberechenbar.

Das ist das Restrisiko von dem ich spreche. Es ist eben sehr unwahrscheinlich - was mich betrifft (vor dem Hintergrund, wer zu den gefährdeten Gruppen gehört.)

Ich verabschiede mich aus d. Thread. :)

Snart schrieb:1. Werden x Menschen auch nach einer Infektion immun. Das muss in die Rechnung mit einfließen.

Die sind aktuell für diese Überlegungen zu vernachlässigen, in Deutschland sind bisher glücklicherweise erst knapp 2 Prozent der Einwohner betroffen + Dunkelziffer.

Außerdem ist das nicht der Punkt.

Es gibt nach der Infektion ein hohes Risiko, für Menschen aller Altersgruppen, an Langzeitfolgen unterschiedlicher Art zu erkranken.

Demgegenüber gibt es es bisher keine Hinweise auf Langzeitschäden der Impfung (die Studie wurde im Juli mit über 40.000 TN durchgeführt).

Daher muss man jede unbegründete Meinung/Einschätzung, dass die Impfung gefährlicher als die Krankheit ist, als irrational betrachten.

Snart schrieb:2. Ich halte den Lockdown für unverhältnismäßig. Die Entscheidung trage ich nicht mit.

Diese Aussage ist ohne Erläuterung so hilfreich wie ein Hinweis auf die Konsistenz deines Stuhlgangs.

kosmonautin schrieb:Leider kennt die Wissenschaft nur Angst!

Was soll die Schwurbelei ?

Die Wissenschaft ist ein System der Erkenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften, kausalen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten der Natur, Technik, Gesellschaft und des Denkens, das in Form von Begriffen, Kategorien, Maßbestimmungen, Gesetzen, Theorien und Hypothesen fixiert wird.[

Quelle: Wikipedia: Wissenschaft

Snart schrieb:2. Ich halte den Lockdown für unverhältnismäßig. Die Entscheidung trage ich nicht mit.

Das ist ja egal, Hauptsache Du hältst Dich an die Auflagen und wirst wenn nicht, entsprechend bestraft.

Snart schrieb:Ich halte den Lockdown für unverhältnismäßig. Die Entscheidung trage ich nicht mit.

Also bist du gegen das Grundgesetz und die Parlamentarische Gewalt die Bevölkerung und das Gesundheitssystem vor einer Infektionskrankheit zu schützen? Okay.

Der Aktuelle Stand in Deutschland bei den Patienten die Intensive Behandlung benötigen.
Dies gilt für die Intensivstationsbetten in Deutschland, 29.12.2020 um 12:15 Uhr

Covid-19 Patienten:
Aktuell in intensivmedizinischer Behandlung 5.649
davon invasiv beatmet 3.071 (54%)

Aktuell Belegte Betten Allgemein: 22.022
Aktuell freie Betten Allgemein: 4.728

Quelle: https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/reports

Davon mal abgesehen das wir mehr Betten als Personal haben:

Die angespannte Situation auf den Intensivstationen könnte sich bald weiter verschärfen. DIVI-Präsident Janssens warnt vor Ausfällen wegen der immensen Arbeitsbelastung. Politisch brauche es einen größeren Plan.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/janssens-kliniksituation-101.html (Archiv-Version vom 29.12.2020)

Und das wir aktuell dieses neue Problem haben:

Den Kliniken geht das Geld aus. Sie verschieben planbare Operationen, um Intensivbetten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Nun warnt die Krankenhausgesellschaft, schon im ersten Quartal 2021 seien die Gehälter in Gefahr.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/krankenhaeuser-finanzierung-101.html (Archiv-Version vom 29.12.2020)

Also was würde passieren, wenn nur alleine die Intensivstationen noch mal stärker belastet werden, als sie es schon sind?

Dann würden wohl auch Menschen sterben, die nicht mal Covid-19 haben, weil die Intensivstationen voll wären.

Wirkt nicht so gut oder?

kosmonautin schrieb:aber alles andere ist sehr krampfig.

Wie meinst Du das?

Snart schrieb:Die, die um ihre Gesundheit bangen, können sich ja impfen lassen und sich so schützen.

Das ist nicht nur eine Frage des Bangens. Auch wer sich nicht fürchtet, kann erkranken.
Viele, die jetzt noch nicht krank wurden, wurden das ja nicht, weil sie so super gesund wären, sondern weil sie entweder nie einem Infektiösen begegneten oder dann geschützt waren.
Würde sich niemand fürchten, würde sich niemand impfen lassen, wären die Maßnahmen freiwillig und keiner hielte sich daran, dann wage ich die Prognose, dass es nur kurze Zeit, eins, zwei Jahre dauern wird, bis die die Hälfte der Bevölkerung entweder todkrank oder tot ist.
Klar, die andere Hälfte ist dann entweder immun oder zufällig nie erkrankt, wobei es immer schwieriger wird, nicht zu erkranken, wen alle anderen um einen herum wie die Fliegen umfallen.

Dann ist aber erst mal für viele Jahrzehnte Schluss mit lustig und die viel bejammerte Wirtschaft dermaßem am Boden, dass sie gar nicht mehr jammern kann.. Von anderen Einrichtungen (zB Krankenversorgungen) mal ganz zu schweigen.

Es geht eben nicht um das Wohlbefinden Einzelner, sondern um das Aller, was für einige Einzelnen offenbar furchtbar schwer zu begreifen, und noch viel schwerer zu unterstützen ist.
Zeigt sich auch daran, dass Impfgegner nicht nur nicht impfen lassen wollen, nein, den Lockdown wollen sie ja auch nicht.

thedefiant schrieb:Und das wir aktuell dieses neue Problem haben:

Es gibt auch noch andere Probleme beim DIVI, z.B. die problematische Erfassung von speziellen Kinderintensivbetten (die werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen zwar gesondert erfasst, im allgemeinen Output aber wie ein "Normales" Intensivbett gelistet, was wohl zu allerlei Komplikationen führt)...

Snart schrieb:1. Werden x Menschen auch nach einer Infektion immun. Das muss in die Rechnung mit einfließen.

Wie England und Südafrika zeigen, führt eine natürliche teilweise Durchseuchung zu Selektionsdruck und damit zu Mutationen. Und dann geht das Elend nochmal von vorne los. Ein Impfstoff verpricht einen Breitbandschutz.

Snart schrieb:2. Ich halte den Lockdown für unverhältnismäßig. Die Entscheidung trage ich nicht mit.

Hast Du denn eine Patientenverfügung, dass Du nicht beatmen lassen willst? Sonst wäre das ja cherry-picking.

Snart schrieb:Würdest Du das bitte konkretisieren?

Ja, es geht darum, dass die Menschen ein Interesse daran haben, ihr früheres Leben zurückzuhaben, wirtschaftlich und im Freizeitbereich. Das sollte das Hauptmotiv für eine Impfung sein, wer diese aktiv ablehnt trägt dazu bei, dass lockdowns und andere Maßnahmen noch länger nötig sein werden.

Snart schrieb:Wenn Du magst, verlink gerne. Ich werde es mir durchlesen.

4% aller laborbestätigten Infizierten (insgesamgt 60.000) haben long Covid, definiert als Beschwerden, die länger als 4 Monate andauern, bei 70% von ihnen sind Organschäden nachweisbar.

Coronavirus (Sars-CoV-2) (Seite 1221) (Beitrag von Anaximander)

Vier Monate sind sehr viel, wenn man bedenkt, dass die 1. Welle erst im April eingschlagen ist und der Bericht dann vom November stammt.

Besonders betroffen sind Frauen:

Coronavirus (Sars-CoV-2) (Seite 1108) (Beitrag von Anaximander)

Man hat in England daher 43 Spezialkliniken eingerichtet, um hundert tausende, die an long Covid leiden, zu therapieren:

Coronavirus (Sars-CoV-2) (Seite 1220) (Beitrag von Anaximander)

300.000 (oder 10%) hatten in einer früheren Auswertung (Frühjahrswelle) Symptome, die länger als einen Monat anhielten, die 60.000, die auch oben genant werden, hatten teilweise effektiv Behinderungen durch long Covid, können teils den Rollstuhl nicht verlassen.

Coronavirus (Sars-CoV-2) (Seite 932) (Beitrag von Anaximander)

Auch hier wird davon berichtet:

https://www.bbc.com/news/uk-england-cambridgeshire-54323934

@off-peak

off-peak schrieb:Wie meinst Du das?

Nunja - wenn eine persönliche Meinung nicht einfach so akzeptiert werden kann, werden durchs penetrante Nachbohren, diese Schwurbeleien doch erst auf`s Tablett gebracht/geboren. Eine persönliche Meinung lässt sich nicht immer begründen.
Und dann folgen hier stets die Drohungsszenarien, Angst und Denunziation ... Ist das etwa kein Krampf?

Ich habe erklärt, warum das Gewinnen Vertrauen nun wichtiger wäre.

@Bruderchorge
Das ist Wissen aus den Geisteswissenschaften (Psychologie/Pädagogik/Philosophie...: hat nix mit Geistern oder Schwurbelei zu tun).

martenot schrieb:Letztlich passieren im individuellen Autoverkehr viel mehr Unfälle als beim Zug- und Flugverkehr, und trotzdem fühlen sich viele Leute im Auto oft sicherer. Ist das nicht ein wenig vergleichbar mit der Impfung versus der potentiellen Infektion? Letztere Variante ist riskanter, wird aber trotzdem von einigen Menschen bevorzugt.

Ja, das ließe sich in gewisser Weise tatsächlich vergleichen. Denn hundertprozentige Sicherheit gibt es bei keinem. Heute habe ich noch von einem schlimmen Autounfall gelesen. Bei einem Zusammenstoß einer 5köpfigen Familie mit einem Transporter, der von einem 19jährigen gefahren wurde, wurden die Mutter und 3 Kinder getötet bzw. verstarben in Krankenhäusern. Der Vater und ein Haustier überlebten. Der Unfallverursacher war nicht betrunken, keine Drogen, kein Handy im Spiel. Dennoch ist es passiert und da machst Du als Autofahrer nichts dran 😐

itfc schrieb:Unter meinen Patienten sind 4 Personen zwischen 23 und 41 die dank einer COVID Erkrankung nun voraussichtlich den Rest ihres Lebens mit Schauch in der Nase leben dürfen weil sie zusätzlich Sauerstoff brauchen, da ihre Lunge nicht mehr richtig arbeitet als Folge der Erkrankung

Das ist schrecklich, wenn man die Folgen bedenkt. Möglicherweise sogar Berufsunfähigkeit, Trennung, etc.

Optimist schrieb:weiß ich und ich weiß auch dass meine Angst im Flugzeug irrational ist, ist aber nun mal so.

Das geht mir auch so. Man kann ja selber nichts machen, außer sich anzuschnallen. Man ist quasi "ausgeliefert".

Cassandra71 schrieb:Wer sich impfen lassen will, soll das tun...wer das nicht will, soll es lassen.

Snart schrieb:Das ist das Restrisiko von dem ich spreche. Es ist eben sehr unwahrscheinlich - was mich betrifft (vor dem Hintergrund, wer zu den gefährdeten Gruppen gehört.)

Ich persönlich finde es gut, wenn sich nicht alle impfen lassen. So kommen die etwas früher an die Reihe, die das Impfangebot annehmen möchten.

nairobi schrieb:Ich persönlich finde es gut, wenn sich nicht alle impfen lassen. So kommen die etwas früher an die Reihe, die das Impfangebot annehmen möchten.

Ich werde mich impfen lassen, ich finde aber dieses Missionieren von Leuten, die sich nicht impfen lassen mögen, nicht in Ordnung.

Das ist eine persönliche Entscheidung, die niemand zu kritisieren hat. Schon gar nicht mit dieser hier stellenweise an den Tag gelegten Vehemenz.

Cassandra71 schrieb:Das ist eine persönliche Entscheidung, die niemand zu kritisieren hat.

Warum sollten Entscheidungen von Menschen die sie betreffen, nicht kritisiert werden dürfen?

kosmonautin schrieb:Eine persönliche Meinung lässt sich nicht immer begründen.

Dann sollte man sich aus Diskussionen im Allgemeinen und insbesondere im Bereich "Wissenschaft" raushalten.

kosmonautin schrieb:Ich habe erklärt, warum das Gewinnen Vertrauen nun wichtiger wäre.

Auch auf Nachfrage konntest du bisher nicht erklären, inwiefern das hilfreich für die Lage ist.

Diese Aussage:

kosmonautin schrieb:Leider kennt die Wissenschaft nur Angst!

ist kein

kosmonautin schrieb:Wissen aus den Geisteswissenschaften

sondern geschwurbelter Unsinn. Genau wie die Aussage "Der Mond ist böse." oder "Die Sonne ist hinterhältig." Wissenschaft ist keine Wesenheit.

Pergamon schrieb:Warum sollten Entscheidungen von Menschen die sie betreffen, nicht kritisiert werden dürfen?

Man sollte bei aller Kritik nicht vergessen, dass die Impfung freiwillig ist.

Gegenfrage: Was versprichst du dir davon? Glaubst du, Impfgegner damit umstimmen zu können?

Bruderchorge schrieb:Auch auf Nachfrage konntest du bisher nicht erklären, inwiefern das hilfreich für die Lage ist.

"Du musst erst mein Vertrauen gewinnen" ist halt auch so psychonmanipulativer Scheiß aus der "Gewalt in der Beziehung"skiste, da kann man nämlich genüsslich zusehen wie der Andere sich abstrampelt und zum Depp macht um hinterher zu sagen "Nee, sorry du, da hast du dir ja voll Mühe gegeben und so aber es reeeeiiiiicht mir nicht".

Cassandra71 schrieb:Gegenfrage: Was versprichst du dir denn davon?

Einen Diskurs, die Möglichkeit auf Entscheidungen einzuwirken oder andere davon zu überzeugen sich anders zu entscheiden und Menschenleben zu retten. Allgemein ein Niveau und eine Gesellschaft in der, auf dem Entscheidungen aus rationalen Gründen getroffen werden. Reicht das? Erstmal?

MichaelRG schrieb:Der Impfstoff hat ein Problem und das ist das die Angst vor Corona zu gering ist.

Die Angst kommt spätestens dann, wenn das Impfangebot für alle da ist und die Kliniken auf Normalbetrieb stellen. Ich hoffe, dass dann auch ein Impfstoff für Kinder da ist.