Gendern zur Pflicht machen?

i-tüpfelchen schrieb:was steht da? *Belege*!

soll das jetzt hier Gespamme und Getrolle werden? Klicke den link an, dann kannste nachlesen, dass wir diese Diskussion hier schon hatten. Beleg dafür ist der link ;)

Ich wollte mal erwähnen, dass die durch Zwang eingeführte Gendersprache nicht verfassungsrechtlich ist. Zum Vergleich: Man hatte sich um die Rechtschreibreform im Jahr 2000 herum unter den Experten jahrzehntelang gestritten, ob man "daß" mit ß schreibt oder mit ss. Und hier führt man eine wesentlich durchgreifende Sprachreform durch, ohne jemanden um Erlaubnis zu bitten. Das ist nicht verhältnismäßig und daher illegal. Ich halte von gendern nichts und werde es nie machen!

JürgenWeorth schrieb:Ich wollte mal erwähnen, dass die durch Zwang eingeführte Gendersprache nicht verfassungsrechtlich ist.

es wurde eine Gendersprache eingeführt? Zwangsweise? In Deutschland allgemein?

sooma schrieb:@Groucho
Zur Akzeptanz und Toleranz und dem Respekt vor dem Anderen gehört auch, die Entscheidung, wie jemand angesprochen werden möchte, denjenigen nicht zu einer Begründung/Rechtfertigung aufzufordern. Es geht Dich nichts an, es ist übergriffig.

Oh, etwas durcheinander, ich hatte da noch keinen Kaffee :)

Kurz: es gehört sich nicht, da nachzubohren.

Toxid schrieb:Ohne den ganzen Thread zu kennen, vermute ich, dass es hier schon hunderte Male durchgekaut wurde. Und ja, wenn der Artikel männlich ist, dann ist das Wort auch männlich, kann aber generisch verwendet werden. Die Bezeichnung Bäcker wird aus backen gebildet, indem man die Infinitivendung weg lässt und ein -er anhängt. Das Wort ist zwar männlich, wird aber generisch verwendet. Erst mit der Endung -in oder durch weiteren Kontext verpasst man dem Wort ein natürliches Geschlecht.

Kann man nicht oft genug wiederholen, weil das scheinbar einige hier nicht verstenden können oder wollen oder gar ganz abstreiten.

JürgenWeorth schrieb:Und hier führt man eine wesentlich durchgreifende Sprachreform durch, ohne jemanden um Erlaubnis zu bitten. Das ist nicht verhältnismäßig und daher illegal. Ich halte von gendern nichts und werde es nie machen!

Ich muss dich da enttäuschen. Leider wird keine Sprachreform eingeführt und es gibt auch leider keinen Genderzwang. Du kannst also immer noch tun und lassen was du willst aber du solltest Leute, die gendern wollen auch gendern lassen wenn sie es wollen

Schnapspraline schrieb:Du kannst also immer noch tun und lassen was du willst aber du solltest Leute, die gendern wollen auch gendern lassen wenn sie es wollen

Irgendwie erinnert mich diese Argumentation an die "Rauchverbotsdiskussion".
Ich kenne keinen Raucher, welcher sich durch das Nichtrauchen eines Nichtrauchers belästigt fühlte, solange er selbst Rauchen durfte. 😮🤔

Schnapspraline schrieb:Ich muss dich da enttäuschen. Leider wird keine Sprachreform eingeführt und es gibt auch leider keinen Genderzwang. Du kannst also immer noch tun und lassen was du willst aber du solltest Leute, die gendern wollen auch gendern lassen wenn sie es wollen

Klar kann jeder tun und lassen, was er will. Aber wenn manch einer gendert wie er will, dann kann es auch sein, dass es er die Sprache einfach nur falsch anwendet und er damit leben muss, dauernd auf die Fehler hingewiesen zu werden. Das gilt natürlich nicht für alle Formen des Genderns, aber bei den ganzen Variationen ist auch viel dabei, was den Sinn der Sprache verfälscht.

Söder Ist zwar nicht mehr wahlgetrieben, bleibt sich aber treu:

An Bayerns Schulen und in Behörden soll zukünftig das Gendern verboten werden. "Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner ersten Regierungserklärung.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-12/bayern-markus-soeder-gendern-verbot

Er möchte also nicht nur keine Pflicht, sondern auch ein Verbot. Da bin ich mal gespannt wie dieses Verbot formuliert sein wird, schließlich gibt es ja noch nichtmal ne offizielle Formatierung einer gegenderten Sprache.

behind_eyes schrieb:Er möchte also nicht nur keine Pflicht, sondern auch ein Verbot

Nicht dass er noch die CSU verlässt und Mitglied bei den Grünen wird.
Die sind schließlich die "Verbotspartei", oder nicht?

behind_eyes schrieb:Da bin ich mal gespannt wie dieses Verbot formuliert sein wird,

Man verzichtet in Ämtern und Schulen auf den unnötigen "Krieg der Sterne" und bleibt einfach beim neutral verwendbaren gM. Wahlweise kann man beide Geschlechter ansprechen, wie gewohnt.

behind_eyes schrieb am 01.12.2023:Warum ist es Ausdruck von Höflichkeit einen Menschen über sein Geschlecht anzusprechen?

Höflichkeitsregeln sind soziale Konventionen. Früher galt es als höflich am Tisch zu Rülpsen, heute ist das Gegenteil der Fall. Ist also immer abhängig von den Betroffenen die in ihrer Kultur, Zeit usw. verhaftet sind. Gilt dann unisono auch für „mit dem Geschlecht ansprechen“. Für bestimmte Gruppen ist das einfach ein Zeichen der Höflichkeit, einen tieferen Sinn hat das so wenig wie jede andere Höflichkeitsregel.

Groucho schrieb:Nicht dass er noch die CSU verlässt und Mitglied bei den Grünen wird.
Die sind schließlich die "Verbotspartei", oder nicht?

Sowieso entlarvend. Diejenigen die am lautesten brüllen man möge sie nicht in der Sprache zu irgendwas zwingen, applaudieren wenn andere zu etwas gezwungen werden. Yeah.

Toxid schrieb:er damit leben muss, dauernd auf die Fehler hingewiesen zu werden

Weil? Korrigierst du auch im Alltag Leute die deiner Ansicht nach fehlerhaft Sprechen? Das macht doch niemand.

Groucho schrieb:Die sind schließlich die "Verbotspartei", oder nicht?

Sachlich gesehen lässt sich die Beantwortung dieser Frage nicht in diesem Thread diskutieren.
Falls dir wirklich was dran liegt, stell sie doch im Grünen Thread, aber adde mich nicht, weil ich persönlich kann diese Frage nicht beantworten.

Aniara schrieb:Man verzichtet in Ämtern und Schulen auf den unnötigen "Krieg der Sterne" und bleibt einfach beim neutral verwendbaren gM. Wahlweise kann man beide Geschlechter ansprechen, wie gewohnt.

Also wäre das so ne Art verpflichtende Leitlinie.

paxito schrieb:Sowieso entlarvend. Diejenigen die am lautesten brüllen man möge sie nicht in der Sprache zu irgendwas zwingen, applaudieren wenn andere zu etwas gezwungen werden. Yeah.

:D
Ich freue mich dann immer.

paxito schrieb:Sowieso entlarvend. Diejenigen die am lautesten brüllen man möge sie nicht in der Sprache zu irgendwas zwingen, applaudieren wenn andere zu etwas gezwungen werden. Yeah.

Man kann doch privat weiterhin so viel gendern, wie man möchte. Aber in offiziellen Positionen muss man sich eben an die allgemeinen Regelungen halten. ist doch ganz simpel.

Aniara schrieb:Man kann doch privat weiterhin so viel gendern, wie man möchte.

Aber der Lehrer soll das dann beruflich unterlassen. Weil es ja so furchtbar ist, wenn man auf der Arbeit zu einem bestimmten Sprachgebrauch gezwungen wird, war doch immer wieder ein Argument, quer durch die Threads. Wer es blöd findet, wenn man auf der Arbeit zum Gendern gezwungen wird, für den wäre es eigentlich Pflicht Söders Vorschlag abzulehnen. Schließlich ist doch der böse Zwang so schlimm, gell?

paxito schrieb:Schließlich ist doch der böse Zwang so schlimm, gell?

Nicht, wenn es der richtige Zwang ist, dann sind Verbote ganz toll. :D

Groucho schrieb:Nicht, wenn es der richtige Zwang ist, dann sind Verbote ganz toll. :D

Das kann man so toll einfach umdrehen gell? Ist ne super Floskel!

@JürgenWeorth


Wann und wo wurde denn für Dich die verfassungsfeindliche „Gendersprache“ durch Zwang eingeführt? Schon mal eine Verfassungsklage in Erwägung gezogen, wenn Du Dich in Deinen Menschenrechten durch diesen Zwang verletzt fühlst? Das steht jedem Menschen frei. Tu es einfach!

paxito schrieb:Aber der Lehrer soll das dann beruflich unterlassen.

Exakt. Hier bewegt er sich ja nicht mehr rein als private Person, sondern repräsentiert die Schule und den Lehrerberuf. Da kann man entsprechende Leitplanken vorgeben, das ist in meinen Augen kein Zwang. Das bringt der Beruf eben mit sich.

paxito schrieb:Weil es ja so furchtbar ist, wenn man auf der Arbeit zu einem bestimmten Sprachgebrauch gezwungen wird, war doch immer wieder ein Argument, quer durch die Threads.

Kannst du das entsprechend belegen?

paxito schrieb:Schließlich ist doch der böse Zwang so schlimm, gell?

Kein Zwang, es sind Leitplanken, in meinen Augen.

Groucho schrieb:Nicht, wenn es der richtige Zwang ist, dann sind Verbote ganz toll.

Auch du scheinst Zwang und Verbote durcheinander zuwerfen.

Das wird lustig. Alle bya. Bereiche (Ministerien, Landesbehörden, Landesämter, bay. Städte und Kommunen, Schulen, Universitäten) bekommen gemäß "König Söder" das Genderverbot vorgeschrieben. Aber z. Bsp. Bundesbehörden und deren Beamten gendern.

Und den Unternehmen kann ja ein Genderverbot auch nicht auferlegt werden. Oder doch?

Und was ist mit den Medien und Zeitungen? Ich glaube nicht, dass hier ein Genderverbot rechtens wäre. Aber ich bin kein Jurist.

Ich glaube eher, dass mit diesem Verbot eine große Portion Populismus mitschwingt. 😎