Inzest legalisieren?

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:Es ist doch ein grosser Unterschied, ob ( als Beispiel jetzt ) Du als nur als Bruder angesehen wirst, oder auch als möglicher Sexualpartner. Oder nur als Sohn, oder möglicher Sexualpartner. Selbst wenn Du keine Ambitionen hast, oder umgekehrt, als Sexualpartner zu fungieren.

Ja, das macht schon einen Unterschied.
Ich sehe darin nur kein Problem.

Man darf doch in Deutschland zum Beispiel seine Cousine heiraten und auch mit ihr schlafen, aber deswegen sehe ich meine Cousine (und ich hab' eine) nicht gleich als möglichen Sexualpartner an. Sie ist meine Cousine, und ich würde nie im Leben etwas mit ihr anfangen. Aber das ist nur meine Einstellung, doch es gibt Menschen die eine Beziehung mit ihrer Cousine eingehen würde, und sie dürften es sogar.

Wo liegt also der Unterschied ob ich meine Schwester liebe (was verboten ist), oder aber meine Cousine (was erlaubt ist)? Sie gehören beide zu meiner Familie.

elfenpfad schrieb:Aber ich bin deshalb nicht der Meinung, dass man sexuell l mit leiblichen Familienangehörigen verkehren sollte. Weil es die geschwisterliche oder elterliche Beziehung dadurch zerstören würde.

Genau so wie damals Familien in die Brüche gingen und Söhne/Töchter verstoßen wurden als sie sich geoutet haben Homosexuell zu sein.
Alles eine Frage der gesellschaftlichen Aktzeptanz.

Die Argumente mancher Schreiber hier, klingen tatsächlich eher danach, als würde eine "Legalisierung", oder besser "Entkriminalisierung" der Inzucht sie in eine bisher undenkbare Versuchung führen..;)

Es gibt einen sehr geringen Prozentsatz von Menschen, für die der Inzest ein tatsächliches Thema darstellt, die also direkt davon "betroffen" sind. Alle anderen, also die Meisten, stellen sich diese Frage aus einer ethisch-moralischen Konditionierung heraus.

Solange kein Zwang, keine Gewalt und auch kein Missbrauch vorliegen, reden wir hier eigentlich über die Freiheit zweier Individuen, mit einem gesellschaftlich nicht akzeptierten Mangel an Hemmungen.

Möchte man das ganze als sozialpsychologischen "Problem" bis in seine Tiefen ergründen, müsste man auch gesellschaftspolitische Aspekte anführen und auch geschichtliche sowie auch technische Fortschritte miteinbeziehen. Solange hier lediglich die Moral des einen, die Ethik des anderen stört, bleibt diese Diskussion ohne wirkliches Ergebnis.

@die_strafe

die_strafe schrieb:Aber man kann sich unter Kontrolle halten..das ist doch das, was den Menschen vom Tier unterscheidet.

Dann halte bitte von jetzt an deine Gefühle unter Kontrolle, weil ich es nicht ausstehen kann mit Menschen generell sexuell zu verkehren (Asexualität). Ich finde es widerlich und einfach inaktzeptabel. Also halt dich bitte von jetzt an zurück. ;)

Warum sollte diese Menschen ihre Gefühle für Leute wie dich (die ihnen ihre Liebe verwehren, und sie in den Knast stecken) unter Kontrolle halten?!

Im Übrigen, finde ich Bukowski´s Argumentation sehr brauchbar. Zumindest weist sie auf die tatsächliche Rechtslage hin und macht deutlich, wie schmal der Grad zwischen akzeptierten(gesetzlich) Verbindungen und den "verbotenen" Früchten ist. Alleine zu diesem Sachverhalt, könnte man ganze Bibliotheken mit Büchern füllen, wollte man ergründen, warum der erste Grad der Verwandschaft ein Tabu darstellt und der dritte Grad dann plötzlich vom Gesetzgeber akzeptiert erscheint, wobei die Risiken den Genpool betreffend wohl kaum geringer sein dürften, folgt man der bisher gängigen Art, das Tabu aufrecht zu erhalten und gewisse Personen und ihre Verbindung zu kriminalisieren.

>>weil ich es nicht ausstehen kann mit Menschen generell sexuell zu verkehren<<

Ich auch nicht Bukowski..ich auch nicht ;)


@schmitz

Bleibt dennoch ein interessanter thread, da die Fronten so wunderbar verhärtet sind.

@Bukowski

Bukowski schrieb:Man darf doch in Deutschland zum Beispiel seine Cousine heiraten und auch mit ihr schlafen, aber deswegen sehe ich meine Cousine (und ich hab' eine) nicht gleich als möglichen Sexualpartner an.

Ich sprach ja auch extra von geschwisterlicher und elterlicher Beziehung, die ja enger ist und blutsverwandter als Cousin/Coisine.

Bukowski schrieb:Genau so wie damals Familien in die Brüche gingen und Söhne/Töchter verstoßen wurden als sie sich geoutet haben Homosexuell zu sein.
Alles eine Frage der gesellschaftlichen Aktzeptanz.

Homosexualität ist ja in den allermeisten Fällen eine angeborene Neigung, bezw. befinden sich oft die falschen Geschlechter in den gegebenen Körpern.
Die Sexualpartner werden hier nicht vorrangig in der eigenen Familie gesucht.
(auch wenn es dazu natürlich auch kommen kann, um das Ganze noch zu verkomplizieren *seufz* ;)

Bei Inzest geht es um Geschlechtsverkehr mit leiblichen Familienangehörigen. Also keine angeborene Neigung .....

die_strafe schrieb:Bleibt dennoch ein interessanter thread, da die Fronten so wunderbar verhärtet sind.

Ich stelle hier weniger eine Verhärtung der Fronten, als vielmehr einen Mangel an tatsächlichem Interesse an der Aufarbeitung der von mir genannten Hintergründe fest, welches aber durchaus aufgebracht werden müsste, um hier nicht in eine lethargische Endlosschleife, sich ewig wiederholender Phrasen zu versinken!

;)

@nocheinPoet

"Ob es behindert ist oder nicht : es werden natürliche Familienkonstellationen durch Inzest zerstört. Auch auf diesen Umstand machte ich hier schon öfters aufmerksam."

Alkohol zerstört natürlich keine Familien, und auch der Tod des Vaters an Lungenkrebs, das betrifft natürlich nur das eignen Leben. Auch die Mütter die während der Schwangerschaft rauchen und saufen, Du denkst mir Da zu einfach.

Ich denke die Elfe meinte das eher so:
Das Kind von zwei Geschwistern hat nur einen Grossvater und eine Grossmutter. Ausserdem sind seine leiblichen Eltern auch gleichzeitig seine Tante und sein Onkel.
Das Kind aus einer Vater-Tochter-Beziehung hat eine Mutter, die gleichzietig die Schwester ist. Der Vater ist der eigene Grossvater. Das Kind wird zu seinem eigenen Neffen und ist gleichzeitig sein eigener Onkel.

Wenn das keine zerstoerte Familienkonstellation ist, dann weiss ich auch nicht.

@die_strafe

die_strafe schrieb:Ich auch nicht Bukowski..ich auch nicht

Mein Beileid, für uns beide. :D ;)

Wir drehen uns hier sowieso mehr oder weniger im Kreis, da hat schmitz schon recht.
Alle 5 Seiten bringen wir dieselben Argumente, nur anders verpackt. (Obwohl wir Befürwörter Recht haben :P)

Das einzig Positive ist das bis jetzt noch keiner ausgeflippt und jemanden angegangen ist. :D

sich ewig wiederholender Phrasen zu versinken!

verdammt, ich wurde gezwungen.....:D^^

sich ewig wiederholender Phrasen zu versinken!

Ich gebe mir die groesste Muehe in regelmaessigen Abstaenden mit etwas neuem Aufzufahren. Ich habe Fallbeispiele der Vergangenheit gebracht, eine Ahnentafel eines europaeischen Herrscherhauses, Hochrechnungen und gerade eben wieder was neues. Ich versuche wirklich, nicht alles widerzukaeuen - aber irgendwie antwortet nie jemand auf meine Beitraege, sondern kaut nur das von vor 20 Seiten noch mal durch. Ach, was solls ... :( ... liesst ja eh wieder keiner, was ich hier schreibe.

Die Fronten müssen nicht verhärtete sein
und auch wie Schmitz meint ist das Thema zu den Hintergründen sehr komplex.

es wurden hier schon mehrmals Vorschläge eingebracht, die Ausnahmen der wenigen ehrlichen Inzestbedürftigen zu regeln, ohne dabei gleich die ganzen restlichen Geister
zu wecken, mit denen man nachher unnötiger Weise zu streiten hätte.

Warum etwas generell liberalisieren, was eh schon in den meisten Fällen nichts weiter als Missbrauch ist und Missbrauch deshalb, weil man die freie Willensentscheidung -
nicht nur was die Sexualität betrifft - bei vielen Menschen hinterfragen kann ..

ansonsten würden die Werbefachleute bestimmt nicht von dem Leben können, was sie
den ganzen Tag so manipulieren *gg*

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:Ich sprach ja auch extra von geschwisterlicher und elterlicher Beziehung, die ja enger ist und blutsverwandter als Cousin/Coisine.

Und wenn mich beispielsweise meine Mutter zur Adoption freigegeben hat, und ich sie nach Jahren wieder sehe, und mich in sie verliebe? Dann würde keine Bindung zwischen uns bestehen bis auf die Blutsverwandtschaft. Und diese wäre nicht sonderlich beachtenswert wie wir in Inzest legalisieren? (Seite 55) Atheist's Beitrag sehen können.

Geht es also nur darum das man mit den Menschen von Geburt an zusammen ist, oder generell um eine Mutter/Sohn, Bruder/Schwester - Beziehung?

elfenpfad schrieb:Bei Inzest geht es um Geschlechtsverkehr mit leiblichen Familienangehörigen. Also keine angeborene Neigung .....

Es ging mir dabei auch eher um die gesellschaftliche Akzeptanz.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Wenn das keine zerstoerte Familienkonstellation ist, dann weiss ich auch nicht.

Bei einer homosexuellen Adoption, hat das Kind 2 Väter.
Auch ziemlich "kaputt", oder nicht?! ;)

@schmitz

schmitz schrieb:Es gibt einen sehr geringen Prozentsatz von Menschen, für die der Inzest ein tatsächliches Thema darstellt, die also direkt davon "betroffen" sind. Alle anderen, also die Meisten, stellen sich diese Frage aus einer ethisch-moralischen Konditionierung heraus.

Die Gefahr ist doch aber durchaus gegeben, dass sich Menschen bisher aus moralischen Gründen zurückgehalten haben.
Wenn Inzest legalisiert wird vom Staat, kann dies eine Hemmschwelle wegfallen lassen, die bisher gewirkt hat.

Was spricht deshalb dagegen, dass man stattdessen alle Fälle gesondert strafrechtlich entscheidet ? Von einer Bestrafung in Fällen wie der Geschwister im Eingangs - Thread absieht ....

So wie Bukowski vorschlug : nicht legalisieren, aber weitgehenst entkriminalisieren je nach Fall ....
Gerade deshalb auch, weil Einzelfälle doch keine generelle Legalisierung gerechtfertigen ...

elfenpfad schrieb:Was spricht deshalb dagegen, dass man stattdessen alle Fälle gesondert strafrechtlich entscheidet ?

Vll die gesellschaftliche Belastung der Betroffenen?

@geodei

geodei schrieb:Warum etwas generell liberalisieren, was eh schon in den meisten Fällen nichts weiter als Missbrauch ist

Ich bin sicher das es genügend Liebschaften zwischen Verwandten gibt, die aber so gut es geht geheimgehalten werden, da ja schon die Liebschaft an sich bestraft werden würde.

Man hört also kaum was von Inzest ohne Missbrauch, weil kaum einer öffentlich zugeben würde mit seiner Schwester ein Verhältnis zu haben, da ja das Verhältnis an sich schon Strafe nach sich ziehen würde.

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:Die Gefahr ist doch aber durchaus gegeben, dass sich Menschen bisher aus moralischen Gründen zurückgehalten haben.
Wenn Inzest legalisiert wird vom Staat, kann dies eine Hemmschwelle wegfallen lassen, die bisher gewirkt hat.

Ich sehe darin nichts schlimmes.
Schlimm wird es erst, wenn der Missbrauch ins Spiel kommt. ;)

@Bukowski

Bukowski schrieb:Und wenn mich beispielsweise meine Mutter zur Adoption freigegeben hat, und ich sie nach Jahren wieder sehe, und mich in sie verliebe? Dann würde keine Bindung zwischen uns bestehen bis auf die Blutsverwandtschaft.

Das sind wieder eher Einzelfälle so wie die der Geschwister im Eingangs - Thread, wegen denen man ja nicht generell Inzest legalisieren müsste. Sondern wie schon gesagt, von einer strafrechtlichen Verfolgung absehen sollte.

Bukowski schrieb:Es ging mir dabei auch eher um die gesellschaftliche Akzeptanz.

Ich weiss, dass es Dir beim Beispiel der Homosexuellen um die gesellschaftliche Akzeptanz ging. Aber es ist trotzdem wegen der von mir genannten Fakten so nicht vergleichbar, finde ich ....

@elfenpfad


Wenn man wie ich vorhin herausgestellt habe, jeglichen Zwang, Missbrauch und sonstige Unfreiwilligkeiten ausschließt, dann wird es keine wundersame Vermehrung von Tabubrüchen geben, da die normale Auswahl von Sexualpartnern, oder besser sich liebender Menschen dies gar nicht zulassen würde.

Wie oft treffen sich Menschen, die sich in Liebe einander verbunden fühlen und wie oft ist diese Liebe dabei sogar ganz automatisch eher platonischer Natur ganz ohne Gesetzgeber und gesellschaftlichen Druck?

Die Liebe bleibt eine seltenes Pflänzchen, ob nun unter den Geschwistern einer Familie im Kleinen, oder unter den Kinder dieser Erde in ihrer Gesamtheit.

;)

Bukowski schrieb:Ich sehe darin nichts schlimmes.
Schlimm wird es erst, wenn der Missbrauch ins Spiel kommt.

So unterschiedlich können halt die Ansichten sein ;)

Und was den Missbrauch betrifft : Auch da wurde schon genug darauf aufmerksam gemacht, wie schmal der Grat der angeblich häufigen Freiwilligkeit dabei ist !