Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

@oldzambo

oldzambo schrieb:Aber dass er inmitten von Geimpften diese gefährdet halte ich für sehr unwahrscheinlich.

passiert aber eben auch. Oder wie erklärst Du 25,7% Coronaerkrankter auf den Intensivstationen in Hessen?

breakup schrieb:Ich glaube es liegt eher an der Mentalität der Deutschen

Naja, wobei unsere Nachbarländer auch nicht so viel erfolgreicher sind, oder? Ich denke schon, dass es überwiegend an der Geografie liegt und nicht (nur) an der Mentalität.

Andante schrieb am 01.11.2021:Aber für die 2G-Kunden wird es dann schön, so ohne Maske und Abstand, halt wie früher.

früher == Februar/März 2020 ? Resultat davon ist bekannt. Nachwirkungen - trotz Maskenpflicht (Medizinprodukt) und mehr als 50 % Impfquote bei der sog. Risikogruppe, Zweifachimpfung - sehen wir bei den aktuellen Inzidenzen Anfang November 2021 und den Warnungen von Intensivmedizinern:
"Intensivmediziner über Lage in Kliniken:
„Oftmals am Limit“
In den Krankenhäusern liegen immer mehr Covid-Patient:innen. Der Hamburger Klinikdirektor Stefan Kluge erwartet, dass die Zahl noch steigt."
https://taz.de/Intensivmediziner-ueber-Lage-in-Kliniken/!5812093/



Einer der "Impfweltmeister", nämlich Singapur, mit einer Zweitimpfungsquote von knapp 80 % hatte am 27. April 2020 eine Inzidenz von 120. Am 31. Oktober 2021 circa 440.
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/singapur/

Südkorea, aktuel ca. 76 % Zweitimpfungsquote: am 31. Dez. 2020 eine Inzidenz von 14.
Am 30. September 2021 neuer Höchststand mit 36,2.
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/korea,%20süd/

Irland: circa 75 % Vollschutzgeimpfte. 17. April 2020, Inzidenz 135.
406 mit Tendenz steigend am 4. November 2021. (Rekord bisher nach einem merkwürdigem Steilanstieg am 12. Januar 21)
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/irland/



Warum krallt man sich so sehr an diese "Durchimpfungstrategien" ??

breakup schrieb:glaube es liegt eher an der Mentalität der Deutschen und dass Covid ans Licht gebracht hat, wieviele Idioten
tatsächlich in diesem Land unterwegs sind

Danke, besser hätte ich es nicht schreiben können

martenot schrieb:gewesen. Wir haben immerhin 80 Millionen Einwohner und Grenzen zu neun ebenfalls recht dicht besiedelten Nachbarländern

Naja, als die Gesundheitsämter gesehen haben, dass sie keine Chance gegen die Flut an covid Fällen haben, wurde m. E. Wenig bis gar nichts getan.
Graf da hätte man schon ansetzen können und nicht alle ins Verderben laufen lassen

Desconius schrieb:Warum krallt man sich so sehr an diese "Durchimpfungstrategien" ??

Andere wiederum scheinen sich an Zero-Covid-Strategien zu krallen, die sich bisher auch nur in speziellen Fällen halbwegs bewährt haben.

Wahrscheinlich braucht man eher kombinierte Lösungen aus unterschiedlichen Ansätzen (Impfungen, Entwicklung von wirksamen Medikamenten, Masken, Abstandsregeln und Kontakt-Einschränkungen).

Desconius schrieb:Warum krallt man sich so sehr an diese "Durchimpfungstrategien" ??

Erkläre doch mal, woraus du ableitest, dass hohe Inzidenzen dieser Strategie widersprechen?

Krautwurm schrieb:Åh ja . Die Einreisenden kommen ja vorher mit nicht 3x geimpften in Kontakt, wenns schlecht läuft

Du plädierst somit dafür, auch (x-fach-)Geimpfte, welche einreisen möchten, einem Zwangstest aufzuerlegen ? PCR-Test oder "Schnelltest" ?

emanon schrieb:Kannst du mal etwas ausführlicher erklären auf welcher Basis (Virenlast, etwaige Mutanten, Anzahl der Personen die nicht geimpfte werden
können etc.) du da an auch halbwegs tragbare Aussagen kommen möchtest?

Nein mag ich nicht, da ich selbst eine Frage stellte. Belassen wir somit die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen den No- bzw. Zero-Covid-Befürwortern; die müssen ja dazu einen Plan haben oder wenigstens Vorstellungen ?!

Desconius schrieb:die müssen ja dazu einen Plan haben oder wenigstens Vorstellungen ?!

Soweit ich mitbekommen habe, hat man in den besonders strengen Zero-Covid-Ländern einfach mehr oder weniger jegliche Einreise (und z.T. auch Ausreise) unterbunden. Nur in Ausnahmefällen durfte man noch einreisen und musste dann wochenlang in einem Quarantäne-Hotel verbringen, bevor man wirklich ins Land durfte.

Diese sehr restriktiven Maßnahmen sind natürlich am einfachsten umzusetzen, wenn man aufgrund der ohnehin isolierten Lage nur wenige Einreisepunkte hat, die man gut kontrollieren kann (internationale Flughäfen und ein paar Häfen).

@martenot
Ich glaube, die haben einfach den Arsch in der Hose für eine gewisse Zeit Grenzen zu schließen und keine Patrioten Idioten im Land.

Krautwurm schrieb:Ich glaube, die haben einfach den Arsch in der Hose für eine gewisse Zeit Grenzen zu schließen

Naja, wie gesagt, vor allem haben sie deutlich einfacher die Möglichkeit, das zu tun. Mich wundert, dass diese gravierenden geografischen Unterschiede irgendwie nicht wahrgenommen werden.

Immerhin haben wir (wahrscheinlich) tausend Straßenübergänge ins Ausland, dazu viele unbewachte grenzüberschreitende Feld- und Wanderwege, viele Eisenbahnstrecken und offenes Gelände, über das man ziemlich problemlos die Grenze wechseln kann.

Desconius schrieb:Du plädierst somit dafür, auch (x-fach-)Geimpfte, welche einreisen möchten, einem Zwangstest aufzuerlegen ? PCR-Test oder "Schnelltest" ?

Ich muss bei Präsenzveranstaltungen im Betrieb und beim Sport auch einen Selbst Test machen. Sehe darin kein Problem

martenot schrieb:Naja, wobei unsere Nachbarländer auch nicht so viel erfolgreicher sind, oder? Ich denke schon, dass es überwiegend an der Geografie liegt und nicht (nur) an der Mentalität.

Ich habe nicht primär von Nachbarländern gesprochen, sondern im weltweiten Vergleich.

So weit braucht man da auch nicht zu schauen.

Portugal hat z.B. eine Impfquote von 88,6 Prozent.

Im Vergleich zu den 69 Prozent von Deutschland ist das schon ein gewaltiger Unterschied.

Die vereinigte arabische Emirate hat z.B. eine Impfquote von 96,8 Prozent.

breakup schrieb:Portugal hat z.B. eine Impfquote von 88,6 Prozent.

Im Vergleich zu den 69 Prozent von Deutschland ist das schon ein gewaltiger Unterschied.

Da gehts jetzt aber wieder um die Impfquote. War es nicht gerade zuvor noch Thema gewesen, dass man sich zu sehr an der Impfstrategie festkrallen würde? Könnte nicht doch was dran sein, dass hohe Impfquoten (ggf. mit Drittimpfungen) die Pandemie eindämmen könnten?

Was würdet Ihr denn für die beste Anti-Covid-Strategie halten? Umfassendes Impfen? Zero-Covid (d.h. strenge Lockdowns und Isolation)? oder andere Strategien?

Bruderchorge schrieb:Erkläre doch mal, woraus du ableitest, dass hohe Inzidenzen dieser Strategie widersprechen?

Geimpfte werden in der Mehrheit eigentlich nicht mehr (mitunter zwangs-)getestet, daraus folgt: Hohe Impfquote = weniger Tests und weniger Test --> geringere Inzidenz, weniger Falsch-Positive usw.

Außerdem war in diversen Foren und teils in der Fachpresse zu lesen, daß Geimpfte weniger ansteckend seien --> In Innenräumen (Maskenpflicht dort zudem) können bei relativ hoher Impfquote weniger Menschen andere Menschen mit einer hohen Virenlast "infizieren" oder zumindest kontaminieren.

Leider besagt die Verordnung ( SchAusnahmV), daß bezogen auf typische Covid-19-Symptome lediglich asymptomatische Personen als "Geimpfte" zu betrachten sind, so daß prinzipiell nur sehr schwer einzuordnen ist, wie groß der Anteil der vor wenigstens 14 Tagen Zweifach-Geimpften an der Inzidenz ist. Zumindest hier in Deutschland. Siehe:
"Im Sinne dieser Verordnung ist
1.
eine asymptomatische Person, eine Person, bei der aktuell kein typisches Symptom oder sonstiger Anhaltspunkt für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegt; typische Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind Atemnot, neu auftretender Husten, Fieber und Geruchs- oder Geschmacksverlust,
2.
eine geimpfte Person eine asymptomatische Person, die im Besitz eines auf sie ausgestellten Impfnachweises ist,
3.
ein Impfnachweis ein Nachweis hinsichtlich des Vorliegens einer vollständigen Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in deutscher, englischer, französischer, italienischer oder spanischer Sprache in verkörperter oder digitaler Form, wenn die zugrundeliegende Schutzimpfung mit einem oder mehreren vom Paul-Ehrlich-Institut im Internet unter der Adresse www.pei.de/impfstoffe/covid-19 genannten Impfstoffen erfolgt ist, und
a)
entweder aus einer vom Paul-Ehrlich-Institut im Internet unter der Adresse www.pei.de/impfstoffe/covid-19 veröffentlichten Anzahl von Impfstoffdosen, die für eine vollständige Schutzimpfung erforderlich ist, besteht und seit der letzten erforderlichen Einzelimpfung mindestens 14 Tage vergangen sind

[...]"
https://www.gesetze-im-internet.de/schausnahmv/BJNR612800021.html
Verordnung zur Regelung von Erleichterungen und Ausnahmen von Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 (COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung - SchAusnahmV)

Natürlich wird diese vom Gesetzgeber vorgegeben Definition gewisse auch in Krankenhäusern bzw. deren Pressestelle angewendet, wenn es darum geht zu berichten, wie viele der symptomatischen(!) Patienten mit einem Corona-PCR-Positiv-Resultat laut Verordnung jeweils eine geimpfte Person seien.



Da derzeit die 3-fach-Impfung im Gespräch zu sein scheint, wird es bezüglich "veröffentlichten Anzahl von Impfstoffdosen, die für eine vollständige Schutzimpfung erforderlich ist" möglicherweise schon sehr bald eine Anpassung/Aktualisierung der Verordnung geben.

Stan_Marsh schrieb:Internationale Vergleiche halte ich aber auch für nur begrenzt anwendbar, weil sich Gesellschaften in vielerlei Hinsicht unterscheiden. In Asiatischen Ländern scheint es einfacher, zentrale/staatliche Vorgaben durchzusetzen, vielleicht weil dort der soziale Druck und die gesellschaftliche Konformität einen ganz anderen Stellenwert haben als bei uns.

Zustimmung zum ersten Punkt, Einschränkung beim zweiten (Asien ist sehr, sehr groß - da könnte man jetzt viel mehr zu reden). Aber in der Richtung hast du schon recht.

Hier, falls Interesse, eine von Drosten mal verlinkte Vergleichs-Studie zu Europa.

https://bmjopen.bmj.com/content/11/6/e048172

Auch da könnte man lange reden und die Ergebnisse sind jetzt nicht so wahnsinnig revolutionär :)

Ergebnisse

Die Daten zeigen große Unterschiede bei der Akzeptanz von Impfstoffen, die von 83 % in Dänemark bis 47 % in Frankreich und Ungarn reichen. Mangelnde Impfstoffakzeptanz ist mit mangelndem Vertrauen in Behörden und Wissenschaftler, verschwörerischem Denken und mangelnder Sorge um COVID-19 verbunden.

Schlussfolgerung

Die meisten nationalen Akzeptanzniveaus für Impfstoffe liegen unter den Schätzungen des erforderlichen Schwellenwerts für die Herdenimmunität. Die Ergebnisse unterstreichen die langfristige Bedeutung der Vertrauensbildung bei der Vorbereitung auf gesundheitliche Notfälle wie die aktuelle Pandemie. Für die Gesundheitskommunikation betonen die Ergebnisse, wie wichtig es ist, sich auf die persönlichen Folgen von Infektionen zu konzentrieren und Mythen zu entlarven, um Kommunikationsstrategien zu leiten.

Quelle: https://bmjopen.bmj.com/content/11/6/e048172

Kurzer Sinn. Es ist, wie es ist. Die Müdigkeit nimmt zu. Der dt. Blick in Nachbarländer wird dies auch tun, zunehmen. Und der Druck in D auf Ungeimpfte wird dies auch noch weiter tun, zunehmen, womöglich sogar sehr. Denke ich.

martenot schrieb:Soweit ich mitbekommen habe, hat man in den besonders strengen Zero-Covid-Ländern einfach mehr oder weniger jegliche Einreise (und z.T. auch Ausreise) unterbunden. Nur in Ausnahmefällen durfte man noch einreisen und musste dann wochenlang in einem Quarantäne-Hotel verbringen, bevor man wirklich ins Land durfte.

In dem Fall verneint man, daß Güter aus dem Ausland kontaminiert sein könnten... da hilft auch keine Impfung.

Ich bin der Meinung, alle Impfzentren sollten wieder öffnen, um schnellstmöglichst alle Boosterimpfungen abhandeln zu können.

Das wäre jetzt der erste Schritt, um die explodierenden Zahlen irgendwie in den Griff zu bekommen.

Da weiter oben ja diskutiert wurde, ob Impfgegner "dumm" sind. Will ich überhaupt nicht beantworten, aber einen Artikel im Focus verlinken:
"Ich muss die Dummheit der Menschen pflegen"

Natürlich alles Panikmache, Lügenpresse und was auch immer. Kann ja sein. Dennoch vermute ich, dass es vielen Pflegekräften bzw. Ärzten aktuell so geht (kenne ich zumindest aus meinem Freundeskreis). Zitat:

Ich denke da zum Beispiel an einen 32-Jährigen, der inzwischen gestorben ist. Natürlich nicht geimpft – auch hier traf das zu. Warum nicht?, fragten wir auch ihn. Klar: Keiner, der bei uns auf Station liegt, muss das beantworten. Aber es interessiert uns und darum fragen wir. Der 32-Jährige war kein Corona-Leugner. Ich wollte meine Fruchtbarkeit nicht verlieren, sagte er, als er noch sprechen konnte.

Für mich bestätigen solche Aussagen die Ansicht, dass viele Impfskeptiker das Risiko-Nutzen-Verhältnis aufgrund irgendwelcher Fehlinformationen völlig falsch einschätzen.

Manche kapieren es erst, wenn sie selbst, oder einer ihrer Angehörigen auf der Intensiv liegt.
(natürlich gibt es aber auch Ausnahmefälle wie oben genanntes Beispiel)

Aber im Grunde genommen, kann man schon von reiner Dummheit sprechen.

Definition Dummheit:

Im engeren Sinne bezeichnet Dummheit die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen beziehungsweise zu lernen. Dieser Mangel beruhe teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Intelligenz.

Trifft, meiner Meinung nach, genau zu.

Nochmals zum Verständnis: Ich rede von Menschen, die sich aus medizinischer Sicht impfen lassen könnten, es aber nicht tun.

breakup schrieb:Nochmals zum Verständnis: Ich rede von Menschen, die sich aus medizinischer Sicht impfen lassen könnten, es aber nicht tun.

Mittlerweile kennt ja auch jeder einen, der Dank der Impfung im Rollstuhl sitzt, wenn man sich das so anhört