Lebensmittelverschwendung

MissMary schrieb:dass wir zu fünft alle 2-3 Monate eine neue Flasche brauchen - das sind dann 1€ im Monat mehr. Ich denke, das ist in den meisten Haushalten so.

Hm, aber das ganz billige Öl hat doch unter einem Euro gekostet.

Gucky87 schrieb:aber kommt das nur durch den Krieg... ?

Ich habe gelesen, dass es eher kein Versorgungsproblem ist, sondern hauptsächlich durchs Hamstern kommt.
Steht hier irgendwo verlinkt.

Aber da die Leute ja WISSEN, dass alles teurer wird durch den Krieg, dann man das schon mal ausnutzen :troll:

MissMary schrieb:Das ist nicht schön, aber fällt das in einem normalen Haushalt so ins Gewicht? Ich würde mal behaupten, dass wir zu fünft alle 2-3 Monate eine neue Flasche brauchen - das sind dann 1€ im Monat mehr. Ich denke, das ist in den meisten Haushalten so.

Sonnenblumenöl brauche ich gar nicht und meine Flasche Rapsöl ( 750ml) war zu Beginn der Krise zu etwa 60% voll, jetzt werden es 55% sein. Ich wüsste gar nicht was ich mit so viel Öl machen soll. Ich nehme das eigentlich nur zum Braten und da pinsle ich nur die Pfanne aus.

Bundeskanzleri schrieb:Hm, aber das ganz billige Öl hat doch unter einem Euro gekostet.

Ich habe am 1.3. eine Flasche Rapsöl gekauft. Die hat 1,79 Euro gekostet. Die ist jetzt auch noch fast voll.
Zu dem Zeitpunkt war noch kein Engpass mit Öl.

Öl benötige ich ganz selten. Aber wenn dann gerne Sonnenblumenöl. Ich weiß gar nicht wann ich meine letzte Ölflasche gekauft habe. Momentan ist sie noch 1/4 voll. Kein Grund zur Panik.
Zum Braten nutze ich gerne die gute alte Butter. Schmeckt einfach besser.
Lebensmittel allg. kaufe ich nach bedarf an auf den Heimweg der Arbeit. Extra fahr ich da nicht noch einmal los. Fleisch nur bei Bedarf vom Fleischer oder Bauer. Wurst wird sehr selten geholt. Die Eier kommen von unseren Hühnern..die dann auch das bekommen was vielleicht doch nicht gegessen wurde.
Ja ich denke es werden viele Lebensmittel verschwendet. Mein Sohn war vor einigen Jahren in einer Tagesklinik. Freitags war ich immer zum Wochengespräch dort. Die Betreuerin von ihm musste immer ein haufen Lebensmittel weg schmeißen was nicht gegessen wurde von den Kindern. Mit nach Hause nehmen durften sie es nicht oder den Kindern mitgeben oder an die Tafel geben. Wobei vieles noch verpackt war...
Mein Freund holt regelmäßig Säckeweise die älteren Semmeln und Brote vom Bäcker für ein kleines Geld. Die sind noch weich können aber nicht mehr in der Theke verkauft werden. Einiges essen wir selbst...der rest wird getrocknet für die Tiere (Schafe...Hasen...) in der Familie.

Ich benötige Öl nicht einmal, wenn ich eine Salatsoße zubereite, ich mag lieber Joghurt mit Kräutern. Wenn schon Öl, dann höchstens, wenn ich die Pfanne auspinseln muß. Außerdem mag ich lieber Rapsöl statt Sonnenblumenöl.
In der Regel mache ich einen Wocheneinkauf, Salate, Gemüse und Eier kaufe ich auf dem zweimal in der Woche stattfindenen Wochenmarkt, alles aus der Region und saisonal, Brot nach Bedarf beim Bäcker.
Wenn etwas übrig bleibt, vor allem vom Mittagessen, dann gibt es das Essen entweder am anderen Tag nochmal oder wird eingefroren.
Da jetzt Ostern vor der Tür steht, muß man nur in den Supermärkten in die vollen Einkaufswägen schauen. Da hat man leicht den Eindruck, als stände eine Hungersnot vor der Tür und dann landet wieder vieles in der Biotonne.
Oder die Tonnen hinter den Supermärkten, die quellen oft über. Da sind sehr oft Lebensmittel drin, die man durchaus noch essen kann. Wenn man dann von dem "Müll", es wird sowieso weggeworfen, etwas nimmt, ist man ein Dieb. Aber die Supermärkte dürfen es auch nicht verschenken, da bei einem abgelaufenen Datum womöglich ein gesundheitlicher Schaden drohen könnte.
Das Schlimme ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, es müßte Verfalldatum heißen. Einen weißen Joghurt, z.B., kann man auch noch nach drei Tagen essen.

Frau.N.Zimmer schrieb: Sonnenblumenöl brauche ich gar nicht und meine Flasche Rapsöl ( 750ml) war zu Beginn der Krise zu etwa 60% voll, jetzt werden es 55% sein. Ich wüsste gar nicht was ich mit so viel Öl machen soll. Ich nehme das eigentlich nur zum Braten und da pinsle ich nur die Pfanne aus.

So geht es mir auch. Meine Kinder backen ab und an Tassenkuchen, da braucht man dann eine Tasse. Das ist aber das höchste der Gefühle.

MissHudson schrieb:Einen weißen Joghurt, z.B., kann man auch noch nach drei Tagen essen.

Da kann man oft sogar 1 Monat später noch nichts vom Verderb erkennen… Bei Naturjoghurt, Buttermilch, Rahm etc. verlasse ich mich auf sensorische Kontrolle und gut ist

MissMary schrieb:So geht es mir auch. Meine Kinder backen ab und an Tassenkuchen, da braucht man dann eine Tasse. Das ist aber das höchste der Gefühle.

Den backe ich auch, wenn ich denke, dass es Zeit für eine neue Flasche wird. Wir frittieren auch schon Jahre nicht mehr. Frittieren, war für mich schon Verschwendung von Lebensmitteln, da war das Öl noch nicht knapp. An den Salat auch lieber Joghurt oder wo Joghurt nicht passt Olivenöl.

devil075 schrieb:Buttermilch

Ich habe kürzlich aus Versehen eine ältere Buttermilch übersehen. Diese habe ich gut 4 Wochen nach MHD geöffnet. Sie war einwandfrei. Natürlich auch stets im Kühlschrank aufbewahrt gewesen.

nairobi schrieb:Sie war einwandfrei. Natürlich auch stets im Kühlschrank aufbewahrt gewesen.

Natürlich ist richtige Lagerung und unbeschädigte Verpackung Voraussetzung .. überall wo die Haltbarkeit mit MHD angegeben ist, ists sinnvoll sich auf seine Sinne zu verlassen - steht jedoch „zu verbrauchen bis“ … ists gesünder sich dran zu halten

In Spanien wurde ein Gesetz verabschiedet, daß Unternehmen und Supermärkte mit Geldstrafen von bis zu 60.000 Euro belegt werden können, wenn sie die Anzahl der weggeworfenen Lebensmittel nicht reduzieren. 2015 wurde in Frankreich ein ähnliches Gesetz verabschiedet und ein Jahr später folgte auch Italien Frankreichs Beispiel.

Im Falle einer Verabschiedung würden Geschäfte und Supermärkte aufgefordert, den Preis von Produkten zu senken, die sich ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern.

Gemäß dem vorgeschlagenen Gesetz sollten auch Mechanismen eingerichtet werden, um unerwünschte Lebensmittel an NGOs und Lebensmittelbanken zu spenden.

Wenn Produkte nicht mehr zum Verzehr empfohlen werden, sollten sie auch der Verwendung als Tierfutter oder der industriellen Produktion von Düngemitteln und Biokraftstoffen zugeführt werden.

Ungefähr ein Drittel der für den menschlichen Verzehr produzierten Nahrung – 1,3 Milliarden Tonnen – wird weggeworfen. Und das, während ein großer Teil der Welt nicht genug zu essen hat. Lebensmittelverschwendung bedeutet auch, dass kostbare Ressourcen verschwendet werden: Wasser für den Anbau und Energie für Produktion, Verpackung und Transport. „Wir retten Lebensmittel“.

Frankreich und auch Italien haben bereits mit einem Gesetz im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung ein Zeichen gesetzt. Die Super­märkte spie­len eine zen­trale Rolle bei der Ver­rin­ge­rung der Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Zum einen werfen sie selbst ton­nen­weise ess­bare Lebens­mit­tel weg, weil ein Min­dest­halt­bar­keits­da­tum näher rückt oder eine braune Stelle ein Stück Obst oder Gemüse weni­ger ästhe­tisch erschei­nen lässt. In Spanien müssen Supermärkte und Unternehmen, die gegen das Gesetz verstoßen, können mit Bußgeldern von bis zu 60.000 € oder bis zu 500.000 € bei Wiederholungstätern rechnen.

"Taste The Waste" - der Trailer

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Quelle:

"Taste The Waste" - Die globale Lebensmittelverschwendung.
Ein Film von Valentin Thurn
Ab 8. September im Kino!
Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll! Das meiste schon auf dem Weg vom Acker in den Laden, bevor es überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot.

Quelle:

@peekaboo
Sowas wäre auch in Deutschland fällig.

Rhabarbara schrieb am 10.06.2022:Sowas wäre auch in Deutschland fällig.

Ja, fände ich auch gut. Ich könnte mir vorstellen, dass bevor soviel in den Müll landet nochmal mehr an Tafeln abgegeben wird. Vor allem jetzt in Zeiten der Inflation wäre das eine gute alternative. Ich hab letzt auch gelesen, dass der Andrang auf die Tafeln eben wegen der Inflation sich deutlich erhöht hat. Teilweise können die die bedürftigen Leute nicht mehr in dem Umfang unterstützen wie früher.
Teilweise geben die Märkte schon einiges an die Tafeln, jedoch landet in den entsprechenden Märkten immer noch ziemlich viele gute Lebensmittel in der Tonne.

Was ich auch noch gut finde, was aber eher in den Städten funktioniert ist dass Foodsharing, hierbei werden noch verwertbare Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, kostenlos abgegeben. Diese landen dann bei den Foodsharern, die diese dann im Bekanntenkreis oder in den Fairteilern in Umlauf gebracht werden.

Ich würde es auch feiern, wenn containern entkriminalisiert wird. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Lebensmittel hier in den reichen Ländern einfach so weggeschmissen werden, wenn gleichzeitig in ärmeren Staaten die Leute verhungern.

Wenn ich mir selber Lebensmittel kauf, merke ich, dass ich schon zu manchen Dingen gar nicht erst greif, weil ich weiß dass ich die Mengen gar nicht verbrauchen kann, z.B. Milchprodukte und Brot.

Wenn ich eine größere Tiefkühltruhe hätte, würde ich auch mehr vorkochen und einfrieren.
So kaufe ich weniger und verbrauche die Reste. Manchmal kommt dann Komisches dabei raus (z.B. Hackfleischsoße mit Brot), aber es war von den Spaghetti noch soviel Soße übrig geblieben und ich hatte keinen Wurstbelag mehr.
Etwas Basilikum dazu und es war genauso lecker.
Ok. Ich bin aber auch ein ziemlicher Allesesser. Mäklig sein habe ich mir während Studentenzeit und knapper Kasse abgewöhnt, ich war froh, wenn ich satt war.

Caldera schrieb:Manchmal kommt dann Komisches dabei raus (z.B. Hackfleischsoße mit Brot), aber es war von den Spaghetti noch soviel Soße übrig geblieben und ich hatte keinen Wurstbelag mehr.

Aus sowas entstehen, finde ich, die besten Rezepte.
Hackfleischsoße auf unfertige Aufbackbrötchen, Käsereste drüber, Brötchen nach Anleitung aufgebacken: mega, machen wir nochmal.

Ilvareth schrieb:Aus sowas entstehen, finde ich, die besten Rezepte.

Das stimmt! Ich mache etwa einmal pro Woche einen "Rumfort-Topf", da kommt alles rein, was rumfliegt und fort muss. Manchmal kann man den gar nicht mehr so gut nachkochen, weil man sich an eine Zutat nicht erinnert. Dazu gibt es geröstetes Brot, dann ist das auch weg.

Frau.N.Zimmer schrieb:Dazu gibt es geröstetes Brot, dann ist das auch weg.

Bissl Knobi, Kräuterbutter oder Paremsan drüber, ab in den Ofen oder auf den Grill! :Y:

So MischMasch machen wir auch gerne . Wenn eine Soße daraus wird, passt es oft zu Reis oder Pasta. Wurst und Käsereste passen auch alternativ auf eine selbstgemachte Pizza. :)

@PrivateEye

Kommt drauf an was man eben so hat. Reis und Pasta hau ich da auch mit rein wenn es nur noch kleine Reste sind. Was ich dann frisch brauche sind meist passierte Tomaten. Eine "Minestrone" ist ja auch nicht großartig was anderes. Mit Knobi und Parmesan geht alles :D

Frau.N.Zimmer schrieb:Was ich dann frisch brauche sind meist passierte Tomaten.

Da haben wir immer eine ganze Packung da. :Y: Basilikum ist auch meist frisch vorhanden, Multitalent! :D

@PrivateEye
Genau, die Tomaten kosten fast nichts und man kann so viel draus machen, die dürfen bei mir auch nie ausgehen, fast wie Salz :D