Habt ihr was gegen Homosexualität?

Carsti schrieb:also erstens ist es ein FAKT, dass man sich seine Sexualität nicht aussuchen kann

Richtig

Carsti schrieb:ergo kannst Du nicht entscheiden, was Du anziehend oder abstoßend findest.

Leider nicht richtig.
Du findest Homosexualität abstoßend.
Das ist eine Frage deiner Einstellung, nicht deiner sexuellen Präferenz.
Einstellungen - kannst du verändern
Sexuelle Präferenz- kannst du nicht ändern

Es liegt an dir, dass du Homosexualität abstoßend findest. Das ist nicht abhängig von deiner Präferenz.
Andere Heterosexuelle haben damit kein Problem.

Zaunkönigin schrieb:Du findest Homosexualität abstoßend.
Das ist eine Frage deiner Einstellung, nicht deiner sexuellen Präferenz.
Einstellengen - kannst du verändern
Sexuelle Präferenz- kannst du nicht ändern

Da widersprichst Du Dir aber selber.

Homosexualität ist eine sexuelle Präferenz und keine Einstellung.

Edit: Es ist wie bei Lebensmitteln, da kannst Dir auch nicht aussuchen, was Dir schmeckt und was nicht.

Carsti schrieb:Homosexualität ist eine sexuelle Präferenz

Präferenz impliziert immer eine Wahl. Homosexualität ist keine Wahl, sie ist angeboren.

Carsti schrieb:Da widersprichst Du Dir aber selber.

Homosexualität ist eine sexuelle Präferenz und keine Einstellung.

Nein, du verstehst es nur nicht.

Homosexualität ist sexuelle Präferenz.
'Homosexuelle eklig finden' ist Einstellung.

Menschen unangenehm finden, die Homosexuelle eklig finden, ist auch Einstellung.

sidnew schrieb:Homosexualität ist keine Wahl, sie ist angeboren

Genau. Heterosexualität ist eben auch keine Wahl, sondern angeboren.

Zaunkönigin schrieb:So normal wie Heterosexualität auch, die "Quote" an Homosexuellen ist einfach nur geringer, als die der Heterosexuellen.

Nur ist "normal" halt irgendwie dadurch definiert so zu sein, so zu handeln wie die Mehrheit oder wie die meisten Menschen, dann ist etwas das unter >>"Quote" ... ist einfach nur geringer<< fällt, per Definition nicht normal.
Wenn du der einzige auf dem ganzen Planeten bist der grüne Hemden trägt dann biste halt nicht normal, das heißt aber nicht das schlecht wäre grüne Hemden zu tragen.

Zaunkönigin schrieb:Homosexualität ist sexuelle Präferenz.
'Homosexuelle eklig finden' ist Einstellung

Dann lies bitte nochmal genau, was ich geschrieben habe.

Ich habe eben NICHT geschrieben, dass ich Homosexuelle Menschen eklig finde. Das ich diese Sexualpräferenz abstoßend finde (sorry, ich finde kein anderes Wort dafür), dafür kann ich nichts. Das ist eben so, ich möchte dass das toleriert wird.

Carsti schrieb:Es ist ein Fakt, dass jeder Mensch Vorlieben und Abneigungen hat. Jeder hat das Recht, gewisse Sachen für sich persönlich abzulehnen.

Klar aber es ist ja auch so, dass man in Sachen Sexpraktiken gar nicht so streng nach Hetro/Homo einteilen kann.

Klardeutsch: Die nette Kassiererin kann sich in ihrer Freizeit einen Dildo umschnallen und damit Männer und Frauen vögeln, einen Windelfetisch haben usw usw. Umgekehrt muss der Schwule X noch nie AV gemacht haben - weil er das eklig findet.^^

Da gibts wohl Tendenzen, aber am Ende steckste da nicht drin.^^
So glas klar lässt die Sexualität eben keine Rückschlüsse zu.

Carsti schrieb:Diese Frage finde ich grad sehr spannend. Nur mal so: Ich gehe mal davon aus, dass Du (nur als Beispiel) Koprophilie ekelhaft findest. Da könntest Du auch was dagegen tun, meinst nicht?

Also da ich nichts gegen Homosexuelle habe, brauche ich mein "Verhalten" nicht ändern. Meine Gefühle sind eben so wie sie sind. Ich esse sehr gerne Rosenkohl, mir wird aber schlecht z.B. bei Litschis (Obst). Warum sollte ich also so tun, als würde ich gerne Litschis essen? Ich habe gar kein Problem damit, wenn jemand Rosenkohl eklig findet und dafür gerne Litschis isst. Deshalb hab ich ja noch lange nichts "gegen" Litschis.

Bezeichnend das du gerade dieses Beispiel gewählt hast.

Ich denke das Problem liegt darin, dass du automatisch an den sexuellen Akt des Analverkehrs denkst, sobald du erkennbar Homosexuelle siehst.
Ich kann dir aber versichern, dass Analverkehr auch unter Heterosexuellen weit verbreitet ist. Und lang nicht alle Homosexuellen Analverkehr haben.
Du könntest dein "Ekel" also versuchen zu überwinden, in dem du homosexuelle Paare einfach als das wahr nimmst, was sie sind. Ein Paar welches sich liebt, so wie andere die sich lieben auch. Was die dann im Bett machen, braucht dich doch gar nicht zu interessieren. Und dann gibt es auch nichts mehr, warum dir der "Ekel" überkommt, wenn du homosexuelle Paare siehst die vielleicht einfach nur Händchen halten. ;)

sidnew schrieb:Wenn schon klugscheissen, dann richtig.
Es heisst "eklig", da gibt es kein zweites "e".

Ohne die Ansichten des Users verteidigen zu wollen, aber natürlich kann man "eklig" auch mit einem zweiten e schreiben, auch wenn es heutzutage nicht mehr verbreitet ist.

Jaime schrieb:Nur ist "normal" halt irgendwie dadurch definiert so zu sein, so zu handeln wie die Mehrheit oder wie die meisten Menschen, dann ist etwas das unter >>"Quote" ... ist einfach nur geringer<< fällt, per Definition nicht normal.

Die Definition bitte mal verlinken.

Soweit ich weiß, ist die "Quote" am Homosexuellen Zeit -und Kulturübergreifend etwa gleich und stabil.
Entspricht mithin meiner persönlichen Definition von normal.

Jaime schrieb:Wenn du der einzige auf dem ganzen Planeten bist

Es ist aber nicht nur "ein einziger", s.o.

Carsti schrieb:Das ich diese Sexualpräferenz abstoßend finde (sorry, ich finde kein anderes Wort dafür), dafür kann ich nichts. Das ist eben so, ich möchte dass das toleriert wird.

Natürlich kannst du was dafür, dass du schwule Sexualpäferenz eklig findest.
Wer soll denn sonst "was dafür können"?

Und nein ich toleriere das nicht.

Du findest "schwule Sexualpraktiken" eklig.
Woher willst du deren "Sexualpraktiken" kennen?
Guckst du denen zu?
Ziehst du dir schwule Pornos rein nur um die dann eklig zu finden?
Oder meinst du, es gibt nur eine einzige homosexuelle Sexualpraktik ?

Ich halte mich für extrem tolerant und um die Frage "Hab ihr was gegen Homosexualität?" noch einmal zu beantworten: Nein, ich habe nichts gegen Homosexualität, auch wenn es nicht "mein Fall" ist.

Bone02943 schrieb:das Problem liegt darin, dass du automatisch an den sexuellen Akt des Analverkehrs

Also das ist sicher nicht so, soweit möchte ich auch gar nicht erst denken. Für mich gibts kein "Problem", ich kann einfach woanders hinschauen und das Thema ist für mich erledigt. Ich muss nicht alles verstehen.

Ich werde mich aus der Diskussion nun zurückziehen, da mir das hier ehrlich gesagt ein wenig zu gruselig wird. Ich bedanke mich bei allen für das Gespräch. Wünschen würde ich mir allerdings mehr allgemeine Toleranz. Doch das kann man nicht erzwingen. Einen schönen Abend wünsche ich Euch auf jeden Fall trotzdem.

mfg -Carsten

@Carsti

Hm schade, hätte ja helfen können.
Aber vielleicht schaffst du es ja irgendwann dann doch einmal, Homosexuelle nicht auf sexuelle Handlungen zu reduzieren. Und vielleicht würde es helfen daran zu denken, dass Du das ja nicht machen musst.
So das du sie auch angucken kannst, wie ein Heteropärchen auch.

Viel Erfolg dabei, es würde sich bestimmt auch leichter leben.
Und danke, auch dir einen schönen Abend. :)

Carsti schrieb:ich kann einfach woanders hinschauen und das Thema ist für mich erledigt. Ich muss nicht alles verstehen.

Was mir immer noch nicht klar ist: wo genau finden eigentlich die ganzen Sexualakte statt, deretwegegen du woanders hinschauen musst? Meiner Ansicht nach doch sehr selten in der Öffentlichkeit. Somit ist doch die Notwendigkeit des Woanders Hinschauens nur selten gegeben, oder?

Carsti schrieb:Wünschen würde ich mir allerdings mehr allgemeine Toleranz.

Das wird immer gerne von Menschen gefordert, die ihrerseits Probleme damit haben, anderen Lebensentwürfen gegenüber tolerant zu sein.
Die Bewertung von Sexualpraktiken dir völlig fremder Personen als "eklig", ist in etwa das Gegenteil von tolerant.

Und ich persönlich sehe keinen Anlass, solchen Einstellungen gegenüber tolerant zu sein.

Zaunkönigin schrieb:Die Bewertung von Sexuslpraktiken dir völlig fremder Personen sls "eklig" ist in etwa das Gegenteil von tolerant.

Noch dazu, wo das Beziehungsleben langjähriger homosexueller Paare letztlich zu allergrößten Teilen nicht in der Ausübung von Sexualpraktiken besteht, sondern im ganz normalen Leben, das z.B. Einkaufen, Wohnen, Reisen, Arbeit, Familienbesuche, Kochen, Haushalt, Steuererklärungen etc. beinhaltet.

martenot schrieb:Steuererklärungen

Steuererklärungen finde ich voll nervig und doof 😉

martenot schrieb:Noch dazu, wo das Beziehungsleben langjähriger homosexueller Paare letztlich zu allergrößten Teilen nicht in der Ausübung von Sexualpraktiken besteht, sondern im ganz normalen Leben

Nicht anders als bei heterosexuellen Paaren.
Anfangs geht es oft hoch her, in der ersten Phase der Verliebtheit. Aber das lässt ja nach und man wird ruhiger.

nairobi schrieb:Anfangs geht es oft hoch her, in der ersten Phase der Verliebtheit. Aber das lässt ja nach und man wird ruhiger.

So ist es. Das ist bei den Homosexuellen meistens nicht viel anders als in anderen Partnerschaften. Da gibt es größtenteils rein gar nichts ekliges oder anstößiges zu sehen. So mancher Hetero wäre wahrscheinlich enttäuscht, dass es bei den Schwulen daheim so "normal" und gar nicht verrucht zugeht. Wer eklige Details erwartet, wird schon genauer hinschauen müssen. Und am Ende ist es auch nicht ekliger, als bei den Heteros.

Jaime schrieb:Nur ist "normal" halt irgendwie dadurch definiert so zu sein, so zu handeln wie die Mehrheit oder wie die meisten Menschen, dann ist etwas das unter >>"Quote" ... ist einfach nur geringer<< fällt, per Definition nicht normal.

Komisch.
Laut Statista haben in Deutschland im Jahr 2020 insgesamt 760.000 Menschen ein Nagetier als Haustier gehabt, also eine absolute Minderheit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Trotzdem kommt kaum einer auf die Idee, die Haltung von Nagetieren als "unnormal" zu bezeichnen.
Warum dann ausgerechnet bei Homosexualität?

RachelCreed schrieb:Warum dann ausgerechnet bei Homosexualität?

Das stimmt. Wenn nur Handlungen als normal gelten, die von einer Mehrheit gepflegt werden (absoluter Mehrheit?), dann wäre vieles nicht normal. Insbesondere wären wohl die meisten Hobbys und auch Berufe nicht normal, da sie nicht von einer Mehrheit der Bevölkerung ausgeübt werden.