Gendern zur Pflicht machen?

Ford schrieb:Die Sonderzeichen zum Gendern... brechen lediglich mit den Regeln der Rechtschreibung und sorgen aus diesem Grund dafür, dass die Sätze unübersichtlich werden. ....

richtig
Und da ist so ein Vergleich, dass es ja schon eine Menge Sonderzeichen gibt wenig hilfreich:

"u.s.w."
"z.B.:"
"etc."
"H-Milch"

Das z.B sind Sonderzeichen wo man keine Umschalttaste braucht (hilfreich und zeitsparend, wenn man flüssig mit 10 Fingern schreibt)

Dagegen muss man beim Gendern erst umständlicherweise die Umschalttaste benutzen:

"Lehrer*innen"
"Befürworter:innen"

Und wer schreibt schon groß so?:

"ein einz’ger Augenblick"
"So ’n Quatsch!"
"Ne Möwe auf’m Dach."

peekaboo schrieb:Wenn ich weiß, was mit dem Gesagten gemeint ist, dann reicht das doch eigentlich, oder?

Aniara schrieb:Das ist doch auch ein herrliches Argument gegen das Gendern und für die Nutzung des gM.

:D
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Aniara schrieb:Und selbst ein einfaches Zeichen sorgt beim Lesen für einen "Stolperer".

peekaboo schrieb:Also ich kann nicht sagen, dass ich beim Lesen stolpere, da ich nicht jeden Buchstaben einzeln lese, sondern mehrere Wörter auf einmal erfasse. Da stört mich auch kein extra hinzugefügtes Sonderzeichen vor dem "Innen". Ich registriere zwar dass ein Sonderzeichen eingefügt wurde, aber das war's dann auch schon.

kann es sein, dass du zu sehr von dir ausgehst?

Pura schrieb:Ich schon, ich kann mit diesem Schreibstil nichts anfangen. Es stört mich in meinem Lesefluss.

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peekaboo schrieb:Man kann doch diesbezüglich offen sein, und mehrere Varianten des Gendern zulassen. So wird jedem die freie Wahl gelassen, wie und wann er was verwenden möchte und gleichzeitig fühlt sich auch niemanden zu irgendwas gezwungen.

freie Wahl wie man schreibt? Dann könnte man konsequenterweise gleich auch ansonsten sagen, jeder schreibt wie er mag.
Möchte ich nicht irgendwann miterleben solch ein chaotisches Schriftbild.

Groucho schrieb:Was mich triggert sind allein dämliche "Argumente" gegen das Gendern.

Moment, wer hat mit dem Schwachsinn angefangen? Es ist eine Reaktion und wer mit BS anfängt darf sich über die gleiche Antwortart nicht wundern und beschweren.

Groucho schrieb:Wie gesagt: Dieser Thread wird in der Hauptsache von den Gender-Gegnern am Leben gehalten

Und das stört dich? Tja.
Ich lehne mich nicht aus dem Fenster wenn ich sage: du muss hier nicht lesen oder schreiben, Du darfst ja sogar gendern.
Es ist alles deine Entscheidung.

Abahatschi schrieb:Moment, wer hat mit dem Schwachsinn angefangen?

Mit Schwachsinn? Die Gender Gegner, sagte ich doch schon.

Abahatschi schrieb:Und das stört dich?

Nöö, ich wollte es nur erwähnt haben.

Groucho schrieb:Wenn jemand allerdings bullshit erzählt wie "Das gM ist geschlechtsneutral" muss man halt den Unsinn mal gerade rücken.

Das gM ist geschlechtsneutral, und deine Argumentation, dass es nur so verwendet wird ist totaler Unsinn. Jede grammatikalische Regel wird verwendet, die ganze Sprache wird nur verwendet, sie hat oder ist nicht. Deswegen ist das ewige Korinthenkacken um „wird nur so verwendet“ oder „nur gemeint und nicht genannt“ ein viel größerer Unsinn als die Aussage

"Das gM ist geschlechtsneutral"

Das gM kann kein Geschlecht haben, es ist nur eine Regel, und die wird angewendet oder verwendet oder was auch sonst. Das Maskulin im Wort hat nichts mit Geschlechter zu tun.

McMaso schrieb:Deswegen ist das ewige Korinthenkacken um „wird nur so verwendet“ oder „nur gemeint und nicht genannt“ ein viel größerer Unsinn als die Aussage

"Das gM ist geschlechtsneutral"

die Genderbefürworter stören sich halt am "maskulin" - klingt ihnen zu männlich. Was will man dagegen sagen?
Deswegen plädiere ich immer wieder dafür, es gen. Neutrum zu nennen - dann wäre der Wind aus den Segeln ;)

Optimist schrieb:die Genderbefürworter stören sich halt am "maskulin" - klingt ihnen zu männlich. Was will man dagegen sagen?

Ja, hab es gerade nochmal editiert. Aber ich weiß es ist zwecklos, es ist halt Bullshit was andere erzählen 🤪

Optimist schrieb:gen. Neutrum

das ist es aber nicht, weshalb man es so auch nicht nennen kann.

McMaso schrieb:Das gM ist geschlechtsneutral, und deine Argumentation, dass es nur so verwendet wird ist totaler Unsinn.

es ist so definiert, es ist es aber nicht. Wir hatten das schon, muss das wieder losgehen?

Tussinelda schrieb:es ist so definiert, es ist es aber nicht. Wir hatten das schon, muss das wieder losgehen?

Das ist mir schon klar, es hat aber auch kein Geschlecht. Die gesamten grammatikalischen Regeln wurden so definiert. Ich kann auch verstehen was Befürworter daran stört und es ist okay. Aber es ist egal ob „ist“ oder „ nur verwendet“. Das ist doch nun wirklich „Bullshit“. Natürlich wird das gM geschlechtsneutral verwendet, aber jede andere Regel wird auch nur verwendet, die gesamte Sprache wird verwendet.

Tussinelda schrieb:es ist so definiert, es ist es aber nicht. Wir hatten das schon, muss das wieder losgehen?

Es wird so oft erwähnt, bis auch der letzte Mensch in diesem Thread verstanden hat, warum das gM geschlechtsneutral ist. Der Tisch ist auch "männlich", während die Kerze "weiblich" ist. Aber Kinder werden aus dieser Liason nicht entstehen. Kasus vs. Genus. Bitte klärt doch erstmal die Grundlagen, bevor ihr die deutsche Sprache umkrempeln wollt, auf Grund von diffusen Gefühlen. :D

McMaso schrieb:Natürlich wird das gM geschlechtsneutral verwendet, aber jede andere Regel wird auch nur verwendet, die gesamte Sprache wird verwendet.

Man sollte einfach die Definition des gM ein klein wenig anpassen, dann wäre vielleicht wieder Ruhe. :D

Aniara schrieb:Es wird so oft erwähnt, bis auch der letzte Mensch in diesem Thread verstanden hat, warum das gM geschlechtsneutral ist. Der Tisch ist auch "männlich", während die Kerze "weiblich" ist. Aber Kinder werden aus dieser Liason nicht entstehen. Kasus vs. Genus. Bitte klärt doch erstmal die Grundlagen, bevor ihr die deutsche Sprache umkrempeln wollt, auf Grund von diffusen Gefühlen. :D

Ich habe es verstanden, dass es so definiert ist. Ich kritisiere es trotzdem. Und die Grundlagen beherrsche ich auch hervorragend, Danke der Nachfrage.

Tussinelda schrieb:Ich habe es verstanden, dass es so definiert ist. Ich kritisiere es trotzdem.

Sprache ist immer "definiert". Jemand hat sie mal "erfunden", wir haben uns auf Konventionen geeinigt. Also wir müssen nur die Definitionen anpassen, nicht die Sprache.

Aniara schrieb:wir haben uns auf Konventionen geeinigt. Also wir müssen nur die Definitionen anpassen, nicht die Sprache

Wir können uns auch einfach darauf einigen, dass jetzt gegendert wird.

Pura schrieb:sofern die Toleranz auch das zulassen sollte

Warum sollte die Toleranz das nicht zulassen?

Pura schrieb:Ich schon, ich kann mit diesem Schreibstil nichts anfangen.

Viele Bürger:innen können mit gegenderten Texten aber etwas anfangen.

Pura schrieb:wird ein Buch im Vorfeld so angekündigt, Leseprobe, bin ich raus

Ja klar, kann man so machen. Mach ich oft genauso. Zwar nicht bei Büchern, aber bei gewissen Kommentaren, wo mir im ersten Satz schon das Gift entgegen spritzt und wo ich weiß, bei bestimmten Autor:innen eh nur Gülle bei rum kommt.

Pura schrieb:Muss man wollen

Wo ein Wille, auch ein Weg.

Pura schrieb:Aha, na dann kann man das Gendern auch einfach lassen, sofern man es als überflüssig ansieht. Und das tue ich.

Das kannst Du gerne tun. Ob man gendert oder nicht sollte außerhalb von Behörden und anderen Institutionen jedem selbst überlassen sein, finde ich.

Pura schrieb:Bin dankbar, dass die Mehrheit das genauso sieht

Och, ich hingegen bin dankbar dafür, dass es auch sehr viele Menschen gibt, die einmal nicht der Mehrheitsmeinung wie Lemminge hinterherlaufen.

Optimist schrieb:Und da ist so ein Vergleich, dass es ja schon eine Menge Sonderzeichen gibt wenig hilfreich:

Warum nicht?

Optimist schrieb:Das z.B sind Sonderzeichen wo man keine Umschalttaste braucht (hilfreich und zeitsparend, wenn man flüssig mit 10 Fingern schreibt)

Wer flüssig mit 10 Fingern schreibt, für denjenigen sollte die Umschalttaste doch eigentlich kein Problem sein, sollte man meinen.

Optimist schrieb:Dagegen muss man beim Gendern erst umständlicherweise die Umschalttaste benutzen:

Das ist in meinen Augen kein wirklich gutes Argument, denn beim handschriftlichen Verfassen von Texten muss man gar keine Umschalttaste benutzen. Beim Schreiben auf dem Smartphone muss man so gut wie immer umschalten, um an die Sonderzeichen zu kommen und Außerdem beim Schreiben auf der Tastatur muss man sehr oft die Shift Taste drücken, wenn man Wörter groß schreiben möchte.

Der Hinweis, dass das Schreiben mit der Umschalttaste für einige Bürger:innen umständlicher sein soll, ist meiner Meinung nach wenig hilfreich.

Wie Du siehst können die Umstände beim Verfassen von Texten sehr unterschiedlich sein, also je nachdem welches Medium man zum Schreiben benutzt.

Optimist schrieb:Und wer schreibt schon groß so?

Ich schreibe hin und wieder so. Und oft sehe ich die Leute auch in anderen sozialen Netzwerken so schreiben.

Optimist schrieb:kann es sein, dass du zu sehr von dir ausgehst?

Kann es sein, dass das bei Dir und einigen anderen Genderkritiker:innen nicht viel anders ist? :D

Wenn Dich dahingehend die Erinnerung verlassen haben sollte, wäre ich ausnahmsweise mal nett und würde mir die Arbeit machen, Deinem Gedächtnis mit ein paar Zitaten auf die Sprünge zu helfen.

Möchtest Du dass ich Dir ein paar Beispiele zeige, wo ich denke, dass Du zu sehr von Dir ausgehst? :D

Optimist schrieb:freie Wahl wie man schreibt?

Warum nicht? Es hat ja auch jeder die freie Wahl, so zu sprechen, wie er mag.

Optimist schrieb:Dann könnte man konsequenterweise gleich auch ansonsten sagen, jeder schreibt wie er mag.

Polemik. :D

Könnte man machen, da wäre ich dafür, denn die allermeisten Menschen sprechen und schreiben ja eh wie sie wollen. Zum Beispiel gibt es Leute, auch hier im Thread, die Wörter, die eigentlich groß geschrieben werden, konsequent oder teilweise klein schreiben, was quasi ein Verstoß gegen die Rechtschreibung ist. Nur merkwürdiger regt sich darüber niemand auf, zumindest habe ich von den Form-Kritiker:innen diesbezüglich noch keine Intervention gelesen. :D

Optimist schrieb:Möchte ich nicht irgendwann miterleben solch ein chaotisches Schriftbild.

Kann es sein, dass Du zu sehr von Dir ausgehst und warum sollte Dich ein "chaotisches" Schriftbild stören, wenn es doch letztendlich auf den Inhalt des Geschriebenen ankommt?

Mich würde Folgendes interessieren: wenn ihr im Geschäft den Hinweis bekommt "da fragen Sie am besten mal meinen Kollegen" und es laufen dort drei weibliche Mitarbeiterinnen rum und ein männlicher, würdet ihr tatsächlich davon ausgehen, die weiblichen Mitarbeiterinnen wären "mitgemeint"? Also nachfragen, welchen Kollegen denn genau ihr fragen sollt?

Immerhin führt die Debatte dazu, dass sich mehr und mehr Menschen als Hobby-GermanistInnen betätigen und sich um den Erhalt der deutschen Sprache Sorgen machen, wie berechtigt oder unberechtigt auch immer. Das hatten wir zuletzt bei der Rechtschreibreform 1996, deren Ziel die Vereinfachung der Rechtschreibung war.

Meine Güte, was tobten damals für Auseinandersetzungen in der Gesellschaft, da wurde nichts geringeres als der Untergang der deutschen Sprach- und Schriftkultur befürchtet. Niemand könne mehr wahlweise Texte in alter oder neuer Rechtschreibung lesen. Unwiederbringliches deutsches Kulturgut ginge für immer verloren.

Besonders wütig ging es bei den Kulturschaffenden, JournalistInnen und LiteratInnen zu. Das Feuilleton quoll über vor Pro- und Contra-Argumenten unversöhnlicher Lager. Als dann das Regelwerk in den Jahren 2004, 2006, 2011, 2017 und 2018 immer wieder überarbeitet und, wie einige sagen, verschlimmbessert wurde, hatten sich die Wogen meist schon geglättet und die Änderungen wurden entweder nicht bemerkt oder kommentarlos hingenommen.

Inzwischen haben viele Unternehmen in der Branche sich eine Art "Hausorthografie" gegeben, nach der die Publizierenden sich dann eben zu richten haben.

Und siehe da - man kann mit solchen Veränderungen leben, ohne gleich den, zumindest kulturellen, Weltuntergang herbei zu reden.

fischersfritzi schrieb:Wir können uns auch einfach darauf einigen, dass jetzt gegendert wird.

solange es die Mehrheit nicht will, nicht ;)

peekaboo schrieb:Das ist in meinen Augen kein wirklich gutes Argument, denn beim handschriftlichen Verfassen von Texten muss man gar keine Umschalttaste benutzen

wer schreibt denn heutzutage noch etwas handschriftlich?

peekaboo schrieb:Beim Schreiben auf dem Smartphone muss man so gut wie immer umschalten, um an die Sonderzeichen zu kommen

beim Punkt muss ich nicht umschalten.

peekaboo schrieb:warum sollte Dich ein "chaotisches" Schriftbild stören, wenn es doch letztendlich auf den Inhalt des Geschriebenen ankommt?

es ginge einfach gegen mein ästhetisches Empfinden - "das Auge isst mit".

Doors schrieb:und die Änderungen wurden entweder nicht bemerkt oder kommentarlos hingenommen.

ich fand sie Rechtschreibreform logisch und schlüssig und von Anfang an gut.

Optimist schrieb:wer schreibt denn heutzutage noch etwas handschriftlich?

Die Leute, die handschriftlich Texte verfassen müssen. Zum Beispiel Schüler:innen und Student:innen.

Optimist schrieb:beim Punkt muss ich nicht umschalten.

Bei anderen Sonderzeichen aber sehr wohl, weshalb der Hinweis darauf, wieder wenig hilfreich ist.

Optimist schrieb:es ginge einfach gegen mein ästhetisches Empfinden - "das Auge isst mit".

Ich weiß, dass es Dir um dein persönliches ästhetisches Empfinden geht, aber kann es vielleicht sein, dass Du zu sehr von Dir ausgehst? ;)

fischersfritzi schrieb:Wir können uns auch einfach darauf einigen, dass jetzt gegendert wird.

Eben, man könnte sich darauf einigen. Einen ähnlichen Vorschlag habe ich auch schon gemacht, also dass man sich auf eine Regel einigt, dass das Gendern nicht mehr gegen die Rechtschreibregeln verstößt, sofern es das tut.

peekaboo schrieb:Ich weiß, dass es Dir um dein persönliches ästhetisches Empfinden geht, aber kann es vielleicht sein, dass Du zu sehr von Dir ausgehst?

nicht nur das, aber eigentlich müsste @Optimist dann auch viel mehr Verständnis haben für das Empfinden der Menschen, die sich durch die Nutzung des gm ausgeschlossen fühlen. Da wird das aber "psychologisch" erklärt, mangelndes Selbstbewusstsein und so.

Tussinelda schrieb:nicht nur das, aber eigentlich müsste @Optimist dann auch viel mehr Verständnis haben für das Empfinden der Menschen, die sich durch die Nutzung des gm ausgeschlossen fühlen. Da wird das aber "psychologisch" erklärt, mangelndes Selbstbewusstsein und so.

Das ist ein sehr guter Punkt, den Du da ansprichst. Dazu würde mich mal interessieren wie @Optimist über diese Sache denkt.

peekaboo schrieb:Eben, man könnte sich darauf einigen. Einen ähnlichen Vorschlag habe ich auch schon gemacht, also dass man sich auf eine Regel einigt, dass das Gendern nicht mehr gegen die Rechtschreibregeln verstößt, sofern es das tut.

Da bin ich gar nicht dafür. Das würde ja bedeuten, dass man Gendern müsste. Lieber soll es jeder so handhaben dürfen, wie man meint und alles ist schick..