Habt ihr was gegen Homosexualität?

Schnapspraline schrieb:Es könnte durchaus schon sein, dass die Zahlen bei einer neuen Umfrage jetzt ganz anders aussehen würden.

Wenn die Leute jetzt tatsächlich immer noch abstimmen und das mit "nein", müssten es damals aber sehr viel mehr gewesen sein, die mit "ja" gestimmt haben.

Wobei ich auch immer von diversen Scherzbolden und Zufallsklickern ausgehe.

Bundeskanzleri schrieb:Wobei ich auch immer von diversen Scherzbolden und Zufallsklickern ausgehe.

Ich weiß eh nicht, in wieweit man Internet-Umfragen und Abstimmungen trauen kann. Soweit ich weiß, führen seriösere Umfrageinstitute deswegen auch eine Art Rohdaten-Bereinigung durch, und man versucht, Fake-Klicker, Scherzbolde, Trolle, etc. mit irgendwelchen Algorithmen herauszurechnen. Wenn man sich so typische Umfragen im Stil von "Welche Partei würden Sie nächsten Sonntag wählen?" anschaut, dann würde es gemäß Rohdaten oft große Mengen an AfD-Wählern geben, die sich am Ende bei echten Wahlen dann doch nicht ergeben.

Der Playboy hatte 2021 eine Umfrage dazu in Auftrag gegeben.

Interviews mit 1.023 repräsentativ ausgewählten Personen durch das Meinungsforschungsinstitut Norstat im Auftrag des Playboys.

Finden CSD-Demos gut

75% der Frauen
61% der Männer

Ablehnende Haltung gegenüber CSDs

5% der Frauen
11% der Männer

Verständnis für ablehnende oder aggressive Haltung gegenüber Homo- und Bisexualität

21% der Männer
11% der Frauen

Für Ehe für alle

62% der Männer
82% der Frauen

Sexuelle Vielfalt sollte Schulstoff im Sexualkundeunterricht sein

62% der Männer
73% der Frauen

Finden öffentlichen Austausch von Zärtlichkeiten zwischen homosexuellen Männern "unangenehm".

30% der Männer
19% der Frauen

Finden öffentlichen Austausch von Zärtlichkeiten zwischen homosexuellen Frauen als "unangenehm".

19% der Männer
19% der Frauen

Würden mit negativen Emotionen auf Coming-out ihres eigenen Kindes reagieren

25% der Männer
12% der Frauen

Würden es begrüßen, wenn sexuelle Minderheiten etwas weniger Aufmerksamkeit für ihre sexuelle Orientierung in der Öffentlichkeit und in den Medien erführen.

45% der Männer
28% der Frauen

Quelle: https://www.lsvd.de/de/ct/3168-Was-denkt-man-in-Deutschland-ueber-Lesben-Schwule-bisexuelle-trans-und-intergeschlechtliche-Menschen#wie-tolerant-sind-die-deutschen

https://www.playboy.de/lifestyle/wie-tolerant-sind-die-deutschen-gegenueber-sexueller-vielfalt

@Bone02943
Danke, das ist ja mal super interessant und vor allem aktuell.

Was ich immer nicht verstehe, ist, wieso so viele Leute sexuelle Minderheiten in Kino und TV als so übertrieben repräsentiert wahrnehmen.
Da regen sich Leute darüber auf, dass plötzlich ein homosexueller Charakter unter etlichen heterosexuellen Charakteren bei Star Trek auftaucht. Ich meine, was glauben diese Leute? Dass es sexuelle Minderheiten in der Zukunft nicht mehr gibt?

Früher waren sexuelle Minderheiten in Kino und TV nicht nur völlig unterrepräsentiert, sondern sie wurden regelrecht totgeschwiegen.
Das ist es doch, was mit der Realität nichts zu tun hat.

Insofern ist das Zeigen, dass es sexuelle Minderheiten überhaupt gibt, schon mal der richtige Weg in Richtung echter Repräsentanz der Menschen.

RachelCreed schrieb:Früher waren sexuelle Minderheiten in Kino und TV nicht nur völlig unterrepräsentiert, sondern sie wurden regelrecht totgeschwiegen.
Das ist es doch, was mit der Realität nichts zu tun hat.

Und wenn sie nicht totgeschwiegen wurden, wurden sie stark verzerrt dargestellt. Wenn ein Homosexueller in einem Film vorkam, dann war er entweder ein (Sittlichkeits-)Verbrecher oder eine Witzfigur.

Ich erinnere mich noch an Filme aus den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren, da wurden Homosexuelle ziemlich klischeehaft dargestellt, und ich weiß noch, dass man sich in der damals sich etablierenden Schwulenszene sogar selbst darüber lustig gemacht hat. Da gab es verschiedene klischeehafte Haltungen, wie z.B. die Teekanne (ein Arm nach oben gewinkelt mit nach unten gebogener Hand - wie die Tülle einer Teekanne), den Colliergriff (man fasste sich an die Brust und rief gekünstelt "Oh Gottogott") oder die "Broken Hand" (indem man übertrieben weich das Handgelenk schlackern ließ). Denn solche Attitüden kamen in diesen Filmen zur Darstellung, wenn Homosexuelle gespielt werden sollten. Dazu kam dann noch eine hohe Stimme, näselnde Aussprache und rosafarben-rüschige Kleidung.

Hier hat sich das Bild der schwulen Männer stark verändert, denn heutzutage trumpft man eher mit Maskulinität, Vollbart, Muskeln und Biker-Outfit auf.

Jeder Mensch sollte das Recht auf ein glückliches leben haben. Und die eigene Sexualität wählt man nicht. Wenn also wenn 2 Männer oder 2 Frauen sich lieben ist das ihr gutes Recht.
Die meisten Homophoben kennen nichtmal homosexuell veranlagte Menschen. Höchstens die freaks im Fernsehen. Das ist selektive Wahrnehmung ,denn die die sich unauffällig verhalten werden nicht wahrgenommen. Nur diejenigen die bunt, schrill und auf den ersten Blick als schwul zu erkennen sind prägen das Bild der Homophoben über homosexuelle.

Aber auch das ist kein Grund für Hass auf sexuel anders orientierte. Aber manche Menschen scheinen so schlecht mit sich klarzukommen dass sie ein Feindbild brauchen. Das nur um sich selbst über andere zu erheben. Das ist mega armseelig.

Besonders krass finde ich es immer, wenn von irgendeiner "Schwulen-Agenda" etc. die Rede ist.
Vor gar nicht langer Zeit wurde hier ein Thread dicht gemacht, in der ein User auch irgendwas von einer "Transgender-Agenda" gefaselt hat, die es angeblich geben würde.
Was zur Hölle soll das für eine Agenda sein? Die Agenda, so zu leben und akzeptiert zu werden, wie man sich innerlich fühlt? Die Agenda, mit dem Menschen zusammenzusein, den man will?
Also exakt dieselbe Agenda, die so ziemlich jeder Mensch für sich und sein Leben hat?
Wow, echt bedrohlich für die Gesellschaft 😁

Ich fände gut, wenn die Hetze und das Ablehnen von Homosexuellen allgemein unter Strafe gesetzt werden würde. Also ähnlich wie Rassismus!

sciencetrust schrieb:Ich fände gut, wenn die Hetze und das Ablehnen von Homosexuellen allgemein unter Strafe gesetzt werden würde. Also ähnlich wie Rassismus!

Das Ablehnen selbst unter Strafe zu stellen wäre umso schwieriger, denn Meinungen kann man nicht verbieten. Handlungen schon. Ich wäre aber auch dafür Hassrede gegen Homosexuelle unter Strafe zu stellen, Gewaltverbrechen umso schöimmer, oder Aufruf zu Handlungen gegen Homosexuelle. Auch würde es bei Homophobie bei Flüchtlingen und Ausländern wenns nach mir ginge ordentliche Minuspunkte geben die am Ende bei der Entscheidung ob Visum verlängert wird oder nicht und man am Ende das Land verlassen muss oder abgeschoben wird ein Gewicht haben.

Infidel schrieb:Auch würde es bei Homophobie bei Flüchtlingen und Ausländern wenns nach mir ginge ordentliche Minuspunkte geben die am Ende bei der Entscheidung ob Visum verlängert wird oder nicht und man am Ende das Land verlassen muss oder abgeschoben wird ein Gewicht haben.

Und wie soll man das herausfinden?

@Infidel
@sciencetrust

§ 130 - Volksverhetzung
Volksverhetzung gilt als Tatbestand, wenn gegen einzelne Menschen oder ganze Gruppen wegen ihrer Herkunft, der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit zu Hass und Gewalt aufgerufen wird. Volksverhetzung wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren geahndet

Carietta schrieb:Und wie soll man das herausfinden?

Bei der Einreise selbst wirds schwierig, selbst wenn man die Leute da befragt. Ich vertrete aber die Meinung, dass Neuankömmlinge informiert sein müssen was bei "uns" gilt usw.

Ansonsten bin ich sowieso ein Verfechter von drastischeren Überwachungsmaßnahmen als sie momentan sind in deutschsprachigem Raum, auch bin ich für die Aufstockung von Zivilpolizei die dann schnell eingreift wenn wer was falsches sagt (verbotenes) oder gar handelt und bspw. handgreiflich wird usw.

Bzgl. Überwachungsmaßnahmen, konkreter meine ich meine Befürwortung von Schwächung des Datenschutzes wenn es darum geht, dass diese den Behörden wie dem Geheimdienst, der Polizei oder dem Militär im Weg stehen wenn sie bestimmte Personen auch mal komplett überwachen wollen (Terroristen, Terrorverdächtige und co.).

Im Falle von irgendwelchen homophoben Geflüchteten oder Ausländern an sich wird aber wohl kaum von Terrorverdächtigen die Rede sein daher trifft das oben Genannte wohl kaum auf den durchschnittlichen Homophoben,. Zudem man sich hoffentlich auch auf die Zivilbevölkerung verlassen kann die Problemkinder zu melden, das wäre der Idealfall und nicht nur die Verlässlichkeit von ziviler Polizei. Natürlich kommt auch Netz ins Spiel, Internet ist und sollte auch kein rechtsfreier Raum sein und die Betreiber sollten auch unter Druck gesetzt werden sollten sie nach Bedarf keine Daten von jenen die sich dementsprechend verhalten nicht an die Behörden rausgeben. Das jetzt allgemein, das gilt für jeden Bürger. Ansonsten bin ich auch für auf die Cyberwelt spezialisierte Teile der Behörden.

Letztendlich kommt es für mich auf mehrere Faktoren an wie man mit einzelnen Fällen umgeht.

@Infidel Ich kenne ja deinen Verlauf und dadurch auch deinen früheren rechten Radikalismus. Pass auf, dass du da nicht wieder rein kommst. Ich fände es schade.

Carietta schrieb:Ich kenne ja deinen Verlauf und dadurch auch deinen früheren rechten Radikalismus. Pass auf, dass du da nicht wieder rein kommst. Ich fände es schade.

Ich war mehr als rechtsradikal. Aber ich kann dich da beruhigen, Rechtsextreme sind für mich das Musterexemplar für das oben Angesprochene. Gerade die sind doch bekannt dafür homophob zu sein und laut dies zu bekunden und teilweise auch handgreiflich zu werden usw. Die sind doch mitunter der Grund warum ich auch autoritäre Maßnahmen in manchen Bereichen befürworte oder zumindest liebäugle.

Ich nehme an du erwähnst das wegen meiner Erwähnung von homophoben Ausländern und Geflüchteten. Ich muss sagen es kommt bei mir auch Persönliches ins Spiel und ich komme aus einem Land welches durch und durch verseucht ist von Homophobie, auch wenn es Fortschritte gibt. Eigentlich bin ich sogar von homophoben Freunden, Verwandten, Familienmitgliedern und Bekannten umgeben und das Problem ist nicht nur die Homophobie bei vielen davon, aber das ist ein Thema für sich. Ich muss da wahrlich kein Homosexueller sein damit mich das derartig anpisst. Ich bin natürlich auch kein Engel und das ist mir bewusst, gerade wenn ich an meine Vergangenheit denke. Homophob war ich allerdings nie.

RachelCreed schrieb:Besonders krass finde ich es immer, wenn von irgendeiner "Schwulen-Agenda" etc. die Rede ist.

Ich finde, das klingt schon stark nach Verschwörungstheorie. Anscheinend gehen solche Leute oft davon aus, dass da irgendeine geheime Macht im Hintergrund irgendwelche unlauteren Absichten und Pläne hegen würde. Mal sind es die Juden, mal die Homosexuellen, mal irgendwelche Eliten, denen man das andichtet - wahrscheinlich hauptsächlich, um einen Sündenbock zu haben.

Bone02943 schrieb:Finden CSD-Demos gut

75% der Frauen
61% der Männer

Das ist so'n Ding welches ich nicht verstehe, vielleicht kannst du Licht ins Dunkel bringen


Wieso "muss" man CSD und Konsorten denn gut finden? Warum reicht es nicht, wenn es einem egal ist?
Wenn man die Veranstaltung besucht oder besuchen will sollte man das schon begrüßen, das ist klar

Aber das trifft vermutlich nicht auf alle Befragten zu

@KFB

Studien kommen wiederholt zum Ergebnis, dass Frauen beim Thema LGBT weniger ablehnend bzw offener sind:

Previous research indicates that women have more accepting attitudes toward lesbian and gay individuals than do men

https://paa2008.princeton.edu/papers/81144 (Archiv-Version vom 06.10.2021)

Sie befürworten zB eher die Möglichkeit von gleichgeschlechtlichen Ehen.

@Bishamon
Das ist sehr schön aber es geht mir nicht um die prozentuale Verteilung sondern nur darum warum es wichtig ist, den CSD gut zu finden

Ich könnte mich jetzt noch mehr wiederholen aber steht alles oben

Mehr ist es nicht, kein doppelter Boden, keine Verteilung, keine geplanten Folgefragen

KFB schrieb:sondern nur darum warum es wichtig ist, den CSD gut zu finden

Wobei ich aus solchen Fragen nicht unbedingt die Erwartung herauslese, etwas Bestimmtes gut finden zu müssen.

Angenommen, es gäbe eine Umfrage, wie viele Frauen und Männer Fußball gut finden, dann würde ich zunächst mal aus der Umfrage nicht herauslesen, dass man Fußball gut finden müsse, sondern man möchte erfahren, wie viele Menschen das tun.

@martenot
Wenn jemand es nicht "gut" findet, wird das dann direkt als "schlecht finden" gewertet?
Ich vermisse "Soll jeder machen wie er mag"