Raspelbeere schrieb:Danke für die Info! In manchen Ländern wird der Amokalarm nämlich (heutzutage) ausdrücklich geübt.
Wie ist dann der weitere Ablauf (wenn das grob beschreibbar ist ohne zu viel zu verraten)? Ich kann mir vorstellen, Lehrkräfte kennen die charakteristische Abweichung (sagen wir mal exemplarisch, fünfmal statt dreimal tuten, oder Abweichung im Wortlaut etwa es sollen sich "alle geschlossen" statt "alle" versammeln). Umgang mit den Schülern dann wie beim Feueralarm, der ja auch für andere Notfälle genutzt wird (wir hatten z.B. einmal an einer Schule "Feueralarm", es war ein anderer Schaden am Gebäude)?
Der Grund, aus dem ich die aktuelle Regelung nicht ideal finde, ist der, dass bei einem Amokalarm genau das Gegenteil von dem, was man bei einem Feueralarm tun würde, gemacht werden soll. Es dürfte nachvollziehbar fatal sein, wenn plötzlich um die tausend Personen nach draußen strömen, um sich am Sammelplatz zu treffen.
Was ist nun aber mit den Schülerinnen und Schülern, die gerade eine Freistunde haben und die niemand informiert, dass sich der Alarm für sie zwar wie ein Feueralarm anhört, aber keiner ist? Ebenso graut mir davor, in unserer doch recht großen Bibliothek erst mal alle anwesende Kundschaft zusammenzutrommeln, dann erst mal zu erklären, dass wir nicht nach draußen gehen, sondern uns alle verstecken müssen und das dann auch zu tun. Denn leider ist unsere Bibliothek ein einziger großer Glaskasten, von allen Seiten einsehbar und zugänglich, sodass der relativ sichere Bereich arg begrenzt ist.
Denn bei einem Amokalarm sollte man die Tür verbarrikadieren und sich möglichst weit weg von dieser und etwaigen Fenstern, vor allem natürlich im Erdgeschoss, weg bewegen und sich möglichst unter/hinter irgendeinem Mobiliar verstecken. Im Idealfall bringt man sogar noch eine zweite Wand/Tür zwischen sich und einen möglichen Zugangspunkt. Weil Kugeln nun einmal Scheiben und auch Türen, sofern sie aus keinem besonderen Material gefertigt sind, durchschlagen können.
Weiterhin soll man nach Möglichkeit für die Rettungskräfte kennzeichnen, ob sich Menschen in Bereich X aufhalten und ob es darunter Verletzte gibt, aber ehrlicherweise wüsste ich nicht, ob ich im Ernstfall so auf mich aufmerksam machen wollen würde. Insbesondere, wenn niemand ernsthaft verletzt ist und auch unter der Prämisse, dass für mich das sich in Sicherheit bringen Priorität hätte.
Zum Glück war das "Schlimmste" was bislang passiert ist, ein falscher Bombenalarm. Da konnte ich morgens gar nicht erst an den Arbeitsplatz, sondern musste ein paar Stunden warten, bis die Polizei mit ihren Bombensuchhunden alles durchsucht hatte. Danach an die Arbeit zu gehen hat in mir dennoch ein mulmiges Gefühl ausgelöst. Insbesondere weil die Schule für den Tag geschlossen wurde und wir somit die ersten und erstmal einzigen waren, die das Gebäude betreten haben. Da hat man dann doch im Hinterkopf erstmal die Frage, wie intensiv die Hunde alles abgesucht haben.