Postmortem Fotografie

Für meine Einschätzung ist es ein Teenager. Eine Schwangerschaft halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht wirkt durch die Decke der Bauch so gerundet.
Auf jeden Fall ist es ein sehr würdevoll gestaltetes Bild.
Wenn man genau hinschaut, sieht man in der Vergrößerung neben ihrem Ohr einen Zopf geflochtener Haare. Also eindeutig weiblich. Noch keine 20 würde ich sagen, eher 15, 16.

Escodia schrieb:Wenn man genau hinschaut,

Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man auch, dass der Verwesungsprozess begonnen hat. Die Fingerspitzen sind dunkel verfärbt und am Hals sieht man sowohl Folgen der Totenstarre als auch die durch das Absacken des Blutes entstehende Verfärbung im unteren Bereich des Körpers.
Das bedeutet, dass hier jemand das Gesicht mit viel Können hergerichtet hat. Sehr gute Arbeit, ganz natürlich, was noch einmal schwieriger ist, als eine dicke Schicht spezielles Makeup aufzutragen etc. Ganz wunderbares Resultat.

Mazehare schrieb:m Hals sieht man sowohl Folgen der Totenstarre als auch die durch das Absacken des Blutes entstehende Verfärbung

Könnte das auch ein Strangulationsmerkmal sein? Das Gesicht wirkt ja auch irgendwie aufgedunsen.

Walkingbird schrieb:Letztendlich ist es doch Egal ob es ein Mädchen oder ein Junge ist 😥

Natürlich 😉

off-peak schrieb:Kennst Du die TV Serie "Eaton Place"? Ich sehe hier eine große Ähnlichkeit zum Küchenmädchen Rose sieht.

Leider nicht.

Es ist schon faszinierend dass hier jeder was anderes entdeckt.

Herbstkind schrieb:Es ist schon faszinierend dass hier jeder was anderes entdeckt.

Und das ist gut so.

off-peak schrieb:Könnte das auch ein Strangulationsmerkmal sein? Das Gesicht wirkt ja auch irgendwie aufgedunsen.

Das kann man so nicht erkennen, aber etwas ist seltsam an dem Bereich, wo das Kinn auf den Oberkörper trifft, finde ich. Haben wir jemanden mit anatomischen Kenntnissen hier?

Mazehare schrieb:Das kann man so nicht erkennen, aber etwas ist seltsam an dem Bereich, wo das Kinn auf den Oberkörper trifft, finde ich. Haben wir jemanden mit anatomischen Kenntnissen hier?

das ist mir auch aufgefallen.

Ich finde es auch bemerkenswert, was hier allen so auffällt. Genau deswegen sind wir hier - zwinker -

Ich denke auch dass es sich um eine junge Frau handelt, sie dürfte auch körperlich groß gewesen sein - lange Arme - und ja der Bauch - stimmt -sie könnte schwanger gewesen sein.

ich schätze sie auf max. 23 Jahre alt.

Ich selbst hatte früher eine gute Freundin, die auch sehr maskulin ausgesehen hat, hatte halt viel von ihrem Vater. Gegen die Erbanlangen kann man halt nix machen.

Auffällig ist auch die absolute Schlichtheit, keinerlei Blumen noch nicht einmal eine Kerze...sie dürfte auch zu Hause verstorben sein.

Vielleicht wurde das Foto erst gemacht und dann anschließend Blumen und Kerzen aufgestellt.
Wobei auch das wieder ungewöhnlich wäre.

Diese absolute Schlichtheit, hat aber auch irgendwie wieder etwas Schönes.

Mazehare schrieb:Haben wir jemanden mit anatomischen Kenntnissen hier?

Bisher dachte ich, das wärst Du?

off-peak schrieb:Bisher dachte ich, das wärst Du?

Danke. Was wann wo wie nach dem Tod passiert, ist von so vielen Faktoren abhängig, ohne zusätzliche Informationen ist es schwierig bis unmöglich, manche Dinge zu erklären, jedenfalls für mich.

Ich habe aber etwas gefunden, über den tragischen Tod von Erzherzogin Mathilde. Das Foto, das nach ihrem Tod gemacht wurde, hat Ähnlichkeit mit dem hier besprochenen Foto. In dem verlinkten Artikel befindet sich ein Foto, das sie zu Lebzeiten zeigt. Der Vergleich zeigt noch einmal, wie sich das Aussehen nach dem Tod verändert, selbst wenn er plötzlich und in jungen Jahren eintritt.

Leben und Tod der Erzherzogin Mathilde





Erzherzogin Mathilde auf dem Totenbett

Mazehare schrieb:Der Vergleich zeigt noch einmal, wie sich das Aussehen nach dem Tod verändert, selbst wenn er plötzlich und in jungen Jahren eintritt.

Im Fall von Mathilde würde ich noch nicht mal sagen, dass die optischen Veränderungen erst durch den Tod zustande kamen, bzw erst post mortem sichtbar wurden. Hier dürfte auch die schwere Verbrennung dazu beigetragen haben, dass bereits vor ihrem Tode, im Laufe des Sterbeprozesses, eine deutliche Veränderung auftrat. Sie muss unglaublich gelitten haben.

Mazehare schrieb:tragischen Tod von Erzherzogin Mathilde.

Mir war ihre Geschichte nicht bekannt.

Photographer73 schrieb:Sie muss unglaublich gelitten haben.

Oh ja, das müssen unsägliche Schmerzen gewesen sein. Die Ärmste!

Grundsätzlich ist es so, dass Ärzt:innen bei Brandverletzungen und Verbrühungen eine gewisse Prognose stellen können. Mir wurde vor Jahren einmal von einem Verbrennungsmediziner gesagt, dass mit dem Ableben zu rechnen sei, wenn Lebensalter und Grad der Zerstörung der Haut einen Faktor von 100 und mehr ergeben.
Lebensältere Personen haben also geringere Chancen.
Die Infektionsgefahr ist auch sehr groß, da die Hautbarriere zerstört ist. Auf der Verbrennungsintensivstation herrschen sehr strenge Bedingungen.

Heute gibt es ja spezielle Kliniken für verbrannte Haut.

Walkingbird schrieb:Heute gibt es ja spezielle Kliniken für verbrannte Hau

Ja, das war damals leider noch nicht so, deswegen musste sie auch sterben

@Disaster13
Das ist sehr Traurig 😢

Ich habe mich mal um Sissi Biographie interessiert und da kam ihr Schicksal auch mit vor.
Damals hieß es, das sie in ihrem Zimmer heimlich geraucht hat und als ihr Vater sie abholen wollte versteckte sie die Zigarette hinter sich und ihr Kleid fing dabei Feuer

off-peak schrieb am 13.04.2023:Könnte das auch ein Strangulationsmerkmal sein?

Mazehare schrieb am 13.04.2023:Das kann man so nicht erkennen, aber etwas ist seltsam an dem Bereich, wo das Kinn auf den Oberkörper trifft, finde ich.

Die Hautfalte zwischen Kinn und Hals sieht sehr ausgeprägt aus, finde ich auch. Aber anhand des Bildes ist das, denke ich, schwer zu beurteilen. Die Person auf dem Bild könnte auch ein Struma gehabt haben, was den Hals im vorderen Bereich dicker werden lässt, damit ändern sich auch die Hautfalten. Was man aber auf jeden Fall sehen kann, ist, dass sich keine Furche vom Hals zum Ohr zieht, was gegen ein Erhängen spricht. Da richten sich, außer in wenigen ungewöhnlichen Fällen, die Furchen im Bereich der Ohren nach oben, da, wo eben die Schlinge langläuft, wenn jemand darin hängt.

Der verdickte Hals könnte eine stark vergrößerte Schilddrüse sein.
Das Mädchen/ junger Mann/ Frau hat schon was Androgynes
Aber keine Spur von Bartwuchs. Also wohl eher nicht. Der gewölbte
Bauch ist auch auffallend.
Weiß man, woher die Tote kommt? Bergregionen sind Jodmangelgebiete. Könnte ein Hinweis darauf geben, dass es eine Struma ist.In Alpenregionen damals häufig und der verdickte Hals wurde mit einem Schönem Kropfband verziert.

Der verdickte Hals könnte eine stark vergrößerte Schilddrüse sein.
Das Mädchen/ junger Mann/ Frau hat schon was Androgynes
Aber keine Spur von Bartwuchs. Also wohl eher nicht. Der gewölbte
Bauch ist auch auffallend.
Weiß man, woher die Tote kommt? Bergregionen sind Jodmangelgebiete. Könnte ein Hinweis darauf geben, dass es eine Struma ist.In Alpenregionen damals häufig und der verdickte Hals wurde mit einem Schönem Kropfband verziert.
https://cdn.unitycms.io/images/EAVB_FBP4-o9kZ_lnTnWfb.jpg?op=ocroped&val=1200,1200,1000,1000,0,0&sum=OgiApQB0ljw

Erzherzogin Mathilde von Österreich-Teschen starb am 6. Juni 1867 um 6 Uhr früh im kaiserlichen Gästehaus Schloss Hetzendorf im Alter von 18 Jahren infolge erlittener Brandwunden an „Erschöpfung“. Der Leichnam wurde am 10. Juni 1867 nachts bei Fackelschein in Begleitung des gesamten Hofstaats der Verstorbenen und einer großen schweigenden Menschenmenge zur Aufbahrung in die k.k. Hofburgkapelle übertragen[8] und am 11. Juni 1867 nachmittags in der Kaisergruft unter dem Wiener Kapuzinerkloster beigesetzt.[9] Der feierlichen Leichenbestattung vorausgegangen war am selben Tag die getrennte Bestattung des Herzens in der Herzgruft der Habsburger in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche. Der Sarkophag der Erzherzogin wurde in der Kaisergruft neben dem ihrer Mutter aufgestellt.[10] Heute ruhen Erzherzogin Mathilde, ihre Mutter Erzherzogin Hildegard und ihr Bruder Erzherzog Karl Albrecht nebeneinander in dem 1908/1909 erweiterten Teil dieser auch als Kapuzinergruft bekannten Begräbnisstätte, der sogenannten „Neuen Gruft“.

Hergang des zum Tode führenden Unglücksfalls
Die schweren Verbrennungen, die zum Tod führten, hatte die junge Erzherzogin sich zwei Wochen zuvor, am 22. Mai 1867, im erzherzoglichen Palais Albrecht in Wien durch ein aus letztlich ungeklärter Ursache in Brand geratenes Kleid zugezogen.

Fürstin Marie zu Erbach-Schönberg erwähnt das Ereignis in ihren Erinnerungen. Am 25. Mai 1867 schreibt sie in ihr Tagebuch:

„Etwas sehr Trauriges ist in Wien geschehen: Die achtzehnjährige Erzherzogin Mathilde, Tochter des Erzherzogs Albrecht, ist halb verbrannt. Am 22. stand sie abends halb sechs Uhr an ihrem Schlafzimmerfenster und sah auf die Straße hinunter, als sie plötzlich eine entsetzliche Hitze verspürte. Sie drehte sich um und sah, dass ihr Kleid in Flammen stand [...] Man kann gar nicht begreifen, wie das Unglück geschah, denn es war weder Feuer, noch Licht im Zimmer. Wahrscheinlich lag ein Zündhölzchen am Boden, auf das sie getreten sein muß.“

– Marie zu Erbach-Schönberg: Entscheidende Jahre
In ihrem Tagebucheintrag vom 7. Juni 1867 erwähnt sie dann den Tod „der unglücklichen Erzherzogin Mathilde, die ihren Brandwunden erlag.“[11]

Prinz Wilhelm zu Schaumburg-Lippe schildert die Todesumstände in einem Brief an Herzog Adolph von Nassau: "Gestern speisete ich noch mit ihr, sie saß neben mir und war so liebenswürdig, sah so schön aus, und jetzt liegt sie ganz in Watte mit Eisumschlägen. Um 5 1/2 Uhr nach dem Diner heute wollte Erzherzog Albrecht mit ihr ausfahren. Alle zogen sich zurück, auch Erzherzogin Elisabeth mit ihrer so schönen Tochter Therese, welche grad dort sind. Die Erzherzogin Mathilde geht in ihr Zimmer sich zum Ausfahren zu arrangieren, sieht aus dem Fenster, als sie einen Stich in die Wade fühlt, sie sieht sich um – da sieht sie die Flamme! Sie läuft heraus auf den Gang schreiend wohl über 25 Schritt bis ein Lakai kommt, welcher einen Mantel über sie wirft – sie leider aber nicht mit Gewalt festhält, wodurch das Feuer wieder Luft gewinnt, bis ein zweiter kommt und dann auch Wasser Mantel u.s.w. endlich das Feuer bewältigt. Aber leider sind bedeutende Brandwunden vorhanden, so daß Pf. Pitter aussagt, es sei höchst bedenklich. [...] Vom Hals herab sind Schultern, etwas Arme, der ganze Rücken heftig verbrannt, auch rückwärts noch weiter herunter. Glücklich ist vorn nichts verbrannt, was ein kleiner Trost in dem furchtbaren Unglück ist!" Als Auslöser des Brandes vermutete auch Prinz Wilhelm, dass Mathilde auf ein Zündhölzchen getreten sein könne.[12]

Laut einer anderen Version hatte die Erzherzogin für einen Theaterbesuch ein Kleid aus indischem Musselin angezogen. Diese Art von Stoff wurde in der damaligen Zeit mit Glycerin imprägniert, um dem Stoff mehr Fülle zu geben. Vor der Abfahrt ins Theater wollte sie noch eine Zigarette rauchen. Als plötzlich ihr Vater, der ihr das Rauchen streng verboten hatte, eintrat, versteckte sie die Zigarette hinter ihrem bauschigen Kleid. Der leicht brennbare, glycerinimprägnierte Stoff ging sofort in Flammen auf. Die Erzherzogin erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Rettungsversuche blieben erfolglos, sie verstarb ungefähr zwei Wochen nach dem tragischen Unglücksfall

Quelle:

sorry:
kl. Ergänzung (s. weiter unten im Artikel)

https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_%C3%96sterreich-Teschen

Es muß ein furchtbarer, unsagbar qualvoller Tod für die Arme gewesen sein, bis sie erlöst war. :(
Und sie war doch so Jung.

Der Zustand Ihres Leichnams dürfte auf die Verbrennungen und Sterbeprozess zurückzuführen sein, da schließe ich mich
@Photographer73 an.

Es gibt ja bei uns in Frankfurt den „ Struwwelpeter“
Darin ist die Geschichte: Das Mädchen mit den Zündhölzern .

Sehr ähnlich .Allerdings von 1844