Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@Yotokonyx
ICh habe Deinen Beitrag 3 mal gelesen.
Noch nie habe so gut begreifen können was Depressionen
bedeuten. Danke!

Ich wollte keinen Verurteilen, darum auch das "man steckt nicht drin".

Aber ich WAR oft an dem Punkt an dem ich nicht mehr Leben wollte, und auch wenn sonst keiner da gewesen wäre hätte ich mich z.B. nie vor nen Zug geschmissen (ich habe echt viel darüber nachgedacht), weil der Lokführer ja nichts dafür kann, und ich ihm nicht den Schmerz zufügen wollte mich zu überfahren. Genau das hat einer gemacht, zur Zeit eines mit Kindern vollbesetzten Zugs. Krank hin oder her, der war weg und die Kinder alle traumatisiert weil sie seine Gliedmaßen überall gesehen haben. Und dafür habe ich so viel Verständnis wie für den Wichser der mit 100 durch die Fußgängerzone fährt. Wer sich so umbringt ist einfach nur ein Egoist, und damit genau das was er an der furchtbaren Welt bemängelt.

Ich habe Ubahn Fahrer in Wien kennengelernt...viele hören auf weil sich so viele vor die Ubahn werfen...das ganze wird in den Medien totgeschwiegen um Nachahmer abzuhalten, aber die Psychische belastung für diese Leute ist gigantisch. Man kann auch abtreten ohne Unschuldige ins Verderben zu reißen. Ein Balken gab niemals ein Kreuz.

@Jasmin_Isabell
Naja, Borderline und Suizid ist eine Sache für sich. In der Regel ist es vor allem bei Borderlinern oftmals sogar ein schwerer Fehler wenn man zu sehr auf ihr Gejammer und die Suiziddrohungen eingeht. Genau das wäre ein typisches Beispiel für das was ich hier immer wieder zum Ausdruck gebracht habe. Gerade bei Menschen mit emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen vom Borderline Typ ist es wichtig zu wissen dass sie gerne auch mal mit Selbstmorddrohungen versuchen andere zu erpressen.

Fakt ist, das Leben ist besser wenn man seinen Blick auf das Gute richtet anstatt auf das Schlechte ...
Also warum sollte man, es sei denn man findet am Schlechten etwas Gutes, dieses tun ?
Ist natürlich alles schlecht, oder so viel, dass man den Blick nicht mehr davon abwenden kann,
dann bringen sich Leute zurecht um, denn dann hat das Leben tatsächlich nichts Gutes und
der Tot ist besser ...
Jedoch Menschen bei denen es gut genug ist zu leben, die aber ein Leben lang nur rumjammern und schlechte Laune verbreiten und denken alles wäre scheisse ...
Für solche habe ich Null Verständnis und gehe ihnen gerne aus dem Weg ...
Denn das ist einfach nur sau blöd und bescheuert ...

@Dr.Thrax

Hab ich auch schon mitbekommen. Allerdings muss ich sagen, dass das gar nicht so einfach ist bei diesen Selbstmorddrohungen einfach kaum bis wenig darauf einzugehen. Weil man sich halt doch irgendwo immer fragt "Was wenn dann doch was passiert und man hätte es verhindern können, indem man mehr drauf eingegangen wäre". Für mich war das jedenfalls problematisch.

@ahri
Naja, man muss den Borderliner dafür etwas durchschauen können. Man merkt es ja wenn er mit einer Selbstmorddrohung irgendetwas bestimmtes erreichen will.

Es ist in der Regel weitaus gefährlicher wenn jemand nicht über seine Suizidgedanken spricht.

Das stimmt, man sollte sich nicht von Borderliner erpressen lassen.
Man muss sich von solchen Leuten deutlich abgrenzen, was nicht heißt, nicht auf die Drohung einzugehen.

Ich würde fragen warum derjenige dies tut, warum er/sie droht und erpresst.
Im Zweifelsfall würde ich die Polizei und den Krankenwagen alarmieren.
@Dr.Thrax

@Dr.Thrax

Klar, aber wenn man da erstmal damit konfrontiert wird, dann finde ich es schon schwer da einfach zu sagen "Da geh ich jetzt gar nicht drauf ein". Ich muss allerdings dazu sagen - bei mir war es jedenfalls so und ich denke das schließt dann an deinen Post oben an - als ich dann tatsächlich nicht mehr so wirklich drauf eingegangen bin war das Thema - zumindest für den Moment - ganz schnell vom Tisch. Trotzdem hat man immer so ein bisschen "Restbedenken"..

Aber es gab dann schon ganz klare Anzeichen dafür, dass es nur auf ne Erpressung rauslaufen sollte. Wenn man das mal gemerkt hat, kann man zumindest anders damit umgehen.

Randii schrieb:Ich würde fragen warum derjenige dies tut, warum er/sie droht und erpresst.
Im Zweifelsfall würde ich die Polizei und den Krankenwagen alarmieren.

Das würde dazu führen dass der Borderliner ganz schnell das Interesse an dir verliert. ;)

Eine ernst gemeinte Suiziddrohung ist oft beiläufig und begleitet von einer emotionslosen Mimik - da wird es kritisch. Verhindern kann man es nicht immer, wenn sich ein Mensch das Leben nehmen will, da sie sich auch isolieren. Ein Warnhinweis könnte sein, wenn sich das Gemüt schlagartig verbessert, sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. @ahri

@Randii

War jetzt ja auch nur auf das Beispiel mit dem Borderline von Thrax bezogen und dass mir die Situation recht bekannt vorkam.

Ich denke übrigens, dass man nicht zwangsweise das Recht dazu hat, zu verhindern, wenn sich jemand das Leben nehmen will.

Man hat nicht das Recht...Man hat die Pflicht - abgesehen von speziellen Ausnahmen (fortgeschrittener Krebs evtl.) @ahri

@FF
Nochmal zu deiner Story.

Dazu kann ich auch nur sagen dass es mit Sicherheit falsch ist die Therapie in einer akuten Krise abzubrechen. Ich finde diese Entscheidung nicht richtig und bin der Meinung dass man gerade in so einem Fall der akuten Eigengefährdung eine Zwangseinweisung umsetzen muss.

@Randii

Seh ich auch nicht so. Wenn jemand sterben möchte, wieso sollte man ihm seinen Wunsch dann verwehren?

Natürlich jetzt nicht, wenn sich jemand im Affekt umbringen möchte, etc. Da würde ich auch eingreifen. Da muss man schon differenzieren. Aber wenn jemand jahrelang darüber nachdenkt, abwägt und zu dem Schluss kommt, dass er sterben möchte.. Woher nimmt man sich dann das Recht dazu, zu sagen er muss am Leben bleiben? (Neutral betrachtet lässt sich das jetzt natürlich einfacher sagen, als wenn man direkt im eigenen Umfeld so einen Fall hat..)

Ich hatte in meiner Familie zwei Fäll (Geschwister) - und es ist ein Kraus nicht helfen zu können. Zumal ich immer noch der Meinung bin, das dies hätte verhindert werden können...aber ..hätte, hätte , Fahrradkette.
Damit muss ich nun leben, und bin bei diesem Thema sehr sensibel.
Aber erpressen lassen, würde ich mich nicht (zB Borderliner usw) @ahri

@Randii

Ich stells mir auch schrecklich vor in so einer Lage machtlos zu sein und dem anderen nicht helfen zu können. Trotzdem kann man keinen Menschen dazu zwingen weiterzuleben, wenn er das wirklich nicht mehr möchte. (Wie gesagt, gewisse Umstände sollten dabei schon berücksichtigt werden). Und nicht jedem kann geholfen werden.

Wichtig ist eine Therapie und das sich der Betroffene nicht isoliert - dann gibt es auch Auswege. @ahri

@Randii

Aber nicht jeder möchte eine Therapie machen. Nicht jeder möchte Hilfe annehmen. Und die Menschen dazu zwingen bringt rein gar nichts.

Und selbst wenn jemand Hilfe möchte - eine Therapie garantiert dir nicht, dass "alles wieder gut wird" und bietet eben auch nicht immer einen Ausweg.

@Dr.Thrax
Weder meine Schwester, noch die Ärztin hatten es als akute Krise eingeschätzt.
Nicht richtig war, dass die Ärztin nicht nach dem Rest der Tabletten gefragt hat, die meine Schwester abgesetzt hatte (noch in Behandlung).
Als sie dann in der nächsten Krise war, dachte sie "das mit der Therapie hat also nichts gebracht, wenn es mir jetzt wieder dreckig geht", hat den Rest Tabletten genommen und ist gegangen.

Ja, es ist toll, wenn jemand sich Unterstützung holt, aber man macht es sich viel zu einfach, wenn man diejenigen, die das nicht tun, verachtet.
Und ich denke halt, das sollte gerade jemand, der sich in dem Bereich auszukennen glaubt, wissen. Wenn man keinen Erfolg garantieren kann, muss man den Patienten zugestehen, dass sie Angst vor Misserfolgen haben. Jeder weitere Misserfolg fühlt sich für sie ja noch härter an.

Ich bin aber froh, dass es das Mittel der Zwangseinweisung gibt!
Wenn der Betroffene Medikamente und Therapie erhält, dann wechselt vielleicht sein Blickpunkt - und der Betroffene findet selbst einen Weg, sein Leben zu gestalten. @ahri