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Sterbehilfe - ja oder nein?

963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Seele, Sterbehilfe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sterbehilfe - ja oder nein?

11.02.2022 um 20:21
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb am 21.01.2022:Und das finde ich wirklich furchtbar. Niemand will einen geliebten Menschen (oder auch Tier) verlieren, aber wenn leben nur noch Qual bedeutet, dann sollte man den eigenen Egoismus hintenanstellen und loslassen. Bei Tieren gibt es diese Möglichkeit und auch wenn mir jedes Mal das Herz gebrochen ist, wenn ich eines meiner Tiere einschläfern lassen mußte, ich wußte, daß es das Letzte ist, was ich ihm "gutes" tun kann, indem ich nicht zulasse, daß es sich weiterhin quält.

Aber beim Menschen soll das nicht möglich sein ? Lieber sollen diese Menschen dahinsiechen, sich quälen ?
Da stimme ich völlig zu. Man sollte sich darauf besinnen, wem eigentlich damit gedient ist, wenn der Zwang zum Leben eigentlich längst zu einem Zwang zum Leid geworden ist. Dass es nicht "einfach" ist, so etwas zu regeln, ist klar. Man darf es sich deswegen aber nicht noch einfacher machen und alles einfach so laufen lassen, wie es ist.

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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.02.2022 um 00:43
Ich musste bis zum jetzigen Zeitpunkt drei geliebte Menschen bis zum letzten Atemzug durch einen sehr schweren Krankheitsverlauf begleiten.

Die erste war 2001 meine Oma, kurz nach ihren 64. Geburtstag wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstation festgestellt. Sämtliche Arztbesuche vorab brachten immer nur vor, das sie wohl festsitzende Blähungen habe und das es am Alter liegt. Waren also echte Fachärzte am Werk.
Naja, nach der Diagnose ging es rapide bergab. Meiner Mutter zur Liebe begann sie noch eine Runde Chemo, welche den Sterbeprozess im Grunde aber nur beschleunigt hat. Zuhause wurden wir dann überforderter Weise alleine gelassen. Einzig der Hausarzt kam einmal am Tag rum um ihr ein Morphiumpflaster auf dem Arm zu bappen. Sie hat so schrecklich gelitten. Tag und Nacht haben meine Mutter und ich im Wechsel am Bett gesessen und alles versucht um ihr das sterben erträglicher zu machen, was uns aber in keinster Weise gelang. Sie hatte überall offene Stellen , weil sie sich wundgelegen hat. Keiner zeigte uns wie man sie richtig wendet, allerding schrie sie auch vor Schmerzen sobald man es versuchte. Der Ratschlag vom Arzt war, das wir sie in Ruhe lassen sollen, da das Wenden mehr Schmerzen macht als die Wunden an sich.
Die Pflaster haben null Wirkung gezeigt- nach Jahren habe ich dann von einer Palliativpflegerin erfahren, dass das Morphium warscheinlich garnicht durch die Haut aufgenommen werden konnte, da sie garnicht mehr ausreichtend mit Flüssigkeit versorgt wurde. Essen und Trinken hatte sie schon zu dem Zeitpunkt verweigert, weil sie nicht von uns gewickelt werden wollte. Immer war sie eine adrette, sehr gepflegte und vor allem selbstständige Frau und hat sich so heftig geschämt, das sie jetzt eine Windel tragen sollte. Aufstehen ging nicht mehr...

Sie wollte sterben und hätte alles dafür gegeben, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte Sterbehilfe zu bekommen. Aber nein, 4 Wochen siechte sie auf Schrecklichste, menschenunwürdige und schmerzhafteste Weise dahin.
Am liebsten hätte ich ihr ein Kissen auf das Gesicht gedrückt um sie endlich zu erlösen. Ein schrecklicher Gedanke, aber noch schrecklicher war der Anblick ihres Leidens.

Nie wieder habe ich mich so hilflos gefühlt.

2020 und 2021 wurden nacheinander die Großelten von meinem Mann krank. Erst erlitt sein Opa mehrere Herzinfakte und Schlaganfälle in kurzer Zeit. Zum Sterben wurde er dann auch wieder nach Hause entlassen. Im Grunde hatte er von allen noch den "angenehmsten" Tod. Er wurde gar nicht mehr wach, brauchte also auch Tag und Nachtpflege bis sein Körper nicht mehr konnte.

Bei seiner Oma war es dann wieder grausamer. Ihr wurde erst noch ein Bein bis übers Knie amputiert, weil der Fuß nicht mehr durchblutet wurde und nekrotisch wurde. Direkt danach ging es mit Bauchweh weiter und es stellte sich raus, das sich viele Turmore im Bauch und in den Organen befanden. Im Grunde war sie da schon vom Krebs zerfressen.

Ich habe dann wieder begleitet- diesmal aber mit einem wirklich tollen Team von der Palliativpflege. Ihr wurde in den Bauch ein Zugang gelegt und mir wurde gezeigt wie ich Morphium spritzen kann/muss/darf. Natürlich wurde immer kontrolliert. 6 Mal am Tag kamen im Wechsel drei uns zugeteilte Damen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Das Ganze zog sich auch über Wochen hinweg, aber diesmal hatte ich ein Pflegebett und konnte sie alleine umlagern um das Wundliegen zu vermeiden.
Ihr Sterben war auch alles andere als schön, aber ich hatte das Gefühl, das es ohne Schmerzen und vor allem trotzdem würdevoll war.

Ich finde, das man defintiv die aktive Sterbehilfe erlauben sollte- zumindest in Fällen wo es keine Chancen auf Heilung gibt. Man kann denjendigen wirklich viel Leid ersparen und sie in Würde gehen lassen.

So elendig wie meine eigene geliebte Oma sterben musste, wünsche ich niemanden- weder als Sterbende noch als Begleitende.

Immerhin gibt es mittlerweile die Hilfe der Palliativpflege. Ich bin so dankbar das es diese Engel gab....


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.02.2022 um 06:34
@Hellskitty
Oh je, da hast du wirklich einiges mitgemacht, mein Beileid.

Solche Fälle machen anschaulich, warum sich Menschen für einen leichteren Tod entscheiden möchten.

Hätte sich die Schwieger Oma denn auch für einen selbstbestimmten Tod entschieden, oder war es für sie durch die Palliativpflege erträglicher?


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Sterbehilfe - ja oder nein?

13.02.2022 um 16:01
@Bundeskanzleri

Danke. Ja, das war wirklich keine schöne Zeit.

Meine Schwiegeromi wäre nicht freiwillig gegangen. Sie war 84 Jahre alt und wollte Leben - das hat sie gesagt und auch dafür gekämpft. Am liebsten wäre sie über 100 Jahre alt geworden und das hätte ich auch allzugerne erlebt.

Dadurch das sie relativ schnell mit guten Schmerzmitteln versorgt wurde, war es für sie auch leichter zu ertragen.
Die letzten 3 Wochen war sie gar nicht mehr ansprechbar, aber ruhig. Da gab es aber auch religiöse Aspekte, das Selbsttötung oder ähnliches gar keine Option gewesen wäre.

Sie sah auch - ganz im Gegensatz zu meiner Oma - total entspannt und zufrieden aus, als sie verstarb.

Aber wenn sich jemand die Erlösung wünscht und körperlich ist echt nix mehr zu retten, frag ich mich, wieso es noch immer nicht in Deutschland zugelassen wird.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

18.05.2022 um 20:56
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/sterbehilfe-gesetz-bundestag-100.html

Heute wurde im Bundestag über Sterbehilfe debattiert.

Bei allen Vorschlägen ist vorgesehen, dass irgendjemand darüber befindet, ob es in Ordnung ist, dass ich sterben will oder nicht.

:palm: :palm: :palm:


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Sterbehilfe - ja oder nein?

20.05.2022 um 17:17
Ein ganz klares Nein zum assistierten Suizid - vor allem, solange die palliative Betreuung noch derart ausbaufähig ist. In unserem Spital mit mehr als 500 Betten (und onkologischem Schwerpunkt) haben wir gerade mal sechs Palliativbetten. Die Warteliste für ein Bett ist lang, ich muss wohl nicht erklären, dass die meisten kein Bett dort "erwarten".


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Sterbehilfe - ja oder nein?

20.05.2022 um 20:29
Ein ganz klares Ja zum assistierten Suizid.

Unsere Haustiere können (und die Vernunft haben hoffentlich so viele Tierbesitzer wie möglich) wir einschläfern lassen sollten diese sich durch so ein Martyrium quälen müssen.
Beim Menschen aber undenkbar.
Dabei ist der Mensch auch nur ein Tier.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

20.05.2022 um 20:33
Zitat von KatkitKatkit schrieb:Ein ganz klares Nein zum assistierten Suizid
Wie gehst du damit um, dass es Menschen gibt, die das selber entscheiden wollen?

Klar, viele möchten einfach schmerzfrei sein und nicht unbedingt sterben. Aber es gibt eben auch andere.

Dann beurteilt doch ein Irgendjemand, dass derjenige nicht das Recht hat zu Sterben.
Falls er eben selber dazu nicht in der Lage wäre.
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Dabei ist der Mensch auch nur ein Tier.
Hm, ob das jetzt damit zu tun hat?

Mir geht es dabei um die persönliche Entscheidungsfreiheit. Die hat ein Tier ja nun nicht wirklich.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

20.05.2022 um 20:37
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Mir geht es dabei um die persönliche Entscheidungsfreiheit. Die hat ein Tier ja nun nicht wirklich.
Darum geht es mir doch auch.

Damit das der Mensch auch nur ein Tier ist wollte ich halt auf das Gleichbehandlungsprinzip raus.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 12:02
Zitat von KatkitKatkit schrieb:Die Warteliste für ein Bett ist lang, ich muss wohl nicht erklären, dass die meisten kein Bett dort "erwarten".
Und wäre es daher nicht gerade gut, wenn man diejenigen, die bewusst und gewollt ihrem Leben ein Ende setzen wollen und sich daher Hilfe suchend an eine entsprechende Organisation wenden, dies auch umsetzen lässt?
Die gerade nicht noch eine unbestimmte Zeit irgendwo liegen wollen?
Zitat von KatkitKatkit schrieb:solange die palliative Betreuung noch derart ausbaufähig ist.
Damit hat Du auf jeden Fall Recht.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 12:09
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Bei allen Vorschlägen ist vorgesehen, dass irgendjemand darüber befindet, ob es in Ordnung ist, dass ich sterben will oder nicht.
Es geht doch eher um deine Zurechnungsfähigkeit
Wer richtig Pech hat, wird von seinem Umfeld womöglich dahingehend manipuliert einen Suizid in Erwägung zu ziehen
"Du bist nur noch eine Belastung, willst du mir/uns das weiter aufbürden? Meinst du nicht, es gäbe eine Alternative [...]"

Wünsche ich niemanden aber ist halt nicht auszuschließen


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 12:19
Zitat von KatkitKatkit schrieb:Ein ganz klares Nein zum assistierten Suizid - vor allem, solange die palliative Betreuung noch derart ausbaufähig ist.
Daß die palliative Betreuung ausbaufähig ist, sehe ich auch so. Dennoch hat das eine für mich nichts mit dem anderen zu tun. Wenn jemand sterben und nicht palliativ behandelt werden will, ist das zu akzeptieren. Daß über das eigene Leben andere Menschen entscheiden sollen, kanns echt nicht sein.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 12:33
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Gleichbehandlungsprinzip raus.
Damit meinst du, dass den Tieren die Möglichkeit gegeben wird, ohne Qualen aus dem Leben zu gehen?
Und wir Menschen das auch können sollten, wenn es schon den Tieren ermöglicht wird.

Ja, ok.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 13:25
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Damit meinst du, dass den Tieren die Möglichkeit gegeben wird, ohne Qualen aus dem Leben zu gehen?
Und wir Menschen das auch können sollten, wenn es schon den Tieren ermöglicht wird.

Ja, ok.
Genau.

Denn was unterscheidet den Menschen von den anderen Arten?
Nur sein Intellekt.
Wir sind halt nicht die Krone der Schöpfung, sondern auch nur ein Teil der Natur.

Also das was wir unseren Haustieren zugestehen, sollte auch für den Menschen gelten.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 13:30
Zitat von KatkitKatkit schrieb:Ein ganz klares Nein zum assistierten Suizid
Da bin ich aber froh, dass ich (noch) niemanden brauche, der mir assistieren müsste. 2 Sorten der täglichen Medikamente weg lassen, von den anderen einfach die 3 oder 4fache Menge nehmen und der Fisch wäre geputzt. Bei mir ist es nicht auszuschließen, dass irgendwann zu allem Überfluss auch noch Alzheimer auf mich zu kommt. Sollte das der Fall sein und ich das bemerken, werde ich dem ein Ende setzen, denn das muss ich mir nicht auch noch antun! Ich habe da soweit vorgesorgt, dass ich nicht um Hilfe betteln und mir auch niemand assistieren müsste.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 13:33
@KFB
Klar ist das ein Thema.

Aber gehst du denn davon aus, dass ich assistiert sterbebegleitet werde, wenn ich zurechnungsfähig bin? Ist das wirklich das einzige Kriterium?
Oder beurteilt nicht derjenige, ob mein persönlicher Geundzu sterben gut genug und passend ist?
Das glaube ich nämlich.
Zitat von -VOLLSTRECKER--VOLLSTRECKER- schrieb:Ende setzen, denn das muss ich mir nicht auch noch antun! Ich habe da soweit vorgesorgt, dass ich nicht um Hilfe betteln und mir auch niemand assistieren müsste.
So fühlt es sich für mich auch an, um Hilfe betteln.
Das ist auch sehr unwürdig, weil in Würde zu sterben oft ein Argument ist.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 14:08
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das glaube ich nämlich
Eben
Das sind Annahmen
Kann auch zutreffen

Mal angenommen, wir kriegen hier in DE grünes Licht für Sterbehilfe - egal, wie gut das Papier ausgearbeitet wird, die Praxis wird genug suboptimale "Einzelfälle" bereithalten


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 14:18
Zitat von KFBKFB schrieb:Praxis wird genug suboptimale "Einzelfälle" bereithalten
Das auf jeden Fall.
Aber irgendwie muss man anfangen. Wird lange genug dauern, bis da was erreicht ist, was in meinen Augen sinnvoll ist.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 17:04
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wie gehst du damit um, dass es Menschen gibt, die das selber entscheiden wollen?
Die meisten Menschen können sich diese Entscheidung gottseidank gar nicht vorstellen, solange sie nicht selbst von einer existentiellen Krise betroffen sind. Und die meisten Menschen wissen auch gar nicht, wie sie diese Krisen meistern würden. Zu sagen "Wenn ich einmal (Krebs, Alzheimer, Paraplegie, etc.) habe, dann will ich nicht mehr leben" blendet aus, dass Menschen auch mit diesen Erkrankungen und Einschränkungen ein gutes Leben haben können. Wenn auch ein anderes Leben als vorher.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Und wäre es daher nicht gerade gut, wenn man diejenigen, die bewusst und gewollt ihrem Leben ein Ende setzen wollen und sich daher Hilfe suchend an eine entsprechende Organisation wenden, dies auch umsetzen lässt?
Die gerade nicht noch eine unbestimmte Zeit irgendwo liegen wollen?
Nein, das sehe ich anders. Denn die Menschen wollen in erster Linie ihrem Leben ein Ende setzen, weil sie Angst haben vor dem, was kommt. Weil sie Angst haben vor Kontrollverlust, Angst vor Schmerzen, Einsamkeit, Abhängigkeit, Atemnot, etc. Menschen, die nicht mehr weitermachen können und leben wollen. Und genau deswegen finde ich die Palliativmedizin so extrem wichtig, denn sie versucht, den Menschen diese Ängste erträglich zu machen und Symptome zu lindern. Die Menschen sagen nämlich nicht "ich will nicht mehr leben". Sie sagen "Ich will SO nicht mehr leben".
Zitat von KFBKFB schrieb:Wer richtig Pech hat, wird von seinem Umfeld womöglich dahingehend manipuliert einen Suizid in Erwägung zu ziehen
"Du bist nur noch eine Belastung, willst du mir/uns das weiter aufbürden? Meinst du nicht, es gäbe eine Alternative [...]"
Und das gibt es. Gerade wenn Menschen alt und/oder krank werden, passiert in vielen Fällen unglaubliches. "Wäre es nicht besser, du könntest einfach einschlafen?"
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Mir geht es dabei um die persönliche Entscheidungsfreiheit.
Wie frei ist man in seinen Entscheidungen, wenn einen Symptome oder auch nur die erdrückende Angst vor Symptomen quälen?

Ich persönlich halte den assistierten Suizid für ein bequemes und feiges Alleine-lassen von Menschen, die - mit der richtigen Begleitung (egal ob jetzt durch medikamentöse Therapie oder Psychotherapie) - noch einen Sinn in ihrem Leben entdeckt hätten.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

21.05.2022 um 17:15
Ok, danke für deine Antwort :Y:
Zitat von KatkitKatkit schrieb:ass Menschen auch mit diesen Erkrankungen und Einschränkungen ein gutes Leben haben können. Wenn auch ein anderes Leben als vorher.
Na klar kann man das. Deshalb entscheide ich ja auch nicht jetzt, ob ich im Falle eines Falles sterben möchte, sondern dann, wenn es soweit ist.
Zitat von KatkitKatkit schrieb:wenn einen Symptome oder auch nur die erdrückende Angst vor Symptomen quälen?
Man kann ja die Symptome lindern, das muss man ja sowieso, gehört ja auch zur Palliativmedizin.
Dann kann man sich ja dennoch entscheiden. Die Angst davor ist ja nicht unbegründet und es ist nicht alles machbar.

Der Punkt, dass aber jemand anderes darüber urteilt, ob ich "nur" Angst vor Symptomen habe, oder wirklich nicht leben will, der bleibt aber.
Du unterstellt im Grunde allen Menschen, dass sie in Wirklichkeit weder entscheiden können noch ihr Leben wirklich beenden wollen. Das halte ich nicht für richtig. Keiner kann über mein (weiter)Leben bestimmen außer mir. Auch wenn es Ausnahmen davon gibt.
Zitat von KatkitKatkit schrieb:Die Menschen sagen nämlich nicht "ich will nicht mehr leben". Sie sagen "Ich will SO nicht mehr leben".
Es gibt beides. Manchmal gibt es eben kein anderes Leben, das kann man sich nicht schönreden.

Ich persönlich würde mit weniger Angst in so schwierige Situationen gehen, wenn ich wüsste, dass ich zur Not eine Pille hätte, oder jemanden, der mir hilft. Und zwar unkompliziert, das heißt, es stehen Medis dafür zur Verfügung und mein Begleiter muss keine rechtlichen Schritte fürchten. Also es darf einfach passieren und muss nicht im Verborgenen heimlich ablaufen.


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