Heimatküche vs. exotische Speisen - was esst ihr am liebsten?

Kokolores82 schrieb am 15.11.2021:Wie sieht es mit Meerschweinchen aus? Hast Du das mal probiert?

@Kokolores82

Obwohl ich viel Zeit in Peru verbringe: Nein.
Irgendwie hat sich das herumgesprochen, dass die Peruaner Meerschweinchen essen würden. Das stimmt auch, es ist aber eher eine absolute Randerscheinung. Das findest Du in fast keinem Restaurant oder erst recht in keinem Supermarkt.
Es ist eher eine sehr regionale Spezialität, die einfach aufgrund ihres Informationsgehaltes auch bei uns bekannt wurde.

Ist vielleicht vergleichbar mit 'Die Deutschen essen Pferd'. Ist nicht falsch, aber eine Randerscheinung.
Du findest doch nicht viele Restaurants mit der Werbung:

Gestern noch geritten, heute schon mit Fritten.

guido36 schrieb:Dafür mag ich nicht vor allem gerade zur weihnachtszeit Stollen.

Stollen habe ich auch nie gemocht, zumindest nicht den klassischen Stollen mit Orangeat und Zitronat. Am ehesten schmeckt mir zum Beispiel ein Nussstollen, wie ihn die Bäckerei in meinem Heimatort macht.

sacredheart schrieb:Gestern noch geritten, heute schon mit Fritten.

Lach, der ist gut :-)

@Kokolores82

Nicht dass ich jetzt Vegetarier wäre aber mich faszinieren auch die ganzen leckeren Obst und Hemüsesorten die man in Deutschland nichtnkennt oder in guter Qualität bekommt:

Cherymoia: sieht aus wie eine viel zu große Birne als Plygon aussehen würde mit sehr leckerem Fruchtfleisch

Pacay: eine Hülsenfrucht, die am Baum wächst und Früchte hervorbringt, die wie viel zu große Bohnen aussehen. Wenn man die aufmacht findet man die Samenkerne, die man liegenlässt. Dazwischen findet sich eine Art fruchtige Zuckerwatte.

Mit Yuca als Gemüse kann ich mich nicht anfreunden. Schmeckt für mich so als hätte man eine Kartoffel mit einer Stearinkerze gekreuzt.

Es gibt auch bei uns gutes Gemüse und viele Möglichkeiten der genussreichen Zubereitung.
Dieses Gemüse muss auch nicht um die halbe Erdkugel transportiert werden, sondern bekommt man bei hiesigen Bauern oder entsprechenden Läden.

sacredheart schrieb:Nicht dass ich jetzt Vegetarier wäre aber mich faszinieren auch die ganzen leckeren Obst und Hemüsesorten die man in Deutschland nichtnkennt oder in guter Qualität bekommt:

Das Problem ist dabei leider das man da schon in Feinkostläden muss oder wenn es eine asiatische frucht ist im asialaden vorbeischauen muss, und dann sind es meist auch Horrorpreise die man hinlegen muss.

@Bundesferkel

Regional und saisonal ist doch nun sowas von in - und dabei nichts Neues, weil die Leute schon früher das kauften, was gerade auf dem Markt war und keine Erdbeeren im Januar, die mehr Bonusmeilen geflogen sind als so mancher Manager.

guido36 schrieb:meist auch Horrorpreise die man hinlegen muss.

Aber im Grunde doch auch gerechtfertigt für einen Import durch die halbe Welt.
Und dann soll es genau richtig reif sein, keine Dellen, für fairen Lohn geerntet usw.

Ich glaube, wir müssen langsam auf die echten realistischen Preise gucken.
Wie auch bei Tierprodukten.

Bundesferkel schrieb:gibt auch bei uns gutes Gemüse und viele Möglichkeiten der genussreichen Zubereitung.

Ok, @Bundesferkel hat das auch schon angesprochen :D

guido36 schrieb:Das Problem ist dabei leider das man da schon in Feinkostläden muss oder wenn es eine asiatische frucht ist im asialaden vorbeischauen muss, und dann sind es meist auch Horrorpreise die man hinlegen muss.

@guido36

Wir essen das ja auch nur wenn wir vor Ort in Peru sind. Dann sind Preise und Frische keine Peoblem.

In Lima gibt es große Markthallen, die jeden Tag geöffnet sind, wo es viele kleinere Händler mit Fisch, Fleisch Obst und Gemüse gibt. Ist immer wieder eines meiner Lieblingsziele.

So ein empfindliches Obst wie eine Cherymoia kann man auch kaum durch die halbe Welt schippern oder zumindest nicht in guter Qualität.

Bundeskanzleri schrieb:Aber im Grunde doch auch gerechtfertigt für einen Import durch die halbe Welt.
Und dann soll es genau richtig reif sein, keine Dellen, für fairen Lohn geerntet usw.

In der Theorie stimme ich dem ja zu. Allerdings wer im nitriglohnsector arbeitet nützt das wenig. gibt leider auch in Deutschland Leute die haben für einen 2 personenhaushalt ein tägliches essengeld von 5 euro. Wie ein bekannter/Nachbar von mir. der bekommt ca 1200 euro rente und 900 kostet die miete.

guido36 schrieb:In der Theorie stimme ich dem ja zu. Allerdings wer im nitriglohnsector arbeitet nützt das wenig. gibt leider auch in Deutschland Leute die haben für einen 2 personenhaushalt ein tägliches essengeld von 5 euro. Wie ein bekannter/Nachbar von mir. der bekommt ca 1200 euro rente und 900 kostet die miete.

Ich möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber die Lebensmittel in Deutschland sind günstig.

Ich kann Dir einen Vergleich zu Österreich liefern:

Rosenkohl 500g bei Lidl 99 Cent
Rosenkohl im Spar 300g kosten 2,99€

Und das ist nur ein Beispiel.

Kokolores82 schrieb:Ich möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber die Lebensmittel in Deutschland sind günstig.

Das sehe ich auch so.
Kann man einigermaßen haushalten, lässt es sich in Deutschland gut leben, was Lebensmittel betrifft, die man als Mensch braucht.
Gestern war ich bei meinem Gemüsehändler und habe für €14,95 erworben:

1 Blumenkohl
5kg Salatkartoffeln
2kg Karotten
3 Petersilienwurzeln
1 Weißkohl
3 Bund Petersilie
3 Stangen Lauch

Bundesferkel schrieb:Das sehe ich auch so.
Kann man einigermaßen haushalten, lässt es sich in Deutschland gut leben, was Lebensmittel betrifft, die man als Mensch braucht.

Das ist die Geiz ist geil Mentalität, es darf nichts kosten.
Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man jubeln kann, dass das halbe Kilo Hähnchen 1,99 kostet.

Da fehlt mir einfach das Verständnis für

Kokolores82 schrieb:Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man jubeln kann, dass das halbe Kilo Hähnchen 1,99 kostet.

@Kokolores82

Ich kann das ehrlich gesagt so lange verstehen, wie es sich um Leute handelt, die sehr wenig Geld zur Verfügung haben und trotzdem ihre Familie ernähren müssen.

Nicht mehr verstehen kann ich es bei der Mehrheit der Deutschen, die mehr als das Existenzminimum haben.

Ich hatte auch mal ein paar harte Jahre, aber als die vorbei waren, haben wir erst mal im Bereich Lebensmittel anders eingekauft, am liebsten direkt.beim Erzeuger. Klar kostet alles dort etwas mehr, aber die Qualität ist eine andere. Und sogar mit schmalem Geldbeutel kann man viel machen. Dann gibt es halt nicht jeden Tag Fleisch, sondern wie es jahrzehntelang üblich war, 2x die Woche und dafür etwas besser.

Von 1kg Schweinefilet für 4,89 kann man keinen Geschmack erwarten, keine artgerechte Haltung, keine fairen Löhne.

Fleisch ist viel zu billig.
Wenn ich schon diese Riesenpackungen eingeschweißtes und eingelegtes Grillfleisch in Supermarkt-Kühlregalen zu Schleuderpreisen liegen sehe, schaudert es mich.

Fleisch beziehe ich aus Österreich,
ALMO Ochsenfleisch.
Einmal monatlich genügt mir.

sacredheart schrieb:Ich kann das ehrlich gesagt so lange verstehen, wie es sich um Leute handelt, die sehr wenig Geld zur Verfügung haben und trotzdem ihre Familie ernähren müssen.

Kein Thema, da gehe ich mit Dir.

Aber selbst die Menschen mit guten Einkommen, möchten das Billigzeug haben.

Und mich schaudert es da einfach.
Das Kilo Schweinefilet für 4,89 schmeckt nach nichts, und verliert im besten Falle in der Pfanne noch lauter Wasser.

Dann kannste das Geld gleich in die Tonne kloppen.

Bundesferkel schrieb:ALMO Ochsenfleisch.

Hui da muss ich doch gleich mal schauen, Danke für das nennen des Herstellers

@Kokolores82
Der sitzt in der Steiermark
und ich kann ihn nur empfehlen.

Bundesferkel schrieb:Fleisch ist viel zu billig.
Wenn ich schon diese Riesenpackungen eingeschweißtes und eingelegtes Grillfleisch in Supermarkt-Kühlregalen zu Schleuderpreisen liegen sehe, schaudert es mich.

@Bundesferkel

Bei diesen Packungen mit Fleisch schaudert es mich auch. Schliesslich wird das Zeug ja nicht aus Nettigkeit eingelegt, sondern einfach damit es noch etwas länger essbar bleibt, genießbar kannan das ja wohl kaum nennen. Aber die Leute kaufen das.

Wir haben Glück in unserem Umfeld sowohl einen Lammbauern als auch Iberico Schweine und Freilandhuhn zu bekommen. Da werde ich doch keinen Schrott aus dem Plastikblister kaufen.