Postmortem Fotografie

wunderschönes Erinnerungsfoto aus Deutschland (Schwäbisch Hall) um die Jahrhundertwende.
Auch wenn es sicher traurig für die Eltern war, mag es sie getröstet haben, ihren Engel so würdevoll auf
der Totenbahre zu sehen.

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Naja, die Fotos vom Begräbnis meines Urgroßvaters zeigen nicht das Grab (Gruft), sondern den Begräbniszug, den Sarg, der durch die Besuchermenge getragen wird, die Leute, die am Friedhof herumstehen...aber ich hab sie mir schon lange nicht mehr angeschaut, vllt reagiere ich jetzt anders darauf, als Kind fand ich es wie gesagt eigenartig, warum man sowas fotografiert. Vor allem in dieser Zeit, wo auch das Entwickeln eines Films noch aufwändig und verhältnismässig teuer war. Heute mit handy ist das ja was anderes, obwohl ich noch nie auf die Idee gekommen wäre, es während eines Begräbnisses zu zücken und zu fotografieren.

Fotos von verstorbenen Kindern kenne ich, die waren früher oft auf den Kindergräbern, was mich als Kind immer schwer erschüttert hat.

sylvana schrieb:als Kind fand ich es wie gesagt eigenartig, warum man sowas fotografiert.

Nahe Angehoerige bekommen von der Beerdigung meistens nicht viel mit, weil sie von ihrer Trauer zu sehr gefangen gehalten werden. Manche moechten sich dann spaeter noch einmal Bilder anschauen, sehen, wer da war und so weiter.

@cute_lenore
Das Foto ist wundervoll! Und das Kind sieht so proper und gesund aus. :( Sicher ploetzlicher Kindstod. Traurig.

@cute_lenore
Ich finde das wenn sonst schon alles in unserem Job untergeht wenigstens dafür die Zeit sein muss, vorallem wenn man überlegt das manche Menschen leider nicht friedlich schlafend aussehen wenn sie gestorben sind.
Grade wenn Angehörige noch mal Abschied nehmen wollen gehört es für mich dazu dem Toten noch mal den Gefallen zu tun und ihn schön herzurichten, ich glaube kaum das jemand nach seinem Tod möchte das seine Angehörigen ihn zB blutig, voller Zugängen etc sehen

@Dr.AllmyCoR3
ja,
das finde ich eine sehr gute Einstellung, der tote Körper ist immer noch ein Mensch mit einem Namen, eine Person.
Keinem von uns würde es gefallen, etwa in nass geschwitzter oder schmuddeliger Kleidung, Körperlich ungepflegt in einem Bett liegend von anderen angesehen zu werden.
Manchmal ist es dann sicher auch würdiger, dem verstorbenen für den ersten Abschied noch ein Leichenhemd überzuziehen.

Die aufbahrung meiner Oma war an sich schon gestaltet, vor ihrem Tod hat sie ein tracheostoma erhalten, schön kaschiert mit einem Halstuch.
Ein Foto hätte ich trotzdem nicht machen wollen, von meiner Katze habe ich eins, von meinem Kater nicht.
Das meiner Katze kann und möchte ich mir im Moment nicht ansehen, weiß aber das es da ist wenn ich es doch mal möchte.

ja, eine schöne Idee Halsverletzungen, OP-Narben zu kaschieren oder auch wenn Kinnstütze verwendet wurde.

auch einfach Blumen über de Hals zu legen wäre sicher eine pietätvolle Möglichkeit.

Meine Oma hat auch Fotos vom Begräbnis meines Opas, aus der Kapelle, vom Trauerzug von der Kapelle bis zum Grab, die Menschen die dabei waren, von den Männern (uA mein, auch bereits verstorbener, Vater) die seinen Sarg auf ihren Schultern bis zum Grab getragen haben, von meiner Oma die sich von ihrem Ehemann verabschiedet, der Fotogarf hat genau hingehalten, aber die Fotos sind so friedlich, nicht gestellt, nicht aufdringlich. Auch ich bin auf diesen Fotos, mit meinen damals 5 Jahren ( ich bin heuer 35 geworden), im gestreiften Kleidchen, weisser Weste und einem kleinen Strauss rosa Rosen die ich meinem Opa mitgegeben habe.

Ich schaue mir diese Fotos jedes Mal an wenn ich in Polen bin, manchmal verspüre ich ein richtiges Verlangen danach. Ich bin unendlich froh, dass es diese Fotos gibt.

@cute_lenore
wunderschönes und sehr würdevolles, friedliches Bild von dem Baby/Kleinkind.

@nanusia
ist es in Osteuropäischen Ländern nicht sogar Brauch,
das Mädchen in weißer oder zumindest heller Kleidung an einer Trauerfeier teilnehmen.

@cute_lenore

Ja, das stimmt. Ich war wirklich sehr hell angezogen, samt weisser Strumpfhose.
Das Kind soll nicht in schwarz oder allgemein dunkel angezogen werden.

ich denke man muß nicht zwingend in schwarzer Kleidung auf eine Beerdigung gehen.
Das obliegt aber natürlich dem Wunsch der Angehörigen oder dem letzte Willen des Verstorbenen.

Von einer Freundin kam dieser schöne Satz:
"zu meiner Beerdigung soll keiner in Schwarz erscheinen, ich werde auch kein Schwarz tragen, warum soll man es
von den Gästen verlangen"

@cute_lenore
In dem Zusammenhang faellt mir grad irgendwie der tolle Satz ein: "Nee, ich geh nicht zu seiner Beerdigung. Der kommt auf meine auch nicht!" :D

@Alarmi
sehr gut !!

Ein sehr berührendes Portrait aus Deutschland eines Mädchens auf dem Totenbett.
Sehr schön finde ich, wie man sie hier, von Blumen eingerahmt, noch einmal gebettet hat.


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@cute_lenore
Wirklich sehr beruehrend! Sie ist so schoen!

@cute_lenore
wunderschön, auch mit ihrer Kopfbedeckung ..und rechts und links vom Kruzifix noch die beiden Bilder...sehr ehrfurchtsvolles Foto.

Wenn ich so ein Bild sehe, frage ich mich immer sofort, woran, dieses arme Kind so früh wohl gestorben ist.

müsste in Deutschland gewesen sein, die Schrift auf dem Kranz ist altdeutsche Schrift...und die Einrichtung des Zimmer lässt darauf schließen....

@musikengel
Da auf dem Kranz etwas von Eltern und Geschwistern steht, auf jeden Fall Deutschland oder Oesterreich. Ich frage mich auch jedesmal nach dem Grund des fruehen Todes. Nach laengerer Krankheit sieht sie jedenfalls nicht aus.

@Alarmi
ja, vlt. plötzlicher Herzstillstand, was ja in dem Alter damals auch vorkam,
auch eine Krankheit ohne lange Leidenszeit,
ein Unfall...wer weiß das schon...

cute_lenore schrieb am 28.06.2018:Keinem von uns würde es gefallen, etwa in nass geschwitzter oder schmuddeliger Kleidung, Körperlich ungepflegt in einem Bett liegend von anderen angesehen zu werden.

Das kann ich so nicht komplett unterschreiben. Ich gebe euch allen Recht, dass wenn es sich um einen Unfall oder auch eine körperlich sehr zehrende Krankheit handelt (bspw. mit offenen Wunden o.ä.) eine Herrichtung der sterblichen Überreste ansehnlicher ist.
Ich persönlich habe aber die Erfahrung bei dem Tod meiner Großmutter gemacht, dass es schön war, so wie sie war. Kurz dazu: sie ist zu Hause in meinem Elternhaus in ihrem eigenen Bett eingeschlafen, es war ca. 1 Woche vorher absehbar, sie war einfach nur alt und hatte ein Nachthemd - so wie immer in den letzten 3 Jahren - an. Meine Tante und Cousinen sind noch am selben Abend des Todes meiner Oma angereist (sie dementsprechend auch so gesehen) und wir haben sie noch eine Nacht in ihrem Bett so ruhen lassen wie sie gestorben ist. Ein toter Mensch sieht so oder so nicht aus wie der echte daher fand ich ihre Aufmachung, die ja keine war, sehr schön und natürlich. Und ich denke es war so auch in dem Sinne meiner Oma. Auch für ihre Einäscherung hat sie nichts anderes anbekommen. Und ich fand das alles so sehr würdevoll.