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Postmortem Fotografie

7.284 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

21.05.2016 um 18:17
@MiaJinn

Für jemanden wie mich beispielsweise, ist es ein schauriger Gedanke, Gestelle und was weiss ich noch alles, an den Toten anzubringen, um ihn lebensecht zu fotografieren.
Ich verstehe aber auch die Angehörigen.

Ist auch schwer, sich in diese Zeit reinzuversetzen.


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Postmortem Fotografie

21.05.2016 um 18:19
@borabora

Stichwort: für Uns ist die Zeit unvorstellbar , genau .. wer weiß was andere denken die sich unsere Bilder irgendwann mal in 150 Jahren ankucken 0o

oder andere Skurrilitäten aus Unseren heutigen Zeit! .. was wir als völlig normal, Modern oder cool ansehen!


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Postmortem Fotografie

21.05.2016 um 18:21
@MiaJinn

So sehe ich es auch u. dem ist auch (von meiner Seite) aus, nichts mehr hinzuzufügen :)


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Postmortem Fotografie

21.05.2016 um 21:22
Was bei Eurer Diskussion keine Rolle spielt ist der Fakt, dass diese alten PM Fotos ja nicht der Zurschaustellung oder Begutachtung galten, sondern einzig und allein dem Andenken des Toten. Die Bilder haben die engsten Familienangehörigen machen lassen und wie bereits oft genug geschrieben, waren diese Bilder meist die einzigen greifbaren bzw. sichtbaren Andenken an für die Menschen wichtige Vertraute. Sie wurden nur für Familienangehörige gemacht und auch nur an diese weiter gegeben. Es war eine interne Angelegenheit und ganz sicher nichts um irgend jemanden zur Schau zu stellen.

Diese Fotos waren dann in den Familiensammlungen und wurden weiter vererbt oder eben irgendwann in den Müll gegeben, wenn kein Interesse mehr bestand oder man gar nicht mehr wußte, welches Kind, welcher entfernte Onkel oder Tante auf dem Bild war. Ich denke bei Entrümplungen oder Wohnungsauflösungen sind viele dieser Bilder dann in Hände gekommen, die erkannt haben dass es einen Markt für solche Bilder gibt und man damit gutes Geld verdienen kann. So kamen die Bilder letztendlich ins Internet oder zu Käufern oder Interessierten, die keinerlei Beziehung mehr zu den Personen auf den Bildern hatten. Mit Zurschaustellung hat das letztendlich nichts zu tun, da die Bilder ja nun nur noch merkwürdige Relikte aus einer lange vergangenen Zeit sind. Die moderneren PM Fotos sind ja nur noch Abschiedsbilder und keinerlei Vortäuschung von Lebendigkeit wie damals...


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Postmortem Fotografie

23.05.2016 um 12:03
@borabora
Die "Post Mortem Fotos", auf denen Menschen sitzen oder stehen, die angeblich tot sind, sind zu 99% keine Post Mortem Fotos. Diese Gestelle wurden bei lebendigen Menschen verwendet, um zu verhindern, dass sie sich allzuviel waehrend der Belichtungszeit bewegen.

Auf PM Fotos sieht man allermeistens, dass die Person tot ist. Es gibt da nur wenige Ausnahmen, aber auch die kann ich nachvollziehen. Die Leute damals hatten einfach kein anderes Foto des Verstorbenen und wollten so ein Bild haben, auf dem er vielleicht nicht sofort als tot zu erkennen ist.


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Postmortem Fotografie

28.05.2016 um 16:48
schönes Detailportrait einer jung verstorbenen Frau auf dem Totenbett, aus Frankreich.



die Art und Weise, wie man ihre Hände gefaltet hat;
als ruhe sie nur kurz, um ein stilles Gebet zu halten.


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Postmortem Fotografie

28.05.2016 um 23:58
Finde ich jetzt nicht wirklich schlimm. Für die Zeit war das sogar recht angemessen. Das Beispiel was palescarlett gepostet hat ist sehr geschmckvoll meiner Ansicht nach. Wenn es das letzte ist was man von diesem Menschen hat ist das vollkommen okay. Auch wenn ich selber lieber die Leute in meinen Gedanken in Erinnerung behalte.


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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 14:41
ich empfinde es grundsätzlich als wunderschöne Geste, wenn die Abschied nehmenden den Verstorbenen am Ende in einer schlafenden, oder ausruhenden Haltung ansehen können. Oder auch wenn der Tote durch eine schwere Krankheit oder Verletzung
starb erleichtert und erlöst auf der Bahre liegen zu sehen.

Viele von uns, auch ich selber, wünschen sich am Ende eines hoffentlich langen Lebens einen schnellen, "unkomplizierten" Tod.
Einfach für immer einschlafen und hinübergleiten.
Und was spricht dagegen in diesem Fall den letzten Augenblick des Verstorbenen, den Gesichtsausdruck, die Körperhaltung, an der Schwelle zum Tod auf dem Totenbett, im Sarg zu erhalten.

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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 14:53
Das Absurde und Kroteske in der Situation ist für mich, dass die Toten im nachhinein so drapiert werden, dass sie "lebendig" aussehen. Dafür werden sie teilweise mit Korsetten, Stricken und Instrumenten in die gewünschte Position gebracht. Dazu wird das Gesicht stark abgeschminkt, so dass man auf den Fotos derzeit schlecht erkennt, ob man es mit einem lebendigen Menschen zu tun hat, oder mit einem Kadaver, einem Leib von Fleisch und Gedärm der sich just im Moment der Fotografie zersetzt.

Verstehen kann ich es und die Geschichte der Fotografie kenne ich auch, daher weiss ich darum was die Menschen in der Mitte des 19ten Jahrhunderts über Fotografie dachten. In gewisser Weise war es der Wunsch etwas für die "Ewigkeit" festzuhalten. Insgesamt waren die Menschen wie sich später herausstellen sollte sehr fern von dieser recht schönen Idee. Anstelle etwas ewiges mit einem angenehmen Gedanken an den Verstorbenen zu verbinden, dachte man sich man verbiege sein Fleisch, bringe es in gewünschte Positionen, zum Beispiel wie die zu einem Gott betend, schlafend, oder in einer feierlichen Gesellschaft stehend. Es ist mehr als tragisch was Menschen tun, das hier ist weniger schlimm, führt uns aber eindrucksvoll die Irrrungen und Wirrungen des menschlichen Verstandes vor Augen.


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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 16:29
Ich teile Deine Gedanken und Einwände sogar weitgehend.
Doch ist es für mich ein Unterschied ob der Tote, wie Du schreibst auf "lebendig" geschminkt und die leichenstarren Gliedmaßen in eine "lebend" Haltung förmlich zurecht gebogen werden, was einer zur Schaustellung, einer Vortäuschung von Leben, das längst aus dem Körper entwichen ist, gleichkommt als einer würdevollen Aufbahrung des Toten.
Oder ob man ihn in einer zwar annähernd ruhenden oder schlafenden Haltung aufbahrt, aber auf konservierende oder kosmetische Mittel, die das Äußere, das Gesicht des Toten verändern, verbessern auch, verzichtet.

Die sichtbaren Zeichen des Todes, wie Verfärbungen, wächserne, farblose Haut, sollten sichtbar bleiben.
Es erleichtert den Angehörigen Abschied, Loslassen und das Begreifen, wenn sie mit eigenen Augen sehen,
"der Mensch der hier schön angekleidet, mit gekämmten Haar vor mir liegt ist tot und wird nicht mehr aufwachen".


"Jegliche Spannung ist aus Emmas Gesicht gewichen. Ihre blassen Hände liegen auf der Bluse, wie zum Gebet gefaltet. Für ihr letztes Wiedersehen mit der Familie wurde sie noch einmal hergerichtet: Das wächserne Gesicht gepudert, die steifen Glieder in eine weiße Rüschenbluse und einen schwarzen Rock gekleidet. Trotzdem sieht jeder sofort: Emma ist tot."


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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 16:38
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:Doch ist es für mich ein Unterschied ob der Tote, wie Du schreibst auf "lebendig" geschminkt und die leichenstarren Gliedmaßen in eine "lebend" Haltung förmlich zurecht gebogen werden, was einer zur Schaustellung, einer Vortäuschung von Leben, das längst aus dem Körper entwichen ist, gleichkommt als einer würdevollen Aufbahrung des Toten.
na ja,ich denke,man darf sich jahrhunderte alte bilder nicht mit dem blick von heute anschauen und auch nicht nach heutigen maßstäben beurteilen.ethik verändert sich.


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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 18:51
Da stimme ich,
@oldbluelight
Zitat von oldbluelightoldbluelight schrieb:na ja,ich denke,man darf sich jahrhunderte alte bilder nicht mit dem blick von heute anschauen und auch nicht nach heutigen maßstäben beurteilen.ethik verändert sich.
Voll zu!
Die Menschen früher hatten auch ein ganz anderen Umgang mit dem Tod * Damals hat man den/die Verstorbenen noch zuhause für 3 Tage aufgebahrt..
So was gibt es heute nicht oder kaum mehr!

so viel verändert sich , eben so auch die PM-Fotografin.


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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 19:40
@MiaJinn

als die photographie seinen siegeszug begann,da waren familienbilder eine sehr kostspielige angelegenheit.die ausrüstung war sperrig,der aufbau langwierig,genauso wie die belichtungszeiten.
es wurden dann viele aufnahmen von toten gemacht,gemalte bilder waren teurer,noch langwieriger und schon deswegen unmöglich.
wenn beispielsweise ein kind starb,dauerte es in der regel mehrere stunden,bis ein photograph kommen konnte,der aufbau stand und auch die angehörigen mental bereit waren,sich mit dem verstorbenen kind "knipsen" zu lassen.
die totenstarre setzte bereits ein,der leichnam wurde eingekleidet,geschminkt und nach heutigem duktus "drapiert".das alles sollte lediglich das andenken an einen geliebten menschen bewahren.
die mode dieser praxis war ab mitte des 19.jahrhunderts groß und wer es sich leisten konnte,der tat dieses.
es gibt viele aufnahmen aus viktorianischer zeit,da stehen oder sitzen die angehörigen flankiert vom leichnam und sehen für uns teilnahmslos aus oder die geschwister wurden auf einer couch um den toten herum gesetzt.alles,was uns heute so abstrus.makaber oder gefühllos erscheint,war damals die einzige möglichkeit eine erinnerung an einen geliebten menschen zu erhalten.


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Postmortem Fotografie

29.05.2016 um 20:49
@oldbluelight

genau das ist es , du hast es wunderbar im vollen Aufgezählt ..
so war es nun mal damals, die hatten ja auch nicht all zu große Möglichkeiten, wie oft konnte sich eine Familie damals schon Foto leisten.. das verschlug ja schon weiß was ich wie viel von dem Lohn /löhne!


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Postmortem Fotografie

30.05.2016 um 10:43
@DeadPoet

So ganz kann ich Deiner Auffassung nicht folgen. Es spricht nichts dagegen Verstorbene in einem auch für sie angenehmen Rahmen zu verabschieden. Gut, sie sind tot und bekommen es eh nicht mit, aber so wie der Mensch nun mal ist bevorzugt er es, im bestmöglichen Rahmen Abschied zu nehmen. Es geht bei einer Beisetzung ja auch nicht nur um den Verstorbenen, sondern um die Hinterbliebenen. Es ist für sie doch hilfreicher einen geliebten Menschen in friedlicher und entspannter Haltung zu sehen und so letztendlich noch ein klein wenig Trost mitnehmen zu können. Ich habe mal gelesen, dass Leute, die sich von den Toten nicht wirklich verabschiedet haben, sich viel schwerer mit der Trauerarbeit tun. Ein geschlossener Sarg sei da nicht hilfreich. Man solle sich den Tod bewusst machen.

Zustimmen würde ich Dir natürlich bei den künstlich aufgepimpten Toten wie es in Amerika ja in ist. Wie ich schon schrieb, kann ich mit dem ganzen amerikanischen Totenkult nichts anfangen. Angefangen bei der Thanatopraxis bis hin zu Beerdigungen im Auto, auf dem Motorrad oder sonstigen Einfällen.


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Postmortem Fotografie

31.05.2016 um 12:58
@MiaJinn

Das sich die Leute diese Fotos nicht leisten konnten stimmt nur bedingt. In den Anfängen als noch teure Silberplatten benötigt wurden war es Luxus, aber mit der Entwicklung neuer Komponenten wurde das Fotografieren erschwinglich und so um 1860 konnte sich auch der kleine Mann den Luxus leisten und Bilder machen lassen.


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Postmortem Fotografie

02.06.2016 um 15:38
Das Thema der historischen Post Mortem Fotografie und ihre Bedeutung, wurde u.a auch in einem weniger bekannten Spielfilm aus Schweden angeschitten.
Die ewigen Momente der Maria Larsson / Everlasting Moments (2008) spielt um 1900.
Eine in junge, in ihrer Ehe unglückliche Frau wird mehr zufällig das Hobby der Fotografie nahe gebracht.

Sie entdeckt ihre Leidenschaft darin und erweist sich als ebenso talentiert, was sich rum spricht.
Eltern aus ihrer Nachbarschaft bitten sie eines Tages ein Portrait ihrer zu Hause aufgebahrten Tochter zu machen, die kurz zuvor bei
einem Badeunfall ertrunken war.
Die Frau kommt der Bitte nach und fotografiert das tote Mädchen im Sarg.
Durch diese Aufnahme wird ihr auch die Bedeutung dieses Portraits als Bestandteil der Trauer für die Familie und bleibende Erinnerung an einen Menschen, der von nun an nicht mehr da ist bewußt. Sie hat etwas von bleibendem Wert geschaffen, dadurch, daß sie eine Tote zum letzten mal fotografiert hatte.

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everlastingmoments2Original anzeigen (0,2 MB)


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Postmortem Fotografie

03.06.2016 um 07:18
@oldbluelight
@DeadPoet
Wie kommt ihr eigentlich auf die Idee, dass damals Tote fuer PM Bilder auf lebendig geschminkt und mit allerleih Hilfsmitteln in eine "lebendige" Position gebracht wurden? Das wurde nicht gemacht! Zeigt mir bitte ein Bild, auf dem das so gemacht worden sein soll.

Tatsaechlich nimmt HEUTE der Trend immer mehr zu, in den USA und Suedamerika zum Beispiel, den Toten so einzubalsamieren und "auszustellen", dass er aussieht wie lebendig. Da gab es in juengster Zeit einige Beispiele!


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Postmortem Fotografie

03.06.2016 um 09:07
@Alarmi

Da ein Beispiel zu finden ist nun nicht wirklich schwer. Als erstes würde mir da das Bild mit dem kleinen Jungen auf dem Schaukelpferd einfallen. Wenn er wirklich tot war, dann wurde er in eine lebende Position gebracht. Wie gesagt, wenn er tot war...

Und dieser Zusatz trifft ja auf sehr viele der angeblichen p.m. Fotos zu. Sie werden zwar als Fotos von Toten überall gezeigt, doch dann findet man doch eine Website wo der Hintergrund des Bildes erläutert wird und siehe da, es waren eben doch nur ganz normale victorianische Familienbilder.... Wie gesagt, fast allen wirklichen Toten sieht man an, dass sie verstorben sind....


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Postmortem Fotografie

03.06.2016 um 12:06
@Alarmi

das sind jetzt nur drei beispiele,über das alter dieser bilder kannst du dir selber ein bild machen.

http://www.allmystery.de/static/upics/JNpaY7_3sistersds.jpg

http://uploads.neatorama.com/images/posts/37/77/77037/1414490171-2.jpg

http://uploads.neatorama.com/images/posts/37/77/77037/1414490171-1.jpg


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