Habt ihr schon mal geerbt?

SKlikerklaker schrieb:Wichtig ist vor allem, dass ein vernünftiges Testament gemacht wird. Dann gibt es auch keinen Ärger.

Wenn sich Verwandte in den Kopf setzen, das anzufechten, hast du wohl Ärger. Klar, wenn alles seine Ordnung hat, sollte die Klage nicht durchgehen, aber Ärger hat man deshalb trotzdem.

SKlikerklaker schrieb:Wichtig ist vor allem, dass ein vernünftiges Testament gemacht wird. Dann gibt es auch keinen Ärger.

Tja, wir erleben gerade das Gegenteil.

Ein Beispiel:

Wir haben das Haus geeerbt, sie bekäme Pflichtteil und hat eine sehr sehr fette Rente von ihm.

Dieser Pflichtteil ist natürlich variabel, je nachdem was man dazudichtet oder abzieht.

Also, es gibt immer jede Menge Stoff, die Anwälte ihre Urlaube finanzieren.

Bundeskanzleri schrieb:Also, es gibt immer jede Menge Stoff, die Anwälte ihre Urlaube finanzieren.

Das ist es ja: Im Grunde gewinnen nur die Anwälte. Sie wird nix von ihrer Klagerei haben und ihr habt nur Ärger damit. Darum verstehe ich das nicht. Sie hat diese echt stattliche Rente, das sollte ihr doch genügen. Lebt sie auf so großem Fuß, dass sie noch mehr will? Oder ist es reine Prinzipsache?

EnyaVanBran schrieb:Lebt sie auf so großem Fuß, dass sie noch mehr will? Oder ist es reine Prinzipsache?

Beides.
Sie gönnt uns nicht den Dreck unterm Fingernagel.
Ihr steht das zu, denkt sie.

Und sie hat einen Standard, da fällt dir nix mehr ein.

Bundeskanzleri schrieb:Ihr steht das zu, denkt sie.

Das ist schon sehr dreist. Immerhin seid ihr die Kinder und sie "nur" die zweite Frau. Wie kommt sie da bloß auf die Idee, euch würde nix zustehen?

Bundeskanzleri schrieb:Und sie hat einen Standard, da fällt dir nix mehr ein.

Tja, dann hoffen wir mal, dass sie am Ende den ganzen Streit verliert und ihren Standard runterschrauben muss. Da wäre sie ja nicht die erste, die eines Tages mit leeren Händen da steht, weil sie es davor zum Fenster raus geschmissen hat.

EnyaVanBran schrieb:Tja, dann hoffen wir mal, dass sie am Ende den ganzen Streit verliert und ihren Standard runterschrauben muss. Da wäre sie ja nicht die erste, die eines Tages mit leeren Händen da steht, weil sie es davor zum Fenster raus geschmissen hat.

Im Moment hat sie Schulden ohne Ende. Sie erbt ja noch..... 😑

Eine Wohnung für 2200 €, 180 qm ist halt das Minimum.
Schande genug, dass jemand in ihrer Position 😅 zur Miete wohnen muss und keine Dienerschaft hat ☝️

cat_and_go schrieb:Nach dem Freitod meines leiblichen Vaters bekam ich ebenfalls einen Brief, mir steht nix zu, seine Frau wäre vorrangig. Ebenfalls Haus und Grund vorhanden.

Das hab ich ja nicht nie gehört, nach deutschem Recht?

cat_and_go schrieb:Nach dem Freitod meines leiblichen Vaters bekam ich ebenfalls einen Brief, mir steht nix zu, seine Frau wäre vorrangig. Ebenfalls Haus und Grund vorhanden.

Dir steht doch aber immer ein Pflichtteil zu. Aber je nachdem kann man natürlich das auch vorher so regeln, dass Haus und Grund schon überschrieben wurden.
Schade, diese Sicht der Dinge. Für mich sind/ wären meine Kinder das Wichtigste. Ich brauche aber auch kein Testament, hier gibt es keine großartigen Möglichkeiten, die Kinder erben zu dritt das was nachher noch da ist.

xsaibotx schrieb:Wenn ich es nehmen würde

Verkaufen kann man es doch immer? Das wäre für mich kein Grund auf ein Erbe zu verzichten. Wenn es ein anderer erbt, wird es ja vermutlich auch verkauft.

Ich bisher noch nicht. Folgt wohl irgendwann.
Aber ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion in der Familie mit. Kein Streit (nicht mehr), aber schon schweres Thema. Da geht es um einen Hof - den kann nur eine Person kriegen. Die beiden anderen Personen wollen aber ausbezahlt werden, und das ist sehr kritisch. Nicht die Forderung an sich, aber die Umsetzung. Die Generation davor hats auch geerbt, da haben die anderen alle verzichtet. Geld kann schon heimtückisch sein.

Meine Schwester und ich haben übers Erbe schon gesprochen, wir wissen nicht ob ein Testament existiert (vermutlich aber schon) aber wir haben uns dennoch weitestgehend geeinigt wie wir das aufteilen werden


Sollten sich die Lebensumstände von einem von uns ändern werden wir das aber wieder besprechen um abzuklopfen wie sinnvoll unser "Plan" dann noch wäre

Da meine Eltern beide nicht mehr leben, habe auch ich geerbt. Eigentlich lief es zuerst sehr friedlich als Erbengemeinschaft, nachdem mein Vater starb, dies über viele Jahre hinweg bis zum Tod meiner Mutter. Ich habe das Ganze verwaltet. Erst da wurde dann richtig aufgeteilt.

Bis auf einen Bruder gaben mir meine Geschwister die Vollmacht, um alles zu regeln und alle Vorbereitungen zu treffen, bis wir am Ende zusammen unterschreiben sollten beim Notar. Aber der eine Bruder, der nicht einvernehmlich mit uns anderen Geschwistern handeln wollte, brachte dann doch noch viel Ärger in die Angelegenheit.

Wir anderen wollten einfach raus aus dieser Sache, ohne im Minus zu sein, d. h. wir wollten gewisse Investitionen zurückhaben, die nicht zum Erbe gehörten. Der besagte Bruder sollte das Haus übernehmen. Das war uns recht, damit wir endlich da rauskamen und mit ihm nichts mehr zu tun hatten.

Der Notar war auch nicht in Ordnung, der hatte Demenzerscheinungen und schwafelte dummdämlich vor sich hin. Ich musste den ganzen Erbteilungsvertrag, den er mit vielen Rechtschreibfehlern aufsetzte, umschreiben, sonst hätten wir Geschwister noch draufgezahlt, anstatt unsere Investitionen zurückzuerhalten. Von einem Gewinn war nicht die Rede, das überließen wir unserem geldgierigen Bruder.

Ich bin einfach froh, dass wir es hinter uns haben. Also der Notar war echt filmkomödienreif! :D

Bundeskanzleri schrieb:Im Moment hat sie Schulden ohne Ende. Sie erbt ja noch

Wie kann man mit so einer Einstellung durchs Leben gehen 🙈 Die Frau ist wirklich sowas von dreist. Nein, das ist eigentlich dumm, denn wenn das ins Auge geht, guckt sie schön blöd aus der Wäsche.

Jup, da war ich gerade 18. Ein kinderloser Verwandter hatte einen kleinen knuffigen Bauernhof - der ging zu gleichen Teilen an Großnichten und Großneffen - dadurch auch an mich. Eine ältere Nichte wollte den Hof dann weiter bewirtschaften, das ging nur, wenn wir anderen alle zurücktraten, da sie keine Mittel hatte, uns auszuzahlen. Sie wollte einen Reiterhof gründen. Es war viel emotionaler Druck "Onkel X hätte sich gewünscht, dass....".

Da wir als Großnichten keinen Freibetrag hatten, der Hof nicht verkauft werden sollte und ich keine Chance hatte, die Erbschaftssteuern anders zu bezahlen, ließ ich mich so unter Druck setzen, dass ich auf meinen Teil einfach verzichtete - mein Bruder auch und andere Nichten und Neffen auch.

Ende von Lied war dann, dass wir den Kontakt zur "Beschenkten" Nichte verloren haben - die haben dann einen Reiterhof aufgemacht und noch andere Geschäftszweige eröffnet (rent-a-huhn, lease-a-goat), es führt ein Wanderweg vorbei. Läuft wohl -im kleinen Rahmen gut- Wir sind einmal sonntags vorbeigekommen, da war gerade Ponyreiten und wir haben unsere Kids einmal reiten lassen - die Runden mussten wir normal bezahlen - nachdem sie praktisch mein 1/8 kostenfrei bekommen haben. Fand ich doof. Wir waren auch echt schlecht juristisch beraten - einige abgelegene Felder wurden später Bauplätze, ich denke, die haben da sehr viel Gewinn gemacht - aber ich habe mir vorgenommen, nicht mehr darüber nachzudenken.

MissMary schrieb:Wir waren auch echt schlecht juristisch beraten - einige abgelegene Felder wurden später Bauplätze, ich denke, die haben da sehr viel Gewinn gemacht - aber ich habe mir vorgenommen, nicht mehr darüber nachzudenken.

Geht mir ähnlich. Mein Bruder, der das Haus übernahm, konnte mit Gewinn verkaufen, nachdem er es noch etwas aufgemöbelt hat. Aber ich wollte da einfach raus und nichts mehr für die Renovation investieren. Ich habe jetzt auch keinen Kontakt mehr zu diesem Bruder. Ich kann gut darauf verzichten. Er hat sich verändert, er ist nicht mehr der Bruder, den ich als Kind kannte. Für mich existiert mein früherer Bruder in gewisser Weise nicht mehr. Früher mochte ich ihn. Jetzt nicht mehr. Ich hasse ihn nicht, aber irgendwo trauere ich darum, was aus ihm geworden ist, dass er sich charakterlich so egozentrisch entwickelt hat. Mit 20 war er noch das nette Produkt meiner Eltern, mit 40 war er das Produkt seines eigenen selbstsüchtigen Willens, der seine Geschwister links liegen lässt und sozusagen über Leichen geht. Er wollte uns die ganze Zeit reinlegen, aber ich hatte ihn durchschaut, damit wir nicht draufzahlen bei dem Handel.

Als er das Haus zum Verkauf anbot, setzte er schöne Fotos ins Internet rein vom Haus. Für mich ist es trotz allem beruhigend, unser altes Haus in einem guten Zustand zu wissen.

Laura_Maelle schrieb:Als er das Haus zum Verkauf anbot, setzte er schöne Fotos ins Internet rein vom Haus. Für mich ist es trotz allem beruhigend, unser altes Haus in einem guten Zustand zu wissen.

Ja, die haben das Haus meines Onkels aufgemöbelt und er wäre sehr happy, wenn er sehen würde, dass es in der Familie geblieben ist. Daher habe ich da auch meinen Frieden. Nur, nachdem nun null Kontakt da ist, ärgere ich mich manchmal schon, dass ich damals einfach gesagt habe "klar, x kann das haben" - und Jahre später 5€ fürs Ponyreiten zahle.

MissMary schrieb:Nur, nachdem nun null Kontakt da ist, ärgere ich mich manchmal schon, dass ich damals einfach gesagt habe "klar, x kann das haben" - und Jahre später 5€ fürs Ponyreiten zahle.

Ja, ist schon bitter. Das verstehe ich. Mein Bruder hätte die Kosten für den Grabstein meiner Mutter übernehmen sollen. Aber hat er alles nicht gemacht. Das hätte ich wohl auch noch in den Erbteilungsvertrag schreiben sollen, so etwas Persönliches. War auch bitter, aber wenigstens hat seine Frau das Grab mit einem buddhistischen Steinmuster verziert und so alles etwas aufgepeppt. Der Grabstein fehlt immer noch.

MissMary schrieb:Wir sind einmal sonntags vorbeigekommen, da war gerade Ponyreiten und wir haben unsere Kids einmal reiten lassen - die Runden mussten wir normal bezahlen -

Das ist aber echt ein Witz. Normal sollten eure Kids dort ihr Leben lang kostenlos reiten dürfen. Da sieht man wieder, wie einem gute Taten gedankt werden. Unfassbar.

@EnyaVanBran
@MissMary

Ich finde vor allem die Tatsache, dass sie aus dem Geschenk was Lukratives gemacht haben doch bemerkenswert.
Eigentlich sollte man dann doch etwas dankbarer sein.

Aber da du da nicht mehr drüber nachdenken möchtest, lassen wir das lieber :D

Ich muss sagen, ich habe auch lange gezögert, hier meine Familiengeschichte reinzuschreiben.
Es ist eine zwiespältige Sache. Aber irgendwie tut es auch gut, andere Erfahrungen zu lesen.

Laura_Maelle schrieb:Der Grabstein fehlt immer noch.

Bei uns auch.
Sie hatte damals beim Bestatter unterschrieben, das war ein Fehler. Ich wusste, das kann auch schiefgehen, aber wollte damals auch nicht in einen Streit gehen.

Sie hat sich jetzt den Platz neben ihm gesichert, da wir alle zahlen und wir nicht gleich protestiert haben (sie waren ja immerhin 30 Jahre verheiratet), auch ein Fehler.

Jetzt hat sie alle Rechte am Grab und da es ihr sowieso scheixxegal ist, gibt es halt keinen Grabstein (den er sich sehr gewünscht hat),

Bundeskanzleri schrieb:gibt es halt keinen Grabstein (den er sich sehr gewünscht hat),

Meine Mutter wünschte sich zwar keinen Grabstein, weil sie sich sowieso nach dem Tod nicht im Grab verortete, aber es war ja gerade mein Bruder, der fand, das gehe nicht und sähe nicht gut aus neben den anderen Grabsteinen. Er meinte noch, er wüsste, wie er das günstiger bekäme. Grabsteine sind in er Schweiz sehr teuer. Da er den Gewinn im Haus erhielt, vereinbarten wir, dass er den Grabstein besorgen und zahlen werde. Aber das tat er bisher nicht. Wir hoffen immer noch, dass er es irgendwann macht, denn immerhin hat ja seine Frau sich um die Verzierung gekümmert. Seine Frau ist esoterisch, sie denkt vielleicht, das fällt auf sie zurück, wenn sie es nicht einhalten. Mein Bruder ist allerdings ein totaler Materialist.