Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

kleinundgrün schrieb:Das ist uns so wichtig, dass das Risiko akzeptabel ist. Gesellschaftlich betrachtet.

Genau, das meine ich. Aber irgendwie fällt das ein bisschen hinten runter. Verschwindet als Beiwerk.

Super, dass die Todeszahlen sinken, allerdings sind ja die schweren Verletzungen mit bleibenden Schäden auch sehr übel.

Muss nicht jeden Tag über den Bildschirm flattern, aber im Bewusstsein darf das schon hin und wieder landen.

EnyaVanBran schrieb:Ich hab die auch vorne drauf, da helfen die wohl. Die messen auch seitlich. Das ist schon praktisch.

Sie ersetzen nicht den Schulterblick.

Doors schrieb:Ich habe so ein Ding auch in meiner alten Karre und vertraue ihm daher lieber blind.

Ich nicht. Meine Augen sehen manchmal doch eben mehr.

nairobi schrieb:Viele machen sich auch nicht bewusst, wie stark sich der Bremsweg mit ansteigender Geschwindigkeit verlängert.

Die meisten sind sich über so vieles nicht bewusst, z.B. darüber, was moderne Autos ihnen alles an Arbeit abnehmen.

nairobi schrieb:Die heutigen Autos haben schon gute Technik.

Das stimmt, aber jede Technik kann eines nicht: Die Naturgesetze ausser Kraft setzen und damit die Physik.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Sie ersetzen nicht den Schulterblick.

Es geht um Parksensoren, nicht den Spurwechselassistenten. Wenn es beim Einparken vorne knapp ist, bringt mir der Schulterblick net viel ^^

Gucky87 schrieb:Ich nicht. Meine Augen sehen manchmal doch eben mehr.

Ich beschrieb es in meinem Beitrag, aus dem die obige Zeile aus dem Kontext gerissen wurde: Ich glaube an den Sensor, wenn er piept und ignoriere ihn nicht wie in dem beschriebenen Fall. Natürlich überprüfe ich, aus der beschriebenen Erfahrung klug geworden, was mir da ggf. hinterm Auto im Weg liegt.

Das ist ja das Schöne an alten Autos: Du musst alles selbst noch mal überprüfen und entscheiden.

Bundeskanzleri schrieb:Über Verkehrstote und Verletzte wird eigentlich selten geredet. Klar, sind immer nur Einzelne, dafür hat fast jeder dieses Risiko jeden Tag.

Jedes Jahr werden entsprechende Statistiken veröffentlicht. Vor Kurzem erst war das der Fall. Erfreulicherweise gehen die Zahlen der Verkehrstoten etwas zurück.

Bundeskanzleri schrieb:Aber irgendwie fällt das ein bisschen hinten runter. Verschwindet als Beiwerk.

Es ist halt menschlich, Risiken nicht rational zu bewerten. Jemand, der (längere Zeit) in einem Kriegsgebiet lebt, kommt damit auch viel besser zurecht, als es die Situation eigentlich angemessen erscheinen ließe. Wir arrangieren und mit den "üblichen" Risiken unserer Umgebung. Das ist letztlich eine Schutzfunktion des Gehirns - keiner kann unter ständigen Stress leben, also verdrängen wir.

nairobi schrieb:Erfreulicherweise gehen die Zahlen der Verkehrstoten etwas zurück.

Man muss Corona bedenken. Viele Menschen sind nach wie vor im HO oder auf Kurzarbeit. Das macht sich auch den Straßen bemerkbar.

EnyaVanBran schrieb:Man muss Corona bedenken. Viele Menschen sind nach wie vor im HO oder auf Kurzarbeit. Das macht sich auch den Straßen bemerkbar.

Ja, das hat damit auch zu tun. Hier ein Artikel dazu:

https://www.adac.de/news/bilanz-verkehrstote/

Den Eindruck wesentlich leererer Straße habe ich persönlich so nicht. Mein Büro geht zur Straße hinaus und da kann ich 6 Spuren sehen und da ist viel los.

Im Lockdown waren die Straßen tatsächlich fast leer.

Jetzt in den Ferien war es auch scheinbar weniger. Sieht man auch in der Tiefgarage auf der Arbeit. Da bekommt man sonst kaum noch einen regulären Parkplatz, wenn man erst um 8 Uhr kommt.

nairobi schrieb:Den Eindruck wesentlich leererer Straße habe ich persönlich so nicht. Mein Büro geht zur Straße hinaus und da kann ich 6 Spuren sehen und da ist viel los.

Jein. Ich hab das Gefühl, dass nicht so wenig los ist auf den Straßen, aber immer dann, wenn Lockdowns aufgehoben werden, merke ich erst, dass es doch um einiges weniger war.
Klar, in Städten merkt man es vielleicht noch weniger, da wird der Verkehr vll einfach etwas flüssiger laufen als sonst, aber von der Menge der Autos sieht es auf den ersten Blick gleich aus.

Ich habe in den frühen 90ern ein Jahr in Belgien gelebt.

Die Schnellstraßen hatten da eine Besonderheit, die ich als gute Idee empfand. Leider finde ich per Google nichts dazu, habe vielleicht nicht die richtigen Begriffe gesucht.

Die Schnellstraßen hatten da einen Seitenstreifen, auf den die langsameren Autos ausweichen konnten, so wie hier ein Trecker an die Seite fährt.
Der normale Verkehrsfluss war auf den Spuren, hat man aber gesehen, dass da ein schnelleres Auto kommt, konnte man den überholen lassen.

Keine Ahnung wie das heute ist, aber die werden ihre Straßen nicht grundsätzlich alle umgebaut haben :D

Bundeskanzleri schrieb:Die Schnellstraßen hatten da einen Seitenstreifen, auf den die langsameren Autos ausweichen konnten, so wie hier ein Trecker an die Seite fährt.

Solche multifunktionalen Kriechspuren (wie immer sie in der StVO offiziell heissen mögen) kenne ich hier oben im Norden von einige Landstrassen. Dahin weichen langsame Fahrzeuge aus, damit andere gefahrloser überholen können.

Dann haben wir hier noch das, was wir "Strassen der Höflichkeit" nennen. Der Verkehr in beide Richtungen teilt sich eine schmale Fahrbahn mit Ausweichstellen. da wir hier im platten Land meilenweit gucken können, kann man schon sehen, wer einem da entgegen kommt. Dann fährt man in eine der vorhandenen Ausweichbuchten, lässt den Gegenverkehr durch, grüsst höflich und fährt seiner Wege.

@Doors

Ach was, in Deutschland habe ich das noch nie gesehen. Dann wurde meine Idee ja schon umgesetzt :troll:

Doors schrieb:Der Verkehr in beide Richtungen teilt sich eine schmale Fahrbahn mit Ausweichstellen. d

Das gibt es hier auch, gerade wenn es sich durch den Wald auf kleinen Sträßchen hoch- und runterschlängelt.

Vielleicht haben auch mal zwei Autos gepasst, aber jetzt mit den dicken SUVs ist das unmöglich.

@Bundeskanzleri

Hier muss man auch schon mal aufpassen, wenn Bauer Harms einem mit seinem Mähdrescher begegnet, zumal meist auf einer Seite ein Deich ist und auf der anderen ein Graben - oder eben auf beiden Seiten ein Graben.

Bundeskanzleri schrieb:Die Schnellstraßen hatten da einen Seitenstreifen, auf den die langsameren Autos ausweichen konnten, so wie hier ein Trecker an die Seite fährt.

Wenn ich mich von unseren Urlauben recht erinnere, gibt es so etwas auch in Slowenien. Da dürfen alle "Kriecher" fahren. Nur vor unübersichtlichen Stellen muss man zurück auf die erste Spur.
Ja, eine gute Sache, weil es dem Verkehrsfluss echt dienlich ist.

@EnyaVanBran

Das Problem ist allerdings, dass sich auf dieser Spur auch schon mal mangels Rad- und Fussweg RadfahrerInnen, FussgängerInnen mit Traktoren, Schwertransporten und Wohnwagen-Gespannen ins Gehege kommen.

Ich kannte da so einen Typen, wohlhabend, kein "Asi" in dem Sinne aber er raste ständig. Ein paar Male wurde ihm der FS entzogen, er raste weiter und soviel ich weiß, wurde ihm der FS nie entzogen. Da frage ich mich, warum nicht. Sein Fahrstil ist gefährlich und er wurde öfters erwischt....

@Doors
Oh, sorry, hab mich schlecht ausgedrückt: das war auf der Autobahn. Also keine Mofa- und Radfahrer und auch keine Fußgänger.

Bundeskanzleri schrieb:Belgien

Da waren die Autobahnen auch opulent beleuchtet. Das ist mir in den 1990er Jahren auch aufgefallen.

Bundeskanzleri schrieb:@Doors

Ach was, in Deutschland habe ich das noch nie gesehen. Dann wurde meine Idee ja schon umgesetzt :troll:

Ja, sieht man je nach Region häufiger. Zu finden meist auf Bundesstraßen, da können dann langsame Fahrzeuge drauf ausweichen.

Doors schrieb:Solche multifunktionalen Kriechspuren (wie immer sie in der StVO offiziell heissen mögen)

Das sind Seitenstreifen, umgangssprachlich auch gerne Mehrzweckstreifen genannt 😉

EnyaVanBran schrieb am 02.03.2022:Wenn es beim Einparken vorne knapp ist, bringt mir der Schulterblick net viel ^^

Kein Sensor ersetzt wirklich das Menschliche Auge und vor allem das *Nachdenken*. Sie sind eine Entscheidungshilfe, nicht mehr, nicht weniger.

Doors schrieb:Ich beschrieb es in meinem Beitrag, aus dem die obige Zeile aus dem Kontext gerissen wurde: Ich glaube an den Sensor, wenn er piept und ignoriere ihn nicht wie in dem beschriebenen Fall. Natürlich überprüfe ich, aus der beschriebenen Erfahrung klug geworden, was mir da ggf. hinterm Auto im Weg liegt.

Was ich meinte. Sensoren, Technik, alles fein, aber überprüfen ist sicherlich nicht sinnfrei.

Doors schrieb:Das ist ja das Schöne an alten Autos: Du musst alles selbst noch mal überprüfen und entscheiden.

Das muss man bei jedem Auto, finde ich, nicht nur bei älteren.

Gucky.