Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

EnyaVanBran schrieb:Fragt sich allerdings, ob die Menschen das auch tun. Bzw ob sie es selbst erkennen.

Wenn sie mit dem Verkehr nicht mehr zurechtkommen bzw. überfordert sind, nicht mehr Einparken können bzw. dabei an andere Fahrzeuge kommen, mit 30 langtuckern, wo eine höhere Geschwindigkeit erlaubt ist usw., sollte man das doch annehmen ;)

Lento schrieb:Gesetze dürfen nicht diskriminierend sein, sie müssen sich sachlich begründen lassen. Klar nimmt die Reaktionszeit im Alter zu, insofern könnte man das machen, aber häufig ist die Ursache eine andere.

Ich kenne ältere Herrschaften aus der Nachbarschaft, die mMn. tatsächlich das Fahren einer anderen Person überlassen sollten, anstatt selbst zu fahren.

Wie Du schon bemerkt hast, lässt die Reaktionszeit im Alter i. d. R. nach u. einige kommen mit dem Verkehr nicht mehr klar.
Da finde ich es nicht diskriminierend, wenn man sich durchchecken lässt.

Das hat mit Diskriminierung mMn nichts zu tun, sondern mit Vernunft, kann ja nicht schaden.

Und ja, natürlich bauen auch junge u. Menschen mittleren Alters, Unfälle.

borabora schrieb:Wenn sie mit dem Verkehr nicht mehr zurechtkommen bzw. überfordert sind, nicht mehr Einparken können bzw. dabei an andere Fahrzeuge kommen, mit 30 langtuckern, wo eine höhere Geschwindigkeit erlaubt ist usw., sollte man das doch annehmen ;)

Da fällt mir wieder die Freundin meiner Mutter ein, die mit 40 durch die Gegend fährt, egal wo :D Ich denke, dass wir ALLE im Alter eine andere Sichtweise auf die Dinge im Alltag bekommen und vor allem auf uns selbst und unsere Fähigkeiten. Natürlich wird es einem Menschen auffallen, wenn er nur noch 30 km/h fährt. Aber er sagt sich eben: ist doch egal, ich bin einfach Vorsichtig.
Ich fürchte, dass wir alle, die wir hier schreiben, irgendwann mal selber in der Situation stecken, wo wir nicht wahrhaben wollen, dass wir alt sind und viele Dinge nicht mehr so handhaben können, wie früher.

EnyaVanBran schrieb:Ich fürchte, dass wir alle, die wir hier schreiben, irgendwann mal selber in der Situation stecken, wo wir nicht wahrhaben wollen, dass wir alt sind und viele Dinge nicht mehr so handhaben können, wie früher.

Ja, da pflichte ich Dir bei.
Teilweise merkt man ja jetzt schon, das man keine 18 mehr ist.

Das Alter kommt schleichend.

borabora schrieb:Das Alter kommt schleichend.

Genau das ist der springende Punkt. Im 08/15 Alltag ja kein Problem, aber im Straßenverkehr kann es zu einem werden. Doch Mobilität ist ein wichtiges Gut, welches man nicht so ohne weiteres aufgeben kann.

Ich glaube die Gefahr im Straßenverkehr setzt sich aus zwei Aspekten zusammen.

Zum Einen eine fehlende/mangelhafte Selbstreflexion und diese unabhängig vom Alter. Eigentlich gibt es vor dem großen Rums ja oft kleine Situationen, die auf eine Unstimmigkeit der eigenen Fahrweise hindeuten. Dann sollte man seine Fähigkeiten ernsthaft hinterfragen und gegebenfalls ausbessern oder sich aus dem Straßenverkehr zurückziehen.
Es wäre wirklich gut, der Mensch würde die Verantwortung selbst übernehmen und nicht auf eine gesetzliche Vorgaben warten.
Aber da kann man immer nur bei sich selbst anfangen und gegebenenfalls bei Angehörigen wachsam sein.

Der zweite gefährliche Aspekt ist nach meiner Erfahrung die Drängelei. Alles muss immer am besten schon gestern erledigt/gefahren sein. In dieser Ungeduld steckt höchstes Gefahrenpotential.
Die Gefahr geht doch nicht von den "Sonntagsfahrern" aus. Man muss einfach vorausschauend fahren. Es könnte ja auch jederzeit ein Traktor auf der Landstraße unterwegs sein. Wem da ein Zacken aus der Krone bricht, weil er mal ein paar Kilometer ausgebremst ist.... Ich rate zu Gelassenheit, die nächste sichere Überholmöglichkeit kommt bestimmt.

Auf kurvenreichen Landstraßen sammelt sich meist auch hinter mir eine kleine Kolonne, auch wenn ich die erlaubte Geschwindigkeit fahre, aber für meine Insassen bin ich verantwortlich! Kommt gar nicht in die Tüte, dass ich die gefährde. Wenn einer dann penetrant zu weit auffährt, fahre ich gern auch mal noch langsamer. Im Gegenzug halte ich aber bei der nächsten Möglichkeit auch an und lasse die Schlange passieren. Hab keinen Gefallen an der Hetze im Rücken.

VG und bleibt Gelassen!

P.S.: Die Situation an dem Kreisverkehr kann man sicher mal melden - dann könnte für eine Weile mal ein Polizeiwagen vor Ort stehen und beobachten, ob das häufiger vorkommt. Fehler passieren halt jedem mal, das kann man schlecht pauschalisieren.

EnyaVanBran schrieb:Im 08/15 Alltag ja kein Problem, aber im Straßenverkehr kann es zu einem werden. Doch Mobilität ist ein wichtiges Gut, welches man nicht so ohne weiteres aufgeben kann.

Sag das nicht, die Treppen kommt man nicht mehr so fix hoch wie in jungen Jahren :) :D

Jepp, ältere Leute möchten sich möglichst lange ihre Unabhängigkeit bewahren u. vielleicht auch nicht zugeben, das sie dem Verkehr nicht mehr gewachsen sind.
Hast es ja schon angesprochen, wer weiss, wie wir reagieren, wenn das Alter dann da ist.

borabora schrieb:Sag das nicht, die Treppen kommt man nicht mehr so fix hoch wie in jungen Jahren :) :D

Okay, das stimmt. Aber damit gefährde ich niemanden, nur mich selbst.

Shot schrieb:Auf kurvenreichen Landstraßen sammelt sich meist auch hinter mir eine kleine Kolonne, auch wenn ich die erlaubte Geschwindigkeit fahre

Wenn du die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fährst, dann ist ja alles okay, dann sollen die hinter dir gucken, wo sie bleiben.
Wenn ich am Freiland 100 fahre, kommt es aber eher selten vor dass mir einer am Heck klebt.

EnyaVanBran schrieb:Aber damit gefährde ich niemanden, nur mich selbst.

Ja, von daher eine unpassende Bemerkung von mir.
Es müsste eigentlich jeder selbst im Gefühl haben, wann es Zeit ist, das Auto stehen zu lassen.

EnyaVanBran schrieb:Wenn ich am Freiland 100 fahre

Das ist es ja, hundert und Kurven und enge Straßen, ländlich, wo jederzeit ein Traktor kommen kann. Viele schneiden dann halt die Kurve ... um ihre 100/120 beizubehalten ...wo dann halt meist nur 70/80 erlaubt sind. Das ist den Leuten schlicht zu lahm.

EnyaVanBran schrieb:Wenn du die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fährst, dann ist ja alles okay, dann sollen die hinter dir gucken, wo sie bleiben.

Man verwechselt leider, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht immer etwas mit der angemessen Geschwindigkeit zu tun hat, denn sonst wären unsere Straßen nur noch ein Schilderwald.

Wobei D hier schon heute des Guten zuviel tut. Da gibt es dann bei machen Strecken kurz vor Kreuzungen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ja, wenn der Deutsche Bürger das braucht, o.k., aber das ist in D schon extrem.

Und man darf auch mit 80km/h über die Landstraße fahren, wenn einem das besser erscheint und das ist auch vollkommen in Ordnung! Soviel schneller komm man mit 100 km/h nicht ans Ziel.

@Shot
Wenn nur 70 erlaubt sind, dann ist das eben so. Okay, fahre ich schon mal 80... aber generell hab ich da kein Probelm mit. Und auch da wird net so oft gedrängelt. Liegt vll daran, dass an solchen Strecken schon mal gerne ein mobiles Radar steht.

EnyaVanBran schrieb:Wenn ich am Freiland 100 fahre, kommt es aber eher selten vor dass mir einer am Heck klebt.

Darum habe ich vorn und hinten Dashcams eingebaut.
Du magst nicht glauben, wie viele Leute viel zu dicht auffahren.
Würde ich in dem Moment bremsen müssen, würden die das Bremslicht schon ncht mehr sehen, wenn sie mir rein knattern.

EnyaVanBran schrieb:Wenn nur 70 erlaubt sind, dann ist das eben so. Okay, fahre ich schon mal 80... aber generell hab ich da kein Probelm mit.

Ich habe lieber jemanden vor mir, der auf der Landstraße mit 110 oder sogar 120, dafür aber hochkonzentriert fährt als jemand, der mit tief ins Gesicht gezogener Hutkrempe mit 70 unsicher und in Schlangenlinien vor mir her trödelt
Für´s zu schnell Fahren gibts Tickts, ich habe aber noch nie gesehen, dass jemand für unsichere, zu langsames fahren bestraft oder auch nur angehalten wird.

Gucky.

Lento schrieb:. Da gibt es dann bei machen Strecken kurz vor Kreuzungen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ja, wenn der Deutsche Bürger das braucht, o.k., aber das ist in D schon extrem.

Das ist bei uns seit ein paar Jahren auch so. Aber ich finde das jetzt nicht so schlimm, denn oft ist es so, dass die Kreuzungen von weitem ja nicht erkennbar sind. Und DA liegt es jetzt auch wieder am Verhalten der Autofahrer. Denn wenn jeder erst blinken würde und danach erst bremst, wäre alles kein Problem. Aber viele latschen ja erst mal auf die Bremse und betätigen den Blinker erst dann, wenn sie schon am Abbiegen sind. Macht dann wahnsinnig viel Sinn. Also ist es schon ganz gut, wenn im Kreuzungsbereich von 100 auf 70 runter reduziert wird.

Gucky87 schrieb:Ich habe lieber jemanden vor mir, der auf der Landstraße mit 110 oder sogar 120, dafür aber hochkonzentriert fährt als jemand, der mit tief ins Gesicht gezogener Hutkrempe mit 70 unsicher und in Schlangenlinien vor mir her trödelt
Für´s zu schnell Fahren gibts Tickts, ich habe aber noch nie gesehen, dass jemand für unsichere, zu langsames fahren bestraft oder auch nur angehalten wird.

Da bin ich deiner Meinung. Es geht ja gar nicht nur um das langsame Fahren, es geht ja auch um diese Unsicherheit. Diese Menschen neigen ja dazu, relativ mittig zu fahren. Gefährlich für den Gegenverkehr und noch gefährlicher beim Überholen, weil man nicht weiß, ob der nicht noch weiter links kommt...
Nun, ich denke, wenn die Polizei jemanden sieht, der extrem langsam und augenscheinlich unsicher daher kommt, wird der wohl aufgehalten und man wird vielleicht auch eine Amtsärztliche Untersuchung anordnen. Allerdings stehen auf Freilandstraßen kaum Polizisten rum und messen per Hand. Da steht dann ein mobiles Radar und das misst nun mal nur die Raser.

Gucky87 schrieb:Ich habe lieber jemanden vor mir, der auf der Landstraße mit 110 oder sogar 120, dafür aber hochkonzentriert fährt als jemand, der mit tief ins Gesicht gezogener Hutkrempe mit 70 unsicher und in Schlangenlinien vor mir her trödelt

Solche Reden sind doch Unsinn. Es werden eben auch Leute 120 fahren und eben nicht hochkonzentriert sind. !20 werden in vielen Situationen eben nicht angemessen sein und die hohe Konzentartion nutzt dann auch nicht mehr viel. Ich behaupte sogar, dass man eine ausreichend hohe Konzentartion über eine längere Zeit gar nicht aufrecht erhalten kann. In einem mit 120km/h dahinrasenden Auto steckt mehr als doppelt soviel Bewegungsenergie, wie mit einem, der nur 80km/h fährt, das sollte man sich mal vor Augen führen, wenn man solche Sätze sagt.

Die subjektive Sichtweise hat seklten etwas mit der wirklichen Gefahr zu tun.

@Lento
Schon richtig, aber wenn dir einer mit 80 in der Fahrbahnmitte entgegen kommt und nicht mehr rechtzeitig rüber zieht, hast du auch nicht viel davon.
Beides ist nicht okay. 120 zu fahren, wenn es sehr kurvenreich ist, ist genauso schwachsinnig wie generell Auto zu fahren, wenn ich nicht mehr einschätzen kann, wo meine Fahrbahn anfängt und wo sie aufhört.

EnyaVanBran schrieb:wenn ich nicht mehr einschätzen kann, wo meine Fahrbahn anfängt und wo sie aufhört

EnyaVanBran schrieb:Diese Menschen neigen ja dazu, relativ mittig zu fahren.

So Jemanden hatten wir letztens auch vor uns... einen in den letzten 20Jahren ... aber das fand ich auch richtig gefährlich. Da kann man nur richtig viel Abstand halten (und somit Raum lassen für einen möglichen Unfall, sodass man nicht selbst zum Opfer wird 🤷) und bei der nächsten Gelegenheit die Strecke verlassen. Meist führen ja viele Wege nach ...

EnyaVanBran schrieb:Beides ist nicht okay. 120 zu fahren, wenn es sehr kurvenreich ist, ist genauso schwachsinnig wie generell Auto zu fahren, wenn ich nicht mehr einschätzen kann, wo meine Fahrbahn anfängt und wo sie aufhört.

Man kann sich immer Fälle konstruieren, wo man einem mit 120 km/h dahinbrausenden mehr zutraut, als einem andern. Daher sind solche Vergleiche Unsinn. Es wird eher Leute unterwegs sein, welche mit 120 km/h Kurven schneiden und damit Leute in Gefahr bringen. Mit nicht angepasster Geschwindigkeit ist das einfach so, Du kannst die Kurve nicht richtig ausfahren und derjenige hat nur Glück, wenn kein Gegenverkehr entgegen kommt oder nioch ausweicht. Es gibt physikalische Grundsätze, die kann man mit der höchsaten Konzentartion nicht kompensieren.

Mir sind bisher keine Mensachen untergekommen, welche nicht einschätzen konnten, wo die Fahrbahn anfängt und wo sie aufhört, Raser aber mkit unangepasster Geschwindigkeitjedoch häufig.

Man versucht hier das Schnellfahren abzusegnen, in dem man Einzelfälle konstruiert, welche es (wenn überhaupt) höchst selten gibt.

Das Fahrer in der Mitte fahren, liegt eher an irgendwelchen Ablenkungen. Glücklicherweise achtet in unserem Verkehr jeder auf jeden und in den meisten Fällen führen solche Fahrfehler zu keinen Unfällen.

Shot schrieb:einen in den letzten 20Jahren .

Dann fährst du nicht sehr viel oder bist gesegnet. Ich habe solche Lenker alle paar Wochen mal vor mir. Einen hatte ich mal, da war es ganz schlimm, da hab ich mich dann nicht mal zu überholen getraut. Aber ich gehe mal davon aus, dass der betrunken war, denn im normalen Zustand kann man so ja gar nicht fahren.

Lento schrieb:Mit nicht angepasster Geschwindigkeit ist das einfach so, Du kannst die Kurve nicht richtig ausfahren und derjenige hat nur Glück, wenn kein Gegenverkehr entgegen kommt oder nioch ausweicht.

Reden wir hier jetzt von der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit oder von den von dir weiter unten angesprochenen physikalischen Gesetzen? Denn wenn wir von ersterem reden, widerspreche ich. Man kann sehr wohl Kurven korrekt umfahren und dabei zu schnell unterwegs sein. Es müssen dazu aber die Gegebenheiten passen. Trockene Fahrbahn, richtige Reifen, richtiges Fahrwerk... Das soll jetzt aber nicht heißen, dass man zu schnell fahren muss/soll.

Lento schrieb:Man kann sich immer Fälle konstruieren, wo man einem mit 120 km/h dahinbrausenden mehr zutraut, als einem andern.

Und das gilt aber auch anders rum. Man kann sich genauso gut einen Fall konstruieren, wo man dem mit 65 dahinschleichendem mehr zutraut. Er ist ja langsam unterwegs. Nach dem Warum muss man dann ja nicht fragen.

Gucky87 schrieb:dass jemand für unsichere, zu langsames fahren bestraft oder auch nur angehalten wird.

Das tut die Polizei hier auf'm Land schon mal ganz gerne - und dann lassen sie sich einen blasen. Ins Röhrchen, versteht sich.

Lento schrieb:Das Fahrer in der Mitte fahren, liegt eher an irgendwelchen Ablenkungen.

Nein, das liegt auch häufig daran, dass Sie sich nicht trauen weiter auf der rechten Seite zu fahren am Fahrbahnrand.

Ich bin in den Vorarlberg gezogen, zu mir nach Hause gibt es viele kurvenreiche Strecken, mit vielen Todpunkten die es unmöglich machen die Strecke einzusehen.

Es wird mitten auf der Fahrbahn gegondelt voller Unsicherheit, kommt was von vorne (es sind dort auch viele Holzlaster unterwegs, die aufgrund der Größe eh schon mehr in die Fahrbahn rein ragen) kann man sich das Ende ausmalen.