Habt ihr was gegen Homosexualität?

@martenot

Da sieht man richtig schön, wie manche mit zweierlei Maß messen. Da wird bei Homosexualität als Argument immer schön das vorgeschoben, was einem in den vorurteilsbehafteten Schubladen-Schädel passt.

Ein typischer Satz, den man früher in diesem Zusammenhang häufig hören konnte: "Wenn das alle machen würden...." (dann würde die Menschheit aussterben). Naja, aber es machen ja nicht alle, da es sich um eine Veranlagung handelt, die immer nur einen kleinen Prozentsatz der Menschen betrifft. Und im übrigen: wenn alle Menschen Tischler werden würden, hätten wir nichts mehr zu essen. Daraus kann man aber nicht folgern, dass der Beruf Tischler nicht normal und deswegen abzulehnen sei.

martenot schrieb:(dann würde die Menschheit aussterben

selbst dann nicht: Dazu kommt zB Co-Parenting bereits heute recht häufig vor.

Bishamon schrieb:Dazu kommt zB Co-Parenting bereits heute recht häufig vor.

Das stimmt. Dazu kommt, dass viele Homosexuelle ein heterosexuelles Vorleben haben (kenne selbst einige, die aus einer früheren heterosexuellen Partnerschaft Kinder haben).

martenot schrieb:Das stimmt. Dazu kommt, dass viele Homosexuelle ein heterosexuelles Vorleben haben (kenne selbst einige, die aus einer früheren heterosexuellen Partnerschaft Kinder haben).

Das sind aber doch dann wohl eher diejenigen, die schon etwas älter sind, sich früher aus Angst (analog zu Moshammer) nicht geoutet haben und solange eine "Schein-Ehe" führten, bevor sie den Mut fanden?

Ich kenne ein paar Homosexuelle und von denen hat niemand Kinder oder ein langes heterosexuelles Vorleben. Die haben sich allesamt mehr oder minder früh geoutet und leben seitdem auch in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Zugegeben, meine Generation (ich bin Anfang 30) und jünger hat es heute natürlich leichter.

martenot schrieb:Dazu kommt, dass viele Homosexuelle ein heterosexuelles Vorleben haben (kenne selbst einige, die aus einer früheren heterosexuellen Partnerschaft Kinder haben).

Da kenne ich auch einige.

Balumpa schrieb:Das sind aber doch dann wohl eher diejenigen, die schon etwas älter sind

Ja, die sind schon älter.
Heute gibt es da ja doch andere Möglichkeiten bei Kinderwunsch.

Aber vielleicht ist es auch nicht jedem 100%ig klar, wie er oder sie nun orientiert ist? Und man ist länger auf der Suche?
Ich habe hierzu dies gefunden:

Wikipedia: Gemischtorientierte Ehe

fischersfritzi schrieb:Die Definition bitte mal verlinken.

Soweit ich weiß, ist die "Quote" am Homosexuellen Zeit -und Kulturübergreifend etwa gleich und stabil.
Entspricht mithin meiner persönlichen Definition von normal.

Diese Definition stammt aus meiner persönlichen Erfahrung. Wenn du eine der Realität besser entsprechende anbieten kannst, dann her damit.
Der Punkt ist doch der. Wenn in einem alten gemäuer(Kirche) ein seit ca. 2000 Jahre Verstorbener symbolisch gefressen und sein Blut getrunken wird, dann halten wir das für normal. Und warum? Weil Millionen andere, weil alle die zu dem Zeitpunkt um uns herum stehen das auch so machen/mitmachen.
Ein anderes Beispiel. Person a) glaubt es gibt einen persönlichen Gott, er wäre von ihm erschaffen, ein Kind/Auserwählter dieses Gottes, er betet, spricht also in einem leeren Raum zu einem imaginären Wesen und für den Bund zu seinem Gott muss er natürlich auch an seinen Kindern körperliche Eingriff vornehmen.
Person b) glaub an Elfen, das er ein Kind von Elfen oder von ihnen erschaffen sei, "spricht" mit seinen imaginären Elfen und möchte seinen Kindern spitze Ohren verpassen.
Stell dir die Frage. Warum würde man Person b) als Irre/nicht normal einstufen und das Jugendamt zum Schutz der Kinder vorbeischicken und warum hält man Person a) für normal. Die einfache Antwort. Person b) ist vielleicht einer oder einer von wenigen, Person a) ist einer von Milliarden.

Zeit- und Kulturübergreifend "stabil" ist im unteren einstelligen Prozentbereich sehr viel. Man hat auch schon in freier Wildbahn beobachtet wie Tiere artübergreifend Verkehr hatten. Es gibt einige Menschen deren einzige Beziehung, die zu einem Vierbeiner ist. Ist das dann auch nur normal, oder fehlt hier nur eine lautstarke Lobby die das für "normal" erklärt auch wenn die Mehrheit ohne ausreichend Überrzeugungsarbeit durch Lobby und Medien, das überhaupt nicht so sieht.

RachelCreed schrieb:Laut Statista haben in Deutschland im Jahr 2020 insgesamt 760.000 Menschen ein Nagetier als Haustier gehabt, also eine absolute Minderheit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Trotzdem kommt kaum einer auf die Idee, die Haltung von Nagetieren als "unnormal" zu bezeichnen.
Warum dann ausgerechnet bei Homosexualität?

In den deutschen Haushalten lebten im Jahr 2020 rund 34,9 Millionen Haustiere unterschiedlichster Arten.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156836/umfrage/anzahl-der-haushalte-mit-haustieren-in-deutschland-2010/
Das sind nur die offiziellen Zahlen, wer weis wieivele es schon wirklich sind, wenn die meisten ja nicht aus Steuergründen gemeldet werden müssen. Haustiere scheinen doch relativ verbreitet zu sein.

In vielen Haushalten leben übrigends auch mehrere männliche und weibliche Personen(Großvater, Vater, Sohn, Enkelsohn oder Großmutter, Mutter, Tochter, Enkeltochter oder Studenten&Freunde usw. zusammen was völlig normal ist. Aber Gegenfrage, wieviele von den 760.000 haben ihr Nagetier geheiratet und/oder eine sexuele Beziehung mit diesem?

Von mir aus kann jeder machen was er möchte, solange er da niemanden schadet aber man braucht mir auch nicht Dinge wo es mir die Haare aufstellt und eiskalt den Rücken runterläuft als "normal" verkaufen.

Jaime schrieb:oder fehlt hier nur eine lautstarke Lobby die das für "normal" erklärt

bis in die 60er gab es in den USA Rassengesetze gegen Mischehen

Wikipedia: Interracial marriage

Auf einmal war normal, was unnormal war.

Ist das gut? falls ja: warum?

Jaime schrieb:Von mir aus kann jeder machen was er möchte, solange er da niemanden schadet aber man braucht mir auch nicht Dinge wo es mir die Haare aufstellt und eiskalt den Rücken runterläuft als "normal" verkaufen.

Genau darum wird es ja auch oft krum genommen, wenn man Homosexualität nicht als normal bezeichnet.^^
Weil es vielen halt nicht um die Verteilung in der Bevölkerung geht wie hier:

Jaime schrieb:Wenn du der einzige auf dem ganzen Planeten bist der grüne Hemden trägt dann biste halt nicht normal, das heißt aber nicht das schlecht wäre grüne Hemden zu tragen.

Aber mir persönlich ist das so oder so relativ egal.
Mach eh was ich will :vv: zumal wenn man nicht klar sagen kann, warum etwas schädlich sein soll, wird bei mir bestimmt auch keine Einsicht darüber kommen - weil es dann dafür keinen Grund gibt.

Jaime schrieb:ber man braucht mir auch nicht Dinge wo es mir die Haare aufstellt und eiskalt den Rücken runterläuft als "normal" verkaufen.

Was wäre das so zum Beispiel? Weiß ehrlich gesagt nicht so recht, worauf du hinaus willst.

Jaime schrieb:ist. Aber Gegenfrage, wieviele von den 760.000 haben ihr Nagetier geheiratet und/oder eine sexuele Beziehung mit diesem?

Tut mir leid, aber was ist das denn in diesem Zusammenhang für eine unsinnige Frage?
Du warst derjenige, der eingeworfen hat, dass "normal" sich über die zahlenmäßige Mehrheit definiert.
Dem habe ich mit dem Nagetier-Argument widersprochen. Ob jemand eine Beziehung oder Ehe mit seinem Haustier eingehen will/würde ist für dieses Argument eine vollkommen unerhebliche Nebelkerze.
Naja, irgendwie hab ich ehrlich gesagt nicht viel anderes erwartet...

Bishamon schrieb:bis in die 60er gab es in den USA Rassengesetze gegen Mischehen

Wikipedia: Interracial marriage

Auf einmal war normal, was unnormal war.

Ist das gut? falls ja: warum?

Das unnormale war dabei das Rassengesetz das man da endlich aufgehoben hat. Das Ehen, zwischen Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Attributen wie Körpergrößen, Nasenlängen, Augen- oder Haarfarben und eben auch Hautfarben usw. usf. geschlossen werden ist der Normalfall. Die meisten Menschen unterscheiden sich voneinander nunmal erheblich und sehen nunmal nicht alle gleich aus. Das unnormale wären hier ins extrem getrieben, eine Ehe zwischen zwei körperlich völlig identische Klonen/eineiigen Zwilligen.

Mal ein Beispiel hier aus Deutschland. Vor ein paar Jahren lief eine Gerichtsfernsehsendung, ich glaub die war mit Alexander Hold. Grob der Inhalt, eine Frau hat eines ihrer Kinder zur Adoption freigegeben. Jahre später haben sich dann Sohn und Tochter durch Zufall kennengelern und ineinander verliebt und geheiratet. Vor dem Fernsehgericht kams dann raus und der Richter hat die Ehe für nichtig erklärt. In denke das es in einem realen Fall wohl nicht anders gelaufen wäre.

Also wie sieht es bsp. aus mit Geschwisterehe oder zwischen Vater&Tochter, Mutter&Sohn?

Bleibt unnormal, was unnormal ist?

Ist das gut? falls ja: warum?

RachelCreed schrieb:Du warst derjenige, der eingeworfen hat, dass "normal" sich über die zahlenmäßige Mehrheit definiert.

Eine sehr große Anzahl an Menschen hält sich nunmal Haustiere oder hatte irgendwann mal ein solches. Das Halten von Haustieren jedweder Art ist nichts aussergewöhnliches. Ich drücke es jetzt mal so aus. Sich wie Göttervater Odin zur Entspannung und zum Nachdenken an einem Galgen aufzuhängen würde man wohl eher als unnormal bezeichnen. Es spielt dabei aber keine Rolle, es wird nicht normaler oder unnormaler, ob das jemand an einem Eichenbaum, einen Kastanienbaum oder einer Ulme macht oder ob das Seil aus Hanf, Baumwolle oder Kunstfaser ist.

Jaime schrieb:Eine sehr große Anzahl an Menschen hält sich nunmal Haustiere oder hatte irgendwann mal ein solches. Das Halten von Haustieren jedweder Art ist nichts aussergewöhnliches.

Eine sehr große Anzahl an Menschen sind nunmal Homosexuell oder hatten selbige sexuelle Erlebnisse. Eine homosexuelle Beziehung ist nichts außergewöhnliches.

Jaime schrieb:Von mir aus kann jeder machen was er möchte, solange er da niemanden schadet aber man braucht mir auch nicht Dinge wo es mir die Haare aufstellt und eiskalt den Rücken runterläuft als "normal" verkaufen.

Warum kommt dieses: "solange er niemandem schadet" eigentlich ständig beim Thema Homosexualität auf?
Warum kommt niemandem in den Sinn zu sagen: Hey Heteros dürfen ja gerne Hetero sein, solange sie niemandem schaden?
Warum kommt sowas nur über Homosexuelle ständig auf?

Jaime schrieb:Das unnormale war dabei das Rassengesetz

deine Begründung:

Jaime schrieb:Körpergrößen, Nasenlängen, Augen- oder Haarfarben und eben auch Hautfarben usw. usf. geschlossen werden ist der Normalfal

Weil andere Körpermerkmale erlaubt sind.

Homosexualität ist erlaubt, weil Heterosexualität erlaubt ist: eine andere sexuelle Orientierung.

Jaime schrieb:Ist das gut? falls ja: warum?

keine Ahnung. Wie lautet deine Begründung?

Bone02943 schrieb:Warum kommt dieses: "solange er niemandem schadet" eigentlich ständig beim Thema Homosexualität auf?

Das habe ich auch nie verstanden. Worin da wohl die höhere Gefahr von Schaden besteht, wenn man eine homosexuelle Partnerschaft führt? Mich wundert, dass es immer noch relativ viele Leute gibt, die solche Bedenken zu haben scheinen...

martenot schrieb:Das habe ich auch nie verstanden

Ist rational nicht zu begründen. Das ist wie "schwarze Männer vergewaltigen häufig eine weiße Frau".

Myth: Black men target White women to sexually assault

https://studentlife.umich.edu/files/sapac/assault-black.pdf (Archiv-Version vom 02.01.2021)

1997 wollten nur 27% einen Homosexuellen als Lehrer (für Kinder) zulassen, 2005 waren es 54%

One of the most remarkable changes has been in the proportion of Americans who feel homosexuals should be hired as elementary school teachers: It has grown from 27% in 1977, to 41% in 1992, to 54% in 2005.

https://lgbpsychology.org/html/prej_prev.html#teacher

Bishamon schrieb:1997 wollten nur 27% einen Homosexuellen als Lehrer (für Kinder) zulassen, 2005 waren es 54%

Da wundert es mich nicht, dass viele Homosexuelle immer noch versuchen, diesen Aspekt ihrer Person zu verbergen. Immerhin kann es die Berufsausübung schwierig machen, wenn man deswegen abgelehnt wird.

Jaime schrieb:Eine sehr große Anzahl an Menschen hält sich nunmal Haustiere oder hatte irgendwann mal ein solches. Das Halten von Haustieren jedweder Art ist nichts aussergewöhnliches.

Das Argument belief sich nicht auf Haustiere allgemein, sondern auf die Haltung von Nagetieren, was einen viel kleineren Prozentsatz an Menschen ausmacht.
Das ist als würde ich jetzt sagen: "Viele Menschen hatten schon Sex und Liebesbeziehungen in ihrem Leben, siehst du, ist doch ganz normal."

Einfach die Prämisse ändern und plötzlich viel allgemeiner fassen, ist nicht.
Daran sieht man übrigens gut, dass es dir gar nicht ums Diskutieren, um den vernünftigen Austausch von Argumenten geht, sondern ums reine Durchpeitschen deines Mindsets, das da lautet "Homosexuelle sind unnormal".

Und damit bin ich dann auch raus. Ein Austausch mit jemandem, der auf diesem Niveau "diskutiert", ist schlicht Zeitverschwendung.

Naja, ich schrieb ja schon mal, dass ich nicht viel anderes von dir erwartet hatte.

martenot schrieb:Da wundert es mich nicht, dass viele Homosexuelle immer noch versuchen, diesen Aspekt ihrer Person zu verbergen. Immerhin kann es die Berufsausübung schwierig machen, wenn man deswegen abgelehnt wird.

Gerade als Erzieher würde ich auch versuchen dies nicht so weit öffentlich werden zu lassen. Vorallem wenn es um einen Job in einer Grundschule oder gar in einer Kita geht.
Nicht jetzt unbedingt wegen den Kollegen und Kolleginnen oder der Leitung, sondern wegen der Eltern der zu betreuenden Kinder.
Wenn es die falschen mitbekommen, die machen dann vielleicht noch groß Stimmung, auch bei anderen Eltern, erfinden irgend ein Zeug über einen und bald wollen viele ihre Kinder aus der Kita/von der Schule nehmen oder sagen der Homosexuelle Lehrer muss weg.

Bone02943 schrieb:Gerade als Erzieher würde ich auch versuchen dies nicht so weit öffentlich werden zu lassen. Vorallem wenn es um einen Job in einer Grundschule oder gar in einer Kita geht.
Nicht jetzt unbedingt wegen den Kollegen und Kolleginnen oder der Leitung, sondern wegen der Eltern der zu betreuenden Kinder.
Wenn es die falschen mitbekommen, die machen dann vielleicht noch groß Stimmung, auch bei anderen Eltern, erfinden irgend ein Zeug über einen und bald wollen viele ihre Kinder aus der Kita/von der Schule nehmen oder sagen der Homosexuelle Lehrer muss weg.

Und sowas kotzt mich an. Solche Idioten hätte ich auch angezeigt wenn sie öffentlich so einen Mist gebaut hätten. Sollen sie den größtmöglichen Schadensersatz leisten und sich das nächste Mal überlegen ob sie Rufmord und co. nochmal gemacht hätten.