Habt ihr was gegen Homosexualität?

Bone02943 schrieb:Gerade als Erzieher würde ich auch versuchen dies nicht so weit öffentlich werden zu lassen.

Es ist einfach traurig zu sehen, wie Menschen miteinander umgehen. Da muss man seine Sexualität, sein „ich“ verstecken um es irgendwelchen Deppen Recht zu machen, weil man sonst Gefahr läuft, ein Opfer zu werden, sei es Gewalt, Mobbing, stalking whatever… Jeder sollte doch bitte lieben dürfen, wem er (männliche Form fürs flüssig lesen, gilt natürlich für m/w/d) will. 🏳️‍🌈 und wenn eine Frau als Mann leben will zb dann lass ihn doch, ich find es so quälend, dass Leute Probleme anderer (die nicht mal persönlich welche sind) zu ihren eigenen machen.
Ein guter Freund wurde damals auch massiv verprügelt, weil er sich halt sehr weiblich verhalten hat. Weil die Körpersprache nicht männlich genug war, sind die auf seinem Kopf rumgesprungen. Er lag längere Zeit im Koma, hat es aber zum Glück geschafft! ❤️🥺 Vor den Augen seiner kleinen Schwester.

Bone02943 schrieb:Wenn es die falschen mitbekommen, die machen dann vielleicht noch groß Stimmung, auch bei anderen Eltern, erfinden irgend ein Zeug über einen und bald wollen viele ihre Kinder aus der Kita/von der Schule nehmen oder sagen der Homosexuelle Lehrer muss weg.

Und wenn die Mehrzahl der Eltern so reagieren würde, ist es einfach eine scheiß Einrichtung. Da sollte die Schul-/Kita-Führung und das Kollegium ein Exempel statuieren und wenn dies nicht passiert, dann siehe vorne. :D
Ich hab schon so viele männliche Erzieher und Lehrer erlebt, noch nie hab ich mich für deren Sexualität interessiert. Find, das hat in so einer Einrichtung auch überhaupt nichts verloren.
Die sexuelle Orientierung ändert nichts an den beruflichen Kompetenzen einer Person.

Shiiva schrieb:Ein guter Freund wurde damals auch massiv verprügelt, weil er sich halt sehr weiblich verhalten hat. Weil die Körpersprache nicht männlich genug war, sind die auf seinem Kopf rumgesprungen. Er lag längere Zeit im Koma, hat es aber zum Glück geschafft! ❤️🥺 Vor den Augen seiner kleinen Schwester.

Richtig ekelhaft. Ich kann es nicht verstehen, was geht in den Köpfen von diesen Leuten vor? Fühlen sie sich davon (in ihrerer Männlichkeit) angegriffen, dass sich jemand nicht so verhält, wie sie es erwarten. Oder suchen sie sich einen vermeintlich Schwachen (da weibliches Verhalten = schwach??), den sie angreifen können?

Für mich ist Homosexualität eine ganz normale sexuelle Orientierung. Wenn mir jemand davon erzählt bin ich weder besonders überrascht noch würde ich ihn/ sie verurteilen. In meinem Bekanntenkreis wird darüber auch ganz normal beiläufig geredet, das ist (zum Glück!) kein großes Thema, sondern gehört halt dazu.

Christelle schrieb:vermeintlich Schwachen

Es reicht, wenn man anders und in der Minderheit ist. Besonders dick/klein, behindert, ... egal was.

Und Schwule klatschen ist in manchen Kreisen etabliert.

martenot schrieb:1997 wollten nur 27% einen Homosexuellen als Lehrer (für Kinder) zulassen, 2005 waren es 54%

Da wundert es mich nicht, dass viele Homosexuelle immer noch versuchen, diesen Aspekt ihrer Person zu verbergen. Immerhin kann es die Berufsausübung schwierig machen, wenn man deswegen abgelehnt wird.

Ich hätte ja gerne mal eine Begründung der Ablehnenden gehört, warum der Lehrer nicht homosexuell sein sollte. Da ich von jedem Lehrer prinzipiell erwarte, dass er sich nicht an Schülern vergreift, wäre es doch eigentlich egal, welche sexuelle Orientierung der Lehrer besitzt. Es sei denn natürlich, man setzt Homosexuelle pauschal mit Kinderschändern gleich oder glaubt, Homosexuelle wären prädestiniert dafür, Kinder zu missbrauchen.

Balumpa schrieb:Es sei denn natürlich, man setzt Homosexuelle pauschal mit Kinderschändern gleich oder glaubt, Homosexuelle wären prädestiniert dafür, Kinder zu missbrauchen.

Genau so ist es leider. Für nicht wenige stehen vorallem homosexuelle Männer dafür Kinder zu missbrauchen.
In manchen Ländern wie Russland werden Homosexuelle automatisch als "Päderasten" betrachtet. Oder auch in muslimisch geprägten Ländern ist es oft ein schwieriges Thema. Und wer so aufgewachsen ist, nimmt das ja nicht selten mit und überträgt es dann auf die eigenen Kinder. Aber selbst unter Einheimischen hier gibt es ja auch mehr als genug die Homosexuelle per se ablehnen und dann noch mit ihren Kindern arbeiten, no way.
Es gibt viele Menschen die ein Bild von Homosexuellen haben, dass diese automatisch auf Kinder stehen.

Daher ist es auch mal mehr oder weniger problematisch, wenn homosexuelle Erzieher auffallen. Es gibt Gegenden, da sind die Menschen recht tolerant, aber es gibt auch welche, da würden vielleicht die Hälfte der Eltern einen Aufstand machen, bis der Erzieher/Lehrer weg ist, oder die nehmen ihre Kinder dort weg.

Auch den nötigen Rückhalt zu bekommen ist dann nicht sicher. Es gibt Kitas und Schulen, die wollen eine solche Kritik erst gar nicht und geben dem lauten Pöbel nach. Als das sie ihre Angestellten unterstützten.

Hier mal so ein Fall mit einem dann doch guten Ausgang, aber man sieht wie schwer es werden kann und was für Probleme da auf einen zukommen können.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/kampf-um-toleranz-in-berliner-kita-eltern-protestieren-gegen-schwulen-erzieher/19572356.html

In der Hinsicht bin ich doch wieder froh, dass ich damals meinem Interesse nicht nachgegeben habe, denn ursprünglich wollte ich tatsächlich Lehrer werden. Wobei ich mich ja auf die Erwachsenenbildung konzentrieren hätte können.

Balumpa schrieb:Begründung der Ablehnenden gehört,

1) Kinder indoktrinieren
2) Kinder belästigen
3) Gay ist für manche Christen wie aktive Kleptomanie: man will Kinder nicht in schlechter/krimineller Gegenwart wissen (also schlechter Umgang)

Bishamon schrieb:man will Kinder nicht in schlechter/krimineller Gegenwart wissen (also schlechter Umgang)

Wobei anscheinend die Homosexuellen quasi eine Art Erbschlechtigkeit zu haben scheinen, die sich nicht an Handlungen orientiert. Wenn man homosexuell ist, ist man per Definition schlecht, oder?

Umgekehrt galten zumindest früher die Geistlichen per Definition als gut.....

@martenot
@Bishamon

Um so skuriler, wenn man dann an Misbrauchsskandale innerhalb der Kirchen denkt, die oft bis Heute noch nicht wirklich aufgearbeitet wurden und wo noch immer die schützende Hand über den Tätern gehalten wird.
Würde mich nicht wundern, wenn Homosexuelle am Ende auch nur verlässliche Sündenböcke darstellen sollten.

Bone02943 schrieb:Misbrauchsskandale

Der Unterschied: der Homosexuelle ist "pride to be gay", ein anderer Kriminelle nicht.

Und die Angst, dass homosexuelle Lehrer über ihr sexuelle Orientierung sprechen oder diskturieren:

I was then asked to sign a letter that stated I would not discuss human sexuality or my own personal sexuality in the classroom and could have no displays or coursework on those subjects.

https://www.pinknews.co.uk/2021/09/09/missouri-teacher-resigns-gay/

Bishamon schrieb:1) Kinder indoktrinieren
2) Kinder belästigen
3) Gay ist für manche Christen wie aktive Kleptomanie: man will Kinder nicht in schlechter/krimineller Gegenwart wissen (also schlechter Umgang)

Ich würde einen Ablehnenden ja dann fragen, inwiefern man Kinder überhaupt indoktrinieren will. Bestenfalls könnte ein homosexueller Lehrer erklären, dass er eben nicht das andere Geschlecht liebe, sondern das eigene, dass das aber nicht schlimm sein. Ein Kind selbst zum Homosexuellen "umzuerziehen", ist ja nicht möglich.

Ich vermute aber, gerade in stockkonservativen Kreisen sind die Vorurteile zu festgefahren, um mit rationalen Argumenten noch etwas zu bewirken.

Bishamon schrieb:Der Unterschied: der Homosexuelle ist "pride to be gay", ein anderer Kriminelle nicht.

Meinst Du "proud" to be gay?
So wie "say it loud, I am black and I am proud!"

Tatsächlich bin ich noch nie stolz darauf gewesen, heterosexuell zu sein oder weiß.
Es ist einfach so, darüber denke ich eigentlich gar nicht nach.
Traurig, dass es vielen nicht so zu gehen scheint - in der heutigen Zeit 😳🤦‍♀️

nairobi schrieb:Meinst Du "proud" to be gay?

Yep, ich hab einen Fehler gemacht.

Vor allem für bestimmte Christen ist das eine höllische Kombination:

C.S. Lewis speaks for many Christian moralists when he calls pride “the essential vice, the utmost evil.”

He asserts that pride “is the complete anti-God state of mind”

https://www.baylor.edu/content/services/document.php/117031.pdf

Shiiva schrieb:Ein guter Freund wurde damals auch massiv verprügelt, weil er sich halt sehr weiblich verhalten hat. Weil die Körpersprache nicht männlich genug war, sind die auf seinem Kopf rumgesprungen. Er lag längere Zeit im Koma, hat es aber zum Glück geschafft! ❤️🥺 Vor den Augen seiner kleinen Schwester.

Das macht wütend.

Bishamon schrieb:Christelle schrieb:
vermeintlich Schwachen

Es reicht, wenn man anders und in der Minderheit ist. Besonders dick/klein, behindert, ... egal was.

Und Schwule klatschen ist in manchen Kreisen etabliert.

Musste aber auch schon feststellen: Die Menschheit ist voll von son Abschaum, damit muss man wohl leben.
Kannte mal einen der sich als Punk gekleidet hat (sexuelle ausrichtung: keine Ahnung) der wurde auch einfach so, richtig übel zusammen geschlagen.
Hat wohl die Garderobe nicht gepasst.🤷‍♂️

@Yooo

In meiner Jugend wurden Männer mit langen Haaren als "langmähniges Beatschwein" bezeichnet bzw. als "Gammler" und von, wie man heute sagen würde, besorgten Bürgern verdroschen. Irgendein Opfer findet sich immer.

Doors schrieb:In meiner Jugend wurden Männer mit langen Haaren als "langmähniges Beatschwein" bezeichnet bzw. als "Gammler

Das hat mein Freund, 59, mir auch erzählt. Seine Mutter sagte in jungen Jahren mal zu ihm, er sehe aus wie ein "Beatle". Er wusste nicht, wie ein Beatle aussieht, aber er verstand, dass der Ausdruck als Kritik gemeint war.

Doors schrieb:In meiner Jugend wurden Männer mit langen Haaren als "langmähniges Beatschwein" bezeichnet bzw. als "Gammler"

In meiner Jugend wurde insgesamt noch viel Wert darauf gelegt, dass sich Männer und Jungen möglichst männlich verhalten und gekleidet haben. Lange Haare waren verpönt, aber auch "unmännliche" Interessen und Verhaltensweisen. Das war wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum meine Eltern mir meine eher künstlerischen und musischen Interessen überhaupt nicht unterstützen und fördern wollten. Mit erheblichem Druck hatte man versucht, aus mir einen richtigen Mann zu machen, der sich gefälligst für Technik, Autos, Fußball zu interessieren hat.

martenot schrieb:In meiner Jugend wurde insgesamt noch viel Wert darauf gelegt, dass sich Männer und Jungen möglichst männlich verhalten und gekleidet haben.

Ich weiss nicht wie alt du bist, bei mir war das auch noch der Fall in Kindheit und Jugend.
Vor 10-20 Jahren.
Und auch heute zweifle ich ob es sich zumindest in unserem sehr ländlichen Raum geändert hat.
Ein Junge hat zu toben, schrauben usw.
Als eher Einzelgänger der gerne lass und vom Kindergarten bis in die Grundschule am liebsten mit seiner 'Freundin' oder bei alten Leuten abhing viel ich da selber durchs Raster.

Jaime schrieb am 06.01.2022:Man hat auch schon in freier Wildbahn beobachtet wie Tiere artübergreifend Verkehr hatten. Es gibt einige Menschen deren einzige Beziehung, die zu einem Vierbeiner ist. Ist das dann auch nur normal, oder fehlt hier nur eine lautstarke Lobby die das für "normal" erklärt

Hmmm, die Tiervergleiche kommen auch zuverlässig in jeder homophob gefärbten Diskussion.
Damit ist dieser Diskussions (Neben) Strang am Ende der Sackgasse angelangt.