Vor Weihnachten mehr Mitleid für Bettler?

@Gilb

Wenn diese Menschen so könnten wie du wölltest dann würden sie auch nicht auf der Strasse leben. Das ist ja doch nun ein gänzlich anderes Thema, aber es geht darum einen Obdachlosen wieder zu integrieren, und nicht ihn kurz mal als Sklaven zu gebrauchen, damit er danach wieder in alte Gewohnheiten verfällt.

Soziale und psychologische Betreung
Alkohol/Drogenentzug

müssen mit der finanziellen hilfe einhergehen, die sich dann auch verdient werden soll..
Aber nicht so wie du es andenkst. Das bekommt einen ganz üblen Nachgeschmack. Staatlich vermittelte Handlangerarbeiten gibts ja schon, als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.. Da ist dann eher kein Grund Oma illegal die Hecke zu frisieren ; )

@sebtemberkid

aber ist es damit getan, wenn man 1-2 euros abgibt? muss man denn dann nicht eigentlich mehr für diesen menschen tun?

Nun eigentlich schon. Aber wie Doors schrieb - nicht jeder ist ein "Sozialwilly". Ich auch nicht unbedingt.. Trotzdessen würd ich sowas auch mal machen zB Armenküche aushelfen etc. Natürlich reicht es nicht einen Euro zu geben. Im Endeffekt ist die Gewichtung auch falsch verteilt.

Die Geber die den Obdachlosen Geld geben kommen sich unheimlich altruistisch vor, aber eigentlich ist es nur der glanz das joviale - damit man sich danach die seele streicheln kann.. Wirklich helfen im rechten sinne tut man erst, wenn man sich auch selbst fordert, und nicht von anderen fordert..

Wie schon geschrieben steh ich da moralisch aber nicht höher -
bin selbst kein Samariter..

@asm0deus

Im augenblicklichen Zusammenhang war das ganz einfach komplett dummes Zeug. Deiner Argumentation nach müsste es im Mai 45 ja auch Millionen Alkoholiker gegeben haben...

Also, lass DEIN Lieblingsthema aus diesem Thread hier raus - es passt nicht im geringsten!

Neulich die Zeitung hier schrieb über eine Handvoll Penner und ihr Schicksal, natürlich gerade vor Weihnachten, aber was solls. Jedenfalls behauptete der eine, er wäre früher (in Rumänien) Arzt gewesen und jetzt versorge er seine Familie zu Hause durch Betteln! Andere wurden arbeitslos oder die Frau lief weg...
vielleicht sind Männer alleine schwächer

@asmo:
Die Zahl der Obdachlosen ist da in der Tat massiv angestiegen. Übrigens auch die Zahl derjenigen, die sich nicht aus eigener Kraft weiterhelfen konnten.
Aber glücklicherweise sind heute andere Zeiten.
Was allerdings nichts daran ändert, dass natürlich alle Obdachlosen faul, alle Suchtkranken verlogen, alle Bettler faul UND verlogen sind. Mindestens. Kennt man einen, kennt man alle.
Vorurteile? Ach was. Aber sonst immer und gern gegen Pauschalisierung meckern - wenn sie nicht von einem selbst stammt.


@Topic:
Ausserdem kapiere ich die ganze Aufregung überhaupt nicht.
Es bleibt doch jedem selbst überlassen, wem er Geld gibt - und was der dann damit macht.
Bin ich die Weltbank, dass ich jemandem für Kohle Vorschriften mache?
Selbst wenn ich mit meiner Kohle rumänische Bettel-Banden finanziere: Was soll's. Ist doch MEIN Geld. Ob ich dafür in den Puff gehe, Koks kaufe, Steuern zahle, es unter der Matratze verstecke - oder es Bettlern gebe.
Was geht das eigentlich andere an?

manche sind sogar froh, durch ihr Pennerleben dem überregulierten und lästigen Staat quasi entflohen zu sein

Kann man "lügenden Alkoholikern" derartige Aussagen abnehmen?

Zum Kältedelirium bedarf es einer( .... )eine Großstadt ist kein menschenleeres Alaska.

@Gilb

Ich meinte das als Metapher, damit könnte tatsächlich Alaska
oder vielleicht Russland etc gemeint sein..

Ich meine nur, daß sie sich nicht zusammenreissen!
Es kann ne zeitlang vielleicht irgendwie interessant sein oder cool, so zu leben, aber wenn ich keinen Bock mehr drauf hätte würde ichs wieder abstellen!

Wenn allerdings die Sucht einen zur Geldbeschaffung durch Betteln/Stehlen/Lügen/Prostitution zwingt, dann ist der Charakter versaut und dann ist alles zu spät.

und nicht ihn kurz mal als Sklaven zu gebrauchen

Sklaven bekommen kein Geld, schon vergessen...die haben auch kein Recht, zu kündigen oder abzuhauen...er kann sichs aber aussuche und seit wann sind Reinigungsdienste oder Gärtner Sklaven? 5 € die Stunde sind mehr als manch fester Arbeitsplatz. Und ich bin kein Unternehmer um ihn länger einzustellen aber es wäre das Prinzip "Geld für Arbeit" gegeben und kein Rumgammeln auffer Straße mitnem Schild, wo Hunger draufsteht.

Und das würde ihm mehr helfen, wenn er was zu tun hat und was dafür kriegt...und wie ich sagte, wenn er in sein Verhalten zurückfällt, dann isser selber dran Schuld aber ich habe ihm eine Chance gegeben, wie er seine Chancen verbessern könnte, irgendwo vorzusprechen. Das is besser als ihm 2€ zuzustecken. Und hat mit Sklaventum nichts zu tun denn auch Putzfrauen machen sauber....aber die nennt auch keiner Sklaven. Und er kann nich erwarten, gleich Geschäftsführer zu werden, wenn er aus dem Nichts kommt, jeder fängt klein an und ein Zimmer aufzuräumen oder Holz zu hacken is keine Arbeit, die einen tot macht oder mit lebensgefährlichen Risiken verbunden ist.

Es gibt beim Arbeitsamt auch den Job des Tagelöhners...nennt sich da aber Jobbörse...jaja klingt fein und is nur für Leute, die ein zuhause haben...aber im Grunde das selbe.

Das is besser als ihm 2€ zuzustecken. Und hat mit Sklaventum nichts zu tun denn auch Putzfrauen machen sauber....aber die nennt auch keiner Sklaven.

Nunja eigentlich sind diese von dir angesprochenen Raumpflegerinen Lohnsklaven- so nennt man sie doch...

Sklave in dem Zusammenhang bedeutet nicht, das jemand Leibeigen ist, sondern das sind prozesse die in der heutigen Gesellschaft ablaufen und shcon fast als selbstverständlich angesehen werden, Stichwort Humankapital..

Wenn man die Not eines Menschens ausnutzt um daraus eigene Vorteile zu ziehen, ohne die Befindlichkeiten desjenigen zu respektieren - auch unter dem Vorwand es würde ja Geld fliessen ist das einwandfrei unmoralisch.

Das wäre ungefähr so, als ob du rechtsprechen dürftest als einzelne person.
ich empfinde es so, das es eine Sache der Gemeinschaft ist, deine Art damit umzugehen kann ich zwar nachvollziehen aber sie bringt uns in ihrer praktischen Anwendbarkeit verheerende zustände.

Ich würde nur was geben, wenn diese Leute, wie im Mittelalter, darauf angewiesen wären. Wenn aber schon im linken Freiburg das Rathaus dringend dazu rät, nichts zu geben, dann muß was dran sein!

@DeadPoet

Also lass ich den Bettler, wenn er fragt, ob er was für mich machen kann stehen und sage ihm, dass ich das zwar gerne machen würde aber das is ja so unmoralisch und dann musser halt auffer Straße bleiben...ich will niemanden zwingen, sowas zu machen aber wenn die Bereitschaft da is, warum nich? hat nix mit Rechtsprechung zu tun. Aber es wäre für ihn eine Möglichkeit, wie er an Geld kommen könnte und auch mal ne Dusche und Zahnbürste sehen würde.

Aber wenn es so unmoralisch ist, jemandem auf so eine Art und Weise helfen zu wollen, dann lass ich die natürlich gern auf der Straße und geh vorbei.

Diese LEute entscheiden sich doch meist selbst für so ein denken, da man vom staat ja das nötige soziale kleingeld bekomt, genau wie wohnung etc.

@Gilb



Hm, aber meinst du nicht das dieser "Bettler" der ja dann per Definition schon keiner mehr wäre sondern ein "Dienstleister" - das dieser Bettler überhaupt an der Stelle antreffbar wäre - die du dir ausgemalt hast. Eher nicht oder?

Denn dann gäbe es ja garnicht erst das Problem, das Grundlage dieses Diskurses ist.

verstehe das hier auch nicht so richtig.

ich sehe jemanden irgendwo in der stadt
auf dem kalten boden sitzen mit ner dose in der hand.
der ist happy wenn ich ihm da was reinschmeiße. 1 euro oder ein paar cent.
was solls, rein damit... typ happy, ich happy... alles gut. ich zieh weiter, typ zieht weiter.
fertig.

:)

Naja wie man ihn nun nennt...Obdachlose ohne Geld sind bei mir Bettler....das ist nur, damit ich mir nicht für jede Änderung seiner Rasur eine neue Bezeichnung ausdenken muss.

Klar, wäre er dann Dienstleister. Aber hal (noch) ohne Wohnung. Is ja auch nich die Rede davon, dass er das schon jahrelang macht man stelle sich vor, er hatte eine Eingebung und hat eben an diesem Tag damit angefangen, sein Leben in diese Richtung zu verändern.

Der Maler malt, der Maurer mauert, der Bettler bettelt.
So lange es jemanden gibt, der ihn dafür bezahlt, ist der Job gesichert.

und der Schwätzer schwätzt. Dafür gibts aber keine Kohle, nicht mal Applaus!

Wenigstens zu Weihnachten sollte man sein Herz ein bisschen öffnen, wenn man schon die restlichen Tage mit hoch erhobenen Hauptes herumstolziert ist.

Manche Menschen können ihr Haupt nur deshalb so hoch erheben, weil es vollkommen leer ist.