Sommerzeit/Winterzeit muss es sein?

martenot schrieb:und die Zeitumstellung bietet die Möglichkeit, in beiden Jahreshälften die Tageshelligkeit so gut wie möglich zu nutzen

Der innere schweinehund verhindert es wohl eher die tageszeit ohne zeitumstellung so gut wie möglich zu nutzen. Ich freu mich jedenfalls auf die normalzeit... endlich wieder kopfschmerzfrei und ausgeschlafener :sleepy:

gastric schrieb:Der innere schweinehund verhindert es wohl eher die tageszeit ohne zeitumstellung so gut wie möglich zu nutzen.

Weniger der innere Schweinehund, sondern die Arbeitszeiten. Wenn die Sommerzeit gilt ,habe ich grundsätzlich nach Feierabend eine Stunde länger bei Tageshelligkeit zur Verfügung, was ich zwischen April und Ende September fast täglich nutze. Die körperliche Bewegung im Freien nach Feierabend ist in diesen Monaten für mich zu einem wahren Lebenselixier geworden.

@martenot
Auch die arbeitszeiten hindern dich nicht daran teile der nachmittaglichen/abendlichen aktivitäten auf den frühen morgen bei sonnenaufgang zu legen und so am nachmittag mehr zeit freizuschaufeln. Alternativ kann ich natürlich (wie hier bereits mir gegenüber empfohlen wurde) einen jobwechsel ans herz legen. Gleiches recht für alle :D

gastric schrieb:auf den frühen morgen bei sonnenaufgang zu legen und so am nachmittag mehr zeit freizuschaufeln.

Leider bin ich nicht der Typ dazu, um frühmorgens um 5 Uhr eine Wanderung zu machen oder mit Freunden zu grillen. Diese Vergnügungen mache ich ehrlich gesagt lieber an den langen Sommerabenden. Und was das Freischaufeln am Nachmittag betrifft, bin ich halt an die vom Arbeitgeber vorgegebenen Termine gebunden.

Jedenfalls: ganzjährige Winterzeit würde für mich persönlich einen effektiven Verlust von einer Stunde nutzbarer Tageshelligkeit pro Tag bedeuten, da ich die nach vorn verschobene Stunde wohl in der Regel nicht am frühen Morgen nutzen würde bzw. nicht könnte (da ich frühmorgens leider nicht fit und meistens auch nicht motiviert bin).

Einzige Lösung wäre wohl für mich eine Reduzierung der Arbeitszeit, um den Verlust irgendwie ausgleichen zu können. Das müsste ich dann mit meinem Arbeitgeber neu aushandeln, wenn wirklich eine Abschaffung der Sommerzeit kommen sollte.

@martenot

martenot schrieb:Leider bin ich nicht der Typ dazu, um frühmorgens um 5 Uhr eine Wanderung zu machen oder mit Freunden zu grillen.

Zeug zusammenpacken, haushalt schmeißen, kleinkram erledigen, stunde früher zur arbeit gehen und so ne stunde früher wieder abhauen. Aber keine ahnung, ob deine terminlichkeiten sowas zulassen würden.

martenot schrieb:ganzjährige Winterzeit würde für mich persönlich einen effektiven Verlust von einer Stunde nutzbarer Tageshelligkeit pro Tag bedeuten

Dafür wäre ich bspw mal erholt und kopfschmerzfrei :lv:

Nein mal ehrlich: was mich stört, ist die annahme von "nichtbetroffenen", dass die umstellerei nur eine kurze irritation darstellen würde..... nein ist es nicht. Es gibt einige menschen, die haben mit der sommerzeit massive probleme und das nicht nur mal eine woche, sondern 7 monate im jahr. Ich gehöre zu diesem edlen kreis und ich kann dir sagen: ende oktober sind die akkus sowas von leer und ich bin froh, dass bald wieder normalzeit herrscht. Wandern im sommer nach der arbeit...... dafür habe ich unter der woche nichteinmal energie, weil einfach akku leer. Die sommerzeit ist ein gescheitertes experiment..... gescheitert auf so vielen ebenen. Keine ersparnis, gesundheitlich eine katastrophe... nicht der "normalzustand"..... kann einfach weg. Freie zeitgestaltung mit kernarbeitszeiten fände ich weitaus sinnvoller. Dann ist es nämlich auch egal, ob die sonne im sommer um 4uhr oder 3uhr aufgeht und um 21uhr oder 20uhr untergeht. Uhrzeiten sind gut, um termine auszumachen, sie sollten aber nicht unsere wach- und schlafzeiten bestimmen. Chronobiologisch ist das sinnfrei.

gastric schrieb:Nein mal ehrlich: was mich stört, ist die annahme von "nichtbetroffenen", dass die umstellerei nur eine kurze irritation darstellen würde.....

Umgekehrt stört mich wiederum, dass es ignoriert wird, dass mich eine ganzjährige Winter/Normalzeit durchaus ebenfalls beeinträchtigen würde. Die Beeinträchtigungen wären eben nicht nur auf deiner Seite. Für mich spielt die abendliche lange Helligkeit eine große Rolle, um im Sommer fit zu bleiben. Längere Dunkelheit am Abend würde für mich bedeuten: mehr zuhause sitzen, weniger Bewegung, weniger Licht (und Licht bedeutet für mich eben auch Stimmungsaufhellung).

Jeder hat eben andere Befindlichkeiten, weswegen wir uns in einem großen Gebiet wie Mitteleuropa wahrscheinlich nie einigen würden, was denn nun die bessere Lösung wäre. Am Ende würde wahrscheinlich die bisherige Zeitregelung auseinanderfliegen, und wir hätten mit etlichem Durcheinander zu tun.

Aber wie gesagt: wenn tatsächlich eine ganzjährige Winter/Normalzeit eingeführt werden würde, müsste ich eben meinen beruflichen Alltag neu organisieren (wahrscheinlich würde es auf eine Teilzeitregelung rauslaufen, um den Verlust der abendlichen Helligkeit irgendewie kompensieren zu können). Würde letztlich natürlich auch irgendwie funktionieren, wäre aber eben ein Verlust an Wohlbefinden.

Momentan geht es mir jetzt schon so, dass es mir zu früh dunkel wird, obwohl wir noch Sommerzeit haben. Nach der Zeitumstellung sacken wir total in die Dunkelheit ab. Da kriege ich meistens erst einmal einen depressiven Schub, bevor ich mich im Lauf der Wochen dran gewöhnt habe.

@martenot
Licht bedeutet für jeden stimmungsaufhellung.... licht ist unser zeitgeber und licht macht uns auch wach/müde. Jeder mensch hat mit irgendeiner regelung aber auch seine probleme. Was die sinnvollste lösung wäre, habe ich aber vorgebracht. Nicht die zeitumstellung oder gar die ganzjährige sommerzeit ist des rätsels lösung. Mit gleitzeit wäre fast allen geholfen.... Aber stattdessen plaudert man blöd über die zeitumstellung und das eine stunde mehr licht abends ja so toll und wichtig wäre. Egal, welche regelung nun eintritt.... ein teil der bevölkerung ist in den arsch gekniffen. Ob nun dauerhafte sommerzeit, dauerhafte normalzeit oder umstellerei. Alles drei für einen teil der bevölkerung beschissen, wenn sich an den starren arbeitszeiten/schulzeiten nichts ändert. Chronobiologisch eine katastrophe, aber typisch deutsch.

Gleitzeit hilft nur tatsächlich in sehr vielen Berufen rein gar nichts. Als Schichtdienstlerin kann ich für mich persönlich nur sagen, dass ich die ständige Sommerzeit präferieren würde. Sollte das nicht der Fall sein, dann lieber die Zeitumstellung beibehalten. Alleine die Vorstellung, dass es im Nachdienst schon vor vier Uhr hell würde...Ich finde die Sommermonate mit der längsten Helligkeit jetzt schon sehr anstrengend, wenn es eine Stunde vor Dienstende (und folgender "Nachtruhe") schon so hell ist.

Die halbjährliche Zeitumstellung liegt mir.

Es ist eine angenehme Zäsur im Jahresverlauf;
der Puls wird bei mir ab November ruhiger, das System fährt herunter.
Im Frühjahr dann mit der Sommerzeit-Umstellung das Licht und jede Menge Energie, die in neue Arbeit fließen kann.

jeba schrieb:Ich finde die Sommermonate mit der längsten Helligkeit jetzt schon sehr anstrengend,

Sind das nicht eher die Frühlingsmonate? Immerhin ist am 21.Juni Sonnenwende und ab da werden die Tage wieder kürzer.

Ich bin ein absoluter Herbst/Winter Typ. Ich liebe es wenn es düster ist, wenn es um 16 Uhr schon dunkel ist, man es sich auf der Arbeit gemütlich machen kann. Einfach diese gemütlichkeit, ich mag keine Helligkeit, Sonne, lange helle Abende.. deswegen könnte ich mir nicht vorstellen in den nordischen Länder zu wohnen wo es Zeitweise mehrere Monate hell ist...

gastric schrieb:Alles drei für einen teil der bevölkerung beschissen, wenn sich an den starren arbeitszeiten/schulzeiten nichts ändert. Chronobiologisch eine katastrophe, aber typisch deutsch.

Ich habe ziemlich viele Freiheitsgrade bei der Gestaltung meiner Arbeitszeiten. Ich passe meine Arbeitszeit meinen persönlichen Bedürfnissen an. Ich bin eher nicht der frühe Vogel und es gelingt überwiegend, meine Termine im für mich angenehmen Zeitfenster zu platzieren.
Die Teambesprechung ist für mich zu einem nicht ganz optimalen Zeitpunkt, aber seit sie, Corona bedingt, virtuell stattfindet, kann ich entsprechend später aufstehen und dabei frühstücken.
Trotzdem habe ich Probleme mit der Zeitumstellung.
Jedesmal.
Im Sommer mehr als im Winter.
Mir wäre am liebsten, die würde abgeschafft.
Ob dann dauerhaft Sommerzeit oder Winterzeit ist für mich nachrangig.
Es ist die Umstellerei, die stresst.

gastric schrieb:wenn sich an den starren arbeitszeiten/schulzeiten nichts ändert. Chronobiologisch eine katastrophe, aber typisch deutsch.

Ich weiß ja nicht, wie du beruflich unterwegs bist, aber in einem Produktionsbetrieb ist es schon notwendig, dass auch alle gleichzeitig da sind und nicht der eine ne Stunde früher und drei andere zwei Stunden später kommen😉

@alibert
Es gibt durchaus die idee menschen entsprechend ihres chronotypes einzustellen und diese bspw bei schichtarbeit zu ihrer bevorzugten zeit arbeiten zu lassen. Sprich für ne nachtschicht holt man sich ne nachtaktive eule und keine tagaktive lerche. Gleiches kann durchaus auch in produktionsbetrieben funktionieren. Für mich persönlich würde es reichen, wenn ich bis 8uhr (sommerzeit) pennen könnte, mit fahrtzeit wäre ich um 10uhr da. Theoretisch würde das ausreichen, praktisch.... hier mal ne besprechung um 9uhr, da mal ein termin um 8:30uhr.... aufstehen um 6uhr...... 2 stunden zu früh und das für geschichten, die auch um 14uhr erledigt werden könnten. Naja so schlepp ich mich halt morgens hundemüde und völlig kaputt ins auto, fahre hundemüde und völlig kaputt eine stunde mit dem auto und arbeite hundemüde und völlig kaputt, um dann abends munterer nach hause zu fahren. Gesund ist das nicht. Zur normalzeit ist das schlafdefizit wenigstens nur noch eine stunde :D

In der realität wurden entsprechende experimente aber schon durchgeführt, gleitzeit wurde aber nie massiv ausgenuzt. Die meisten haben ca 10min mehr schlafzeit herausgeholt, was aber auch schon hilfreich war (für mehr sind wir einfach zu typisch deutsche pünktlichkeit). Ansonsten bin ich der ansicht: Gleitzeit wo möglich, nach chronotyp schichten verteilen, wo nötig. Ne eule in die frühschicht zu stecken bringt niemandem was :D

In meinem Job gibts leider keine Nachtschicht, sonst würde ich die nehmen😞

Bundesferkel schrieb:Die halbjährliche Zeitumstellung liegt mir.

Sie ist nicht halbjährlich. Wir haben SIEBEN Monate Sommerzeit und nur FÜNF Monate Normalzeit.

martenot schrieb:Jeder hat eben andere Befindlichkeiten, weswegen wir uns in einem großen Gebiet wie Mitteleuropa wahrscheinlich nie einigen würden, was denn nun die bessere Lösung wäre. Am Ende würde wahrscheinlich die bisherige Zeitregelung auseinanderfliegen, und wir hätten mit etlichem Durcheinander zu tun.

Die aktuelle Zeitzoneneinteilung innerhalb der EU ist schlicht Unsinn. Auf dieser Karte sieht man es deutlich, dass Frankreich und Spanien in einer Zeitzone liegen, in der sie geographisch nicht hingehören. Da sollte man meiner Meinung nach als erstes ansetzen. Spanien und Frankreich in die Zeitzone der Briten!

Das gäbe vielleicht anfangs etwas Chaos, aber langfristig sollte sich das normalisieren. In den USA mit ihren verschiedenen Zeitzonen ist bisher auch nicht die Welt untergegangen.

sidnew schrieb:Jeba schrieb:
Ich finde die Sommermonate mit der längsten Helligkeit jetzt schon sehr anstrengend,
Sind das nicht eher die Frühlingsmonate? Immerhin ist am 21.Juni Sonnenwende und ab da werden die Tage wieder kürzer.

Ich meinte damit die Monate in der Sommerzeit, in denen es jetzt schon so früh hell ist und es bei Beibehaltung der normalen Zeit dann noch früher hell wäre. Es ging mir nicht um den kalendarischen Sommer.

Bin immer noch für Normalzeit. Winterzeit gibts ja nicht. Die Sonne tut was sie tut und die Natur auch. Ich empfinde die Sommerzeit als unnatürlich. Die Sonne scheint ja auch nicht länger oder kürzer nur weil wir an der Uhr drehen.

Carietta schrieb:Ich empfinde die Sommerzeit als unnatürlich. Die Sonne scheint ja auch nicht länger oder kürzer nur weil wir an der Uhr drehen.

Je nachdem wo du wohnst ist auch die sog. Normalzeit "unnatürlich". Da selbst innerhalb von Deutschland Zeitabweichungen von gut 30 min. herschen. Die Zeitzone richtet sich nach dem 15. Längengrad Ost, der ganz im Osten durch Görlitz verläuft. Nur auf dieser Länge geht die Zeit wirklich nach dem Sonnenstand. Ganz im Westen braucht es dann schon 30 min. länger, bis die Sonne ihren Höchststand erreicht.