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Gendern zur Pflicht machen?

13.785 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

26.05.2023 um 18:33
Editierzeit abgelaufen:
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:mir ging es von Anfang an darum, dass im realen Leben die Bevölkerung eben das generische Maskulinum wunderbar verstehen.
Wie ich schon mehrfach sagte: es wird nicht wahr, auch wenn du ganz feste mit dem Fuß aufstampfst.
3 und 3 ist nicht 9, lass dir von Pippi Lotta nichts einreden. :D
Ein bedeutender Befund der empirischen Forschung ist, dass Leser das generische Maskulinum zwar häufig als spezifisches Maskulinum missdeuten,
Quelle: Wikipedia: Generisches Maskulinum
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:du raffst es halt weiterhin nicht.
ja, mein Fehler, ich habe es wirklich nicht gerafft.
Eigentlich hätte nach deiner ersten Antwort an mich klar sein sollen, dass mit dir kein konstruktives - in der Realität verhaftetes - Gespräch möglich ist.

Sorry, dass ich dafür so lange gebraucht habe

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Gendern zur Pflicht machen?

26.05.2023 um 19:14
Zitat von OptimistOptimist schrieb:zu diesen Studien wurde hier im Thread und auch von anderen Fachleuten kommuniziert, dass es sehr auf den Aufbau solcher Studien ankommt (z.B. auf die Fragestellung usw)
Da habe ich gar nicht dran gedacht, klingt aber logisch. Heißt also erstmal abwarten bis neue Studien dazu kommen und dieses Argument beiseite schieben.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und wenn dies wirklich an dem wäre, dass sich Frauen bestimmte Berufe nicht trauen würden, weil sie mit dem gM benannt wurden, dann erkläre mal bitte, weshalb es bei Goldschmied z.B. mehr weibliche als männliche gibt?
Frauen lieben Schmuck! Nein Spaß... ^^
Goldschmied ist für mich kein typischer Männerberuf. Ein typischer Männerberuf ist für mich ein Jobs wo Muskelkraft gefragt wird. Beim Goldschmied kommt es eher auf eine ruhige Hand, Kreativität und Geduld an. Diese Eigenschaften würde ich eher den Frauen zu sprechen als den Männern. Vielleicht ist das ja der Grund.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und glaubst du, dass es Frauen abhalten könnte, Arzt zu werden, nur weil das Wort nicht gegendert wurde?

Nicht direkt, aber ich vermute das mehr Frauen darüber nachdenken würden Ärtztin werden zu wollen, wenn gendert wird.

Beispiel: Frau Mustermann weiß nicht so recht was sie später werden will und schaut daher im Internet auf einer Jobbörse was es so gibt. Dort findet sie aber nur Stellenausschreibungen für Ärzte. Das erste was ihr in den Kopf kommt ist eine männliche Person mit Kittel. Doch würde die Stellenausschreibung lauten “Arzt oder Ärtzin gesucht“ Hat sie direkt auch eine Frau mit Kittel im Kopf und es fällt ihr leichter sich mit diesen Job zu identifizieren.

Das sind alles nur Vermutungen, belegen kann ich das leider nicht.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:An diesen Beispielen sieht man doch mMn schon, dass mit obiger These etwas nicht so ganz stimmen kann?
Ich weiß zu wenig darüber um es richtig beurteilen zu können. Ich kann dir nur sagen was ich vermute.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Erdenbewohner schrieb:
Sind die wie ich nicht informiert gewesen und haben einfach abgestimmt? Wollen sie die Frauen nicht in Männerberufe sehen?

das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Die meisten - darunter ja auch viele Frauen - stören sich halt an der gefühlten "Sprachverhunzung"
Aber da gewöht man sich doch mit der Zeit dran. Ist ja genauso wie mit dem ß - ss, da haben die Leute sich auch erst gegen gesträubt und irgendwann hat man es hingenommen und gar nicht mehr darüber geredet.

Ist also kein gutes Gegenargument. Jedenfalls aus meiner Sicht.

Was spricht denn sonst noch gegen das gendern?


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Gendern zur Pflicht machen?

26.05.2023 um 20:30
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die meisten - darunter ja auch viele Frauen - stören sich halt an der gefühlten "Sprachverhunzung"
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Aber da gewöhnt man sich doch mit der Zeit dran.
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Ist ja genauso wie mit dem ß - ss, da haben die Leute sich auch erst gegen gesträubt und irgendwann hat man es hingenommen und gar nicht mehr darüber geredet.
der Unterschied den ich bei ß - ss und gendern sehe:
Die neue Regelung war einfach nur sinnvoll und logisch.
Denn es klingt doch wirklich widersinnig, wenn man damals anstatt "Masse" (kurz gesprochenes "s") "Maße" (langgesprochen) oder auch z.B. "Faß" anstatt "Fass" sagte.
Klar brauchte das auch eine gewisse Umstellung, manche schreiben es heutzutage noch falsch. Aber wie gesagt, das macht wenigstens einen sehr nachweisbaren Sinn, weil es einfach nur logisch ist (mir erscheints zumindest logisch :) )
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Aber da gewöht man sich doch mit der Zeit dran.
nein, ich denke, ich werde mich daran nie gewöhnen. Weil mir der Sinn schon alleine nie einleuchten wird und auch nicht logisch erscheint.
Ja, ich kenne ja all die Argumente, welche gegen das gM vorgebracht werden. Nur müsste man diese ja einsehen können, kann ich aber nicht.
Wie gesagt, diese Studien sind mir auch nicht einleuchtend genug.

Nehmen wir also als Beispiel noch mal die Ärzte:
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:...ich vermute das mehr Frauen darüber nachdenken würden Ärtztin werden zu wollen, wenn gendert wird.
das glaube ich nun gar nicht. Eine Frau, die medizinische Ambitionen hat, die ergreift diesen Beruf mMn nur deswegen und nicht, weil es da bestimmte Berufsbezeichnungen gibt.
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Beispiel: Frau Mustermann weiß nicht so recht was sie später werden will und schaut daher im Internet auf einer Jobbörse was es so gibt. Dort findet sie aber nur Stellenausschreibungen für Ärzte. Das erste was ihr in den Kopf kommt ist eine männliche Person mit Kittel.
und selbst wenn dies so wäre (obwohl sie ja genau weiß, dass damit auch Ärztinnen gemeint sind, notfalls könnte sie auch nachfragen ;) ) - dann kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sie - obwohl sie medizinische Ambitionen hat, lieber Abstand davon nimmt. Vielleicht gehe ich da auch zu sehr von mir aus...
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Doch würde die Stellenausschreibung lauten “Arzt oder Ärtzin gesucht“ Hat sie direkt auch eine Frau mit Kittel im Kopf und es fällt ihr leichter sich mit diesen Job zu identifizieren
wie gesagt, vorrangig müsste doch - gerade für solch einen Beruf - erst mal die Neigung vorhanden sein, in den medizinischen Sektor gehen zu wollen. Solch einen Beruf sucht man sich doch nicht aus einer Laune heraus aus?

Nun nehmen wir mal einen umgekehrten Fall:
Eine Frau hat absolut keine Ambitionen schwere körperliche Arbeit machen zu wollen und überhaupt, könnte sich - von ihren Anlagen her - absolut nicht vorstellen in einen Beruf zu gehen, was ein typischer Männerberuf ist - wie z.B. Bauarbeiter (bis jetzt sieht man zumindest auf dem Bau vorwiegend Männer).

Nun sieht sie eine gegenderte Stellenausschreibung. Glaubst du, da bekommt sie dann dadurch mehr Ambitionen in solch einen Beruf zu gehen? Das kann ich mir nicht vorstellen.


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26.05.2023 um 21:29
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Ich bin ehrlich und muss sagen das ich mich bis heute nie so richtig mit dem Thema auseinandergesetzt habe.
Doch ich habe mir eben diesen Artikel
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/was-gendern-bringt-und-was-nicht/

durchgelesen und bin jetzt tatsächlich anderer Meinung.
Und ich bin ehrlich und muss sagen, dass ich mit so einer Antwort von dir überhaupt nicht gerechnet habe.
Ich finde es echt toll, dass du ein bisschen recherchiert hast und nun tatsächlich deinen Blickwinkel ein bisschen verändert hast. Selbst wenn du, nachdem du vielleicht noch weiter gelesen hast, zum Schluss kommst, dass du Gendern nicht wirklich sinnvoll findest.
Ich finde es interssanter, wenn in einer Diskussion Meinungen und Argumente ausgetauscht werden, die ein bisschen über "find ich gut" oder "ist doch Müll" hinaus gehen.


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26.05.2023 um 21:47
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Ein typischer Männerberuf ist für mich ein Jobs wo Muskelkraft gefragt wird. Beim Goldschmied kommt es eher auf eine ruhige Hand, Kreativität und Geduld an. Diese Eigenschaften würde ich eher den Frauen zu sprechen als den Männern.
Wer in solch alten denkmustern unterwegs ist, dem tut Gendern vielleicht wirklich ganz gut um sich von solch angestaubten Ideologien zu lösen.
Zitat von ErdenbewohnerErdenbewohner schrieb:Dort findet sie aber nur Stellenausschreibungen für Ärzte.
Deswegen steht doch auch mwd immer dabei.


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26.05.2023 um 22:39
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie gesagt, diese Studien sind mir auch nicht einleuchtend genug.
mit denen hast Du Dich aber gar nicht eingehender beschäftigt, sondern immer übernommen, was andere dazu geschrieben haben, sofern es Dir "logisch" erschien.
Das empfinde ich als problematische Herangehensweise. Man muss die Studien schon auch lesen, um sie beurteilen zu wollen und das haben hier die Wenigsten, mMn. Denn wie ich schon mehrfach schrieb, es handelt sich um anerkannte Studien, Studien, die teilweise wiederholt wurden, Studien aus unterschiedlichen Ländern, zu unterschiedlichen Zeiten, gemacht von unterschiedlichen Personen, mit unterschiedlichen Ansätzen. Im Laufe der Jahre in diversen threads hier wurden viele Studien verlinkt. Die Methodik war offengelegt, es wurde ein Fazit gezogen......das Fazit war nie - wie hier dargestellt - dass alle Menschen immer nur an Männer denken beim gm, das Fazit war auch nicht, dass nur gendergerechte Sprache irgendwelche Probleme lösen würde, das Fazit war in der Regel, dass mit gendergerechter Sprache mehr oder eher an Frauen gedacht wird, als mit dem gm.
Das ist das Eine. Das andere ist, es tut niemandem weh, zu gendern, es gibt kein wirkliches Argument gegen das Gendern, die Argumente sind meist ästhetischer Natur, es sei zu anstrengend, hört sich blöd an, verhunzt die Sprache. Kein Argument in der Sache an sich, also das betreffend, worum es denen geht, die gendergerechte Sprache wichtig und richtig finden, was ich sehr schade finde.
Allerdings finde ich es fast gut, dass sich so viele übers Gendern aufregen, fast schon hysterisch sind, wenn sie von Gender-Wahn, Gender-Gaga usw. fabulieren, sich ständig über jedes gegenderte Wort aufregen, denn so geht der Diskurs immer schön weiter, gegendert wird auch fröhlich, von denen, die Gendern wollen, die dem GG, AGG gerecht werden wollen, die finden, dass alle Geschlechter die gleichen Rechte sprachlich gesehen haben sollten. Von daher soll sich gerne jeder aufregen.


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26.05.2023 um 23:39
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Oder man sagt, dass Genus und Sexus insgesamt betrachtet nicht besonders stark korrelieren, weil das gM eben doch sehr häufig vorkommt.
nur kann man das nicht sagen, denn das gm ist ja eine generische VERWENDUNG des Maskulinums. Und bei jedem Maskulinum, dass dann einfach nur mal auch generisch verwendet werden kann, korrelieren Genus und Sexus. Oder warum meinst Du, müsse es eine generische Form geben, wenn doch Genus und Sexus eh fast nie korrelieren?
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Beide Aussagen sind in dem Kontex richtig, da beide Perspektiven zulässig.
aus meiner Sicht nicht, siehe meine Argumentation, das sind einfach Fakten, das gm ist nicht einmal eine grammatische Regel, sondern eine Gebrauchsgewohnheit, wie ich ja schon belegt hatte. Und dass das gm genau dazu dient, dass eben Genus und Sexus NICHT übereinstimmen müssen, weil unspezifisch, nur bei unspezifischen Personen und im Plural überhaupt angewendet wird. Da kann man dann natürlich einfach mal behaupten, dass Genus und Sexus nicht korrelieren beim gm, ohne natürlich zu beachten, dass dies genau der Zweck des gm ist. Überzeugende Argumentation ist das nicht mMn.


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27.05.2023 um 00:22
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wie ich schon mehrfach sagte: es wird nicht wahr, auch wenn du ganz feste mit dem Fuß aufstampfst.
Tja, es ist aber so. Mehrheitlich wird das gM wunderbar verstanden, sonst gäbe es diesbezüglich ständig Missverständnisse und die gab und gibt es weiterhin eher gar nicht im RL. Das sind einfach Fakten. ;)


Der ganze Rest, dass du das nicht mit den "früher die Leute" nicht verstanden hast, wirst du sowieso nicht verstehen. Früher haben sich die Leute für sowas wie "welches Geschlecht hat jetzt ein Krieger" mit Sicherheit nicht interessiert und darum ging es mir, denn der Ausgangspunkt dieser ganzen kuriosen Diskussion mit dir, war ja dieser hier.


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Beitrag von CosmicQueen (Seite 502)

Darauf hin kamst du mit Geschichtstexten, wo Krieger oder Priester erwähnt werden und man wüsste HEUTE nicht, ob es sich um männliche oder weibliche Krieger oder Priester gehandelt hat. Darauf hin habe ich geschrieben, dass das FRÜHER die Leute wohl kaum interessiert hat, ob in Texten von weiblichen oder männlichen Krieger/Priester die Rede war, womöglich, weil es eben früher zu 99,99 % sowieso Männer waren. Und dieser Zusammenhang, ausgehend von meiner ersten Aussage, dass Menschen das gM schon seit Jahrhunderte von Jahren verstehen, war gemeint, den du eben nicht gerafft hast. ;)


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27.05.2023 um 00:43
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie ich schon mehrfach schrieb, es handelt sich um anerkannte Studien, Studien, die teilweise wiederholt wurden, Studien aus unterschiedlichen Ländern, zu unterschiedlichen Zeiten, gemacht von unterschiedlichen Personen, mit unterschiedlichen Ansätzen.
das mag ja alles sein.

Aber entkräftet das auch meine Gedanken bezüglich der Berufsergreifung, was ich hier schrieb? : Beitrag von Optimist (Seite 505)
Aber lt mancher Studien soll es ja angeblich auch die Berufswahl beeinflussen. Das finde ich eben nicht nachvollziehbar. Aber wenn die das so glauben, von mir aus.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das Fazit war in der Regel, dass mit gendergerechter Sprache mehr oder eher an Frauen gedacht wird, als mit dem gm.
das kann ja sein. Aber sieht so aus, als wird der Fokus dadurch nun mehr auf den weiblichen Anteil verlegt (vom Visuellen her, aber auch phonetisch). Ist das der Sinn der Sache, es nun quasi mehr oder weniger umzukehren? (der Gerechtigkeit wird mMn damit nicht Genüge getan).
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das andere ist, es tut niemandem weh, zu gendern, es gibt kein wirkliches Argument gegen das Gendern, die Argumente sind meist ästhetischer Natur, es sei zu anstrengend, hört sich blöd an, verhunzt die Sprache.
"es tut niemandem weh" -> wie man das "weh tun" nimmt. Wenn man etwas als unästhetisch empfindet, dann kann das schon bissel "weh tun" (natürlich nicht im Sinne von Schmerz).
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Allerdings finde ich es fast gut, dass sich so viele übers Gendern aufregen, fast schon hysterisch sind, wenn sie von Gender-Wahn, Gender-Gaga usw. fabulieren, sich ständig über jedes gegenderte Wort aufregen, denn so geht der Diskurs immer schön weiter
obs am Ende - auch flächendeckend - etwas bringt bleibt abzuwarten. Sehe ich so ungefähr wie bei den Aktionen der LG (hinsichtlich im Gespräch bleibend ;) )


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27.05.2023 um 06:46
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Oder man sagt, dass Genus und Sexus insgesamt betrachtet nicht besonders stark korrelieren, weil das gM eben doch sehr häufig vorkommt.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nur kann man das nicht sagen, denn das gm ist ja eine generische VERWENDUNG des Maskulinums.
Natürlich kann man das sagen, eben weil das gM die generische Verwendung des Maskulinums ist. Das ist elementar wichtig hier, wenn es um die psycholinguistische Konditionierung des Rezipienten im Hinblick auf alle personenbezogenen Maskulina geht, zu denen das gM eben auch gehört.

Diese Konditionierung bzgl aller maskulinen Peronenbezeichnungen ist doch hier vordergründig wichtig, und nicht nur diese Teil-Gesetzmäßigkeit, nach der Genus/Sexus außer beim gM oft korrelieren, wenn es darum geht, was der Mensch letztlich bei dieser Wortgruppe (maskuline Personenbezeichnungen) denkt. Deshalb macht diese gesonderte Betrachtung der Maskulina, bei denen das G/S oft korrelieren nicht besonders viel Sinn in dem Kontext, weil sie nicht die einzigen sind, die den Menschen an der Stelle prägen.

Es geht doch letztlich übergeordnet darum, wie der Sprachkundige von bestimmten hier speziell maskulinen Personenbezeichnungen bzgl seiner Wahrnehmung getriggert wird. Darum ging es doch in allen psycholinguistischen Studien, die dazu durchgeführt wurden. Es wurde immer die Frage behandelt: woran muss der Sprachkundige denken, wenn er eine maskuline Berufsbezeichnung hört, zB der Arzt .. Denkt er hier eher an einen Mann oder eher an eine Frau, und wieso denkt er so?

Wobei man das Wieso da nicht labortechnisch untersucht hatte, sondern es versuchte anderweitig, empirisch zu ergründen, wodurch auch sprachtheoretische Teil-Gesetzmäßigkeiten wie diese zum Tragen kamen. Abschließende Ergebnisse dazu gibt es nicht; man mustmaßt aber einiges, das außerhalb der Sprache zu finden ist. Kultur, Prägung, etc..

Die Ergebnisse dazu sind in dem Punkt recht deutlich. Keiner musste je nur an einen Mann denken, immer wurde an beide Geschlechter gedacht, nur mit einer kleinen Tendenz richtung Mann.

Damit ist doch klar belegt, dass die ganzen Maskulina ausserhalb ihrer generischen Verwendung den Menschen nicht genug auf eine hohe Korrelation von Genus/Sexus konditioniert haben können, um zu sagen: klar, wenn man sich jetzt mal kurz aus der Gruppe der maskulinen Personenbezeichnungen das gM weg denkt, dann ist die Korrelation sehr hoch, und deshalb ist das gM ja auch so missverständlich.

Es war aber nun mal bei weitem nicht so missverständlich, weil die Menschen schon alleine durch die ständige Verwendung desselbigen drauf konditioniert sind, dass im Deutschen das Genus und der Sexus oft eben doch nicht korrelieren. Ganz davon ab, dass sie ausserhalb der Personenbezeichnung erst recht nicht besonders oft korrelieren. Was aber nur ein kleiner Nebenaspekt ist. Letzlich gehts darum, was der Sprachkundige bzgl der ganzen Substantive mit teilweise sehr abenteuerlichen Genuszuweisungen alles so wahrnimmt, oder eben nicht, auch wenn das biologische Geschlecht in der Realität überhaupt nicht dazu passt.

Das ist der ganze Zusammenhang. Falls ich nichts vergessen hab.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und bei jedem Maskulinum, dass dann einfach nur mal auch generisch verwendet werden kann, korrelieren Genus und Sexus.
Spielt wenn überhaupt dann nur eine marginale Rolle für die tatsächliche Wahrnehmung des Rezipienten, denn er wird wie gesagt auch noch durch andere Faktoren konditioniert. s.o.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:aus meiner Sicht nicht, siehe meine Argumentation, das sind einfach Fakten
Ich benenne doch genauso Fakten zu diesem Sachverhalt. Nur halt etwas anders andgeordnet, so dass sie in einem anderen Bezug zueinander stehen, wobei ich oft den Fokus so verlagere, der er die meiner Ansicht nach wichtigeren Zusammenhänge hervorhebt. Oder was genau denkst du ist kein Fakt bei dem, was ich hier gerade schrieb?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das gm ist nicht einmal eine grammatische Regel, sondern eine Gebrauchsgewohnheit, wie ich ja schon belegt hatte.
Selbst wenn es so wäre, ändert das nichts an der Konditionierung des Menschen, der es einfach gewohnt ist, dass Genus/Sexus in diesem Fall oft eben nicht korrelieren, und es deshalb auch in überwältigender Mehrheit intuitiv richtig macht. Dieses "häufige" Missverstehen des gM ist so häufig auch nicht, wie Umfragen belegen. Die meisten Menschen haben damit offenbar keine Probleme, und die Studien dazu können auch nur marginale Unzulänglichkeiten in der Verständlichkeit aufzeigen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und dass das gm genau dazu dient, dass eben Genus und Sexus NICHT übereinstimmen müssen, weil unspezifisch, nur bei unspezifischen Personen und im Plural überhaupt angewendet wird. Da kann man dann natürlich einfach mal behaupten, dass Genus und Sexus nicht korrelieren beim gm, ohne natürlich zu beachten, dass dies genau der Zweck des gm ist. Überzeugende Argumentation ist das nicht mMn.
Das gM dient nicht dazu, dass G/S nicht übereinstimmen müssen; es dient dazu eine maskuline Personenbezeichnung so verwenden zu können, dass kein biologisches Geschlecht irgendeine Rolle spielt. Dass daraus natürlich folgen muss, dass Genus und Sexus in diesen Fällen oft eben icht korrelieren, ist einfach nur ein Nebenproduk dieses Sprachkonstrukts; was aber soweit kein Problem ist, weil es das Gros der Bevölkerung versteht, um was es da genau geht, und deshalb auch im Gros richtig deuten kann.

Ansonsten .. Es ist, wie es ist. Ich hab mir weder die Sprache ausgedacht, noch die Regeln dazu. Ich benutze sie nur, und das ohne je irgendein Problem mit Bezeichnungen wie der Arzt, der Bäcker oder sonst was in der Art gehab zu haben. Das gilt wohl auch für die meisten anderen Sprachkundigen.

Dieses Problem der Missverständlichkeit ist im Grunde keines, und vor allem wird es durch Gendersprache wie belegt nicht aus der Welt geschafft, weil auch da nicht klar ist, ob zB mit dem Wort Ärzt*inen nur Männer, nur Frauen oder gemische Gruppen gemeint sind, wenn jemand die Geschlechter gar nicht weiter beachtet, sondern die Gendersprache einfach bei allem durchgendert, was ja nicht falsch ist. Das muss man bei Bedarf auch erfragen, oder eben gleich spezifizieren, wie beim gM.

Davon ab .. du wirst immer Leute haben, die egal in welcher Form du es ihnen darlegst, irgendwas diesbezüglich nicht richtig verstehen werden. Woran das dann aber liegt, ist ein anderes Thema. Sprache ist keine exakte Wissenschaft, und das muss sie auch nicht sein. Sie ist fluide, anpassungsfähig, intuitiv und kontextuell. Sie kann jetzt schon von jedem Benutzer an so ziemlich jede Lebenssituation angepasst werden, die es gibt, ohne dass man ständig das Rad neu erfinden müsste.


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27.05.2023 um 08:06
@nasenstüber
Elementar wichtig ist, dass das gm die eigentliche Bedeutung der spezifischen Bezeichnung missbraucht, um alle Geschlechter darstellen zu wollen, ohne dies wirklich erkennbar auch zu tun. Weshalb es zu Missverständnissen kommt. Weil man sich nicht die Mühe machte, etwas außerhalb der maskulinen Form zu finden, was dann tatsächlich eine eigene Form wäre, um alle Geschlechter darzustellen. Es reicht, wenn die spezifisch männliche Form verwendet wird und man trotzdem alle meinen will. Denn Männer sind sowieso gemeint.

Es geht übrigens um die Behauptung, dass Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen nicht korrelieren würden, DAS ist ja das Argument, der Gender-Gegner. Die Gebrauchsgewohnheit spielt daher insofern keine Rolle, weil zum Beispiel Frauen, für die es explizit eine entsprechende Form gibt, einfach unter den Tisch fallen und andere Geschlechter bei Personen eh sprachlich nicht existieren. Da macht man es sich einfach und sagt einfach, naja, wenn wir die explizit männliche Form nehmen und einfach mal behaupten, da ja Sexus und Genus eh nicht korrelieren (was nachweislich nicht stimmt), dass die dann für egal wen gilt, somit ist das "Problem" der Benennung aller Geschlechter gelöst. Nur werden sie eben nicht genannt, sondern sind irgendwie gemeint. Schon allein daran erkennt man, dass das gm nicht das bringt, was es soll, was aber ja eh egal zu sein scheint. Man gewöhnt sich dran, Männer sind sowieso offensichtlich genannt, passt schon.
Die Gebrauchsgewohnheit als Argument ist fadenscheinig, denn sie ist genau so wenig beeindruckend wie "haben wir immer schon gemacht". Gerade Gewohnheiten kann man ändern, man kann sich aber auch mal Gedanken machen, WIESO es zu solchen Gebrauchsgewohnheiten kommt und was dies bedeutet für alle Geschlechter, die nicht männlich sind und vor allem, wer solche "Gewohnheiten" sprachlich durchgesetzt hat.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Ansonsten .. Es ist, wie es ist.
und ändert sich zum Glück, denn nix muss so bleiben, wie es war, denn die Gesellschaft verändert sich, die Vormachtstellung der Männer ist eben nicht mehr die, die sie mal war und damit werden sich auch die Gender-Gegner abfinden müssen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber sieht so aus, als wird der Fokus dadurch nun mehr auf den weiblichen Anteil verlegt (vom Visuellen her, aber auch phonetisch). Ist das der Sinn der Sache, es nun quasi mehr oder weniger umzukehren? (der Gerechtigkeit wird mMn damit nicht Genüge getan).
wenn dem so wäre, wieso sollte das denn ein Problem sein, wenn das gm keines ist? Merkwürdiges Argument.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:"es tut niemandem weh" -> wie man das "weh tun" nimmt. Wenn man etwas als unästhetisch empfindet, dann kann das schon bissel "weh tun" (natürlich nicht im Sinne von Schmerz).
weil Ästhetik bei Gerechtigkeit vernachlässigbar ist. Es tut deshalb nicht weh, weil kein Geschlecht benachteiligt wird, dass Du trotzdem Schmerzen haben willst, ob der Ästhetik, ist aus meiner Sicht kein Argument, was zählt.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Spielt wenn überhaupt dann nur eine marginale Rolle für die tatsächliche Wahrnehmung des Rezipienten, denn er wird wie gesagt auch noch durch andere Faktoren konditioniert. s.o.
ja, Geschlechterrollen, die auch durch Sprache manifestiert werden.


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27.05.2023 um 08:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Weil man sich nicht die Mühe machte, etwas außerhalb der maskulinen Form zu finden, was dann tatsächlich eine eigene Form wäre, um alle Geschlechter darzustellen.
wäre ganz einfach nachzuholen, z.B. in Form von:

Bäcka, Lehra, Fleischa, Maura ...

wahlweise andere gut klingende Endungen.
Wäre keine größere Veränderung, als wenn man mitten in ein Wort ein Sonderzeichen setzt.

Aber ja, ich weiß schon - die obigen Vorschläge wären eine gravierende Veränderung und Verhunzung und die Ideen der Genderbefürworter keineswegs ;)


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27.05.2023 um 08:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Elementar wichtig ist, dass das gm die eigentliche Bedeutung der spezifischen Bezeichnung missbraucht, um alle Geschlechter darstellen zu wollen, ohne dies wirklich erkennbar auch zu tun
Das stimmt nicht. Die Bedeutung der spezifischen maskulinen Bezeichnun ist das eine; darüberhinaus gibt es aber noch eine generische maskuline Personenbezeichnung, die auch nicht alle Geschlechter darstellen soll, sondern gar keines. Es zeigt schlicht kein biologisches Geschlecht an.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Weshalb es zu Missverständnissen kommt.
Das stimmt auch nicht so generalisiert. Es kann zu Missverständnissen kommen, aber die sind wie die psycholinguistischen Studien belegen, marginal. Ein Gros der Bevölkerung hat zudem laut Umfragen keine Probleme damit sich unter dem Wort Arzt oder Bäcker auch eine Frau vorstellen zu können. Das ist schlicht einkondizioniert, und funktioniert zumindest meistens.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es geht übrigens um die Behauptung, dass Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen nicht korrelieren würden, DAS ist ja das Argument, der Gender-Gegner.
Das ist ja auch oft so. Beim Wort der Mensch zB denkt kein Mensch je nur an Frauen, obwohl das Genus hier Maskulin ist. Auch bei vielen anderen vergleichbaren nicht, selbst wenn es eine zusätzliche explizit weibliche Form auch gibt, weil eben unter Anderem das gM im Deutschen gängig und allgegenwärtig ist.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Gebrauchsgewohnheit spielt daher insofern keine Rolle, weil zum Beispiel Frauen, für die es explizit eine entsprechende Form gibt, einfach unter den Tisch fallen und andere Geschlechter bei Personen eh sprachlich nicht existieren.
Noch mal; das gM spricht überhaupt kein Geschlecht explizit an. Das kann es gar nicht, dafür ist es nicht da, und so ist es definiert.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Da macht man es sich einfach und sagt einfach, naja, wenn wir die explizit männliche Form nehmen und einfach mal behaupten, da ja Sexus und Genus eh nicht korrelieren (was nachweislich nicht stimmt), dass die dann für egal wen gilt, somit ist das "Problem" der Benennung aller Geschlechter gelöst.
Da wurde auch keine explizit männliche Form genommen, und auch nicht einfach mal was dazu behauptet. Das hat sich so im Laufe der Sprachevolution so eingebürgert, dass die maskuline Form schlicht zum Teil ihrer Verwendung für alle gegolten hat. Der Mensch gilt für alle, und das ist so frappierend und klar, jedem, dass es nicht mal eine weibliche Form dazu brauchte, die auch weiterhin keiner vermisst.
Das gleiche gilt einfach auch für so ziemlich alle Berufsbezeichnungen, die früher offenbar oft von Männer gemacht wurden, und später auch immer mehr von Frauen, weshalb man anfing dazu über zu gehen, beide Geschlechter zu berücksichtigen, und im Sprachgebrauch aufzunehmen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Nur werden sie eben nicht genannt, sondern sind irgendwie gemeint. Schon allein daran erkennt man, dass das gm nicht das bringt, was es soll, was aber ja eh egal zu sein scheint. Man gewöhnt sich dran, Männer sind sowieso offensichtlich genannt, passt schon.
Sie werden weder genannt noch gemeint. Auch die Männer nicht. Das gM beachtet das biologische Geschlecht -den Sexus gar nicht. Nichts anderes soll es tun. Es spricht einfach nur Menschen, Berufe oder sonstwas an, und das mit dem maskulinen Genus, aber tangiert dabei den Sexus nicht.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Gebrauchsgewohnheit als Argument ist fadenscheinig, denn sie ist genau so wenig beeindruckend wie "haben wir immer schon gemacht". Gerade Gewohnheiten kann man ändern, man kann sich aber auch mal Gedanken machen, WIESO es zu solchen Gebrauchsgewohnheiten kommt und was dies bedeutet für alle Geschlechter, die nicht männlich sind und vor allem, wer solche "Gewohnheiten" sprachlich durchgesetzt hat.
Für die psycholinguistischen Zusammenhänge, die eben auch in den Studien untersucht wurden, sind solche Untersuchungen zu Gewohnheiten essentiell, weil die eben die Wahrnehmung der Rezipienten prägen. Darum ging es doch in den Studien. Was nimmt der Mensch wahr, und aufgrund welcher Erfahrungen, Gewohnheiten, Prägungen jedweder Art geschieht das.

Der Rest von deiner Schreibe hat damit nichts zu tun. Natürlich kann sich das auch ändern, nur darum gehts hier grad nicht.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und ändert sich zum Glück, denn nix muss so bleiben, wie es war, denn die Gesellschaft verändert sich, die Vormachtstellung der Männer ist eben nicht mehr die, die sie mal war und damit werden sich auch die Gender-Gegner abfinden müssen.
Hab nie was anderes behauptet, und mich schon längst damit abgefunden. Die Genderfreunde werden aber einsehen müssen, dass ein Teil ihrer Argumente auf Sand gebaut ist, wie ich hier täglich erkläre und belege.


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27.05.2023 um 08:47
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das ist ja auch oft so. Beim Wort der Mensch zB denkt kein Mensch je nur an Frauen, obwohl das Genus hier Maskulin ist. Auch bei vielen anderen vergleichbaren nicht, selbst wenn es eine zusätzliche explizit weibliche Form auch gibt, weil eben unter Anderem das gM im Deutschen gängig und allgegenwärtig ist.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Der Mensch gilt für alle, und das ist so frappierend und klar, jedem, dass es nicht mal eine weibliche Form dazu brauchte, die auch weiterhin keiner vermisst.
ganz genau.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das gleiche gilt einfach auch für so ziemlich alle Berufsbezeichnungen, die früher offenbar oft von Männer gemacht wurden, und später auch immer mehr von Frauen, weshalb man anfing dazu über zu gehen, beide Geschlechter zu berücksichtigen, und im Sprachgebrauch aufzunehmen.
das ist eben jetzt das Problem, dass sich das damals so eingebürgert hatte, eine weibliche Form in den Sprachgebrauch aufzunehmen (in manch anderen Sprachen gings auch ohne). Darauf lässt sich jetzt leicht berufen, bei der Kritik des gM.
Wie hier auch z.B. zu sehen (es wird mit der existierenden weiblichen Form argumentiert):
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Gebrauchsgewohnheit spielt daher insofern keine Rolle, weil zum Beispiel Frauen, für die es explizit eine entsprechende Form gibt, einfach unter den Tisch fallen und andere Geschlechter bei Personen eh sprachlich nicht existieren.
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Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Noch mal; das gM spricht überhaupt kein Geschlecht explizit an. Das kann es gar nicht, dafür ist es nicht da, und so ist es definiert.
das sehe ich genauso.

Aber hier ist evtl. in deiner Formulierung etwas falsch bzw. ein Widerspruch ;) :
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Da wurde auch keine explizit männliche Form genommen, und auch nicht einfach mal was dazu behauptet. Das hat sich so im Laufe der Sprachevolution so eingebürgert, dass die maskuline Form schlicht zum Teil ihrer Verwendung für alle gegolten hat
oben: "spricht überhaupt kein Geschlecht explizit an" -> und dann: "für alle gegolten"

Hier dagegen hast du es wieder korrekt ausgedrückt, Nasenstüber:
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Nur werden sie eben nicht genannt, sondern sind irgendwie gemeint.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Sie werden weder genannt noch gemeint. Auch die Männer nicht. Das gM beachtet das biologische Geschlecht -den Sexus gar nicht.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Es spricht einfach nur Menschen, Berufe oder sonstwas an, und das mit dem maskulinen Genus, aber tangiert dabei den Sexus nicht.



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Gendern zur Pflicht machen?

27.05.2023 um 08:51
Zitat von OptimistOptimist schrieb:oben: "spricht überhaupt kein Geschlecht explizit an" -> und dann: "für alle gegolten"
.. "für alle Menschen gegolten", nicht für alle Geschlechter. Dachte, es sei klar, um was es geht; .. hätt ich aber noch klarer ausdrücken können, stimmt.


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27.05.2023 um 10:12
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Es zeigt schlicht kein biologisches Geschlecht an.
natürlich nicht, außer dem männlichen.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das stimmt auch nicht so generalisiert.
es muss sogar zu Missverständnissen kommen, ansonsten wäre die spezifische Form ja obsolet. Was sie nachweislich nicht ist ;)
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Beim Wort der Mensch zB denkt kein Mensch je nur an Frauen, obwohl das Genus hier Maskulin ist.
weil es neutral ist, keine spezifische Personenbezeichnung und sich nie eine feminine Form durchgesetzt hat.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das gleiche gilt einfach auch für so ziemlich alle Berufsbezeichnungen, die früher offenbar oft von Männer gemacht wurden, und später auch immer mehr von Frauen, weshalb man anfing dazu über zu gehen, beide Geschlechter zu berücksichtigen, und im Sprachgebrauch aufzunehmen.
und das vernachlässigt man beim gm.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Sie werden weder genannt noch gemeint. Auch die Männer nicht. Das gM beachtet das biologische Geschlecht -den Sexus gar nicht. Nichts anderes soll es tun. Es spricht einfach nur Menschen, Berufe oder sonstwas an, und das mit dem maskulinen Genus, aber tangiert dabei den Sexus nicht.
immer noch falsch, da nicht automatisch klar ist, ob es sich um das gm handelt, kann immer und auf jeden fall die männliche Person und eben nicht alle gemeint sein, da die männliche Person auf jeden Fall genannt ist.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Die Genderfreunde werden aber einsehen müssen, dass ein Teil ihrer Argumente auf Sand gebaut ist, wie ich hier täglich erkläre und belege
im Gegenteil, die Gegen-Argumente sind fehlerhaft und unaufrichtig. Und gehen am eigentlichen Problem vorbei.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist eben jetzt das Problem, dass sich das damals so eingebürgert hatte, eine weibliche Form in den Sprachgebrauch aufzunehmen
ja, ist scheisse, dass Frauen auch irgendwie explizit benannt werden, wozu auch im Patriarchat.....


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27.05.2023 um 10:24
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:natürlich nicht, außer dem männlichen.
Nein, es zeigt gar kein Geschlecht an.

Bitte ein Beleg für deine Behauptung, dass das gM irgendein biologisches Geschlecht anzeigen soll.

Da schon alleine die Grundvoraussetzung für das Verständnis dieses ganzen Sachverhaltes von dir offenbar nicht richtig erfasst wurde, kann der ganze Rest, der aus diesem Unverständnis resultiert, foglich nicht richtig sein.


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27.05.2023 um 12:40
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Bitte ein Beleg für deine Behauptung, dass das gM irgendein biologisches Geschlecht anzeigen soll.
Der Bäcker/die Bäcker. Beweis genug?
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Da schon alleine die Grundvoraussetzung für das Verständnis dieses ganzen Sachverhaltes von dir offenbar nicht richtig erfasst wurde, kann der ganze Rest, der aus diesem Unverständnis resultiert, foglich nicht richtig sein.
genau, weshalb natürlich die Spezialisten auch falsch liegen, weil ich das, was sie schreiben verstehe und dementsprechend argumentiere.
Und ich mich nicht schon seit Jahren ausgiebig mit Sprache befasse und deshalb einfach mal grundsätzlich zu blöd bin Sprache, wie sie funktioniert, wie die Regeln sind, verstehen zu können. Im Gegensatz zu Dir natürlich.


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27.05.2023 um 12:56
@nasenstüber
Nachtrag, eine Spezialistin
UND OB DAS GENUS MIT DEM SEXUS
GENUS VERWEIST NICHT NUR AUF GESCHLECHT,
SONDERN AUCH AUF DIE GESCHLECHTERORDNUNG
Quelle: https://ids-pub.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/7874/file/Nuebling_Und_ob_das_Genus_mit_dem_Sexus_2018.pdf
Die Autorin ist Professorin für Historische
Sprachwissenschaft
des Deutschen an der
Johannes GutenbergUniversität in Mainz
und Konrad-DudenPreisträgerin 2014.
Quelle: s.o.
falls das nicht ausreicht:
Nach dem Studium der romanistischen und germanistischen Linguistik an der Universität Freiburg wurde Nübling 1991 über Klitika im Deutschen. Theorie, Hochsprache, Dialekt, Verschriftlichung promoviert. 1992 bis 1998 war sie als wissenschaftliche Assistentin am Deutschen Seminar der Universität Freiburg tätig. 1998 habilitierte sie sich dort mit einer Studie zu den Prinzipien der Irregularisierung von Verben in zehn germanischen Sprachen. Von 1998 bis 2000 arbeitete sie als Hochschuldozentin an der Universität Freiburg. Seit 2000 ist sie Professorin für Historische Sprachwissenschaft des Deutschen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz[2].

Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Namenforschung, morphologischer Wandel, Grammatikalisierung, sprachliche Zweifelsfälle und Genderlinguistik. Sie leitete von 2005 bis 2016 mit Konrad Kunze, Freiburg, das DFG-geförderte Projekt Deutscher Familiennamenatlas (DFA). Seit 2012 leitet sie (mit Nina Janich, Darmstadt) das Projekt Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD), seit 2015 (mit Peter Gilles, Luxemburg und Helen Christen, Schweiz) das Projekt Das Anna und ihr Hund. Weibliche Rufnamen im Neutrum. Soziopragmatische vs. semantische Genuszuweisung in Dialekten des Deutschen und Luxemburgischen.[3] Darüber hinaus leitet sie innerhalb der Mainzer DFG-Forschergruppe Un/Doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung die Teilprojekte zur „Selbstbenennung von Transgenderpersonen“[4] und zur „Differenzmarkierung durch freien Rufnamenwechsel in Schweden“.[5] Sie ist Mitherausgeberin der beiden Fachzeitschriften Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (PBB) und der Beiträge zur Namenforschung (BNF).

Nübling war 2019 zudem Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Deutsche Sprache sowie von 2005 bis 2015 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache (IDS). Seit 2015 ist sie Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz.[6] Im Jahr 2020 war sie 1. Vorsitzende und Direktorin des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz (IGL).
Quelle: Wikipedia: Damaris Nübling

aber ich bin sicher, die versteht den Sachverhalt einfach nicht....hat sicherlich nicht die Grundvoraussetzungen...


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27.05.2023 um 13:28
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist eben jetzt das Problem, dass sich das damals so eingebürgert hatte, eine weibliche Form in den Sprachgebrauch aufzunehmen
wie gesagt, in anderen Sprachen hat man auch nicht immer die weibliche Form eingeführt und die Frauen fühlen sich sicherlich nicht dadurch benachteiligt. Gibt andere Dinge wo sie wirklich benachteiligt sind.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja, ist scheisse, dass Frauen auch irgendwie explizit benannt werden, wozu auch im Patriarchat.....
mit einer expliziten Benennung kann man sicherlich nicht das Denken von Pachas und Machos ändern.


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