Habt ihr was gegen Homosexualität?

@KillingTime

KillingTime schrieb:Es ist somit unerheblich, ob du selbst dich fortpflanzt, oder deine Geschwister.

Tja, aber es ist nicht unerheblich für MICH. Und eine Art pflanzt sich, so wie ich es bisher verstanden habe, eben nicht als Art fort, sondern halt als Summe der 'Fortpflanzungen' der Individuen.

@Pan_narrans .... *quengel*

KillingTime schrieb:Weil biologisch betrachtet, spielt es überhaupt keine Rolle.

Ja, das weist aber übrigens eher noch drauf hin, dass eben auch anderes eine Rolle spielen kann als nur pure Genetik.

Thawra schrieb:Tja, aber es ist nicht unerheblich für MICH.

Wieso nicht? :ask: Und für den Fortbestand deiner Gene ist es absolut egal.

Thawra schrieb:das weist aber übrigens eher noch drauf hin, dass eben auch anderes eine Rolle spielen kann als nur pure Genetik.

Inwiefern, oder auf was willst du hinaus?

@KillingTime

KillingTime schrieb:Und für den Fortbestand deiner Gene ist es absolut egal.

Meine Genlinie wird aber nicht dadurch gestärkt, dass in meiner Familie Leute homosexuell sind. ^^

Thawra schrieb:Meine Genlinie wird aber nicht dadurch gestärkt, dass in meiner Familie Leute homosexuell sind. ^^

Wenn alle deine Familienmitglieder homosexuell sind, wird eure Familie aussterben. In der Praxis kommt es aber nicht vor, dass alle Mitglieder einer Sippe homosexuell sind. Selbst wenn alle Männer schwul sind, aber irgendeine Frau in gebärfähigem Alter wird sicher dabei sein, um die Genlinie aufrecht zu erhalten.

@KillingTime

Damit hast du aber höchstens gezeigt, dass es sich nicht verheerend auswirken muss... ^^

Genetik ist ein Aspekt, nicht mehr und nicht weniger. Ein Aspekt sollte nicht überbewertet werden, das Leben besteht nämlich aus weit mehr als nur einem. Und wenn alle Männer schwul sind, dann wird nix aussterben, weil es zur Fortpflanzung gar keinen Sex braucht.

SethSteiner schrieb:Und wenn alle Männer schwul sind, dann wird nix aussterben, weil es zur Fortpflanzung gar keinen Sex braucht.

leider versteht das irgendwie keiner, und außerdem wird eh nichts aussterben solange die geschlechtsorgane noch intakt sind :D

SethSteiner schrieb:Ein Aspekt sollte nicht überbewertet werden, das Leben besteht nämlich aus weit mehr als nur einem.

Ich finde es sehr bequem, die Biologie als Begründung daherzunehmen. Niemand kann sich ihr entziehen, sie gilt für jeden gleichermaßen. Selbst vermeintlich "bewusste" Entscheidungen konnte ich schon als Resultat biologischer Prozesse entlarven.

SethSteiner schrieb:weil es zur Fortpflanzung gar keinen Sex braucht.

Sex =|= Fortpflanzung. Menschen pflanzen sich geschlechtlich fort, nicht etwa durch Knospung oder unkontrollierte Teilung.

@kekscore
@SethSteiner

Es ging ja eigentlich auch grad nicht drum, ob jetzt die Menschen aussterben oder nicht. Das ist mir persönlich sowieso herzlich egal. ^^

@KillingTime
Biologie ist aber nicht auf Moralisches oder Persönlichkeitsentfaltung anwendbar. Biologisch normal und natürlich wäre es ohne jegliche Technik in der Wildnis zu leben und nach spätestens 20-30 Jahren zu sterben, Fremde und andere Ethnien als Gefahr zu betrachten, Konkurrenz zu töten und generell nur für rein tierische Zwecke zu leben. Dummerweise haben sich Tiere irgendwann zu Menschen entwickelt. Biologie hat nur noch den Sinn den Ursprung von körperlichen Reaktionen zu erklären oder eben die Medizin voranzutreiben.
@Thawra
Egal ist das sowieso. Es ist ja nicht so, dass jemand stirbt. Es würde nur keiner mehr geboren werden also egal. Das einzige Problem in der Hinsicht ist die Versorgung der letzten Generation wenn diese alt werden würde. Weil unser System noch nicht in der Lage wäre von selbst, ohne (jüngere) Arbeiter zu funktionieren bzw. es sowas wie K.I.s und Roboter noch nicht gibt. Jedenfalls keine die großartig brauchbar sind.

Die Physik gilt auch für alle, trotzdem ist es nur ein Aspekt, der uns nur zu einem gewissen Grad beeinflußt. Genau wie bei der Biologie. Wenn man sich auf einen Aspekt versteift, dann ist das Resultat ein verzerrter Blick auf die Realität.

Und alles was eine Frau tun muss um Schwanger zu werden, ist sich theoretisch den Finger mit Sperma einzuschmieren und sich reinzustecken. Dementsprechend eben wie gesagt, Homosexualität nicht zum Aussterben führen könnte, selbst wenn sie total wäre und selbst, wenn man keine künstliche Befruchtung kennt.

Sixtus66 schrieb:Biologie ist aber nicht auf Moralisches oder Persönlichkeitsentfaltung anwendbar.

Genau das ist die Argumentation der Kirche. Deswegen ist bei denen die Homosexualität eine widernatürliche Unzucht und Sünde, und in anderen Glaubensrichtungen wird man dafür sogar mit dem Tode bestraft.

Sixtus66 schrieb:Biologisch normal und natürlich wäre es ohne jegliche Technik in der Wildnis zu leben und nach spätestens 20-30 Jahren zu sterben

Nein. Menschen habe eine gewisse Intelligenz, die es ihnen erlaubt, sich den Umweltbedingungen anzupassen, so dass niemand nach 30 Jahren regulär sterben muss. Das heißt, wenn du in einem Haus wohnst, und nicht in einer Höhle, wenn du dir deine Lebensmittel im Realmarkt kaufst und nicht selber anbaust oder schießt, dann ist das absolut "natürlich".

Sixtus66 schrieb:Fremde und andere Ethnien als Gefahr zu betrachten, Konkurrenz zu töten

Rechtsextremisten behaupten ganz gern mal, dass "Ausländer" ihnen die Frauen wegnehmen. Das ist zwar Unsinn, zeigt aber, dass Fremdenhass und Fremdenfeindlichkeit durchaus eine gewisse biologische Komponente haben. Das macht den Fremdenhass freilich nicht besser, und darum haben wir den Begriff des Wikipedia: Hate crime eingeführt, und bestrafen dieses Verhalten.

Sixtus66 schrieb:Konkurrenz zu töten

Im Kapitalismus werden Konkurrenten auf andere Weise unschädlich gemacht. Zum Beispiel durch Verleumdung, oder man zwingt sie in Gerichtsprozesse, und macht sie durch eine Insolvenz handlungsunfähig.

@Thawra

Thawra schrieb:Beruht das nicht vor allem auch auf einfach falschen Vorstellungen von Evolution? Ich meine, es muss ja dem Individuum auch Vorteile bringen, nicht der Art - denn das Individuum pflanzt sich fort, nicht die ganze Population als solche.

Das interessiert mich jetzt. @Pan_narrans , was meinst du dazu? Also weniger zur ursprünglichen Behauptung, mehr zu meiner Überlegung im vorhergehenden Absatz...

Ich finde jetzt leider den Absatz nicht, auf den Du Dich beziehst, aber von dem, was ich auf den letzten beiden Seiten gelesen habe, hat @KillingTime völlig recht.
Du musst die Gene unabhängig vom Individuum sehen. Wenn eine Mutation dazu führt, dass in der Summe die mit der Mutation sich mehr fortpflanzen, dann wird sich diese Mutation in der Population fixieren, auch, wenn sich nicht jedes Individuum, welches diese Mutation trägt, fortpflanzt.

Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es Untersuchungen, dass Frauen aus Familien, in denen Homosexualität gehäuft auftritt, im Schnitt mehr Kinder zur Welt bringen. Wenn es diesen Vorteil wirklich gibt, dann könnte er die Individuen, die sich nicht Fortpflanzen, kompensieren.

Thawra schrieb:Es ging ja eigentlich auch grad nicht drum, ob jetzt die Menschen aussterben oder nicht. Das ist mir persönlich sowieso herzlich egal. ^^

Auch eine sehr schöne Einstellung die ich ebenfalls vertrete. :D

652 Seiten? Scheint keiner ein Problem mit zu haben.


JUNGS, hebt die Seife beim Duschen nicht auf!

MÄDELS -geht nicht in den Knast!

Ansonsten dürften die wenigsten von uns unter der Homosexualität leiden.

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:Wenn es diesen Vorteil wirklich gibt, dann könnte er die Individuen, die sich nicht Fortpflanzen, kompensieren.

Wenn, dann ja. Aber diese Verbindung hat @KillingTime ja bisher nicht gemacht, jedenfalls hab ich sie so nicht mitgekriegt...


Ich bezog mich auf diesen Absatz:

3.14159265359 schrieb:Die verbliebene Population hat gesehen, wie aggressiv und zerstörerisch das sein kann und beginnt nach einer Methode zu "suchen" (Anfühungszeichen, da in der Selektion alles zufällig geschieht, also nix suchen), nach der die Spannungen abgebaut werden können. Zufällig penetriert ein aggressives Individuum ein anderes Männchen. Das Individuumm ist dann nicht mehr so aggressiv. So setzts ich das fort. Homosexualität ist also eine Möglichkeit, Aggressionen abzubauen und die genetische Fitness zu vergrößern.

Geht das? Ich meine, da würde ja eine Mutation einen Vorteil für die Art bedeuten (jetzt mal das Geschilderte als wahr vorausgesetzt), jedoch nicht für sich selbst. Wie genau sollte diese Mutation dann gefördert werden und sich durchsetzen?

@Thawra
Das angesprochene Szenario halte ich auch für fraglich.

Prinzipiell können Mutationen, die Aggressionen innerhalb einer Population senken, natürlich auch weiter gegeben werden, wenn das die Überlebenswahrscheinlichkeit des Trägers erhöht.
Das nun nicht mehr so aggressive Individuum würde hier in weniger Kämpfe kommen und würde deshalb weniger riskant leben. Also hätte es vielleicht einen Vorteil.

Es ist also möglich, aber sehr spekulativ.

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:die Überlebenswahrscheinlichkeit des Trägers

Eben, darauf will ich ja hinaus - die mag ja erhöht werden, aber wenn das damit einhergeht, dass der Träger sich nicht oder weniger fortpflanzt, wird's ja wohl kaum diese Mutation fördern. ^^

@Thawra
In dem vorgeschlagenen Szenario kann sich der Träger ja trotzdem weiter fortpflanzen.

Was das, so wie ich das sehe, nicht berücksichtigt ist, dass Homosexualität wahrscheinlich nicht auf ein einzelnes Gen zurückführen lässt, sondern auf das Zusammenspiel mehrerer Gene.
Es ist ja nicht nur Homo- und Heterosexuell möglich, sondern es gibt da einen großen Übergangsbereich. So etwas deutet immer auf mehrere Gene hin. In der Genetik nennt man das quantitative trait.

@Pan_narrans

Jaja, können sowieso, es gibt ja auch genug Leute, die bi sind. ^^

Pan_narrans schrieb:dass Homosexualität wahrscheinlich nicht auf ein einzelnes Gen zurückführen lässt, sondern auf das Zusammenspiel mehrerer Gene.

Ja klar. Ich meinte in der Argumentation ja ausdrücklich 'angenommen, es stimmt so'.