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Vergewaltigung

613 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sex, Vergewaltigung, Missbrauch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
yoyo ehemaliges Mitglied

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Vergewaltigung

04.06.2008 um 18:21
Wer einmal so etwas macht, dem ist eigentlich nie mehr zu trauen. Hat er sich eigentlich je entschuldigt? Habt ihr je darüber gesprochen?


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Vergewaltigung

04.06.2008 um 18:21
Schade, dass Du die Chance eines konkreten Beispiels nicht mal weiter geformt hast.


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rasco ehemaliges Mitglied

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Vergewaltigung

04.06.2008 um 18:26
@buddel

nein, ich sehe keinesfalls in einem Determinismus die Ursache unserer Begebenheiten, aber auch nicht in Zufall, wie er landläufig verstanden wird.

Natürlich ist es keine bewusste Absicht, vergewaltigt zu werden - da wären wir bei konventionellem Verständnis von Schuld, und in diesen Kanal wird das, was ich hier sage, aufgefasst. So aber meine ich es gerade nicht, und auch nicht in dem Sinne, dass Täter keine Verantwortung mehr zu tragen brauchen, und ihr Hirn nicht mehr verwenden müssen! Ich sage, dass jeder der Beteiligten einer Begebenheit 100 % mit ihr zu tun hat, und nicht nur eine Seite. Diese Beteiligung wird nur nicht erkannt - das ist der Punkt, und auf den will ich aufmerksam machen. Eine Beteiligung ist bereits die Auffassung selber, Opfer anderer werden zu können/zu sein, aus dem Grundverständnis, dass 'der Andere' nicht wir ist. Mit dieser Auffassung/Wahrnehmung laufen wir durch die Welt und erkennen die Welt dementsprechend.


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04.06.2008 um 18:29
yoyo
Meine Verantwortung liegt vielleicht darin, nicht "Nein" gesagt zu haben. Nur, als kleines Kind war mir ja noch nicht einmal bewußt, daß er etwas tat, was er nicht hätte tun dürfen.
Ich hadere aber nicht damit, mache weder mir noch ihm Vorwürfe, na ja, ihm schon mal, ich erlaube mir durchaus, immer mal wieder eine Stinkwut auf ihn zu haben.
Das Medium hat mir nix eingepflanzt, sie ist nicht Täterin und ich ihr Opfer, sondern ich habe sie gefragt, ob sie mir etwas zu den Hintergründen sagen kann.
Zu einem Psychologen bin ich nie gegangen, hab ich auch nicht vor, denn alle, die ich kennengelernt habe, hatten selbst einen gewaltigen Knall, und mit etwas Pech kommt man dann vielleicht auch noch an einen Freudianer oder Familiensteller, der der Frau/ dem Kind tatsächlich die Schuld an dem Schlamassel gibt.
Mein Freund ist Atemtherapeut, und seine Atemtherapie dient der Trauma-Aufdeckung und -bewältigung, und dabei habe ich die größten Fortschritte überhaupt gemacht.
Ich fühle mich mit dem, was ich erlebt habe, nicht mehr so richtig als Opfer, sondern als jemand, der etwas erlebt hat. Neutral, sozusagen.


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04.06.2008 um 18:30
yoyo
Nein, aber ich habe vor, ihn irgendwann darauf anzusprechen.
Ich will ihm auch sagen, was ich tue, wenn er eine eigene Tochter mißbraucht, das soll er wissen.
Letztlich ist ja wohl sogar in seinem Sinne.


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rasco ehemaliges Mitglied

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04.06.2008 um 18:31
@Lilie:

Wie gesagt... es lässt sich nicht standardisieren, weil es davon abhängig ist, was ein Mensch glaubt, wie er die Welt wahrnimmt, warum er tut, was er tut, warum er sieht, wie er sieht.


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rasco ehemaliges Mitglied

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04.06.2008 um 18:40
Wer einmal so etwas macht, dem ist eigentlich nie mehr zu trauen.

Meine Güte.... so einfach gestrickt kann die Welt sein :D


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yoyo ehemaliges Mitglied

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04.06.2008 um 18:40
@lucia

Sehe ich auch so, mit 4 denkt man nicht über sexuelle Gewalt etc. nach, man weiß nichts darüber und hat keinen Grund, von Geschwistern Gewalt zu erwarten. Deshalb trifft dich auch keine Schuld, null Mitverantwortung, etc.
Schön, dass du die Folgen bewältigst, aber wie ich schon vorher wo schrieb, du reagierst damit auf das Geschehene, du warst nicht der Agens des Verbrechens, hast dein Opfersein nicht selbst herbeigeführt.

"Zu einem Psychologen bin ich nie gegangen, hab ich auch nicht vor, denn alle, die ich kennengelernt habe, hatten selbst einen gewaltigen Knall"

Woher willst du das wissen, wenn du noch nie zu einem gegangen bist? ;)


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yoyo ehemaliges Mitglied

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04.06.2008 um 18:43
"Meine Güte.... so einfach gestrickt kann die Welt sein"

Sei froh, dass du keine Frau bist und nichts Derartiges erlebt hast, sonst würdest du der betreffenden Person auch nie mehr vertrauen ;) Aber du redest wie üblich über Theorie, da redet es sich leicht ...


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rasco ehemaliges Mitglied

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04.06.2008 um 18:47
Vertrauen oder Misstrauen ist nicht vom Geschlecht abhängig. Was ich meinte ist die Verallgemeinerung, dass man 'so jemanden' nie mehr trauen könne.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Vergewaltigung

04.06.2008 um 18:52
Und? Ich würde an Lucia's Stelle ihrem Bruder nie mehr vertrauen wie ich es täte, hätte er das Verbrechen damals nicht begangen. Ich habe nichts von Misstrauen gegenüber dem ganzen männlichen Geschlecht geschrieben. Und selbst das ist in solchen Fällen durchaus oft zu beobachten und auch nachvollziehbar. Gerade deshalb ist es wichtig zu erkennen, dass jeder Junge/Mann anders ist, damit man später selbst eine glückliche Beziehung führen kann.


Was willst du überhaupt, hatte ich mit dir gesprochen? Ich möchte mit dir nichts mehr zu tun haben, also schreib mich nicht mehr an und erwarte keine Antwort mehr von mir.


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04.06.2008 um 19:23
yoyo,
und wieder enttäuscht du mich.
dass lucia ihren bruder trotzdem liebt
kommt dir nicht in den sinn ?

da hätten wir tatsächlich ein beispiel
zu rascos thesen

buddel


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Vergewaltigung

04.06.2008 um 19:36
yoyo
Ich habe Psychologen privat kennengelernt, ohne ihre Arbeit in Anspruch zu nehmen. Daher mein Entschluß.

Was das Verhältnis zu meinem Bruder betrifft, das ist nicht so einfach.
Trotz allem, was er getan hat, habe ich nie aufgehört, ihn zu lieben, so wie eine kleine Schwester ihren Bruder eben liebt. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe.

Irgendwann in der Pubertät begannen sich die Folgen des Mißbrauchs zu zeigen, in dem Sinne, daß ich mit dem Thema Sexualität nicht zurecht kam, ich fand das alles einfach nur peinlich. Außerdem war ich extrem intovertiert und schüchtern, ich weiß aber nicht, ob das eine Folge war.
Jedenfalls war ich irgendwann zunehmend unzufrieden darüber, lange Zeit.
Irgendwann kam mir dann der Gedanke, daß es mir besser gehen würde, wenn ich ihm verzeihen könnte. Darüber habe ich Jahre gebrütet, und ich wurde mir über die Problematik der Sache klar: ich gönnte ihm meine Vergebung ja gar nicht!

Heute finde ich es völlig legitim, dem Täter die Vergebung eine Zeit lang zu verweigern, es tut gut und ist wichtig, ihm böse zu sein und den Groll, die Wut oder was auch immer wahrzunehmen und auszukosten. Man muß zu sich und seinen Gefühlen stehen.

Daß ich ihm meine Vergebung nicht gönnte, hinderte mich aber, mit dem Thema fertig zu werden, das fühlte ich auch. Eine Zwickmühle.

Erst in den Atemtherapie-Sitzungen in den letzten 3 Jahren hatte ich Erkenntnisse zu diesem Thema, die mir die Augen öffneten.
Ich hatte eine plötzliche und gewaltige Erkenntnis davon, was Vergebung tatsächlich ist:
Vergebung ist ein Loslassen des Schmerzes, des Kummers, der Wut, die man empfindet und mit der man sich selbst die ganze Zeit gequält und eingeschränkt hat.
Um loslassen zu können, muß man all das natürlich zuerst einmal annnehmen und im vollen Ausmaß fühlen, dann löst es sich auf.
Vergebung hat also gar nichts mit dem Täter zu tun, sie ist nicht etwas, das ich dem Täter tue oder schenke, sondern ist einfach nur eine Erlösung und Befreiung für mich selbst.
Als Konsequenz darauf nimmt der Groll gegen den Täter ab, aber das ist sekundär und weitgehend unwichtig.

Diese Vergebung ist das Beeneden des oftmal ewigen Ping-Pong-Spiels zwischen Täter und Opfer. Hätte ich ihn angezeigt oder unseren Elten alles erzählt, wäre er in die Opferrolle geraten, ich wäre ihm gegenüber zur Täterin geworden, und das hätte sich vielleicht unser Leben lang noch so abwechselnd hingezogen, vielleicht noch zig Inkarnationen lang.
Vergebung beendet so eine Kette.


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Vergewaltigung

05.06.2008 um 07:50
Vergebung? Hm, ich habe so einen Fall in der Familie. Ich habe es wirklich gewagt an die Öffentlichkeit zu gehen. Und derjenige, ich sage mal der Täter hat seine eigene Realität, was er dem Mädel damals angetan hat, war ja nicht schlimm. Aber seine eigene Tochter, die scheinbar im Kinderheim auch missbraucht wurde, da macht er einen Riesenaufstand drum. Das sind für ihn zwei Paar Schuh. Komisch.


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05.06.2008 um 07:54
Aber das passte jetzt grad nicht zusammen, sorry. Solange der Peiniger gar nicht erfasst, was er dem anderen angetan hat, könnte ich nicht vergeben. Mir hat er mein Leben relativ zerstört. Was ich ihm wünsche? Die Todesangst und Panikattacken, die ich schon hatte.


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Vergewaltigung

05.06.2008 um 15:41
@n.i.n


yoyo,
und wieder enttäuscht du mich.
dass lucia ihren bruder trotzdem liebt
kommt dir nicht in den sinn ?

da hätten wir tatsächlich ein beispiel
zu rascos thesen

buddel

.....................................................................................................

Das ist ein ganz wichtiger Punkt, finde ich, den Du da angesprochen hast, buddel. Die emotionale Bindung an den Täter.

Wir hatten in unserer Familie eine zeitlang ein junges Mädchen aufgenommen (18 Jahre alt ) die bis zu diesem Zeitpunkt regelmässig von ihrem Stiefvater vergewaltigt worden war.
Sie wollte ihn nie anzeigen, nicht zuletzt auch deswegen, da sie eine emotionale Bindung zu ihm hatte.
Sie hatte bis zuletzt immer die Hoffnung gehabt, er würde sie endlich in Ruhe lassen und sie nicht mehr missbrauchen.

Denn diese Beziehung war nicht NUR negativ gewesen,
er war abgesehen von den wiederholten Vergewaltigungen scheinbar ein guter Vater gewesen, der sich um seine Kinder gekümmert hat.
Diese junge Frau hatte also auch gute Zeiten mit dem Stiefvater erlebt.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Vergewaltigung

05.06.2008 um 16:17
@buddel
Das trifft mich aber ungemein :D Bekommt man Bonuspunkte, wenn du nicht enttäuscht bist? Dann werde ich natürlich gleich meine Meinung ändern, denn du bist ja offenbar der Maßstab :D


@lucia
Nett, dass du so ausführlich so Privates geschrieben hast.

Ja, ich kenne das Vorurteil gegenüber Psychologen. Ich kenne nur zwei, auch ohne jemals ihre Dienste in Anspruch genommen zu haben. Sie machen auch einen seltsamen Eindruck, vielleicht muss man ein bisschen krank sein, um Kranke zu verstehen :| Aber es gibt auch viele Leute, denen schon geholfen wurde, es gibt also bestimmt auch gute.

In meiner Kindheit gab es zwar keine Vergewaltigung, aber mein Vater war ein cholerischer Säufer, die entsprechenden Szenen kannst du dir vielleicht ausmalen. Und was soll ich sagen, aus heutiger Sicht habe ich ihm auch vergeben, sein Vater war auch schon Säufer, es hat sich sozusagen "vererbt", nicht genetisch natürlich. Rückblickend tut er mir nur leid, er war ein dummer, schwacher, einfacher, kleiner Mann, was man als Kind natürlich noch nicht erkennt. Aber die anderen hatten wohl keinen Respekt vor ihm und er ließ es an seiner Familie aus, die einzigen, die von ihm abhingen. Ich denke mir, er konnte nichts dafür, er musste sich so verhalten, wie er sich verhielt. Ich selbst habe ihn gründlich studiert und mir zum Ziel gesetzt, das Gegenteil von ihm zu werden, und ich habe es geschafft, vermutlich habe ich in meinem ganzen Leben noch keinen Liter Alkohol getrunken und selbst das ist schon Jahrzehnte her. Ich mochte ihn noch nie, auch heute nicht, weshalb ich auch froh bin, ihn und die gesamte Stadt, in der ich aufwuchs, dank meines Wohnsitzes in Portugal nicht mehr zu sehen. Er ist für mich ein Fremder, und das ist auch gut so. Seine Bestrafung ist wohl, dass er heute Kontakt sucht und ich nicht mehr verfügbar bin. Er hat sich sozusagen selbst bestraft.

Ich sehe es auch so, dass das Vergeben vor allem mir selbst dienen musste, damit ich mit diesem Kapitel abschließen und mein eigenes Leben unbelastet beginnen konnte.

Ich glaube nicht an Wiedergeburt, meiner Ansicht nach ist dieses mein eiziges Leben, das ich je hatte und haben werde. Deshalb kann ich mit deiner Kettentheorie nichts anfangen, klingt nach Karma etc. Aber das ist ja Ansichtssache :) Früher war ich lange Zeit Buddhist und hätte dir natürlich zugestimmt. Ich habe also keinerlei Ziel, irgendwelche Menschen lieben zu müssen, weder Verwandte, noch sonst wen. Wenn es sich ergibt, gut, wenn nicht, auch egal. Es gibt bei mir keinen Verwandtschaftsbonus, keine Verpflichtung, Verwandte lieber mögen zu müssen als Fremde.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Vergewaltigung

05.06.2008 um 16:22
Niemand kann einen zwingen, seine Eltern oder seine Verwandten zu mögen. Egal, ob sie einen geschlagen und/oder vergewaltigt haben, oder nicht.
Man kann sich seine Herkunftsfamilie dummerweise nicht aussuchen. Und mit dem Rückgaberecht ist es da auch so eine Sache.
Da bleibt oft nur fortgehen.


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Vergewaltigung

05.06.2008 um 16:33

Niemand kann einen zwingen, seine Eltern oder seine Verwandten zu mögen. Egal, ob sie einen geschlagen und/oder vergewaltigt haben, oder nicht.
Man kann sich seine Herkunftsfamilie dummerweise nicht aussuchen. Und mit dem Rückgaberecht ist es da auch so eine Sache.
Da bleibt oft nur fortgehen.


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Naja, wer weiss, vielleicht "suchen" wir uns ja unsere Familie wirklich selber aus, um Lernprozesse durchmachen zu können auf dem Weg zur Vervollkommnung bis hin zur totalen Verschmelzung mit dem Univeralgeist. ( bei Christen = das Himmelreich )

Nach dem Motto: nichts ist Zufall, was uns passiert, sondern hat eine Bedeutung im Werdegang jedes einzelnen Menschen. :)


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Doors ehemaliges Mitglied

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Vergewaltigung

05.06.2008 um 16:43
Tja, so werden sie sich denn nie einigen, die Zufallsanhänger und die Bestimmungsjünger.


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