Gendern zur Pflicht machen?

Optimist schrieb:Ich kann es mir auch nicht erklären, weshalb das jemals irgendjemanden wichtig war und es sich deshalb eingebürgert hatte von "Herr X und Frau Y" zu sprechen.
Mutet im Grunde richtig altmodisch an ... und das in dieser modern-sein-wollenden Zeit?

Naja, das entspringt imo einer Zeit welche die wesentlichen Herrschaftsansprüche (... Herr..) nicht oft genug betonen konnte.
Heute hinterfragt das keiner mehr aber so richtig kann auch niemand beantworten warum "Wählerinnen" unbedingt mit dem Fokus aufs Geschlecht adressiert werden sollen. "War schon immer so" ist da kein Argument, wenn doch kann man Gendern gleich lassen und alles bleibt wie es ist - war ja schon immer so.

Gendern ist der verzweifelte Versuch Diversitäten in das uralte Korsett des Hierarchiemodells zu pressen in dem der Mann weiterhin an der Spitze steht (.... m/w/d...) ohne zu merken das dies der Idee einer Gleichbehandlung natürlich entgegen steht. Man macht da weiter wo man aufhören wollte und merkt es nicht mal mehr, oder tut so als ob man es nicht merkt ;-)

behind_eyes schrieb:]Naja, das entspringt imo einer Zeit welche die wesentlichen Herrschaftsansprüche (... Herr..) nicht oft genug betonen konnte[...]Gendern ist der verzweifelte Versuch Diversitäten in das uralte Korsett des Hierarchiemodells zu pressen in dem der Mann weiterhin an der Spitze steht (.... m/w/d...) ohne zu merken das dies der Idee einer Gleichbehandlung natürlich entgegen steht.

Ist natürlich wieder mal Quatsch mit Soße:

Das Wort Frau war über viele Jahrhunderte hinweg das stilistisch gehobenere Wort; es trug die Bedeutung ›Herrin‹ und war damit dem Wort Herr ebenbürtig. Das ist bis heute in der Anrede erhalten geblieben und fest in der Sprache verankert.

Quelle: https://gfds.de/anrede-herr-und-frau-statt-herr-und-dame/#:~:text=In%20W%C3%B6rterb%C3%BCchern%20finden%20sich%20daf%C3%BCr,im%20Althochdeutschen%20fro%20%E2%80%BAFron%E2%80%B9%20(

Und warum es keine Gleichbehandlung ist, wenn man jede*n mit dem richtigen Geschleht adressiert, müsstest du auch noch erklären.

Oder wird es wieder nur bei Behauptungen bleiben?

Groucho schrieb:Und warum es keine Gleichbehandlung ist, wenn man jede*n mit dem richtigen Geschleht adressiert

Das schaffst du ja nichtmal selber, erwiesenermaßen.
Und was deine Herrin damit zu tun hat weißt nur du.
Wenn es keine Unterschiede gäbe den man nur anhand des Geschlechts machte musste man ja nicht zwei Wörter nutzen. Darf ich Nummer 9 probieren?

was fasziniert dich denn an meinem Geschlecht (zumindest was du dir einbildest) das du es selbst nach Klarstellung das ich das nicht möchte (aufgrund deiner eigenen Nachfrage) immer wieder adressierst?
Ignoranz oder Kink?

@behind_eyes

behind_eyes schrieb:Das schaffst du ja nichtmal selber, erwiesenermaßen.

Klar, wenn du keine Antwort hast, kommt ein ad-hominem.....


;-) :D

behind_eyes schrieb:Ignoranz oder Kink?

Ich lese hier nicht alle posts, wenn ich nicht involvier bin und kann mich nciht erinnern, dass du ich schon mal gebeten hast dich geschchtslos zu adressieren.

Zitiere doch bitte mal den post, wo du mir das sagst, mich darum bittest.

Oder war das doch nur ad-hominem Nr.2 ?

Ich spendiere noch ein 't' und 'le'

@behind_eyes
Da steht nix an der Spitze, sondern nebeneinander. Ein Unterschied wie ich finde.
Und es wird auch niemand über sein Geschlecht angesprochen, das sind Zusätze zum Namen, die eben als höflich gelten und auch klarer machen, wer adressiert wird

Groucho schrieb:Zitiere doch bitte mal den post, wo du mir das sagst, mich darum bittest.

Ich bitte um Garnichts. Ich habe dazumal auf DEINE Frage geantwortet wie du mich ansprechen solltest.


Beitrag von behind_eyes (Seite 601)

Lass es doch wenn es eh nicht ernst gemeint ist.

Dann zu misgendern und die Kritik daran als AdHominem zu branden kannst du tun, tja nun.....

behind_eyes schrieb:Warum ist es Ausdruck von Höflichkeit einen Menschen über sein Geschlecht anzusprechen?

das ist es ja nicht grundsätzlich, es ging gerade um die Anrede Herr/Frau, wenn mich nicht alles täuscht, zumindest bezog ich mich darauf.
Und das Geschlecht ist ein Unterscheidungsmerkmal, was offenbar hervorgehoben werden sollte, wenn man Menschen direkt persönlich ansprach oder von ihnen sprach. Dieses ewige "warum" erinnert mich eher an ein Kind, als dass es etwas zur Diskussion beitragen würde. Es hat sich nun einmal so eingebürgert, das Geschlecht ist nach wie vor das erste, was nach der Geburt festgestellt wurde/wird, da es offenbar sehr wichtig ist in unserer Gesellschaft. Und ja klar, ohne Bezug auf das jeweilige Geschlecht, das wäre die beste Option, nur sind wir da noch nicht, falls wir dorthin kommen. Und so lange es eben so ist, dass das Geschlecht eine wichtige Rolle spielt, dass nach Geschlecht unterschieden wird, dass es verschiedene sprachliche Formen gibt, um das jeweilige Geschlecht zu benennen, ist es nur fair, wenn dann alle berücksichtigt würden.

Tussinelda schrieb:Und das Geschlecht ist ein Unterscheidungsmerkmal, was offenbar hervorgehoben werden sollte,

schon klar, soweit die Vergangenheit. Mit welcher Motivation man das heute unbedingt unterscheiden muss war meine Frage. (10).

Tussinelda schrieb:Dieses ewige "warum" erinnert mich eher an ein Kind, als dass es etwas zur Diskussion beitragen würde

Gut erkannt, Kinder erkennen solche gesellschaftlichen Widersprüche sehr gut. Insofern kein Ding, bin ich eben ein Kind. So what.

Tussinelda schrieb:Es hat sich nun einmal so eingebürgert, das Geschlecht ist nach wie vor das erste, was nach der Geburt festgestellt wurde/wird, da es offenbar sehr wichtig ist in unserer Gesellschaft.

"offenbar"... Aber was daran so wichtig so sein soll weiß "offenbar" niemand (11).

Tussinelda schrieb:Und ja klar, ohne Bezug auf das jeweilige Geschlecht, das wäre die beste Option

Das ist exakt mein Punkt.

Tussinelda schrieb:nur sind wir da noch nicht, falls wir dorthin kommen.

Mmn kommt das.

Tussinelda schrieb:Und so lange es eben so ist, dass das Geschlecht eine wichtige Rolle spielt, dass nach Geschlecht unterschieden wird

Ja, aber "es ist eben so" kann doch in einem Diversitätskontext kein Argument mehr sein, obgleich ich auch verstehe und akzeptiere das Menschen in diesen Zuständen verharren (wollen, können) wenn auch das "wichtig" niemand mehr erklären kann außer "ist eben so".

Tussinelda schrieb:dass es verschiedene sprachliche Formen gibt, um das jeweilige Geschlecht zu benennen, ist es nur fair, wenn dann alle berücksichtigt würden.

Das verstehe ich, sehe hier aber die Fortführung der alten Menschenunterscheidung anhand des Geschlechts, also nicht wirklich etwas was am Zustand ändert sondern viel mehr noch das Einpressen von jetzt Diversitäten in dieses Korsett.

behind_eyes schrieb:Ich habe dazumal auf DEINE Frage geantwortet wie du mich ansprechen solltest.

Aus welchem Thread ist das denn?

In diesem hier gibt es keine posts am 24.09.23
Und es gibt auch keine Löschungen von posts an dem Tag.

behind_eyes schrieb:Mit welcher Motivation man das heute unbedingt unterscheiden muss war meine Frage.

Ha, die Frage mit der du davon ablenken willst, dass du nicht begründen kannst, warum gendern angeblich sexistisch sein soll.

Groucho schrieb:Aus welchem Thread ist das denn?

Du bist lange genug dabei, drück da drauf und du siehst es.
Spielt aber keine Rolle, du hast nachweislich gefragt (aus echtem Interesse nehme ich an) und ich habe geantwortet. Paar Wochen später übernimmst du wieder die Hoheit und bestimmst wie andere angesprochen werden.
Thema für mich durch.

behind_eyes schrieb:Thema für mich durch.

Super, dann können wir uns ja endlich wieder der Frage widmen, was denn nun deine Begründung ist, warum gendern sexistisch sein soll.


(Was deine Anrede betrifft, versuche ich es mir zu merken)

Tussinelda schrieb:Und das Geschlecht ist ein Unterscheidungsmerkmal, was offenbar hervorgehoben werden sollte, wenn man Menschen direkt persönlich ansprach oder von ihnen sprach.

früher ja ... und da unterschied man nur nach m und w.
Nur gehts ja beim Gendern darum, dass auch Diverse mit einbezogen werden sollen.
Also ist das herkömmliche "Herr/ Frau X Y" altmodisch anzusehen.

Tussinelda schrieb:o lange es eben so ist, dass das Geschlecht eine wichtige Rolle spielt, dass nach Geschlecht unterschieden wird, dass es verschiedene sprachliche Formen gibt, um das jeweilige Geschlecht zu benennen, ist es nur fair, wenn dann alle berücksichtigt würden.

wird es aber halt nicht bei der herkömmlichen Anrede, deshalb steht das hier immer noch im Raum:

Optimist schrieb:Zudem werden bei solchen Anreden ja auch wieder Diverse ausgeschlossen, denn man kann schlecht sagen, "kommen Sie mal her, Diverser X" oder "Diverse Y".

behind_eyes schrieb:aber "es ist eben so" kann doch in einem Diversitätskontext kein Argument mehr sein, obgleich ich auch verstehe und akzeptiere das Menschen in diesen Zuständen verharren (wollen, können) wenn auch das "wichtig" niemand mehr erklären kann außer "ist eben so".

richtig.
Deshalb wäre ich auch dafür, wenn Genderfreunde sich dafür einsetzen würden, dieses "Herr/Frau" abzuschaffen oder konsequenterweise - weil dann moderner - andere Bezeichnungen vor dem Namen voran zu stellen.

@Groucho
Zur Akzeptanz und Toleranz und dem Respekt vor dem Anderen gehört auch, die Entscheidung, wie jemand angesprochen werden möchte, denjenigen nicht zu einer Begründung/Rechtfertigung aufzufordern. Es geht Dich nichts an, es ist übergriffig.

Tussinelda schrieb:Und ja klar, ohne Bezug auf das jeweilige Geschlecht, das wäre die beste Option, nur sind wir da noch nicht, falls wir dorthin kommen.

behind_eyes schrieb:Mit welcher Motivation man das heute unbedingt unterscheiden muss war meine Frage.

muss man nicht, wird es aber, verstehste? Das biologische Geschlecht sowieso, überall, also warum nicht auch das soziale, die Geschlechtsidentität? Du kannst übrigens 200mal diese Frage stellen, ich habe Dir schon erklärt, warum Gender-Mainstreaming wichtig ist, in diversen threads,also muss das Geschlecht unterschieden werden, es gibt keine geschlechtsneutrale Realität.

behind_eyes schrieb:Mmn kommt das.

wir werden sehen, ich denke eher nicht oder wenn, wird es noch lange dauern. Und bis dahin ist es dann nur richtig, alle Menschen gleichermaßen anzusprechen.

Optimist schrieb:Nur gehts ja beim Gendern darum, dass auch Diverse mit einbezogen werden sollen.
Also ist das herkömmliche "Herr/ Frau X Y" altmodisch anzusehen.

falscher Schluss, es ist diskriminierend, nur das biologische Geschlecht zu berücksichtigen

Optimist schrieb:wird es aber halt nicht bei der herkömmlichen Anrede, deshalb steht das hier immer noch im Raum:

deshalb gibt es ja den Diskurs

Optimist schrieb:Deshalb wäre ich auch dafür, wenn Genderfreunde sich dafür einsetzen würden, dieses "Herr/Frau" abzuschaffen oder konsequenterweise - weil dann moderner - andere Bezeichnungen vor dem Namen voran zu stellen.

wieso, es gibt doch Menschen, die so angesprochen werden wollen

Tussinelda schrieb:muss man nicht, wird es aber, verstehste?

Jep, aber warum? (12)

Tussinelda schrieb:Das biologische Geschlecht sowieso, überall

muss auch nicht sein. Warum das unbedingt so sein muss kann auch keiner erklären.

Tussinelda schrieb:also warum nicht auch das soziale, die Geschlechtsidentität?

Ich hoffe nicht das dieser Brückenschlag ein Argument sein soll.

Tussinelda schrieb:Du kannst übrigens 200mal diese Frage stellen, ich habe Dir schon erklärt, warum Gender-Mainstreaming wichtig ist

Aber nicht warum man dafür ständig das Geschlecht heranziehen muss.

Tussinelda schrieb:es gibt keine geschlechtsneutrale Realität.

Die unbeantwortete Frage ist, warum diesem Fakt eine solch extrem hohe Bedeutung zumisst das es überall omnioräsent ist.
Gibt ja auch andere nicht neutrale Identitätsrealitäten aber es muss unbedingt das Geschlecht sein.

Tussinelda schrieb:wir werden sehen, ich denke eher nicht oder wenn, wird es noch lange dauern. Und bis dahin ist es dann nur richtig, alle Menschen gleichermaßen anzusprechen.

Es ist und bleibt imo falsch, auch wenn die Verwendung bis dahin erklärbar bleiben wird. Wird am Ende nur niemanden gefallen.

behind_eyes schrieb:Aber nicht warum man dafür ständig das Geschlecht heranziehen muss.

wtf? Welchen Sinn hat Gender-Mainstreaming, wenn da nicht das Geschlecht berücksichtigt würde?

Tussinelda schrieb:Welchen Sinn hat Gender-Mainstreaming, wenn da nicht das Geschlecht berücksichtigt würde

Welchen Sinn hat Gender-Mainstreaming noch wenn man dafür Menschen schon in der Ansprache und vor dem Namen mit ihrem Geschlecht adressiert obwohl es in 99% der Fälle völlig out of context ist?

Muss man Menschen anhand ihres Geschlechts benennen um sie gleich zu behandeln, zu achten, zu respektieren usw.?

behind_eyes schrieb:Muss man Menschen anhand ihres Geschlechts benennen um sie gleich zu behandeln, zu achten, zu respektieren usw.?

nein, muss man nicht, man kann aber das Geschlecht auch nicht vollkommen außen vor lassen und so tun, als gäbe es keines.
Wie schon gesagt, das Geschlecht oder die Benennung ist doch gar nicht das Problem. Es ist die Diskriminierung, die damit einher gehen kann, wenn dies unterschiedlich gehandhabt wird. Warum sollte es ein Problem sein, wenn mich jemand als Frau xy anspricht, wenn ich mich entsprechend identifiziere? Sollte ich anders angesprochen werden wollen, dann stelle ich das klar.
Es gibt Väter/Mütter, Söhne, Töchter usw. das sind alles geschlechtsbezogene Bezeichnungen, die kann man auch verwenden, sofern der damit gemeinte Mensch sich entsprechend identifiziert. Wenn nicht, dann werden eben andere Bezeichnungen, mit denen sich der jeweilige Mensch identifiziert, verwendet.
Wir sind eben nicht alle gleich, die Unterschiede zu benennen ist kein Problem, was daraus gemacht wird - im Sinne von Eigenschaften damit verbinden oder eine Exklusivität der binären Geschlechtsordnung - das ist das Problem.

Tussinelda schrieb:man kann aber das Geschlecht auch nicht vollkommen außen vor lassen und so tun, als gäbe es keines.

Inwiefern ist das Geschlecht meines Bäckers relevant für mich?