@zaeld
zaeld schrieb:Ich denke, es gibt eine ziemlich einfache Erklärung für sein ganzes Verhalten: Er ist weiterhin davon überzeugt, dass er wegen seiner jüdischen Religion an jenem Abend diskriminiert wurde und deshalb andere Hotelgäste ihm beim Checkin vorgezogen wurden.
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zaeld schrieb:Aus der Sicht einer Person, die meint, nichts falsch gemacht zu haben und ganz im Gegenteil selber eine Diskriminierung erfahren zu haben, ist das meiner Meinung nach absolut nachvollziehbar.
Dagegen sprechen aber seine sehr bewußten Schritte, die er unternommen hat, um diese vermeintliche Diskriminierung wirkungsvoll zu vermarkten.
Statt Deiner Erklärung zu folgen - die ich für überhaupt nicht zutreffend halte- ist es doch eher naheliegend, dass er nun einmal aufgeflogen ist und diesen schwarzen Fleck auf seiner Karriere-Jacke nicht so gut los wird. Da könnte man schonungslos sein und das ganze Ausmaß der eigenen Verfehlungen zugeben oder man versucht eben, zu relativieren oder Erklärungen zu finden, die Verständnis wecken (frühere schlechte Erfahrungen, Ausnahmesituation etc.). Letzteres ist absolut menschlich und gerade dann nachvollziehbar, wenn man ein bisschen ahnt, wie das Showbiz funktioniert. Mit etwas Glück kann man den Schaden begrenzen, indem man Menschen auf seine Seite zieht oder eben eine Hintergrundstory anbieten kann, die für Schlagzeilen und damit für ein anhaltendes Interesse gut ist.
Sich als bewussten Täuscher hinzustellen, der es in bewusst Kauf nahm, dass andere Menschen Job und Reputation verlieren könnten, ist da nicht so gut.
Was er vor Gericht gemacht hat ist, dass er die Notbremse gezogen hat. Da war allerdings der Schaden bereits angerichtet, er kam da nimmer ohne Kratzer raus.
Ich fürchte, dass die Dschungelcamp-Teilnahme für ihn nicht das erwünschte Signal ist, es könnte ein Neuanfang sein mit einer reellen Chance, die Geschichte vergessen zu machen.
Viel eher befürchte ich, dass seine Geschichte ein kalkulierter Aufreger ist, der Quoten bringen soll.
Fast kann er einem leid tun, denn das riecht nach Instrumentalisierung.
Andererseits macht er da bewußt mit und das alles ist nun einmal so passiert.
Wenn das für ihn der richtige Schritt ist soll er ihn gehen.