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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

237 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Depressionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zwingt uns die Psyche in die Knie?

16.01.2010 um 23:31
So zwischen 20 und 90. :)

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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

16.01.2010 um 23:37
Ok, sehr präzise.^^


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

17.01.2010 um 10:41
@Waldfreund
so an sich stimme ich dir zu, aber was ich mal genauer nach fragen wollte:
Ich habe auch gelernt, dass es Einflüsse von außen gibt, die eine Zunahme der psychischen Erkrankungen fördern. Was hier einige bezweifelt haben, die behaupten früher war es genauso, man hat heute nur mehr Zeit zum Nachdenken etc..
]
Welche Einflüsse von außen meinst du??
Ich nehme mal an, dass hier keiner bestreiten möchte, dass es Einflüsse von außen gibt, aber welche meinst du im Gegensatz zu früher??

Ich sehe es nicht so, dass es heute mehr psychische Erkrankungen gibt als früher.
Ich meine dass jetzt auch nicht wegen nachdenken, sondern es hat einfach keinen interessiert wenn Bauer Jupp Depressionen hatte. Er ist damals bestimmt nicht deswegen zu einem Arzt gegangen und die Menschen um ihn herum haben ihn schon für krank im Kopf gehalten, es aber so hingenommen. Wenn sie überhaupt sich bewusst waren, dass es eine Depression ist. Es war nicht bekannt und nicht ANERKANNT als Krankheit.

Es gibt heute mehr Psychopharmaka als früher, dies liegt aber daran, dass die Pharmaindustrie hier einen neuen Zweig gefunden hat wie sie Geld verdienen kann und es bedarf auch einen Fortschritt in der Forschung, dass wir überhaupt wissen konnten, dass bei psychischen Krankheiten irgendwelche Neurotransmitter, Hormone zuviel oder zuwenig gebildet werden, wogegen man dann was nehmen kann. Da hatte man früher gar nicht die Möglichkeit dazu.

Ich meine immer noch, dass es früher genauso viele psychische Erkrankungen gab wie heute, nur dass sie nicht behandelt wurden, nicht in irgendeiner Statistik festgehalten wurden.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

17.01.2010 um 11:38
@Mara86
Ich fange mal mit Bauer Jupp an.

Vielleicht hat Bauer Jupp keine Depressionen bekommen, weil Bauer früher ein angesehner Beruf war. Es gab früher ja auch nicht so eine große Berufswahl. Sehr große Teile der Bevölkerung waren Fabrikarbeiter oder Bauern. Die Arbeit war natürlich hart, aber das waren sie gewohnt. Auch hat sich ihr Job nicht so dramatisch verändert, wie es bei den Jobs heute der Fall ist.

Ich selber habe während meiner Ausbildung ( Abendgymnasium ) 8 Stunden körperlich sehr hart gearbeitet ( z.B. tonnenweise 50 KG schwere Säcke gewuchtet ( heute ist diese Gewichtszahl glaube ich nicht mehr erlaubt ). Ich hatte zwar jedes Mal einen Muskelkater, aber der wirkliche Stress begann an der Abendschule. Ich glaube das man ein zufriedenes Leben mit körperlicher Arbeit finden kann. Ich hatte da auch ganz gut verdient. Soviel verdient man heute nicht mehr mit einem stressigen Bürojob.

Aber ich konnte mehr und ich wollte mehr. Das ist ja auch gut, und Ehrgeiz ist nicht schlecht. Jedoch hat das heute solche Ausmaße erlangt, dass man krank werden muss. Man muss ständig erreichbar sein ( mit Handy oder Pieper ) , man muss im Auto telefonieren ( zwar mit Freisprecheinrichtung, ist aber trotzdem noch lebensgefährlich ). Dann verändern sich ständig die Arbeitsbedingungen. Ich habe sehr intensiv mit Microsoft Office gearbeitet. Ich habe meterweise Bücher studiert, und dieses Programm voll ausgeschöpft. Der Laden lief wunderbar. Ich habe nächtelang programmiert bis der Laden lief. Da gingen Monate drauf bis ich es geschafft habe. Dann kommt so ein Oberboss, der den Politikern in den Hintern kriecht, studierter Sozialarbeiter, und der nicht einmal eine Kopie alleine machen kann, und beschließt eine neue Software ( Open Office ) einzuführen. Er hat gelesen, dass sie mit Microsoft Software kompatibel ist. Erstens ist sie es nicht hundertprozentig, so wie es nötig wäre um einen einwandfreien Ablauf zu gewährleisten, zweitens ist die verwendete Programmiersprache nicht kompatibel, und darauf beruhte die ganze Organisation. Mit anderen Worten, nicht nur meine Arbeit wurde zerstört, sondern wir konnten einfach unsere Arbeit nicht mehr durchführen. Das sind die Änderungen die ich meine. Es ist nichts mehr sicher, alles verändert sich in Sekunden drastisch. Mein Bruder musste auch schonöfters einen gebuchten Urlaub absagen, und er wird oft auch zu Hause angerufen.
Steuerberater, Personalfachleute und viele andere kriegen wöchentlich haufenweise Gesetzesänderungstexte die sie lernen müssen. Auch für Apotheker, Ärzte und Arzthelferinnen, ändern sich die Bedingungen ständig. Es wird auch schnell einmal verlangt, dass man in eine andere Stadt zieht, oder einen ganz anderen Beruf ergreift, oder schnell einmal noch eine zweite Fremdsprache erlernt. Privatleben zählt da gar nicht. Auch der Bauer Jupp, muss sich heute immer mehr mit bürokratischem Unsinn befassen.

Über Mobbing im Beruf brauchen wir gar nicht erst zu reden. Die Angst, den Job zu verlieren sorgt für ein extrem explosives Arbeitsklima. Ich könnte über die beruflichen Veränderungen noch ein ganzes Buch schreiben, aber ich denke das reicht schon, um Dir zu zeigen wie sehr sich alles verändert hat.

Andere Einflüsse sind Medien oder Gruppenzwang. Gruppenzwang gab es schon immer, aber ich denke er hat sich noch verschärft, weil sich die Medien verändert haben, und stärkeren Druck ausüben. Ein Selbstbewusster aufgeklärter Mensch kann sich diesem Druck natürlich entziehen, aber viele Menschen sind nun einmal nicht so. Ich habe mit Jugendlichen aus einfachen Verhältnissen gearbeitet, die haben sich gegenseitig auf brutalste weise gemoppt, weil einige von ihnen nicht so waren, wie Menschen nach ihrer Meinung ( die sie sich nur durch Werbung gebildet hatten ) sein sollten. Auch hatten die Jugendlichen keine eigenen Gedanken und Ziele, sondern nur das im Kopf, was Ihnen eingetrichtert wurde.

Wenn ich die körperliche und geistige Gesundheit dieser Gruppen ( ich meine jetzt diese spezielle Schicht ) beurteilen würde, dann denke ich dass die Krankheitsrate bei 90 % Prozent liegt. Die psychische Belastungsgrenze erreichen die alle 10 Minuten.

Wer hier sagt, es hat sich nichts verändert, kennt die Situation einfach nicht, was nicht schlimm ist, weil nicht jeder solche Erfahrungen gemacht hat. Aber Pädagogen, Psychologen oder Sozialarbeiter, können das bestätigen.


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17.01.2010 um 11:46
@Waldfreund Ich bin Pädagogin, ja, das unterschreib ich Dir alles!


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

17.01.2010 um 11:56
Das ist ein interessanter Aspekt. Kann man das in einem Satz zusammen fassen und sagen: Wenn der große Organsimus (der Staat) krankt, dann erkranken auch die kleinen Organsimen (die Bürger) ?

Da ist, so meine ich, schon etwas dran. Das ganze System krankt schon seit etlichen Jahren. Es wäre ein glattes Wunder, wenn das an den Bürgern innerhalb des Systems spurlos vorüber ginge :D

Ganz anders war doch trotz aller Not und Entberungen, die Situation in der Nachkriegszeit, weil dort wo rein äusserlich schon alles in Trümmern vor einem lag, Aufbauarbeit geleistet wurde. Da ging es Bergauf ! Heute geht es Bergab ! Und wenn dann immer nur Einzelindividuen ihren eigenen Trümmerhaufen vor Augen sehen und gleichzeitig auch, dass ihnen aber keiner hilft und sie alleine gelassen werden mit ihrem Trümmerhaufen, dann kann das auch in Depressionen ausarten.

Heute gehen immer mehr Existenzen innerhalb des Systems kaputt und die Betroffenen bleiben auf ihrem Trümmerhaufen liegen und es interessiert keinen.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

17.01.2010 um 11:58
Bei meiner Arbeit an der Schule ist mir schon aufgefallen, dass es sehr viele verhaltensauffällige Kinder gibt. Vielleicht irre ich mich, aber noch vor 20 Jahren, also zu meiner eigenen Schulzeit, gab es doch höchstens mal 1 oder 2 in der Klasse, die neben der Spur liefen. Heute sind es bedeutend mehr. Wenn man mitbekommt, wie heute viele Kinder aufwachsen (getrennt lebende Eltern bei den meisten, kaum Zeit für die Kinder oder auch keine Lust, sich mit ihnen zu beschäftigen, enormer Leistungsdruck usw.) ist es nicht verwunderlich, dass die Kleinen das psychisch nicht gut wegstecken können. Ihnen fehlt oft die häusliche Geborgenheit, die Bestätigung, durch die sie ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen können oder ganz einfach die Unbeschwertheit, die es ihnen erlaubt, den Kopf frei für's Lernen zu haben. Sie können sich nicht konzentrieren, haben seltener (schulische) Erfolgserlebnisse, werden sehr schnell aggressiv und bekommen dadurch jede Menge Negativ-Aufmerksamkeit. Aber bei vielen ist es eben die einzige Art von Aufmerksamkeit, die sie überhaupt bekommen. Gerade bei Kindern sind die psychischen Auswirkungen der heutigen Belastungen gut beobachtbar. Ältere Kolleginnen bestätigen mir auch, dass die Kinder von heute "schlimmer" sind. Bitte nicht falsch verstehen, die Kinder können ja nichts dafür, sie sind immer ein Spiegel der Gesellschaft, in der sie aufwachsen.


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17.01.2010 um 12:00
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb: Kann man das in einem Satz zusammen fassen und sagen: Wenn der große Organsimus (der Staat) krankt, dann erkranken auch die kleinen Organsimen (die Bürger) ?
Ja! Ich würde aber statt "Staat" lieber "Gesellschaft" einsetzen.


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17.01.2010 um 12:07
@Mara86
„Es gibt heute mehr Psychopharmaka als früher, dies liegt aber daran, dass die Pharmaindustrie hier einen neuen Zweig gefunden hat wie sie Geld verdienen“

Da ist natürlich auch richtig, aber diese Medikamente werden auch verwendet. Wir hatten einige Jugendliche die ruhig gestellt werden mussten, und auch noch unter Medikamenteneinfluss genügend Stress machten. Mittlerweise ist das normal dass einige Kinder ihre Beruhigungsmittel bekommen.

Eigentlich bräuchten die eine Therapie, und müssten den Eltern weggenommen werden ( so war es bei einem meiner Jugendlichen, es gibt natürlich auch andere Ursachen ). Aber es ist billiger Kinder unter Drogen zu setzen. Früher hat man sich über Haschischraucher aufgeregt. Heute pumpen sie kleine Kinder mit Drogen voll. Was für eine Heuchelei.

Übrigens verschaffen sich die Farmerkonzerne ihre Patienten auch bei nicht psychologischen Krankheiten, indem sie einfach die Grenze für zu hohen Blutdruck gesenkt haben. Unter anderem gibt es deshalb viel mehr Patienten. Statt Medikamente zu verschreiben, sollte man sie einfach zwingen mehr abzunehmen und Sport zu machen. Es gibt auch viele überflüssige Operationen.

„Ich meine immer noch, dass es früher genauso viele psychische Erkrankungen gab wie heute, nur dass sie nicht behandelt wurden, nicht in irgendeiner Statistik festgehalten wurden.“

Es kommt darauf an, wie man psychisch krank definiert. Wir haben alle unsere Macken, und sind wohl alle nicht 100 % psychisch gesund. Oft verhalten wir uns doch schon bei Beziehungsstress leicht psychisch gestört. Aber entscheidend ist es, ob man mit diesen Störungen noch in der Gesellschaft leben kann.

Viele psychisch gestörte fallen gar nicht auf, weil sie zu Hause einsam in der Wohnung hocken. Vereinsamung ist doch auch so eine Zeiterscheinung. Sicher hast Du Recht, das es so etwas früher auch schon gegeben hat, nur nicht in diesen Ausmaßen. Das gilt zahlenmäßig und auch die Heftigkeit der Auswüchse wird größer.

Ich denke schon, dass unsere Gesellschaft diese Entwicklung auf Dauer nicht aushält. Man sollte deshalb diese Zustände deutlicher Ansprechen, anstatt sie mit Statistiken zu verharmlosen. Man wartet bis es kracht, und dann kommen die Scharfmacher wie Sarrazin und Koch und versuchen noch politische Vorteile zu erzielen, indem sie das kritisieren was sie angerichtet haben. Und ihre Gegenmaßnahmen die sie dann fordern, sind ja die Ursachen der Probleme.

Im Moment wird wieder gegen Arbeitslose, Moslems etc. gehetzt wie im dritten Reich.


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17.01.2010 um 12:12
@Fabiano
Ein noch so großer Trümmerhaufen, würde mit Begeisterung beseitigt, wenn man wüsste, das es danach aufwärts geht. Und es ist vollkommen anders, wenn alle in einer ähnlichen Situation sind.


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17.01.2010 um 12:21
„Das ist ein interessanter Aspekt. Kann man das in einem Satz zusammen fassen und sagen: Wenn der große Organsimus (der Staat) krankt, dann erkranken auch die kleinen Organsimen (die Bürger) ?“

Ja da ist schon etwas dran. Das sind die äußeren Einflüsse, denen man sich kaum entziehen kann. Und heutzutage leidet fast jede Bevölkerungsgruppe darunter. Die eine, weil sie keine Arbeit haben, die anderen weil sie überlastet sind. Andere haben Arbeit und verdienen trotzdem noch. Die Situation würde noch viel früher eskalieren, wenn es den Scharfmachern nicht gelingen würde, diese Gruppen gegeneinander auszuspielen. Und das viele einfach gestrickte darauf hereinfallen, das ärgert mich sehr.

@pescado hat es schon richtig gesagt. Weil die Situation so belastend ist, muss man Ständig dafür sorgen das die Psyche stark bleibt. Deshalb ist es so wichtig etwas für sich zu tun.

Die Frage ist, ob uns auf Dauer nicht doch die äußeren Einflüsse einholen.


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17.01.2010 um 12:44
@SinisterStar
„gab es doch höchstens mal 1 oder 2 in der Klasse, die neben der Spur liefen. Heute sind es bedeutend mehr.“

Den Eindruck habe ich auch. Aber vieles läuft ja in der Vorschulzeit und vor allem im Elternhaus falsch. Wenn es da bessere Vorarbeit gäbe, hättet ihr es leichter.

Viele unterschätzen einfach die Wahrnehmungsfähigkeit von Kindern. So konnte ich bei meiner kleine Großnichte feststellen, das sie sehr unterschiedliche auf Menschen reagiert. Sie ist ein sehr ruhiges ausgeglichenes Kind. Wenn meine Schwester ( sie ist hypernervös, obwohl meine Schwester in diesem Moment nicht äußerlich nervös wirkt ) das Kind auf dem Arm nimmt, fängt es sofort an zu schreien. Bei mir sitzt sie stundenlang still, knabbert an meinem Finger und schaut sich die Gegend an.

Auch ihre Mutter strahlt Ruhe aus, und das überträgt sich auf das Kind. Diese Erfahrung habe ich auch in meinem Bekanntenkreis gemacht. Das sind alles liebe, ruhige Menschen, und da hat keiner ein nervöses Kind.

Ich würde auch nur ein Kind in die Welt setzen, wenn es die Umstände erlauben, weil ich weis wie wichtig bestimmte Dinge für die Entwicklung des Kindes sind. Wenn alle so denken würden, dann würden wir wohl aussterben. Aber es tun ja immer mehr.


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17.01.2010 um 12:45
@Waldfreund
Ich denke, dass wird die Herausforderung. Standhaft zu bleiben und versuchen dass keine alten gewohnheiten mehr zurück kommen, die einen schwach machen.


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17.01.2010 um 13:02
@pescado
„Ich denke, dass wird die Herausforderung. Standhaft zu bleiben und versuchen dass keine alten gewohnheiten mehr zurück kommen, die einen schwach machen.“

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Veränderung der Denkgewohnheiten möglich ist. Es ist ein ständiger Prozess, aber im Laufe der Zeit manifestieren sich die neuen Gewohnheiten.

Mann muss nur eines Wissen, wenn man sich etwas bestimmtes vornimmt. Es gibt Rückschritte und das ist normal. Man muss dann sofort wieder neu ansetzten. Ja, man sollte das Versagen genießen, und sagen. Na und, ich bin auch nur ein Mensch. Morgen versuche ich es noch mal.

Ein Rückschritt ist nichts weiter als der Anlauf um die nächste Hürde zu überspringen. So muss man es sehen.

Bei mir war es früher so beim Joggen. Ich hatte mir vorgenommen immer regelmäßig zu laufen. Natürlich kommt immer einmal etwas dazwischen. Dann habe ich mich so über mein "Versagen" geärgert, das ich gar nicht mehr gelaufen bin.

Heute mache ich es anders. Ich gestehe meine Schwäche ein. Nach Weihnachten habe ich meist ein paar Kilo mehr ( maximal 5 KG ). Von den süßen Sachen, nicht vom Fleisch etc. Und bei Glatteis kann ich auch nicht laufen. Mittlerweile akzeptiere ich das, ärgere mich nicht darüber, und laufe wieder, sobald die Umstände es erlauben.

Ich bin lockerer als früher, dafür aber bleibe ich am Ball. Ich laufe jetzt aus Freude und nicht mehr um mich zu quälen und mein Ego zu befriedigen.

Man muss die Wichtigkeit einer Änderung erkennen, sich aber nicht so einen gewaltigen Druck aufbauen. Nach Enttäuschungen ohne Frust neu anfangen, und nach einer gewissen Zeit, hat sich die neue Angewohnheit manifestiert.


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17.01.2010 um 13:21
Ja. Die Gesellschaft ist krank. Freunde die einem in den Rücken fallen, boshafte Familienmitglieder, Streitsüchtige Mitarbeiter. Schlecht reden, schlecht machen, ausnutzen, hetzen, usw. Wir leben mit Egoisten, Soziophaten, gescheiterten, die ihre Position in der Gesellschaft ausnutzen um einem zu schaden. Ich hab irgendwie schon alles mögliche erlebt. Vor kurzem sogar medikamentöse Hilfe nehmen müssen, damit ich es wieder schaffe, den normalen, alltäglichen Dingen nachzugehen. Natürlich erst, nachdem sich "die Gesellschaft" in meinem Umfeld wieder zu einem neuen Höhepunkt der abartigkeiten hochgeschaukelt hat.

Aber mir war auch immer bewusst, dass ich eine Teilschuld hatte. Ich bin an meinen Idealen gescheitert. Den falschen zu viel zugemutet, zu viel vertraut, sie unterschätzt oder mit dingen verletzt, von denen ich nie gedachte hätte, dass sie verletzend sein könnten. Ich konnte ignorante Menschen früher z.b. nie wirklich leiden. Nun bin ich zur Einsicht gelangt, dass ich ohne eine "gesunde Ignoranz" zum scheitern verurteilt bin. Ich meide jetzt ganz bestimmte Personen. Schränke den Kontakt auf ein minimum ein, wenn es nicht ganz vermeidbar ist. Dabei wollte ich mich mit allen gut verstehen :)

Ich schätze, die Depression ist die letzte und heftigste Möglichkeit der Psyche, um auf Missstände hinzuweisen. Vielleicht müssen wir nur öfter auf uns hören. Aber lieber wäre mir, wenn die Menschen ihr schlechtes Verhalten ablegen würden. Die psychische Gesundheit nicht missachtet und unterschätzt wird. Dass man bereitwilliger über Missstände redet.

Aber ich denke wir sind meilenweit davon entfernt. Das merkt man ja schon daran, dass man seine Depression vor dem Arbeitgeber verstecken muss.

Naja. Lasst es euch gut gehen :)


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17.01.2010 um 14:05
nicht mehr (zu viel) überlegen als nötig dann ist das leben nicht komplex und mann kann sachen machen die spass machen.sich nicht verwirren lassen.Die dinge so einfach sehen
wie möglich. So Raus aus den Phantasien ( Wahnvorstellungen) ,und nicht nötig sind.
Naturbewusst leben. helfen können ist cool jeder braucht irgendwann hilfe dann versteht mann das.Vieleicht konnt ich damit helfen.viel spass beim versuchen


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

17.01.2010 um 14:40
@Waldfreund
Okay, danke für deine ausführliche Antwort, habe es bis jetzt selbst nicht so miterlebt, aber ich arbeite ja auch nicht in einem sozialen Beruf, wie du anscheinend.
Wahrscheinlich bekommt man dabei mehr mit.

Ganz schön krass, wenn schon Kinder, und das mittlerweile in gehäufter Zahl solche Probleme haben und ruhig gestellt werden müssen. Das gibt zu bedenken.

Was ich persönlich nicht mehr leiden kann, ist unser Schulsystem.
Kinder werden nach der vierten Klasse, also mit 9-10 Jahren unterteilt, in Haupt-, Realschule und Gymnasium (Gesamtschule jetzt mal raus gelassen) und das ist meiner Meinung nach nicht richtig. Sie werden so früh unter Druck gesetzt Leistung zu bringen.
Zusätzlich ist ein soziales Gefälle immer noch da, ich war auf einem Gymnasium. Da waren kaum Kinder aus irgendwelchen Problemfamilien. Kaum Sozialhilfeempfänger, geringer Ausländeranteil, fast keine geschiedenen Eltern, alle hatten ein Haus mit Garten. Die die Probleme gemacht haben wurden dann irgendwann gebeten die Schule zuwechseln, natürlich ohne die Möglichkeit dies abzulehnen, dies ist während meiner Schulzeit des öfeteren passiert.

Was ich meine, man wird heute schon als Kind aussortiert, wenn man nicht Leistung bringt und sich nicht anpassen kann, dann soll man gefälligst woanders hingehen, aber nicht die scheinbar heile Welt belästigen.


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17.01.2010 um 14:54
@Mara86
„Was ich meine, man wird heute schon als Kind aussortiert, wenn man nicht Leistung bringt und sich nicht anpassen kann, dann soll man gefälligst woanders hingehen, aber nicht die scheinbar heile Welt belästigen.“

Kennst Du „die Hartz IV Schule“. Der WDR hatte einmal eine Dokumentation darüber gemacht. Auf You Tube kannst Du Dir diesen Film anschauen ( in fünf Teilen ).

Dort bereitet ein Schulleiter seine Hauptschüler auf die Hartz IV Situation nach der Schule vor.

Die Hartz IV-Schule
http://www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/unterricht/006003.php (Archiv-Version vom 07.10.2008)


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17.01.2010 um 15:31
Ja da gebe ich dir auch recht, bei solcher Situation muss man einfach standhaft bleiben


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17.01.2010 um 15:51
Ja kenn ich, den Film habe ich auch schonmal gesehen.
Traurig von Anfang an solche schlechten Aussichten zu haben, das nimmt einem doch den ganzen Mut.


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