@SidheEs ging sich mir auch nur um den Begriff unmenschlich, diesen definiere ich halt anders.
Aber daß man sich umeinander kümmert, den Schwachen und Schutzlosen besonders liebevoll entgegentritt, das halte ich für selbstverständlich, auch keineswegs nur aus dem einen Grund, daß man selber mal in so einer Lage sein könnte.
Natürlich, wenn sie sich der Hilfe auch als würdig erweisen und nicht das Gute in mir ausnutzen. Habe ich das Gefühl, dass ich nur benutzt werde, schlägt mein Mitgefühl in Abneigung um.
Mal ein ganz banales Beispiel : Bekannte von "uns" (meiner Freundin) feiern Geburtstag, sind aber absolute Kochnieten. Ohne das ich gefragt wurde, habe ich angeboten, zu kochen. Das war viel Arbeit, Chili für 15 Personen, diverse Käsecremes, Kräuterbutter und Frikadellen. Ich habe es gerne getan...was bekommt man zurück ? Abgezähltes Geld für die Ausgaben und ein "Stell' mal in die Küche", noch jetzt bekomme ich immer noch knappe 10€, drauf geschissen...dann muss ich noch meinen Tupperschüsseln hinterher rennen und bekomme einen kaputten Topf zurück (Deckel)...ich war ziemlich sauer...
Ich werde niemals mehr für diese Menschen einen Finger rühren, noch nichtmal hier bei uns. Wenn sie zu Besuch sind, können sie vorher zu Hause essen oder sich eine Pizza bestellen, so handhabe ich solche "Angelegenheiten" ! Zumal sich diese Dame schon seit 2 Jahren bei uns vollfrisst, ohne dass man mal von ihr eingeladen wird...
Wenn sich nur jeder selbst der Nächste ist, wird jedes soziale Netzwerk, jeder Austausch, jede Unterstützung und Hilfe, ja mit der Zeit auch jede edlere menschliche Regung absterben und wir fallen auf das Level eines Vorsteinzeitmenschen zurück.
Wenn jeder immer nur gibt und nichts zurück bekommt, wird unsere Gesellschaft auch zerfallen und ausgenutzt werden, von Menschen die keinen Anstand oder ein Gewissen haben und unsere "Naivität" durchschauen...
Denn selbst unsere Urahnen, die da noch in Höhlen wohnten, konnten nur aufgrund ihres starken Zusammenhaltes überleben, es ist belegt, daß sie sich immer in kleinen Gruppen zusammenschlossen haben, wohl weil sie selbst damals schon instinktiv erkannten, daß man nur gemeinsam stark ist, weil man dann wie viele kleine Einzelteile ein fruchtbares größeres Ganzes erzeugen kann.
Und "was" waren diese Sippen ? Verwandte, Familienmitglieder und potenzielle Paarungspartner. Dann wurden es mehr, es kam Streit auf z.B. über ein Jagdgebiet. Dann waren es Gold und Metall im allgemeinen, bishin zum Krieg. "Andere" wollten immer denen was wegnehmen, die mehr hatten...daher nochmals meine Frage :
Ist das "unmenschlich" ? Oder einfach nur natürlich ?
Inwiefern fühlst Du Dich dazu ermächtigt, jemandem eine gewissen Grad von Hife zukommen zu lassen?
Ich sehe mich nicht dazu "ermächtigt", sondern folge einfach meinem Gefühl...und ärgere mich, wenn dieses Gefühl falsch war.
Entweder man gibt ganz, oder gar nicht. Ein Dazwischen gibt es nicht wirklich es sei denn aus Berechnung
Das sehe ich eben nicht so ! Ich war mal ganz anders, habe nur gegeben, in allen Lebenslagen. Das hat mich innerlich zerstört ! Seitdem ich meine wahre Natur erkannt habe, geht es MIR gut, ich bin ausgeglichen und der alltägliche Wahnsinn lässt mich kalt, ich bekomme deshalb schon lange keine Magenschmerzen mehr.
Mit ganz klaren Regeln :
Mein handeln darf keinem Dritten schaden.
Güte gegenüber denjenigen, die sie verdienen, anstatt Verschwendung von Liebe an Undankbare.
Und so weiter...
Egoismus ist das Grundübel für die katastrophalen Zustände auf diesem Planeten, in einfach jeder Hinsicht. Er ist ein zerstörerischer Trieb und keineswegs ein Bestandteil des wahren Menschen.
Was oder wer ist denn der "wahre Mensch" ?
Du siehst den Mensch nur als seinen Körper und vergleichst ihn damit mit dem Tier, welches nur seine Triebe kennt (aber selbst darin keinen nennenswerten Schaden anrichtet, im Gegensatz zum Menschen), doch alles was wir mit den Tieren gemein haben ist dieser aus ihrem Reich entliehene Körper, der eigentliche Mensch, das was wir sind, entstammt nicht dem Tierreich und besitzt von seiner Natur aus ganz andere Fähigkeiten die ausschließlich zur Veredelung und Hebung dienen
An dieser Stelle merke ich, dass hier 2 verschiedene Sichtweisen des Lebens aufeinander stoßen. Für mich ist der Mensch (ich) nur ein Tier, ob nun gut oder böse, liegt im Auge des Betrachters. Meistens jedoch böse...die Natur hat uns mit einer hohen Intelligenz ausgestattet (im Vergleich zu anderen Tieren), diese Intelligenz führt dazu, dass es immer ein Gut und Böse geben wird, es kommt nur auf die Seite an und zu welcher du gehörst.
Der natürliche Selbsterhaltungstrieb wird immer Neid und Egoismus hervorrufen, der eine möchte mehr, der andere möchte nicht weniger.
Der Wunsch zur Nächstenliebe schlummert in jedem Menschengeist und wird auch erspürt, sobald er sich ein wenig selber kennenlernt.
Wie gesagt, bei mir war es genau umgekehrt. Erst durch Selbsterkenntnis konnte ich mich von bedingungsloser Nächstenliebe befreien und denke "auch" mal an mich, es ist mein Leben !
Also genau das Gegenteil von dem, was Du als menschlich bezeichnest.
Wie gesagt, es geht mir auch nur um die Definition von "unmenschlich" und wie unterschiedlich man das interpretieren kann.
Das Verhalten der Masse ist kein Indiz für dessen Richtigkeit oder gar Natürlichkeit.
Das bestätigt nur meine Annahme, denn ich schwimme nicht mit der Masse.
"Natürlichkeit" stößt bei einem Menschen nicht zwingend auf Begeisterung, vorallem dann, wenn der Mensch erkennt, was seine wahren Wünsche und Triebe eigentlich sind...
Ganz recht, ein Trieb und damit ein Auswuchs des Körperlichen.
Wenn Du Dich nur darüber definieren willst tue das, Deine eigentliche Menschlichkeit wird damit jedoch nicht einmal ansatzweise berührt.
Denn die ist es, die Dir hilft, den Trieben Einhalt zu gebieten anstatt ihr Werkzeug zu sein.
Schön wie du mir das "menschliche" absprichst, nur weil meine Lebensphilosophie sich nicht mit deiner deckt
:) Ich lebe für meine Triebe, denn diese sind für mich der wahre Mensch, alles andere ist nur heuchlerischer Selbstbetrug. Das ist Lebenskraft in Reinform !!!
Nur halte ich eine Sache anders : Ich bezeichne dich deshalb nicht als "unmenschlich", denn der Verstand kennt viele Facetten und jeder denkt anders über sich und das sein.
Es ist mal wieder interessant zu lesen, wie ein Mensch, der Nächstenliebe propagiert, sich äusserst schnell dazu "herablassen" kann, einen anderen Menschen als unmenschlich zu titulieren
;)Nein das vielleicht nicht, aber wenn Dir Eigenschaften wie Gnade und Mitgefühl etwas sagen, dann weißt Du, was Dir in solchen Momenten fehlt. Und irgendwann wird Dir das schmerzlich bewußt werden... dann, wenn Du Dich fragst, in was für einer Welt Du lieber leben würdest, in einer kalten isolierten, wo Jeder nur auf sich selber achtet, oder in einer, in der es Fürsorge und Miteinander gibt.
Mir hat mal was gefehlt, jetzt nicht mehr. Zudem ist "meine Welt" nicht kalt und isoliert, das wollen mir immer nur Menschen wie du unterstellen. Es ist doch im Grunde so einfach : Kann man persönlich nichts ändern, ist es keinen Gedanken wert. Kann man was ändern, sollte man handeln, ansonsten ist es wieder Selbstbetrug.