Suizid(-versuche): Eure Meinung?

Meine Meinung ist..es ist traurig. Egal wer der Mensch war und warum er es gemacht. Man beendet sein Leben nicht einfach so. Da braucht es sehr viel Druck und sehr wenig Lebenswillen, um sich das als Lösung zu suchen.

Ich hatte auch schon einen.

Im Nachhinein gesehen ist das ziemlich blöd gewesen, habe ich ja nur ein Leben, was man mir gegeben hat.
Bin dann auch zum Psychoarzt gegangen, wie es jeder tun sollte. Generell bin ich der Meinung, wenn sich jemand umbringen möchte, sollte er wenigstens den Weg zum Psychologen bestreitet haben. Ich sage nicht, dass sie einem mit Sicherheit helfen, aber es kann einen anderen Blick auf das Ganze geben.

Natürlich auch nur wenn das ein anständiger Arzt ist und kein Idiot, der seine Uhr in der Hand hält und seine Patienten als Geldmaschine sieht. Ich glaube aber nicht, dass es Viele von denen gibt. Würde man ja auch von Hörensagen mitbekommen, ob es solche wären.

Leider war meiner so ein Jemand und dementsprechend bin ich nicht hingegangen. Sollte sich aber niemand als Beispiel nehmen und lieber einen anderen Arzt konsultieren, wenn es wirklich sehr schlimm ist. Bei mir war es aber auch schon mein dritter Arzt gewesen und die anderen beiden haben Gott sei dank auch ihre Spuren bei mir hinterlassen.

Was ich sagen möchte ist, dass man sich alternative Lösungswege suchen sollte bevor man sich umbringt. Und wenn man sich dann trotzdem umbringen möchte..nun, dann bleibt einem selbst keine andere Wahl.

Blöd ist natürlich, dass sich Suizidgefährdete nicht im klaren sind und die Welt so sehen, wie sie sich eben einreden wollen.

Auch wenn ich für ein Sterberecht bin, ich würde niemals aufgeben, jemanden sein Leben zu retten.

Soweit ich weiss, passiert das fast nur im Affekt.
Man sollte versuchen diese Stimmung auszusitzen und
bis zum nächsten Tag zu warten.
Letztlich hilft mir immer alles zu relativieren.
Das hilft.

@Orbiter...

Orbiter... schrieb:Man sollte versuchen diese Stimmung auszusitzen und
bis zum nächsten Tag zu warten.
Letztlich hilft mir immer alles zu relativieren.
Das hilft.

Also so eine richtige Depriphase kann sich auch über Wochen und Monate ziehen, daher würde ich so lange wie möglich warten, wenn ich keine unaushaltbaren Schmerzen hätte.

Ich glaube ein SuizidVERSUCH deutet immer darauf hin, dass der Betroffene noch nicht alle Hoffnung aufgegeben hat. Es ist eher ein Hilfeschrei.
Wenn man sich endgültig sicher ist, dann schafft man es denke ich auch, sein Leben zu beenden, da man ausführlich plant und sich auch doppelt ab"sichert".

Aussitzen? Relativieren?

Wenn Du das kannst, Sol, dann ist das gut, klar. Aber – ich hüpfe niemals über die Abgründe anderer, denn du weißt nie, wie tief sie sind. Zuerst ist da der Gedanke…er flattert an dir vorbei, wie eine Pusteblume, dann wird er zu einer Absicht, verfolgt dich, klebt an dir wie ein Magnet.
Und irgendwann ist es zu viel, manchmal auch zu wenig von allem. Dem, was man gemeinhin als Leben bezeichnet. Ich wie auch jeder andere haben ihre eigene kleine Hölle. Und ich würde einen Menschen niemals dafür verurteilen, wenn er seinen ganz eigenen Schlüssel dazu gefunden hat, die Tür endgültig zu schließen.

Ich finde die Aussage „Selbstmörder sind Feiglinge“ zum Würgen – was ist feige daran, wenn der menschliche Überlebensinstinkt versagt? Ist dies nicht eher Zeugnis für die Verzweiflung desjenigen? Und der Psychodoc kann dir genauso wenig in die Seele schauen…klar kann er ein bisschen Ajax auf die trüben Fenster draufhauen, aber letztlich weiß jeder selbst um sein eigenes Chaos und die in sich wütenden Terroristen.

Wenn man jemals an diesen Punkt gelangt, der Gedanke zur Absicht und die Absicht zur Tat wird, dann ist dies – zweifelsohne - schrecklich. Ich meine, es ist vielmehr das schlechte Gewissen, das die Wut in den Außenstehenden, meinetwegen auch Hinterbliebenen, entfacht. Dabei geht es dabei niemals um Schuldzuweisung, Zorn, oder Hass auf jene. Auch nicht um Selbstmitleid. Es ist diese Sch**´ßwelt.

Ich halte Suizidversuche für ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gibt es natürlich die Leute die es versuchen und daran scheitern weil was schief geht und so aber auf der anderen Seite gibts auch die Leute die sich nicht wirklich umbringen wollen sondern mit dem Versuch etwas bezwecken wollen. Ich finde die zweite Möglichkeit ziemlich daneben indem man mit seinem eigenen Tod droht um sein Ziel zu erreichen. Das zeugt für mich von einer ziemlich egoistischen Haltung. Kommt allerdings auch auf die den Umstand an. Es gibt sicherlich auch Taten indem es scheint das das der letzte Ausweg ist um auf sich aufmerksam zu machen.

Wer sich wirklich selbst töten möchte, der schafft das auch.
Wer es allerdings nur versucht & es schlussendlich bei dem Versuch bleibt, der ist einfach nur verzweifelt, will sich selbst Schmerz hinzufügen oder eben Aufmerksamkeit, bis hin zur Form von Hilfe.

So sehe ich das.

Erfahrungemäß habe ich persönlich noch keinen Menschen kennengelernt, der es ernsthaft versucht hat, aber an "Nicht gewusst wie bzw. nicht geschafft" gescheitert ist.

@41026061_
Man muss da aber auch vorsichtig sein. Es ist nicht leicht für Außenstehende zu erkennen zu welcher Gattung diese Person jetzt gehört. Weil natürlich können auch Unfälle beim Suizid passieren. Dann bleibt es "nur" beim Versuch. Aber ihn dann gleich in die "Du willst nur Aufmerksamkeit"-Ecke zu schieben halte ich auch wieder für sehr fatal. Denn 3 Tage, Wochen, Monate etc. später wird es dann klappen.

@CthulhusPrison
Natürlich muss man damit behutsam umgehen & es demjenigen nicht umbedingt so mitteilen, dass ist schon richtig & würde ich auch nicht umbedingt tun.
Ich habe viele kommen & gehen sehen und bei den meisten (Jugendliche) war es wirklich so, dass Sie einfach nur Hilfe brauchten & der 'Versuch' in dem Fall, der Hilfeschrei war, was man allerdings auch nicht pauschalisieren kann, da hast du Recht.

@41026061_

41026061 schrieb:Wer sich wirklich selbst töten möchte, der schafft das auch.

nicht wirklich. jedenfalls nicht immer sofort. mein professor in rechtsmedizin war diesbezüglich der meinung, man solle denen doch ein handbuch für den "todsicheren" suizid in die hand drücken ...

DoctorWho schrieb:nicht wirklich. jedenfalls nicht immer sofort. mein professor in rechtsmedizin war diesbezüglich der meinung, man solle denen doch ein handbuch für den "todsicheren" suizid in die hand drücken ...

Gibt es so ein Buch?

@DoctorWho

Gut, das mag natürlich sein. Habe die 'Verfassung', in der man sich vermutlich befindet, nicht bedacht.
Bei dem Satz ging ich von mir & meinem Wissensstand aus. Ein 12-jähriger hat eventuell ganz andere Vorstellungen vom 'sich umbringen'.

PS: Trotzdem denke ich, dass jeder weiß, wenn man von einem hohen Gebäude/Brücke etc. springt, dass die Überlebenschancen relativ gering sind...

@CthulhusPrison

ne, es sei denn, er hätte es zwischenzeitlich geschrieben ;)

@41026061_

die wenigsten springen aber von gebäuden/brücken. kommt natürlich vor, aber die betreffenden scheitern teilweise an ihrer höhenangst ... klingt blöd und ist es angesichts des vorhabens auch ... die meisten bevorzugen eher die prosaische methode, wie z.b. pulsadern aufschneiden oder aufhängen oder vegiften mit abgasen oder gas. alles nicht wirklich erfolgversprechend, zumal die meisten bei der ausführung schlampen und/oder dann doch wieder angst bekommen. und dann hat man die sauerei ...

DoctorWho schrieb: die meisten bevorzugen eher die prosaische methode, wie z.b. pulsadern aufschneiden oder aufhängen oder vegiften mit abgasen oder gas. alles nicht wirklich erfolgversprechend, zumal die meisten bei der ausführung schlampen und/oder dann doch wieder angst bekommen. und dann hat man die sauerei ...

Bei diesen Methoden wäre natürlich das "Suizid-Handbuch" zu empfehlen. Verständlich...

@DoctorWho
Wenn es so ein Buch geben würde, würde die ewige Diskussion dazu sich wahrscheinlich auch verringern. Aber so ein Buch wäre doch schon ziemlich abartig. ^^

Eine Depriphase sollte man nicht aussitzen. Was macht man beim aussitzen? Genau, man denkt wieder viel nach. Und wenn die Gedanken durch die Stimmung und durch die Depression negativ sind, entwickelt sich im schlimmsten Fall eine immer schlimmere Depression. Ich spreche nur aus meiner eigenen Erfahrung.

Lieber sollte man sich wen zum quatschen suchen, statt sich alleine in die Ecke zu hocken und den Mist abzuwarten.

@Ms.Bedlam
@Missesfee

Ms.Bedlam schrieb:Es ist diese Sch**´ßwelt.

Im grunde fängt frieden bei sich selbst an.
Im eigenem haus und umgebung...
es gibt aussagen.. wie.. er/sie hat sich um 180 grad gedreht....

Schließe frieden mit euch selbst. versuche es auf jedenfall...

@CthulhusPrison
@41026061_
Glaubt mir. Wenn der Emo, jetzt mal grob gesagt, nicht irgendein 13 jähriges Teenagergirl ist, werden sie wissen, wie man sich wirklich umbringt. Ich wusste das damals auch, ohne in irgendwelche Selbstmordbüchern rumzustöbern.

Vieles ist auch nur ein Hilferuf, ein sehr verzweifelter.

@CthulhusPrison
@41026061_

Würde so ein Buch nicht unter Sterbehilfe fallen?


Also Aussitzen funktioniert nicht. Was wird denn dabei gelöst? Es verschlimmert in der Regel das ganze nur. Man hat mehr Zeit nachzudenken, die Gedanken kreisen nur noch um das Thema Selbstmord und man kommt gar nicht mehr zur Ruhe.

Als 12-Jähriger denke ich erfasst man dieses Thema noch gar nicht. Ich hätte es zumindest nicht.

Pika schrieb:Lieber sollte man sich wen zum quatschen suchen, statt sich alleine in die Ecke zu hocken und den Mist abzuwarten.

Pass aber nur auf wen du dir suchst. Sich jemanden zu suchen (unterbewusst) der das Suizid-Verhalten fördert, ist sicherlich nicht zu empfehlen.

@41026061_
Ich sehe das Ganze ähnlich wie du...

Letztendlich fällt es mir immer sehr schwer nachzuvollziehen, wie verzweifelt man sein muss um sowas durchzuziehen. In dem Bewusstsein, dass man nur dieses eine Leben und danach keine weitere Chance hat (sofern man jetzt nicht unbedingt religiös ist).
Widerrum hatten bestimmt viele von uns schonmal den Gedanken "ich will sterben, ich halte das nicht aus" in gewissen Situationen, davon nehme ich mich auch nicht aus.

Aber das Leben bietet soviel Möglichkeiten, um etwas anders zu gestalten, wieder einen Sinn zu finden. Wer das nicht mehr sehen kann oder selbst beim Ausmalen aller möglichen Situationen nicht weiterkommt, geht dann wohl diesen Schritt.

Ich ärgere mich oft über diejenigen, die dabei andere Menschen mit reinziehen. Wie z.B. die, die sich vom Zug überfahren lassen und den Lokführer für sein Leben schaden.

Wer sich umbringen möchte, soll das tun. Jedem sollte selbst überlassen sein, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sein eigenes Leben zu beenden, aber bitte niemanden mit reinziehen...