Postmortem Fotografie

sylvana schrieb:Ich habe letztens (ich weiß nicht warum) von youtube eine Verabschiedung eines 18jährigen Mädchens aus Deutschland vorgeschlagen bekommen, das offenbar Selbstmord begangen hat, und mir einen Teil davon angesehen. War sehr bewegend, und am Ende wurde der Sarg geöffnet.
Das fand ich erstaunlich. Sie sah sehr schön aus.

*Deutsch* war sie, aber das ganze hat wohl nicht in Deutschland stattgefunden. Sie gehörte zu den Mennoniten in einer Kolonie in Paraguay. Quelle: https://www.zp30.com.py/de/nachrichten/eine-todesnachricht-aus-fernheim-32/

Ich vermute mal, dass es bei ihnen anders gemacht wird, da das Video von dem Jungen auch von Mennoniten ist.

@oceanghost
Oh, danke für die Info, ich habe mich schon gefragt, warum da zum Teil Englisch gesprochen wird, dachte, das ist halt eine internationale Gemeinschaft.

Emily Onufriychuk Funeral Home

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auch ein sehr trauriges Video, aber trotzdem irgendwie auch sehr schön

Das Mädchen starb wohl an einem Hirntumor. Sehr traurig. Was ich nicht verstehe, was ist das für ein Behälter in den der Sarg nochmals gestellt wurde. So eine Art Sarkophag? Komisch. Da ist ja eine Menge Technik im Spiel. Ein Grab, in dem Sinne, habe ich auch nicht gesehen.

Vielleicht ist es so eine Art Mausoleum Oder sarkophag. Das ganze schaut aus wie wenn der Sarg mit der Aussenhülle auch noc hin der Erde versenkt werden kann

Disaster13 schrieb:Vielleicht ist es so eine Art Mausoleum Oder sarkophag. Das ganze schaut aus wie wenn der Sarg mit der Aussenhülle auch noc hin der Erde versenkt werden kann

das sieht für mich so aus, wie wenn dieser große weise Deckel einfach nur diesen "Technik-Wagen" verschließt.
Der Sarg fährt ja irgendwie elektr. runter und dann werden wohl unten die Gurte , die den Sarg gehalten haben, gelöst und hochgezogen und der ganze "Technik-Wagen" kommt wieder weg. Diese Metallstege, auf denen der Sarg stand haben die Bestatter ja vorher schon weggenommen...

In den USA gibt es ja meist nur Rasenflächen mit einer Namensplatte und den Daten des Verstorbenen. Deswegen keinen Grabstein...in dem Video seitlich gut zu sehen bei 2.32.30.

ich finde das nur "grausam" dass das alles so lange dauert. Erst ewig in der Kirche und dann noch mal sehr lange am offenen Grab.
immer wieder der offene Sarg. Was für eine Tortour für die Eltern.

ich habe dazu noch folgendes gefunden, da mich diese Technik auch interessiert hat.

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Der Sarg liegt auf zwei Bändern, die gleichmäßig abgespult und am Ende unter dem Sarg herausgezogen werden.

Und nein, das geht nicht elektrisch, sondern allein mit der Schwerkraft.
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Quelle kann ich leider nicht mehr nennen, ich hatte den Tab zu schnell geschlossen und finde es nicht mehr.
Ich hoffe die Mods lassen das mal ausnahmsweise gelten. Vielen Dank

@musikengel
Ja, man sieht eh im Hintergrund, wie sich die Kurbel dreht bzw. teilweise gedreht wird, also nichts elektrisch, nur mechanisch.
Finde die Zeremonie auch sehr langwierig, heiß ist es offenbar auch und eine Frau fällt in Ohnmacht. Beim tatsächlichen Absenken des Sarges ist kaum jemand anwesend, die sitzen alle etwas entfernt vom Geschehen.
Ganz andere Sitten und Gebräuche, aber interessant und berührend.

sylvana schrieb:Beim tatsächlichen Absenken des Sarges ist kaum jemand anwesend, die sitzen alle etwas entfernt vom Geschehen.

ist vielleicht auch gut so, der Vater konnte sich ja überhaupt nicht vom Sarg losreißen und seine Frau war schon völlig erschöpft.
Ich finde bei Beerdigungen immer das Schlimmste, dieses Endgültige, wenn der Sarg, die Urne wie auch immer in der Erde verschwindet.
und deswegen war es vielleicht auch gut, dass das eigentliche in die Erde lassen, die Angehörigen nicht mehr gesehen haben.

Ich habe es immer noch nicht begriffen, ehrlich gesagt. Der Deckel schließt dann diesen „Sarkophag“ ab. Ich würde es ja verstehen, wenn es eine Art Hochgrab aus Stein wäre und oben dann eine Steinplatte aufgelegt würde. Aber das dieser „Umsarg“ sieht aus wie aus Kunststoff. Da ist doch auch kein Loch, wo er dann reingelassen wird. Entweder ich übersehe da was, ich verstehe das System irgendwie nicht.

Vergiss den großen weisen Deckel und diesen "Sarkophag" , das ist nur vorübergehend oben drüber bis der Sarg in der Erde ist - praktisch um ihn herunterzulassen. ..der eigentliche Sarg - steht praktisch auf diesem Metallgestell und unten drunter ist das "Loch" in das der Sarg dann hinabgelassen wird. Das siehst Du nicht, da es verkleidet ist (grau ) und rundherum mit Kunstrasen usw. verdeckt ist. Diese graue Verkleidung unter dem Sarg und alles andere kommt dann wieder weg.

Merowinga schrieb:Da ist doch auch kein Loch, wo er dann reingelassen wird. Entweder ich übersehe da was, ich verstehe das System irgendwie nicht.

Papst Benedikt

Er ist sehr würdevoll aufgebahrt, aber ich finde, durch die Einbalsamierung wurde sein Gesicht stark verfremdet, man erkennt ihn kaum noch.
Bei seinem Vorgänger war das nicht so.

@Escodia

Ooooohhh, so genau habe ich mir es gar nicht angeschaut.

Danke für deine Information

Escodia schrieb:aber ich finde, durch die Einbalsamierung wurde sein Gesicht stark verfremd

das war mir an dieser Stelle auch aufgefallen.

lt. einem Zeitungsartikel zum Prozedere der Beisetzungs- und Abschiedszeremonie v. Papst Benedikt verzichtete man seinerzeit bei seinem Vorgänger tatsächlich auf die Einbalsamierung seiner sterblichen Überreste.

Die Signoraccis haben mit Johannes Paul I., Paul VI. und Johannes XXIII. drei der letzten vier verstorbenen Päpste präpariert. Allerdings nicht den 2005 verstorbenen Papst Johannes Paul II., denn auf eine Einbalsamierung wurde bei ihm im Gegensatz zu seinen Vorgängern verzichtet.

cute_lenore schrieb:Johannes Paul II., denn auf eine Einbalsamierung wurde bei ihm im Gegensatz zu seinen Vorgängern verzichtet.

Na ja, dementsprechend sah er nach 3 Tagen Aufbahrung auch aus.

Escodia schrieb:Er ist sehr würdevoll aufgebahrt, aber ich finde, durch die Einbalsamierung wurde sein Gesicht stark verfremdet, man erkennt ihn kaum noch.
Bei seinem Vorgänger war das nicht so.

Ich weiss nicht genau, wann Papst Benedikt das letzte Mal in der Oeffentlichkeit sichtbar war? Er wirkt, als haette er stark an Gewicht verloren. Moeglicherweise liegt die Verfremdung also gar nicht an der Einbalsamierung, sondern einfach daran, dass er nicht mehr so aussieht wie man ihn in Erinnerung hatte.

sylvana schrieb am 13.12.2022:Beim tatsächlichen Absenken des Sarges ist kaum jemand anwesend, die sitzen alle etwas entfernt vom Geschehen.

Ich war bei der Beerdigung meines Schwiegervaters in den USA. Wir sind gar nicht bis zum Absenken des Sarges am Grab geblieben. Er stand noch ueberirdisch, als wir gegangen sind.

Geoeffnete Saerge finde ich immer irgendwie schwierig. Der Koerper, der dort liegt, hat so gar nichts mit dem Menschen, den man kannte, gemeinsam, ist einfach nur eine leere Huelle. Ich weiss nicht, ob das fuer das Abschiednehmen besser oder schlechter ist!

@Alarmi , ich finde auch, wir sollten die verstorbenen Menschen so in Erinnerung behalten wie sie zu Lebzeiten waren.

Papst Benedikt war ja eine öffentliche Person und von daher Verständlich das er aufgebahrt wird, damit die Öffentlichkeit Abschied von ihm nehmen kann.

Bei der Queen war das ja genauso.

Ich finde das Absenken des Sarges ohne die Angehörigen auch leichter für die Angehörigen.
Als meine Oma starb war ich 31 und hatte ein kleines Kind dabei. Als der Sarg im Erdloch stand war schon schwer genug und dann wurden auch noch die Blumen drauf geworfen - das knallte richtig auf den Sarg - fand ich nicht schön.
Die amerikanische Variante mit dem Absenken des Sarges ist friedvoller da man auch das Erdloch nicht sieht.

Zum toten Papst.
Wir waren vor vielen Jahren im Petersdom in Rom. Sind dann auch durch die Seitengänge gelaufen -
ich habe mich wirklich erschreckt, als hinter einer Glasscheibe ein toter , einbalsamierter Papst aufgebahrt war.

Papst Johannes XXIII

und vor allem auch in einer Höhe - also ebenerdig - dass auch kleine Kinder die volle Sicht auf den Toten hatten.
Also so manches Kind wird sich da auch sehr erschreckt haben. Da gab es auch vorher nirgendwo ein Hinweisschild.
Sein Gesicht sah nicht mehr "echt" aus aber seine Hände...

Ich fand den Leichnam auch nicht schön und habe mir nur gedacht "also die letzte Ruhe " hätte ich mir auch anders vorgestellt. Nicht noch im Tod permanent angesehen zu werden.
War irgendwie ein bißchen "gruselig".