Minimalismus

ok... das waren drei fragen...

@domovoi: Du bist offensichtlich kein Minimalist ^^

hi miyu,

"respekt, ich bewundere dich für deinen lebensstil. Würde ich auch gerne machen."
würde! warum tust du es dann nicht einfach?
Nun ja, in sehr vielen dingen lebe ich minimalistisch, (kein schmuck, keine uhr, kein tv,
keine zeitung, billige kleidung, billige einrichtung, altes auto etc.)


"Jedoch würde ich dabei als aussenseiter in meiner umgebung dastehen."
dumme ausrede.
Vorab, es macht mich traurig, wenn jemand mich oder meine aussagen als "dumm" bezeichnet.

In unserer gesellschaft sind gewisse verhaltensregeln notwendig um nicht ausgeschlossen, verachtetet respektive be oder verurteilt zu werden.

Für mich würde es z.b. ausreichen mit geflickten alten sauberen kleidern rumzulaufen.
Das gefühl, dass ich damit in meiner umgebung auslösen würde, wäre aber abwertend, und damit für mich nicht erstrebenswert.



Da meine umgebung weiß, daß ich relativ wohlhabend bin, erwarten sie von mir auch ein in vielen dingen bestimmtes verhalten. Ansonsten würden sich mich sicher als geizig, dumm, etc. bezeichnen und einstufen.
Es ist mir als geselligen,harmonischen, kommunikativen menschen auch wichtig, nicht unbeliebt zu sein.


Ich bin wirklich alles andere als geizig. Ich helfe gerne und habe auch schon sehr, sehr viel geld dabei abgegeben.


"Meine Überlegung war schon oft in ein extrem armes land auszuwandern"
wenn es schon an den obrigen dingen scheitert, dann wirst du auch nie einen weiteren schritt tun um minimalistisch zu leben.
es sind nur ausreden für mich.

Nun, einerseits habe ich zuhause für mein empfinden grosse verpflichtungen (zwei behinderte familienmitglieder).
Andereseits habe ich auch konkrete pläne, sollte sich die familiäre situation mal was ändern, ins ausland zu gehen.

Schöner Thread yoyo, meine Zustimmung hast du :)

Ich selbst bin nicht überzeugt dass ich darin derzeit radikal genug bin, bekomm aber trotzdem öfter das Feedback "Konsumverweigerer" und "das wär nix für mich".

Der erste Umzug in meinem Leben hat mich diesbezüglich geprägt. Es waren zwar nur 1,5 mini-mini-mini-Van Ladungen (hab Vollholzmöbel mitgenommen) ... Dennoch wurde mir bewusst wie sehr mich materieller Ballast einengt und beschwert.

fish, dein Beitrag ist wirklich bestürzend.

"In unserer gesellschaft sind gewisse verhaltensregeln notwendig um nicht ausgeschlossen, verachtetet respektive be oder verurteilt zu werden."

Genau dagegen gilt es sich aufzulehnen bzw. sich nicht davon lenken, regieren, unterdrücken zu lassen.

Mach dich frei, scheiß drauf was andere denken. Das ist anfangs nicht einfach, macht aber mit der Zeit viel Spaß.



Wenn du für die Arbeit halbwegs gut daherkommen musst / sollst, das find ich ja (gerade) noch OK. Da reichen dann 3 passende, ausreichend gediegene Roben und fertig.


Dieser Lebensstil lebt zwar von konsequenter Umsetzung, aber er muss nicht wegen einer Ausnahme ganz verworfen werden.

Wenn du dir schöne, gut haltbare "klassische" Kleidungsstücke zulegst, die nicht durch z.B. Modewellen in Kürze überholt sind und diese dementsprechend lange nutzt / professionell reparieren lässt, ist das doch völlig in Ordnung und du behältst dein gepflegtes Erscheinungsbild.

Trotzdem, ganz ehrlich, du lässt zu dass andere Menschen enormen Einfluss auf dein Leben nehmen, daran solltest du wirklich arbeiten, es konsequent überdenken, deine diesbezügliche Selbstwertgefühlsschwäche überwinden.

@fish
sorry das mit dem dumm und das du es traurig findest das ich deine aussage damit abtat. und dennoch stört mich wieder etwas was du eben gepostest hat.

fish schrieb:Da meine umgebung weiß, daß ich relativ wohlhabend bin, erwarten sie von mir auch ein in vielen dingen bestimmtes verhalten. Ansonsten würden sich mich sicher als geizig, dumm, etc. bezeichnen und einstufen.
Es ist mir als geselligen,harmonischen, kommunikativen menschen auch wichtig, nicht unbeliebt zu sein.

und weil dein umfeld es von dir erwartet tust du etwas was du eigentlich nicht für gut befindest und du angst hast somit als geizig, dumm u.s.w. da zustehen.
wenn man anders sein will, muss man eben opfer bringen, aber leider schwimmen viele lieber mit dem strom als gegen ihn. ;)

I///n meinen 20ern hab konnte ich mir dann vieles leisten, wovon meine armen Eltern nur geträumt hätten.///

hättest du da irgendwelche Krumen geschärfte gemacht :D

@Daak

definetiv nicht!!!

ich sehe in diesem minimalistischen lebensstill keinen sinn.
was will man damit erreichen?

ich würde es noch verstehen wenn man sich dadurch geld ansparen, abhärten oder erfahrung ansammeln möchte aber dann auch nicht lange zeit.

wofür geht (zb) jojo überhaupt arbeiten?
sozialhilfe wäre doch das richtige minimum für ihn und das essen bekommt man dann eben von der tafel. das nenne ich minimum!!!

mfg
domovoi

ich bin zwar nicht anspruchsvoll, aber ein bisschen predige muss schon sein, ne Rolex oder fetter schlitten, diamanten ohrring ;)

@domovoi: Da stimme ich Dir völlig zu.
Als jemand der ganz genau weiß, daß nach seinem Tod nichts mehr kommt ist es reichlicher Blödsinn, sich selbst etwas zu entbehren, also den Minimalismus zu pflegen in Bereichen, die einem Spaß oder Freude machen.

mein minimalismus resultiert einzig aus meiner bequemlichkeit.
ich bin zu faul irgendwas einzukaufen
und besteck und geschirr hab ich auf 2 garnituren beschränkt
weil sohnemann und ich uns nicht übers abwaschen einigen konnten^^

domovoi,
"wofür geht (zb) jojo überhaupt arbeiten?
sozialhilfe wäre doch...."

nur weil man minimalistisch lebt, heisst das doch noch lange nicht,
dass man arbeitsscheu ist

buddel

@ yoyo


Ich selbst lebe auch ehr im minimalistischen Ramen auch wenn ich dennoch von einigen Konsumgütern umgeben bin und mir ab und zu auch mal etwas an "luxus" gönne den unsere konsumorientierte Gesellschaft bietet . Ich kann den Minimalismus nur unterstützen denn wenn mehr so denken und handeln würden dann hätten wir wirklich noch sehr lange etwas von dieser Welt und würden ihn nicht mehr wie ein Schwamm ausquetschen .

Die Ge4sellschaft zwingt einen nicht dazu zu konsumieren nur verführt sie einen dazu um letztendlich die Kaufkraft zu erhöhen oder aufrecht zu halten . Gerade in dem Konsumträchtigsten Land der Welt den USA lebt der Minimalismus auf weil bei ihnen immer mehr Fremdwirtschaft betrieben wird und die Gehälter dort immer mehr schrumpfen . Ich denke früher oder später wird das auch in Europa der Fall sein auch wenn man ja sein Geld ins Wirtschaftssystem einbringen muss um es am "Leben" zu erhalten .

Ich finde deine Einstellung sehr vorbildhaft . Die größten Gegner der heutigen Gesellschaft (oder sagen wir des Systems) sind keine Terroristen und der gleichen sondern Menschen die auch mal "nein" zum Massenkonsum sagen können und nicht wie Zombies durch die Städte rennen um auf den Weidenflächen der Wirtschaft rum zu grasen . Oder wir werden zu Wiederkäuern das wäre noch ein Kompromiss, Sachen wieder zu verwerten und nicht sonst wo weg zu schmeißen . (das heißt nicht im Müll zu leben sondern ihn effizient wieder zu verarbeiten) aber ein paar Konsumgüter darf man ruhig haben zumindest das nötigste . In der DDR gabs damals auch nicht so viel und es war auch alles andere als ein Gesellschaftlicher Zwang zu konsumieren leider wurden durch ständiges Einreden und versteckte Bedürfnisweckung (trink Coca Cola und wird glücklich, trage Markenkleidung, fahr lieber 2 Autos usw ...) diese leicht minimalistischen Eigenschaften über Bord geworfen oder eben durch das krasse Gegenteil ersetzt . Das heißt nicht gleich das man ein Aussteiger werden sollte um dem Entgegen zu wirken sondern sich einfach mit dem zufrieden zu geben was man hat .

sorry für meine unminimalistischen Tippfehler xD

daak,
ist konsum wirklich ein so bedeutender spass- und freudelieferant?

buddel

Oh Gott, so viele Antworten inzwischen :|
"ich bin zwar nicht anspruchsvoll, aber ein bisschen predige muss schon sein, ne Rolex oder fetter schlitten, diamanten ohrring ;) "

Rolex zwar nicht, aber ich hatte vor meinem Minimalismustrip eine schweineteure Tissot-Uhr, die hab ich dann bei einem Umzug zusammen mit dem Bügeleisen und anderem Kleinkram in einen Wäschekorb geworfen und auf den Gang gestellt - zu verschenken :D

hat dieser minimalismus auch religiöse hintergründe?

>>hat dieser minimalismus auch religiöse hintergründe?<<

Quark !

"Als jemand der ganz genau weiß, daß nach seinem Tod nichts mehr kommt ist es reichlicher Blödsinn, sich selbst etwas zu entbehren, also den Minimalismus zu pflegen in Bereichen, die einem Spaß oder Freude machen."

Hm, trotzdem möchte ich nicht leben nach dem Motto nach mir die Sintflut. Hobbys, die etwas kosten, hab ich auch nicht (weil jemand zuvor fragte). Ich bin schon zufrieden, in meinem Lieblingspark in der Sonne zu sitzen, dem Plätschern der Springbrunnen zu lauschen (das wirkt fast wie Meditation, insbesondere, wenn man nebenbei auf die Wasseroberfläche des Teichs guckt, wo die Sonne Tausende "Sterne" funkeln lässt) und den Enten zuzugucken :D

yoyo schrieb:Hm, trotzdem möchte ich nicht leben nach dem Motto nach mir die Sintflut. Hobbys, die etwas kosten, hab ich auch nicht (weil jemand zuvor fragte). Ich bin schon zufrieden, in meinem Lieblingspark in der Sonne zu sitzen, dem Plätschern der Springbrunnen zu lauschen (das wirkt fast wie Meditation, insbesondere, wenn man nebenbei auf die Wasseroberfläche des Teichs guckt, wo die Sonne Tausende "Sterne" funkeln lässt) und den Enten zuzugucken

Also "entbehrst" Du praktisch nichts, sondern brauchst "nur" wenig, um einigermaßen zufrieden zu sein?

Wenn ich so leben würde, wäre ich meinen Job los. Ich arbeite bei einer Bank und dort könnte ich nicht mit abgetragener Kleidung auflaufen. Ich würde es auch nicht wollen. Ich arbeite 30 Stunden die Woche und bin sehr zufrieden damit. Ich umgebe mich gern mit schönen Dingen, hab viele Cremes und Kosmetikartikel zu Hause und viele Klamotten in meinem Schrank. Verschwenderisch bin ich nicht, ich muss auch sparen, weil ich alleinerziehend bin, aber hin und wieder kauf ich mir was.

Wenn dich das glücklich macht, ist es ja schön. Aber da hab ich doch noch mal ne Frage, du wirfst dein Bügeleisen weg, aber den PC behälst du? Oder wo gehst du ins Internet?