Habt ihr was gegen Homosexualität?

Luminita schrieb:Vielen Leuten wird das einfach von Anfang an eingetrichtert,

Man hört es doch auch von vielen Homosexuellen selbst, dass die sich anfangs gefragt haben, ob etwas nicht mit ihnen stimmt, sie nicht "normal" sind, weil sie auf das gleiche Geschlecht standen und lange gebraucht haben, um sich damit abzufinden oder es auszuleben. Das fand ja doch eher in den Familien und dem Umfeld statt, dass man Homosexualität nicht für normal befand.
Aufgeklärt in der Hinsicht wurde ich auch nicht, aber es war auch nie ein großes Thema, wenn sich jemand dazu bekannt hat. Es spielte für das, was einen verband, nie eine Rolle.
Die sex. Orientierung geht doch im Grunde nur den potentiellen Partner etwas an.

Aufklärung in dieser Hinsicht gab es bei uns auch nicht, es war immer ein leben und leben lassen und die Leute einfach machen lassen
Jeder entscheidet für sich selbst, das Privatleben anderer geht einen nichts an

Da wo ich herkomme ist die Homophobie vor allem auch religiös bedingt, die slawischen Orthodoxen haben es besonders nicht so gerne mit den Homosexuellen. Natürlich geht es da um mehr als nur irgendwelche Sünden die Homosexuelle angeblich begehen. Es kommen Dinge ins Spiel wie Satanismus, große und globale Verschwörung bei der Homosexualität normalisiert wird um so den Völkern zu schaden, usw. Die Homosexualität wird als Krankheit angesehen bei der Kinder schon beim Ansehen von küssenden Homosexuellen schwul werden könnten.

Also ich habe nichts gegen die LGBTQIA+ Gruppe und ich unterstützen sie :)

Interested schrieb:Die sex. Orientierung geht doch im Grunde nur den potentiellen Partner etwas an.

Wobei sich immer die Frage stellt, wie man konkret die sexuelle Orientierung vor allen anderen Menschen verbergen soll, wenn sie anscheinend sonst niemanden etwas angeht. Werden in Zuunft die Ehe- und Beziehungspartner generell verheimlicht? Die Hochzeit wird im Geheimen abgehalten? Sonst würde man ja auch als ansonsten unbeteiligter Hochzeitsgast die sexuelle Orientierung mitbekommn, was ja eher nicht gewünscht zu sein scheint.

Wie genau soll also dieses "geht niemanden etwas an" konkret realisiert werden?

Interested schrieb:Die sex. Orientierung geht doch im Grunde nur den potentiellen Partner etwas an.

Der Gedankengang ist lebensfremd, denn Smalltalks zum Beziehungsstatus sind doch in etlichen Situation üblich. Das beginnt doch meist schon recht früh im Leben bei Oma Trudes Geburtstagskränzchen mit der Frage, wann der/die liebe Enkel/in denn endlich seine/n erste/n Freund/in nach Hause bringen würde und zieht sich durch das ganze Leben, wenn Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Nachbarn nachforschen, wie es der Person im Privatleben ergeht. Spätestens dann ist ein Punkt erreicht, an dem sich Homosexuelle entscheiden müssen, nämlich zwischen der Option Leugnen oder Outing.

Das Problem ist auch, dass niemand wirklich abschätzen kann, wie das eigene Umfeld reagiert. Es sind schon Familien und Freundschaften zerbrochen, weil sich Menschen als homosexuell geoutet haben, wenngleich derartige Kontakttabrüche heutzutage sicherlich seltener sind als noch vor 30-40 Jahren.

@Balumpa
@martenot
das sieht man eben aus der heteronormativen Sicht so, dass es nur den Partner etwas anginge und man seine Orientierung deshalb natürlich auch schlicht für sich behalten könnte. Dass jeder immer bewusst und/oder unbewusst seine Orientierung darlegt bzw. die heterosexuelle Orientierung größtenteils vorausgesetzt wird, als selbstverständlich gilt, wird gerne ausgeblendet. Und genau aus diesem Grund entstehen ja die Diskriminierungen, die Schwierigkeiten und Selbstzweifel, die homosexuelle Menschen oftmals durchleben.

Tussinelda schrieb:Dass jeder immer bewusst und/oder unbewusst seine Orientierung darlegt

Meiner Ansicht nach legt man die sexuelle Orientierung ständig dar, zumindest sobald man nicht als Single lebt. Sobald man eine Partnerschaft hat, ist es ja in der Regel für jedermann deutlich erkennbar, wie die sexuelle Orientierung ist - es sei denn, man verheimlicht die Partnerschaft und trifft sich nur heimlich. Aber das tun die allermeisten Menschen nicht (auch die Homosexuellen verbergen ihre Partnerschaft zum Glück immer seltener).

Ich verstehe nach wie vor nicht, wie man sich dieses "geht niemanden etwas an" konkret vorstellt. Soll man wirklich seine Partnerschaft verheimlichen und vertuschen? Warum genau? Wie genau?

martenot schrieb:Ich verstehe nach wie vor nicht, wie man sich dieses "geht niemanden etwas an" konkret vorstellt. Soll man wirklich seine Partnerschaft verheimlichen und vertuschen? Warum genau? Wie genau?

So ein Unsinn! Wer sagt das denn, dass Partnerschaften verheimlicht oder vertuscht werden sollen?
Wenn Du z.B. jemanden während einer Zugfahrt kennenlernst und ins Gespräch kommst - warum müsstest Du dabei wissen, welche sex. Orietierung dieser Mensch pflegt? Was ginge Dich das denn an? Wenn Du in einem Sportverein bist, warum musst Du wissen, welche sex. Orientierung Deine Mitsportler haben? Im Meeting sitzt und neue Kollegen dabei sind? Warum müssen die nach außen kehren, welche sex. Orientierung sie haben? Welche Relevanz hat die denn für Dich oder die anderen?

Interested schrieb:Wenn Du z.B. jemanden während einer Zugfahrt kennenlernst und ins Gespräch kommst - warum müsstest Du dabei wissen, welche sex. Orietierung dieser Mensch pflegt? Was ginge Dich das denn an?

Du meinst, es kommt so gut wie nie vor, dass Zufallsbekanntschaften von ihrer Partnerschaft erzählen, weil das den Gesprächspartner nichts angeht? Da habe ich bislang was anderes erlebt. Da wird durchaus häufig auch vom Mann bzw. der Ehefrau oder Partner/Partnerin geredet. Einfach, weil man vielleicht gemeinsam was unternommen hat und davon erzählt. Passiert Euch das tatsächlich nie, und falls doch, würdest du dann sagen, dass dich das nichts angeht? Und was ist, wenn man beispielsweise ein (Ehe-)Paar im Zug kennenlernt? Dann wird mir die sexuelle Orientierung als Info ja gleich mitgeliefert.

Ich verstehe nach wie vor nicht genau, wie man diese Info zurückhalten soll, und wie man das genau macht.

@martenot

Ich nehme das in solchen Fällen zur Kenntnis und das war's aber auch schon? Ich kapier gar nicht, warum das so ne große Sache für einige zu sein scheint? Wenn mir Bernd erzählt, dass er mit Klaus am Wochenende im Zoo war - dann frag ich max. wie es im Zoo war, aber nicht, ob Bernd denn wohlt tatsächlich schwul ist?! Was tut das denn zur Sache?

martenot schrieb:Ich verstehe nach wie vor nicht genau, wie man diese Info zurückhalten soll, und wie man das genau macht.

Ich verstehe nach wie vor nicht, warum man so impertinent an der sex. Orientierung anderer interessiert ist.

Interested schrieb:Ich verstehe nach wie vor nicht, warum man so impertinent an der sex. Orientierung anderer interessiert ist.

Wer genau ist denn normalerweise so impertinent daran interessiert? Es ging darum, dass die sexuelle Orientierung in der Regel sehr leicht abzulesen ist, weil die allermeisten Menschen ihre Partnerschaft eben nicht verheimlichen, sondern gemeinsam mit dem Partner ihr Leben leben. Und voilá - schon ist die sexuelle Orientierung sichtbar. Selbst für die vielen Menschen, die sich weder impertinent noch mittelmäßig noch gar nicht dafür interessieren.

Noch einmal, weil es anscheinend sehr schwer zu verstehen ist:
es geht nicht darum, sich exzessiv dafür interessieren zu wollen. Es geht darum, dass die sexuelle Orientierung schwer zu verheimlichen ist. Das hat meines Erachtens gar nichts damit zu tun, ob es andere (oder mich?) interessiert oder nicht.

Beispiel: du triffst im Zug eine Zufallsbekanntschaft. Dir gegenüber sitzen ein Mann und eine Frau. Ihr unterhaltet euch. Die beiden geben beiläufig zu verstehen, dass sie Ehepartner sind. Schon haben sie sich "geoutet" als Menschen mit heterosexueller Orientierung. Und das auch dann, wenn du rein gar nicht an deren sexueller Orientierung interessiert bist.

@martenot
Wer zur Hölle sagt, dass diese verheimlicht werden soll? Wieso soll sie kommuniziert werden? Warum ist es für einige hier so schwer zu akzeptieren, dass sie keine Relevanz für viele hat und das Desinteresse aka Normalität genannt - einfach ist, wie es ist?!

martenot schrieb:Beispiel: du triffst im Zug eine Zufallsbekanntschaft. Dir gegenüber sitzen ein Mann und eine Frau. Ihr unterhaltet euch. Die beiden geben beiläufig zu verstehen, dass sie Ehepartner sind. Schon haben sie sich "geoutet" als Menschen mit heterosexueller Orientierung. Und das auch dann, wenn du rein gar nicht an deren sexueller Orientierung interessiert bist.

Ich mache mir darüber aber keine weiteren Gedanken. Auch nicht, wenn diese beiden im Zug Bernd und Klaus heißen und ein Ehepaar sind.

Verstehst Du es jetzt?

Interested schrieb:Wer zur Hölle sagt, dass diese verheimlicht werden soll?

Können wir also hiermit höllenmäßig gut klären, dass es einfach belanglos ist, und dass Gerd und Petra, Hilde und Erika, sowie Hans und Peter sich völlig problemlos als Paare zu erkennen geben können, ohne dass manche Menschen Schnappatmung bekommen? Und dass man damit natürlich die sexuelle Orientierung nicht für sich behält, aber die anderen Menschen es einfach akzeptieren sollten wie es ist?

martenot schrieb:Können wir also hiermit höllenmäßig gut klären, dass es einfach belanglos ist, und dass Gerd und Petra, Hilde und Erika, sowie Hans und Peter sich völlig problemlos als Paare zu erkennen geben können, ohne dass manche Menschen Schnappatmung bekommen?

Natürlich!

Interested schrieb:Natürlich!

Gottseidank.... dann muss die sexuelle Orientierung auch implizit nicht mehr für sich behalten werden....

martenot schrieb:Gottseidank.... dann muss die sexuelle Orientierung auch implizit nicht mehr für sich behalten werden....

Gott sei Dank muss sie nicht jedem ständig und endlos erklärt werden, als bräuchte sie ne explizite Daseinsberechtigung.

Interested schrieb:Gott sei Dank muss sie nicht jedem ständig und endlos erklärt werden

Genau darum gings. Dass man da nichts mehr erklären muss. Dass man mit dem Partner bzw. Partnerin sein/ihr Leben leben kann, ohne dass man dazu ständig und endlos Erklärungen abgeben müsste, mit wem man da zusammenlebt, bzw. warum man nicht in einer "normalen Heterobeziehung" lebt.

martenot schrieb:Genau darum gings. Dass man da nichts mehr erklären muss. Dass man mit dem Partner bzw. Partnerin sein/ihr Leben leben kann, ohne dass man dazu ständig und endlos Erklärungen abgeben müsste, mit wem man da zusammenlebt.

Das war mein Reden. Aber mich langweilt das jetzt.

Interested schrieb:Aber mich langweilt das jetzt.

Dazu habe ich eine Frage aus Neugier. Wenn es dich langweilt, warum schreibst du so eifrig? Wenn mich ein Thema, ein Thread oder ein Aspekt langweilt, beteilige ich mich in der Regel nicht weiter an der Diskussion.